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Welche Bands / Interpreten sind nach kurzer Bekanntheit 'zu unrecht' irgendwie in der Versenkung verschwunden? Welche großen Künstler vegetieren seit Jahren herum, schaffen es aber kaum ins Radio oder TV? Mir geht es bewußt nicht um Eintagsfliegen oder Gruppen, die erst seit ein paar Jahren aktiv sind...
Ich beginne mal mit
Ryan Adams, nicht zu verwechseln mit Brian
Naja, Ryan Adams hat schon einen gewissen Bekanntheitsgrad. Wurde sogar von Musikmagazinen ge"hype"t und galt immer wieder mal als die "Neuentdeckung". Das meiste seines Schaffens finde ich eher belanglos, aber das ist natürlich nur meine ganz subjektive Meinung.
Bryan schreibt sich übrigens auch mit "y"
Weiter im Thread...
Die "Dave Matthews Band" ist zumindest auf dieser Seite des Atlantiks eine der Bands, die nie den ganz großen Durchbruch geschafft haben.
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Joe Strummer, kurz in den Magazinen erwähnt, aber eigentlich nie gespielt...
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They Might Be Giants. Zwei, drei Hits Ende der 80er/ Anfang der 90er. Seitdem viele gute Alben, aber trotzdem zurück zum Geheimtip-Status.
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Sally Barker
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englische Folk-, Blues- und auch Pop-Sängerin, hohe Reputation bei Fans und Kritikern, kein Airplay
Nits
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hatten mit "In the Dutch Mountains" einen Hit, ihre anderen Songs brillieren im Verborgenen
Tom Russel
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Amerikanischer Singer/Songwriter, durchaus auch auf Springsteen-Niveau
The Brandos
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Tja, was kann man von einer Band erwarten die sich nach Marlon Brando benennt? Die Revolution der Rock-Musik sicher nicht. Muss auch nicht sein. Wer CCR mag, den rauhen, ungestümen Sound der sixties liebt und auf hymnische Melodien steht, ist hier genau richtig. Am besten Live, direkt vor der PA-Box, aus der der völlig verzerrte Sound der voll aufgezogenen HiWatts kommt. Danach kann man nicht Autofahren, weil einem die Ohren klingeln. Man trinkt ein Bier oder zwei oder drei oder vier, danach klingeln die Ohren nicht mehr so, aber Straßenbahnfahren muss man trotzdem. Immer wieder ein Erlebnis, aber chronisch erfolglos seit Dekaden.
Long John Baldry
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Noch gut, aber nicht mehr aufregend, deswegen seit dem British Blues Boom in der Versenkung verschwunden. Taucht aber regelmäßig in Clubs wieder auf.
Joe Henry
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Singer Songwriter der Extra-Klasse, ist nach langem Weg vom Country zum Jazz gewandert. War am bekanntesten, als der die Schwester von Madonna heiratete.
Jayhawks
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Americana-Roots-Rock und auch etwas Pop. Gibt es nicht mehr.
Elvis Presley
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Weil er Gospel und Country singen konnte, sich aber auf den Rock 'n Roll fixierte, und dann zum Schlagerfuzzie wurde. Hätte mehr aus sich machen können, der Bursche, und bei verschwendetem Talent werde ich ätzend!
Bonnie Raitt
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Klasse Slide-Gitarrisitin, bei Kollegen und Kritkern geschätzt, mit "Nick of Time" hatte sie vor Jahren einen Hit.
Mary Black
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Irischer Folk-Pop, um Klassen besser als das, was Sally Oldfielt bekannt gemacht hat.
Lacy J. Dalton
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Einer der besten Country-Sängerinnen, meiner Meinung nach, leider kennt sie kein Schwein.
more to come
Michael(F)
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Zitat:highlander postete
Joe Strummer
Ich habe mal gehört, daß sein zeitweiliger Bandkollege Topper Headon ein gutes Soloalbum gemacht haben soll. Hat das mal jemand gehört?
Neben Joe Strummer fallen mir Phish ein, die hierzulande kaum bekannt sind.
Gruß aus Köln,
Sven
Es gibt so viele ebenso abgelegene wie hervorragende Sachen, die ich auf LP habe und die sicher kaum jemand kennt...
Da wüsste ich gar nicht, wo ich anfangen sollte.
Außerdem kann ich auch gar nicht beurteilen, wie groß jeweils der Bekanntheitsgrad oder das Airplay sind, da ich kaum Radio höre und mich derartige Fragen ohnehin nicht interessieren.
David Bowie war doch mal bei "Wetten dass" vor einiger Zeit und erzählte da von seinen Lieblingsbands bzw. denen, die er für wichtig und einflussreich hält. Darunter "Neu". Er dachte wohl (und ich auch), die wären als legendäre deutsche Band ein Begriff, aber keiner der Anwesenden kannte die.
Insofern ist das alles relativ.
Gruß,
Markus
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Zitat:Michael Franz postete
Bonnie Raitt
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Klasse Slide-Gitarrisitin, bei Kollegen und Kritkern geschätzt, mit "Nick of Time" hatte sie vor Jahren einen Hit.
Liegt das vielleicht daran, dass sie eher ins Jazz-Fach einsortiert wird, um das das grosse Publikum - teilweise wohl schon allein durch den Begriff "Jazz" abgeschreckt - einen grossen Bogen macht?
Ich war vor einiger Zeit in Paris. Dort gibt es eine Radiostation, die rund um die Uhr nur Jazz spielt, und zwar alle Arten, von uralt bis modern bunt gemischt (die Station heisst - welch ein Zufall Radio TSF). Dort war Bonnie Raitt häufiger zu hören.
Zitat:Michael Franz postete
Elvis Presley
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Weil er Gospel und Country singen konnte, sich aber auf den Rock 'n Roll fixierte, und dann zum Schlagerfuzzie wurde. Hätte mehr aus sich machen können, der Bursche, und bei verschwendetem Talent werde ich ätzend!
Nun, er hat doch mehr aus sich gemacht, nämlich einen reichen Mann, was er mit Gospel eher nicht geschafft hätte.
Einige andere amerikanische Künstler der 50er sind übrigens den gleichen Weg gegangen, ich denke an Fats Domino und Ray Charles.
Angefangen mit hervorragender "schwarzer" Musik, die wegen der damaligen strikten Trennung des Musikgeschäfts in "Weiss" und "Schwarz" nur von "schwarzen" Plattenfirmen vertrieben und von "schwarzen" Stationen gespielt wurde und wenig einbrachte, hin zu "weissen" Firmen und Sendern, die über das grosse Geld verfügten, aber Konzessionen an den Publikumsgeschmack verlangten. Im Film über Ray Charles war das ja zu sehen.
Viele, die damals ihrer Musikrichtung treu blieben, sind heute - im Gegensatz zu den drei oben Genannten - nur wenigen bekannt.
Um ein Beispiel aus dem Bereich Gospel/Blues zu nennen (und den Bezug zu highlanders Frage nicht ganz zu verlieren): Sister Rosetta Tharpe.
Gruss
TSF
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wg Bonnie Raitt:
Mit dem Einsortieren in die diversen Schubladen tue ich mich immer sehr schwer, aber zum Jazz würde ich sie nun wirklich nicht stecken. Es ist eine Mischung aus Rock, Pop und Blues - und wegen letzterem natürlich auch in einem Jazz-Programm passend.
wg. Elvis:
Seine Wirkung will ich nicht abstreiten ... mache mir gelegentlich einen Spaß daraus, gegen die hl. Kühe der Pop-Musik zu lästern. Da stehen Elvis und die Beatles an erster Stelle
auch etwas unter Wert verkauft im Sinne des threads:
Die Sängerin und Gitarristin Rory Block.
Michael(F)
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Zitat:highlander postete
Welche Bands / Interpreten sind nach kurzer Bekanntheit 'zu unrecht' irgendwie in der Versenkung verschwunden?
Wie konnte ich ihn vergessen: Terence Trent D'Arby! Nachdem die Kritiker ihn 1987 nach seinem überaus erfolgreichen Debütalbum "Introducing the Hardline..." schon als neuen Prince gefeiert hatten, war es ein Jahr später schon wieder still um ihn. Und das, obwohl zumindest das zweite Album "Neither Fish Nor Flesh" durchaus an die Qualitäten des ersten anknüpfen konnte - auch wenn eine Ohrwurm-Single wie "Sign Your Name" fehlte.
Zitat:timo postete
Wie konnte ich ihn vergessen: Terence Trent D'Arby!
Er nennt sich heute Sananda Maitreya.
www.sanandamaitreya.com
Gruß,
Markus
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Er heißt inzwischen wohl sogar bürgerlich so. Als er vor ein paar Jahren mal wieder ein Album veröffentlicht hatte, kam im Fernsehen ein kurzer Bericht über ihn und sein damaliges musikalisches Schaffen. Er hat sich da auch kurz zu dem Namenswechsel geäußert - ich weiß nicht mehr genau, welche Bewandnis es damit hatte, aber die Geschichte klang etwas wirr.
Ein paar (damals) neue Lieder von ihm wurden auch angespielt, aber besonders toll fand ich sie nicht.
Jane
eine Rock-Band der 70er aus Hannover - habe gerade deren Doppelalbum "Live At Home" auf Senkel übertragen - ich finde das Album einfach nur "geil".
Weiterhin finde ich es traurig, dass die ganzen DDR-Bands nach der Wende im Nichts verschwunden sind wie Puhdys, Karat, City und nicht zuletzt auch Karussell. Ich finde, die konnten alle was, insbesondere, da sie all ihre Lieder selber geschrieben haben, auch unter dem damaligen Regime, wo man bezgl. der Texte sicher auch nicht machen konnte, was man wollte.
Gruß Norbert
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