ASC 5000T 5004
#1
Da ich erwäge eine kleine ASC zu kaufen, möchte ich hier vorher um Tips bitten.
Gerät: AS5004 laut rückwärtigem Typenschild
Bezeichnung vorne: AS5000T

Zählwerk mechanisch
Gehäuse furniert, holzfarben
Kopfträger mit 2/2 2/4 Umschalter

Eine große ASC möchte ich nicht unbedingt haben, die kleine finde ich optisch ebenfalls sehr ansprechend.

Welche Fallstricke erwarten mich bei den kleinen ASC?
In welche Bauzeit muss ich das Modell mit mechanischem Zählwerk einordnen?
Gibt es gravierende Unterschiede und Modifikationen zu späteren Modellen?
Wo gibt es Fallstricke beim Kauf?
Ein ausgeleierter und möglicherweise schwer zu wechselnder Riemen vielleicht?
Ich kann mich an ein Problem mit einem IC in der Spannungsversorgung meiner damaligen 6002 erinnern, sowie an einen störanfälligen Umschalter für die Wiedergabekopfumschaltung.
Mechanisch kamen noch die kleinen Kunststoffzapfen hinter den vier Kippschaltern dazu, die brachen ganz leicht ab und dann konnte man zwar den Knebel betätigen aber die dahinter liegenden Schalter wurden nicht betätigt.

Rahmenbedingungen:
Die AS6002 ist mir persönlich bekannt, da ich sie jahrelang besessen habe. Capstan mit Riemenantrieb, elektronische LW-Steuerung, Elektronisches Zählwerk. Ich habe mich damals nach einigen Jahren gegen sie entschieden, da ich eingefleischter Revox-Liebhaber bin.



Bei mir tut eine Akai GX-4000D sporadisch Dient, weil ich sie so herrlich rustikal ist und mir optisch gefällt. Dann gibt es noch eine geerbte Uher RdL, die aufgrund ihrer Herkunft eine Sonderstellung einnimmt. Dazu kommen noch zwei sehr gepflegte Variocord 263.


Für alle diese Kleinspuler habe ich einen gepflegten Vorrat an Bändern auf Aluspulen.

Die ASC wäre eine schicke Ergänzung im Kleinspulersegment.
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#2
Hallo Peter,

ich bin großer Fan der kleinen ASC, und so haben über die Jahre einige Exemplare ihren Weg zu mir gefunden. Drei davon habe ich aufgefrischt (Riemen gewechselt, Platinen gereinigt, Trimmer und Elkos erneuert, eingemessen), und sie tun auch nach mehr als 10 Jahren noch klaglos ihren Dienst.

Ausgezeichnet finde ich nach wie vor die Bandzugregelung, die Stabilität insgesamt, und den doch relativ servicefreundlichen Aufbau. Die Aussteuerungsinstrumente sind zwar Zeiger, aber sind keine VU-Meter, sondern haben einen Spitzwert-Gleichrichter und sind dadurch ganz brauchbar. Die späteren Versionen haben Cinch- und Klinkenbuchsen, aber auch die frühere mit DIN-Buchsen war was Pegel angeht mit normalem Adapter kein Problem.

Insgesamt finde ich das Gerät nach wie vor einen tollen Kleinspuler, die auch den Vergleich mit großen Maschinen wie z.B. meiner B77 nicht zu scheuen braucht:
  • Klar, es ist ein Kleinspuler, Punkt für die B77.
  • Die ASC hat drei Geschwindigkeiten, die B77 nur zwei. Was ist da besser?
  • Spitzenwertanzeigen bei der ASC, VU-Meter bei der B77 - klarer Punkt für die ASC. Bei der B77 zeigen sie auch bei Wiedergabe an - aber das ist mir wurscht.
  • Bei der B77 kann man die Höhenanhebung im Aufnahmeverstärker getrennt einmessen - das ist ein Vorteil; allerdings auch nur für eine der Geschwindigkeiten.
  • Wiedergabeentzerrung ist bei beiden nicht einstellbar, und der Wiedergabepegel nur für eine Geschwindigkeit einstellbar. Sind halt Amateurgeräte.
  • Die Bandzugregelung ist ein klarer Vorteil für die ASC, und aus meiner Sicht der größte Mangel an der A77 und B77. Die Umspulgeschwindigkeit ist ebenfalls besser.
  • Bei den elektroakustischen Daten geben sie sich nicht viel - die sind eigentlich immer eher durch das Band begrenzt.
  • Der mechanische Aufbau ist bei der B77 nochmal leicht besser, die Aufteilung zwischen Karten und Hauptplatine finde ich dort sinnvoller, und die B77 hat ein Alu-Guss-Chassis, während die ASC nur aus dickem Blech besteht. Gibt sich aber am Ende nicht viel.
  • Bei der B77 sind die Trimmer zur Einstellung leichter zu erreichen, die sitzen in der ASC teilweise ungünstiger, man muss mehr zerlegen, um dranzukommen (z.B. am Netzteil).
  • Die B77 hat einen direkt angetriebenen Capstan, die ASC hat einen Riemen und eine große Schwungmasse. Da finde ich die Revox-Konstruktion vertrauenerweckender.
  • Die Laufwerksteuerung ist aus meiner Sicht etwa gleich gut gelungen. Beide bremsen nicht elektrische mit den Motoren (das macht nur die AS6000).
Im Vergleich zu meiner A807 verliert sie aber in fast allen Punkten - außer beim Anschaffungspreis Wink

Bei einer Restaurierung sind nach Berichten hier im Forum wohl folgende Teile problematisch:
  • Der Tonmotor ist nicht mehr zu bekommen. Einige Exemplare machen unschöne Geräusche, aber man kann ihn wohl auch nicht zerstörungsfrei öffnen und schmieren. Geräusche hier habe ich bei einem Exemplar.
  • Der Magnet für die Andruckrolle klemmt wohl gerne, und ist dann wohl hinüber. Habe ich vielleicht auch beim ältesten Exemplar, dem bin ich noch nicht wirklich nachgegangen.
  • Die Dreizack-Verriegelungen an den Wickeltellern brechen gerne ab und sind wohl nicht mehr zu bekommen.

Dann wäre da noch meine persönliche Wunschliste, was ich gerne anders hätte, wenn ich sie neu konstruieren würde - das ist aber Jammern auf hohem Niveau:
  • Getrennte Einmessung für alle Geschwindigkeiten; 9.5 und 19 müssen sich leider einen Bias-Trimmer teilen, Aufnahme- und Wiedergabepegel sind nur gemeinsam für alle Geschwindigkeiten einstellbar.
  • Die Bias-Trimmer sind schlecht zu erreichen, ich hab sie gerade etwas erhöht und durch Spindeltrimmer ersetzt; gibt einen Nachbarthread dazu.
  • Als Einmess-Verfahren ist vorgeschrieben, einfach mit dem Bias-Regler einen möglichst glatten Frequenzgang zu erreichen. Hier wäre die natürlich eine separate Einstellung der Aufnahmeentzerrung wünschenswert.
  • Die Funktionen für "Echo" und "Sound on Sound" finde ich überflüssig und würde sie weglassen.
  • LED-Ketten statt der Zeigerinstrumente wären schön gewesen, übrigens auch bei der B77.
  • Der Line-Ausgang wird an der Frontplatte zusammen mit dem Kopfhörerausgang geregelt. Den hätte ich lieber fix.
  • Der Kopfträger ist nicht besonders gut zugänglich, wenn man die Köpfe putzen will - hier wäre eine glatte Front ohne Stufe viel besser.
  • Der umschaltbare Kopfträger schaltet mit einem großen Knack um.

Als wirkliches Problem habe ich zur Zeit nur noch die Anfälligkeit gegen Handy-Störungen im Wiedergabeverstärker. Da ich einen Funkmast 150m vor dem Schreibtisch habe, ist diesem Einfluss kaum zu entkommen. Ich hatte schonmal in einem Thread darüber berichtet, muss aber nochmal zielgerichtet auf die Suche gehen. Beim Musikhören stört das nicht, aber bei Messungen an Bändern sehr, und für "Archiv-Digitalisierungen" ebenfalls. Das ist bei allen meinen Exemplaren gleichermaßen der Fall, also eher konstruktionsbedingt.

Hab ich was vergessen? Bestimmt...

peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=262436#post262436 schrieb:In welche Bauzeit muss ich das Modell mit mechanischem Zählwerk einordnen?
Ich glaube, die gab es durchgehend; ich finde gerade die Quelle nicht, aber es gab mal einen Testbericht der Stiftung Warentest. Darin waren AS5000 schon mit LED-Zählwerk und AS4500 nach "alter Fassung", aber mit Klinken-/Cinch-Buchsen nebeneinander vertreten, und mit unterschiedlichen Preisen angegeben. Meine Interpretation ist, dass das ursprüngliche Modell (mechanisches Zählwerk) später als Einstiegsvariante weitergebaut wurde.

Das Exemplar, das gerade hier offen auf dem Tisch steht, nennt sich "AS 4502 #10077" laut Aufkleber innen, und ist laut Wickelmotoren im Januar 1977 produziert.

peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=262436#post262436 schrieb:Ein ausgeleierter und möglicherweise schwer zu wechselnder Riemen vielleicht?
Den Riemen habe ich bei allen Überholungen ausgetauscht, damals war er problemlos zu bekommen. Der Austausch ist ok, dazu muss die Motor-Platine raus. Muss sie aber zum Trimmertausch sowieso.

peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=262436#post262436 schrieb:Ich kann mich an ein Problem mit einem IC in der Spannungsversorgung meiner damaligen 6002 erinnern, sowie an einen störanfälligen Umschalter für die Wiedergabekopfumschaltung.
Das Netzteil ist bisher unproblematisch, besteht auch (bei der vor-LED-Version) nur aus klassischen Transistoren. Der Schalter am Kopfträger ist nicht besonders solide, und schaltet ohne Rücksicht auf den Wiedergabeverstärker mit lautem Knacken um.

peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=262436#post262436 schrieb:Mechanisch kamen noch die kleinen Kunststoffzapfen hinter den vier Kippschaltern dazu, die brachen ganz leicht ab und dann konnte man zwar den Knebel betätigen aber die dahinter liegenden Schalter wurden nicht betätigt.
Damit hatte ich bisher keine Probleme - das könnte aber beim Versand gefährlich sein.

Ach ja, in mehreren Fällen ist mindestens ein Zeiger der Aussteuerungsinstrumente ab oder tot. An einer Reparatur habe ich mich noch nicht versucht. Könnten auch Versandschäden sein.

Insgesamt, nach wie vor: Kann ich nur empfehlen Smile

Viele Grüße
Andreas
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#3
Vielen Dank Andreas für die ausführliche Antwort. Zwischenzeitlich bin ich auf einen älteren Beitrag von Dir gestoßen und war besonders beim Thema Dreizackhalterung aufmerksam geworden.
In meinem speziellen Fall werde ich das Gerät abholen können. Der Preis soll 100€ betragen, was ich für passabel halte; Haube und Blindstecker für den Mixeranschluss sind dabei. Für unverbastelt halte ich die 5004 bei genauer Betrachtung nicht. Mich macht das hintere Typenschild "5004" in Kombination mit der Frontblendenbezeichnung "5000T" und einem mechanischen Zählwerk stutzig. Andererseits habe ich im www Bilder mit dieser Blende und dem Zählwerk gefunden. Auch sind nicht alle Schrauben in der Rückwand zu sehen, wahrscheinlich fehlen da die Standfüße.
Hoffentlich sind bei der Abholung die Dreizackhalter in Ordnung, die Bilder geben nicht viel her.
Aus meinen ASC 6002 Jahren kenne ich die ASC-Eigenarten noch etwas, nur will ich mir jetzt nicht mit aller Macht eine Dauerbaustelle anlachen.

Mit meinen B77 will ich sie ohnehin nicht vergleichen. Die Anzeigeinstrumenteproblematik mit den abfallenden Zeigern kenne ich von der A77 und mir ist auch schon die Reparatur gelungen, ist aber keine Arbeit, die ich gerne wiederholen möchte.

Bin gespannt was mich erwartet. Auf dem Schirm habe ich bisher:
- Capstanmotor
- funktionierende Knebelschalter
- Tonkopfzustand
- Dreizackspulenarretierung
- Instrumente
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#4
Mein Neuerwerb ist heute eingetroffen, eine AS5004. Knebelschalter funktionieren, Anzeigeinstrumente ebenfalls. Die Dreizackarretierungen sind unbeschädigt, Griff und Haube dabei. Nur die Standfüße fehlen.
Es ist definitiv eine 5004 mit 40xx Seriennummer. Netterweise aber mit einem Halbspurkopfträger ausgestattet, der einen zusätzlichen Viertelspurwiedergabekopf eingebaut hat. Selbstverständlich mit Kontaktproblemen beim Schiebeschalter. War damals bei meiner 6000er schon so, alles andere hätte mich gewundert.
Beim Öffnen der Front fielen mir gleich zwei zerbröselte Antriebsriemen für das Zählwerk entgegen und der Capstan ist bei 19cm/s laut.
Alle Birnchen leuchten, Laufwerkfunktionen sind gegeben und Wiedergabe funktioniert. Aufnahmefunktion ohne Band getestet, scheint auch zu funktionieren. Verbastelt ist das Schätzchen wohl nicht und über den eigentlich "falschen" Halbspurkopfträger freue ich mich sehr, zumal der Abrieb erfreulich gering ist. Capstanrolle ist etwas schwergängig und die Rückwand hat minimalen Flugrost.
Mal schauen wann ich ein paar pics mache damit ich das Aufhübschen dokumentieren kann.
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#5
Noch eine Frage zu der Maschine:
Kann man eigentlich die Kopfträger ohne eine Anpassung tauschen? Mechanisch passt das, doch wie sieht das elektrisch aus? Imho müsste doch alles neu eingemessen werden oder liege ich da falsch?
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#6
Da kann man nur gratulieren zum neuen "Mitbewohner" thumbup
Gruß Klaus60
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#7
Danke, allerdings schwächelt die neue Mitbewohnerin. Wiedergabe geht nur rechts und Aufnahmen klingen dumpf. Inzwischen habe ich herausgefunden warum die Aufnahmen so dumpf sind. Alte Aufnahmen kann man durchhören, anscheinend arbeitet der Löschkopf nicht.
Woran das liegt muss ich noch herausfinden.
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#8
Die neue Mitbewohnerin stellt mich vor ein paar zu lösende Aufgaben:
1. Wiedergabe links (Stellung 1 oder upper)
Der linke Kanal klang deutlich dumpfer als der rechte, weshalb ich zuerst eine gründliche Kopfreinigung vornahm was aber keinerlei Verbesserung mit sich brachte. Der Kopträger hat sowohl einen Viertelspur- als auch einen Halbspurkopf. Über beide Köpfe klingt es links dumpf, rechts ok.
Die Bänder sind auf einem anderen Gerät aufgenommen und klingen auf anderen Geräten auch auf beiden Kanälen gleichmäßig.

Auf den Platinen sitzen etliche goldgelbe Frako Elkos, die teilweise die Gummidichtung herausquellen. Beim Wiedergabeverstärker habe ich die vier Tantalperlen im direkten Signalweg getauscht, bei einem Revox Preceiver war das die Ursache für Kanalungleichheit und dumpfen Klang.

Dumm nur, jetzt geht der linke Kanal gar nicht mehr, während der rechte umso besser spielt. Die Schaltung verstehe ich nicht im Detail und bin für Ratschläge dankbar, was ich falsch gemacht haben könnte.

Das Kabel vom Tonkopf kommend ist ok, wenn ich es umstecke höre ich weiterhin nur rechts. Das vom Wiedergabeverstärker abgehende Signal wird auf beiden Kanälen verarbeitet. Verbinde ich die beiden Känale ausgangseitig, höre ich auf beiden Kanälen. Für mich sieht es so aus als ob der TBA231 links nicht arbeitet.

Auf der Hauptplatine konnte ich keine Unterbrechung ausfindig machen. Die Leiterbahnen vom Steckplatz Wiedergabeverstärker zum Ort der Weiterverarbeitung haben durchgang.

2. Band wird bei Aufnahme nicht gelöscht
eine erste Probeaufnahme beim ungeöffneten Gerät ergab recht dumpfe Aufnahmen und vor allem, ohne Aussteuerung hört man die alte Aufnahme.
Am Löschkopf finde ich keinen Fehler. Als Halbwissender tippe ich auf fehlende Vormagnetisierung. Kann das sein?


Ich möchte das GErät nicht gleich aufgeben, zumal die Köpfe gut aussehen und ich die Optik durch etwas putzen regaltauglich hinbekommen habe.
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#9
Hallo Peter,

kommt denn in Stellung "Vorhören" oder "pre mon." auf dem linken Kanal ein (wenn auch dumpfes) Signal? Wenn ja, könnte es auch an der Stummschaltung, genauer an T502 liegen.

peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=263295#post263295 schrieb:Verbinde ich die beiden Känale ausgangseitig, höre ich auf beiden Kanälen.
Wie genau meinst Du das? Kommt denn das Signal auf beiden Kanälen, wenn der Spurwahlschalter auf der rechten Spur steht?

Zum anderen Punkt ist natürlich ein Problem im Umfeld des Oszillators zu vermuten.

peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=263295#post263295 schrieb:Auf den Platinen sitzen etliche goldgelbe Frako Elkos, die teilweise die Gummidichtung herausquellen
Da könnte sich natürlich auch eine Fehlerquelle verbergen. Wie sehen denn z.B. C118 und C119 aus?

Aufgeben muss man da sicher noch nicht Smile

Viele Grüße
Andreas
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#10
Hallo Andreas,

Vorband: beide Kanäle in guter Qualität
Tape: nur der rechte Kanal hörbar
Pre.Mon.: nur der rechte Kanal hörbar, Ton dumpfer, so wie es ASC vorgesehen hat

Kanäle ausgangsseitig verbinden
nicht verständlich von mir ausgedrückt. Ich habe auf der Wiedergabeverstärkerplatine Pin 14 + 17 verbunden, um die weitere Signalverarbeitung zu kontrollieren. Fehler liegt meiner Meinung nach auf der WVplatine.
Verbinden der Eingangspins 7+9 bringt nichts.
T502 habe ich kontrolliert, ohne Fehler. Werde aber der Einfachheit halber T501-503 ersetzen.

Was ich nicht beantworten kann, welcher Fehler muss vorliegen um beim IC die Wiedergabe auf Kanal 1 zu unterbinden?




C118/119 habe ich nicht getauscht, weil ich keinen Ersatz vorrätig habe. Bislang hatte ich noch keine Gelegenheit eine Einkaufsliste zu schreiben. Das Problem werde ich erst nach erfolgreicher WV-Reparatur angehen. Das Holzgehäuse habe ich entfernt um die Hauptplatine auf Leiterbahnrisse hin zu untersuchen, da ist im Bereich des linken Potis nachgearbeitet worden.

Demnächst wird sehr wahrscheinlich eine AS5002 mit LED-Zählwerk kommen, dann könnte ich den WV tauschen und den Fehler hoffentlich exakt einkreisen.

Ich habe beim Kauf ja schon mit Fehlern gerechnet und einen möglichen Defekt einkalkuliert.
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#11
Hast du schon mal die Gleichspannungen am TBA231 verglichen:
Pin 1 mit Pin 13, sollten in der Nähe von 12V +- 2V sein.
Die Pins 5, 6, 8, 9 sollten alle bei 12V liegen.

MfG Kai
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#12
Werde ich zu messen versuchen. Im eingebauten Zustand ist es wegen der LW-Steuerplatine etwas eng, da muss ich aufpassen.
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#13
Die genannten IC-Pins sind auch alle auf den Karten-Anschlüssen zugänglich, so daß man nicht direkt an das IC ran muß.
Bei der Gelegenheit sollest du auch nachprüfen, ob die Widerstände zwischen den Karten-Anschlüssen 8-6 und 8-11 gleich groß sind.

MfG Kai
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#14
Jetzt konnte ich die Spannungsmessungen durchführen.
IC Pin 1 gegen Masse 0V
IC Pin 13 gegen Masse 12V
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#15
An Pin 1 muß genau wie an Pin 13 etwa 12 V zu messen sein.
Das gleiche gilt für die Engangsspannungen an den Pins 5 & 6 des IC bzw. an den Anschlüssen 9 & 11 des Boards.
Die hast du nicht mitgeteilt.
Außerdem hatte ich um Messung des Widerstandes zwischen den Anschlüssen 8 & 11 sowie 8 & 6 des Boards gebeten. Die geben Aufschluß darüber, ob die Gegenkopplungswiderstände vorhanden und gleich sind.

MfG Kai
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#16
Die Eingangsspannungen habe ich wie folgt gemessen:
5,6,8,9 haben 11,8V gegen Masse
Pin 1 am IC = Pin 12 Karte: 0V gegen Masse
Pin 13 am IC = Pin 4 Karte: 12,1V gegen Masse
Pin 5 am IC = Pin 9 Karte: 12,1V gegen Masse
Pin 9 am IC = Pin 7 Karte: 12,1V gegen Masse

bei ausgebauter Karte:
Widerstandsmessung 8-11 13,4MOhm
Widerstandsmessung 8 - 6 13,4MOhm
muss ich wiederholen, waren gleich, Absolutwert vergessen, war das Abendessen dazwischen
nachgetragen

Geräuschentwicklung Capstan:
Riemen hat vermackelte Stellen, muss erneuert werden, aber erst wenn der Rest läuft
Capstanmotor:
hintere Madenschraube entfernt, Lager mit etwas Öl versorgt, Spiel wieder justiert, läuft leise
Pulley hatte einige korrodierte Stellen auf der Lauffläche, die ich mit dem Glasfaserstift entfernen konnte
Capstanwelle:
entfernt, gesäubert, läuft ruhig

Nach dem Wiederzusammenbau ist die Geräuschentwicklung nur noch gering, da hatte ich mit meinen Befürchtungen, der Motor könne hinüber sein, erfreulicherweise nicht Recht gehabt.
Die Maschine hat aber dem leichten Flugrost nach, eine Weile feucht gestanden. Die Glocken der Wickelmotoren, die auch gleichzeitig Bremsfläche sind, habe ich nach Entfernen der Bremsbänder vorsichtig glatt geschliffen, denn da waren ebenfalls Korrosionsspuren. Nun laufen auch die Wickelteller wieder ruhig.
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#17
Wenn du einen Widerstand in der Größenordnung des zwischen den Anschlüssen 8 & 11 gemessenen hast, könntest du ihn mal versuchsweise zwischen 11 & 12 anschließen oder alternativ den vorhandenen statt an 8 mal an 12 anschließen und prüfen, ob dann dort die gewünschten 12 V auftauchen.
Welche Geschwindigkeit ist eingestellt, bzw welche der Dioden D502/4/6/8 sind leitend ?
Sind die Kondensatoren C506 & C510 ok (kein DC-Durchgang) ?
Falls ja,
und der OP-Ausgang nicht extern kurzgeschlossen wird
und nach dem ersten Versuch keine 12V kamen
und sofern R510 und C508 an IC Pins 3 & 4 ok,
muß man annehmen, daß der obere OP kaputt ist.

MfG Kai
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#18
C506 / 510 leiten nicht
Messung der Dioden nicht durchgeführt, weil ich da nicht gefahrlos hinkomme. Die LW-Steuerplatine ist im Weg, ohne die gehts nicht.

Alle Dioden habe ich bei ausgebauter Karte auf Sperren / Durchgang geprüft, wobei keine auffällig war. Einen ausgangsseitigen Kurzschluss finde ich nicht.
Wiedergabe links funktioniert bei keiner Geschwindigkeit.

Nächste Woche bekomme ich eine jüngere AS5002 mit dem elektronischen Zählwerk, da könnte ich den Wiedergabeverstärker mal über Kreuz prüfen.

Der Verdacht einen defekten TBA 231 zu haben, verdichtet sich bei mir auch.

Aufnahme:
ursprünglich sah es aus als ob alte Aufnahmen nicht gelöscht und die neuen dumpf klängen. Aktuell habe ich eine kurze Probeaufnahme gemacht und auf einer A77 abgespielt. Die Aufnahme klang absolut ordentlich besonders vor dem Hintergrund ein DP26 verwendet zu haben.
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#19
Mit dem in #17 vorgeschlagenen ersten Test hättest du feststellen könne, ob der OP doch noch seinen Hintern/Ausgang hochkriegt.
Ein weiterer Test könnte sein, bei ausgeschaltetem Gerät mit einem Ohmmeter den Widerstand vom Ausgang nach Masse zu messen. Man kann dann zB erkennen, ob ein interner Kurzschluß vorliegt (wenn man alle externen Anschlüsse entfernt hat). Falls der OP-Ausgang nur durch falsche Beschaltung bzw Eingangsspannungen in Richtung Null getrieben wird, wäre dort im Betrieb immer noch eine Spannung von einigen 0.x bis 1.x V vorhanden.
Steckt der OP in einem Sockel oder ist er eingelötet ?
Adreas(42) hat vor kurzem in einem seiner Geräte einen TBA231 gegen eine moderne Ersatzschaltung ausgetauscht. Vielleicht braucht er den nicht mehr...

MfG Kai
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#20
Der OP ist leider nicht gesteckt sondern eingelötet. Den thread von Andreas mit seinem von Einstrahlungen geplagten Wiedergabeverstärker habe ich verfolgt. Mal sehen in wie weit ich heute noch in die Materie eindringen kann.
Beim Kauf der Maschine war der linke Kanal sehr dumpf, jetzt ist er tot.
Zuerst hatte ich den dumpfen Klang dem Tonkopf zugeschrieben, ist ok.
Dann habe ich nach einem defekten Kondensator im direkten Signalweg des WV gesucht, alles ok.
Dann habe ich den Signalweg vom WV über die Hauptplatine verfolgt, ist ok.
Der Frequenzgang wird auch durch die Schaltung mit den drei Transistoren beeinflusst, für die Höhenabsenkung im Cue-Betrieb. Da habe ich leider auch nichts gefunden.

Deine Tips zur Fehlersuche auf der WV-Platine sind sehr hilfreich, danke!
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#21
Ich habe gerade eben erst gesehen, daß du in #16 Widerstandswerte nachgetragen hast.
Die sind leider nicht relevant.
Wie man dem Schaltbild ansehen kann, befinden sich die gefragten Widerstände nicht auf dem Board, sondern irgendwo anders (Kopfträger ?), sind aber an den genannten Pins bei eingebautem Board wirksam (bzw sollten wirksam sein, was zu überprüfen war). Die Werte dürften bei 600 ... ??? Ohm liegen.
Wenn am Ausgang des OP kein externer Kurzschluß anliegt, das Kompensations-RC-Glied keinen DC-Durchgang hat, man den o.a. Widerstand unterbricht und den negativen Eingang direkt mit dem Ausgang verbindet, geht ein intakter OP am Ausgang auf die Spannung am positiven Eingang (12V).

MfG Kai
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#22
Die Widerstände der Außenbeschaltung habe ich geprüft, 1060 Ohm / 580 Ohm, wobei die Trimmer i.o. sind. Ein Verstellen der Werte ändert nichts für den linken Kanal.
Dazu die Spulen L101 /102 auf Durchgang geprüft, beide i.o.
Die dazugehörigen Folienkondensatoren haben keinen Kurzschluss.

Ein IC-Austausch erscheint mir sinnvoll. Bis zum kommenden WoE habe ich aber die AS5002 und kann dort die Werte prüfen und die WV-Platine über Kreuz tauschen. Der Fehler sollte dann ja mitwandern.
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#23
Ich konnte eine gebrauchte Hauptplatine einer AS4502 bekommen, sowie alle anderen Platinen. Was ich noch nicht herausgefunden habe, wie unterscheiden sich die Halbspur- von den Viertelspurmodellen? Kopfträger ist natürlich klar. Bei Revox gibt es unterschiedliche Platinen und eine entsprechende Dokumentation. Bei ASC blicke ich da noch nicht durch.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein einfacher Tausch des Kopfträgers aus einem Viertelspurgerät ein Halbspurgerät macht ohne das noch weitere elektrische anpassungen vorgenommen werden müssen.
Kennt sich jemand mit den ASCs aus?
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#24
Hallo Peter,

soweit ich weiß gibt es keine Unterschiede in der Elektronik zwischen der Viertel- und Halbspurgeräten. Ich habe auch schon munter beide Sorten Kopfträger auf dem selben Gerät betrieben, und sie ließen sich immer ohne Probleme einmessen.

Viele Grüße
Andreas
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#25
Es gibt laut Service Manual sogar Kopfträger, die zusätzlich einen Wiedergabe-Kopf der anderen Art enthalten und einen Umschalter.

Anders als zum Beispiel bei den Uher Royals und SG56x werden keine Bauteile genannt, die für 2-Spur und 4-Spur unterschiedliche Werte haben.

MfG Kai
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#26
Das wäre ja cool! Meine gestern gekaufte 5002 hat hervorragende Köpfe, einen weiteren Halbpurkopfsatz mit fast noch besseren Köpfen sowie alle Audioplatinen einer 4502 habe ich ebenfalls bekommen.
Damit sollte sich die etwas lädierte und ältere 5004 gut herrichten lassen. Optisch ist sie schon wieder sehr ansehlich. Eine 6002S, auch mit zusätzlichem Viertelspurkopf werde ich demnächst auch abholen.
Und das obwohl ich nach meiner 6002 vor etlichen Jahren der Marke abgeschworen hatte. Never say never....
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#27
Falls du dann eine N4520 über hast, sag Bescheid...

MfG Kai
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#28
Leider kann ich damit nicht dienen: nicht 4520 sondern 4502

@kaimex
Edit:
Upps ich sehe gerade, unsere posts haben sich vorhin überschnitten.

Die Kopfträger mit der zusätzlichen Bestückung kenne ich, habe ja einen auf der 5004, bei der du mir bei der Fehlersuche hilfreich zur Seite warst. Eine sehr feine Sache, insbesondere im Breich der 18er Spulen, weil ich somit praktisch alles abspielen kann, was mir unter die Tonköpfe kommt. So habe ich neben den eigenen Bändern auch welche aus lang vergangenen Zeiten geerbt, 9,5cm/s Halbspur mono, Bandmaterial Agfa FR25.

Ich hatte nicht erwartet mit einem einfachen Kopfträgertausch auszukommen.
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#29
peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=264187#post264187 schrieb:nicht 4520 sondern 4502
Das war schon klar. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß mir eine N4520 lieber wäre als eine AS5004.

Wenn du fremde 2- & 4-Spur Bänder abspielen willst, ist es aus praktischen Gründen vorteilhaft, mindestens 2 Kopfträger zu verwenden. Bei Fremdbändern must du immer damit rechnen, daß das Gerät, mit dem die Aufnahmen gemacht wurden, eine abweichende Azimuth-Einstellung hatte. Also mußt du zur Optimierung der Höhenwiedergabe jedesmal nach der besten Einstellung suchen. Da ist es hilfreich, für Eigenaufnahmen (neue und bereits vorhandene) außerdem noch einen Kopfträger mit jederzeit richtig eingestelltem Azimuth zu haben.

MfG Kai
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#30
Inzwischen habe ich eine andere Wiedergabeverstärkerplatine erhalten und diese in die AS5004 eingesetzt. Das Problem der fehlenden Wiedergabe auf dem linken Kanal ist damit behoben. Die Frage ob der OpAmp defekt ist, kann damit jedoch nicht sicher beantwortet werden.
Ordnungsgemäß löschen ist auch wieder gegeben, vermutlich war der Fehler eher vor als in der Maschine zu suchen.

Der Capstanmotor ist mir etwas zu rappelig, daher habe ich mir noch schnell einen wenig gelaufenen gesichert, den ich gemeinsam mit den neu georderten Riemen einbauen werde.

Nachdem die kleine ASC nun voll einsatzbereit ist, werde ich ihr auch neue Kondensatoren gönnen und die Frako-Kondensatoren austauschen.
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#31
Mal ein Update an dieser Stelle. Die AS5002 hat komplett alle Elkos und Tantalkondensatoren getauscht bekommen. Dazu alle drei Riemen neu (Capstan, Zählwerk) und eine Motorölung. Sie läuft absolut sauber und hat sich einen Platz in der Hauptanlage erobert.
Heute kam eine 4504 dazu, leider mit defekten Wickeldornen. Da muss ich nach einer Ersatzlösung Ausschau halten. Hier im Forum konnte ich schon etwas finden, bin aber nicht der begnadete Handwerker. Vielleicht läßt sich etwas aus Uher-Teilen bauen.
Der Andruckarm mit der Capstanrolle ist sehr schwergängig, aber das ist das geringste Problem. Zumal ich hier Ersatz hätte.

Die 4504 wird einen Kopfsatz einer 4502 bekommen, den ich neulich gemeinsam mit einer sehr guten, relativ jungen 5002 bekommen habe. Die 5002 hat schon das LED-Zählwerk.
Möglicherweise baue ich auch die ältere 5002, die mit dem nussbaumfurnierten Gehäuse mit Teilen aus der 4504 um, denn die verfügt über die Anschlussleiste mit Cinch-Buchsen, die für mich praktischer sind.

Kennt sich hier jemand mit der Spezialversion für Projektorsteuerung aus? Auf dem Kopfträger befindet sich ein Umschalter mit zwei Symbolen, die wie ein Stück Film aussehen. Im Inneren des Gerätes befindet sich eine Zusatzplatine mit drei Relais, montiert auf der Aufwickelseite.

Jetzt dürfen nur keine weiteren ASC-Bandgeräte mehr dazu kommen...
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#32
Ich suche offenbar nicht richtig. Irgendwo hier in den Tiefen des Forums gibt es Tips, wie man die Dreizackspulenarretierung bei einer AS4500 oder 5000 reparieren kann bzw. wie man eine Schraubbefestigung verbauen kann.
Kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen?
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