05.09.2017, 20:05
Wir schreiben das Jahr 1992. Zwei Hersteller, die bei der Entwicklung der CD zusammengearbeitet haben, bringen jeweils ein neues digitales Aufnahmemedium für den Consumermarkt heraus. Philips die DCC, welche die markeneigene CompactCassette ersetzen soll und Sony die MiniDisc, welche ebenfalls die CC und die beim Consumer wenig erfolgreiche DAT-Kassette ablösen soll. Die konkurrierenden Systeme setzen auf komplett unterschiedliche Ansätze, vereinen aber die Nutzung von verlustbehafteter Datenkompression.
Sony startet die Minidisc im November 1992 mit dem portablen Recorder MZ-1. Bald würde also die MD ihren 25. Geburtstag feiern – wenn sie noch leben würde. Aus diesem Anlass, möchte ich das genannte Gerät vorstellen.
Beschreibung:
Der MZ-1 ist ein tragbarer MiniDisc-Recorder und das erste MiniDisc-Gerät überhaupt. Der Betrieb ist entweder über einen NiCd-Akku möglich oder am Stromnetz mit einem Netzteil. Auf Seiten der Eingänge ist ein analoger Line-In, ein digitaler Line In (optisch, über kombinierte Buchse), sowie ein Stereo-Mikrofoneingang mit wahlweise 20dB Dämpfung vorhanden. Der Aufnahmepegel kann entweder automatisch oder manuell gestellt werden. Ausgänge sind ein analoger sowie digitaler, optischer Line-Out (ebenfalls über kombinierte Buchse) und ein Kopfhörerausgang vorhanden. Bei letzterem kann die Lautstärke eingestellt und eine zweistufige Bassanhebung (Bass Boost) zugeschaltet werden. MiniDisc-typisch sind Editierfunktionen vorhanden, was sich aber damals auf das Teilen und Zusammenfügen wie auch Verschieben und natürlich Löschen von Titeln beschränkte. Disc- und Titelnamen können aber auch am Gerät eingegeben werden. Der MZ-1 nutzt die erste Generation des Kompressionscodecs ATRAC, in diesem Fall ATRAC1. Der Codec wurde bis heute weiterentwickelt und ist, was ihn in Kombination mit der MD angeht, abwärtskompatibel. D.h. mit neueren Recordern aufgenommene MDs können mit dem MZ-1 wiedergeben werden, solange sie im SP-Mode (292 kbit/s) aufgenommen wurden. Der letzte Entwicklungsstand ist ATRAC9, dieser wird aber nur für Spiele für die Playstation 4 und Vita verwendet und kann somit von keinem anderen Spieler wiedergegeben werden.
Bedienung:
Im Gegensatz zu vielen moderneren MD-Walkman mit Klappmechanismus, die ein manuelles Einführen und Herausnehmen der MD notwendig machen, hat der MZ-1 ein Slot-In-Laufwerk wie stationäre Geräte, bei dem die Disc aktiv eingezogen und nach Tastendruck auch wieder ausgeworfen wird. Eine eingelegte MD wird durch eine separate, braune Schutzklappe signalisiert.
Die Hauptbedienelemente befinden sich oben rechts. Dort sind große Tasten für Wiedergabe, Pause und Stopp, sowie kleiner zum Vor-/Rücklauf und Titel-Skippen. Darüber sind noch Tasten für das Display zum Anzeigen des Disc- oder Titelnamens und Aufnahmedatums (falls abgespeichert). Bei Netzbetrieb ist das Display Hintergrundbeleuchtet. Die Tasten darunter sind für Titel-Direktanwahl oder Eingabe von Titelnamen bzw. Discnamen. Allgemein gestaltet sich die Bedienung als üblich für einen Digital Audio Player.
Rund um das Gerät befinden sich noch zahlreiche weitere Bedienelemente, die hier beschrieben werden:
vorn:
Aufnahme-/Wiedergabequalität:
Dem ATRAC1-Codec wurde damals nachgesagt, dass durch die verlustbehaftete Datenkompression doch auffallend hörbare Unterschiede zum Original entstehen. Der PASC genannte Codec der DCC soll angeblich klanglich besser gewesen sein, verwendet er auch eine höhere Bitrate (384kbit/s). Ich habe mal versucht diese Unterschiede herauszuhören. Dazu habe ich vorher ein Lied von CD (Crying In The Rain von Magnum) über den digitalen Eingang des MZ-1 aufgezeichnet und ihn über den analogen Line-Out an meinen Verstärker (Yamaha C-4) angeschlossen. Der CD-Player (Yamaha CDX-930) ist an einem anderen Eingang des C-4 angesteckt. Ich habe CD-Player und MD-Walkman gleichzeitig auf Play geschaltet und dann am Eingangquellenwahlschalter des C-4 immer wieder umgeschaltet. Abgehört wurde über Kopfhörer (Beyer DT-990 Pro). Aufgefallen ist mir erst mal nur, dass der CD-Player viel lauter ist. Am CDX-930 kann man den Pegel absenken, allerdings nur in 1dB Schritten, was zu grob für eine genaue Angleichung ist. Ansonsten ist mir aber objektiv kein Unterschied aufgefallen. Vielleicht kann man was heraushören, wenn man weiß, wo man hinhören muss. Den Vergleich mit der DCC habe ich mir dann gespart. Die Aufnahme- und Wiedergabequalität würde ich daher als sehr gut bezeichnen, für mich sind keine Unterschiede zu einer LPCM-Quelle hörbar, wenn sie auch da sein mögen.
Netzteil- und Akkuproblematik:
Es gibt zwei große Probleme mit der Spannungsversorgung des Gerätes, wenn ein Ersatz für das original Netzteil (AC-MZ1) oder den original Akku (BP-MZ1) gesucht wird. Zuerst zum Netzteil: Der MZ-1 benötigt 10,5V Gleichspannung als Versorgung, Sony-typisch liegt außen am Stecker die Spannung an, innen ist Masse. Man sollte sich nicht dazu verleiten lassen, ein 12V-Netzteil anzuschließen, laut Berichten in diversen Foren wird das zur Zerstörung des Geräts führen, genau wie eine Verpolung. Es gibt aber 10,5V-Notebook-Schaltnetzteile, die geeignet sind. Es ist nur auf die Polung zu achten. Ich habe noch herausgefunden, dass im Gerät eine SMD-Sicherung bestückt ist, die wohl im Falle einer Überspannung oder Verpolung als erstes kaputt geht. Laut diversen Foren-Berichten lassen sich durch Austausch dieser defekte MZ-1 oft wiederbeleben.
Was den Akku angeht, da ist es weitaus schwieriger. Der BP-MZ1 ist ein 6V NiCd-Akku mit 900mAh Stunden Kapazität, der für kein anderes Gerät verwendet wurde. Hier zu sehen: http://www.radiomuseum.org/r/sony_rechar...p_mz1.html. Als Ersatzteil ist er nicht mehr erhältlich, einen Nachbau gibt es keinen und die Alten sind meist verschlissen.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten für Ersatz, ich habe beide ausprobiert. Einmal könnte man fünf AAA-NiMh-Zellen (je 1,2V) benutzen. Das hätte den Vorteil, dass man sogar wieder mit dem Gerät aufladen kann. Fünf Stück passen aber schlecht in den Schacht. Wenn man sie pryramidenförmig stapelt (drei unten, zwei oben), gehen sie streng rein, was aber bedeutet, dass die Isolierung der oberen Zellen durchgescheuert wird und ein Kurzschluss entsteht. Das ist mir zu gefährlich, deshalb habe ich mich für die zweite Methode entschieden, die ich aus einem MiniDisc-Forum aufgeschnappt habe:
Zwei 18650 Lithium-Ionen-Zellen:
Die haben jeweils, wie die Bezeichnung schon sagt, 18,6 mm im Durchmesser und sind 65,2 mm lang. Damit passen sie gut in den Schacht des MZ-1, auch wenn noch Luft bleibt. Den kann man mit Polstermaterial ausfüllen.
Nun benötigt man noch eine Verbindungsbrücke für die beiden Zellen, die ich aus alten Batterie-Kontaktfedern und Kunststoffteilen gebastelt habe.
Obwohl die Lithium-Ionen-Akkus jeweils eine Zellspannung von 3,7V haben, was in Summe dann 7,4V statt der geforderten 6V ergibt, funktioniert diese Methode einwandfrei. Als Nachteil ergibt sich, dass man den Player mit eingelegten Akkus nicht mehr am Netzteil betreiben kann, da der Original-Akku im Gerät geladen wird. Die Ladeelektronik ist aber für Lithium-Ionen-Akkus nicht geeignet und es besteht Brand- und Explosionsgefahr wenn man es trotzdem versuchen sollte. Die Akkus müssen extern in einem dafür gedachten Ladegerät aufgeladen werden.
Für Perfektionisten gibt es im Internet sogar eine Datei für 3D-Drucker zum freien Download, mit der man einen passenden Halter drucken kann: https://www.thingiverse.com/thing:2297082
Fazit:
Der MZ-1 ist ein rundum gelungenes Debüt einer neuen Gerätegattung. Obwohl eigentlich für den Consumer gedacht, denke ich, hat Sony hier auch den semiprofessionellen Nutzer im Auge gehabt. Verarbeitung und Haptik sind hervorragend sowie auch Aufnahme- und Wiedergabequalität sehr gut, der Nutzwert war für damalige Verhältnisse sehr hoch. Nur dem Walkman-Aufdruck wird er nicht ganz gerecht, da er für die Hosentasche einfach zu klobig und schwer ist.
Auch fast 25 Jahre nach der Markteinführung funktioniert zumindest mein Exemplar noch einwandfrei, obwohl es Gebrauchsspuren zeigt, die auf eine ausgiebige Nutzung hindeuten. Nur die Akku-Problematik schränkt ein wenig die Nutzbarkeit in der Gegenwart ein. Aus Sicht Anfang der 90er Jahre hatte Sony mit der MiniDisc wirklich ein gutes Produkt auf den Markt gebracht, das mit besserer Preis- und Lizenzpolitik ein Renner hätte werden können.
Ergänzungen, Korrekturen und Kommentare dürfen wie immer gerne gepostet werden.
Sony startet die Minidisc im November 1992 mit dem portablen Recorder MZ-1. Bald würde also die MD ihren 25. Geburtstag feiern – wenn sie noch leben würde. Aus diesem Anlass, möchte ich das genannte Gerät vorstellen.
Beschreibung:
Der MZ-1 ist ein tragbarer MiniDisc-Recorder und das erste MiniDisc-Gerät überhaupt. Der Betrieb ist entweder über einen NiCd-Akku möglich oder am Stromnetz mit einem Netzteil. Auf Seiten der Eingänge ist ein analoger Line-In, ein digitaler Line In (optisch, über kombinierte Buchse), sowie ein Stereo-Mikrofoneingang mit wahlweise 20dB Dämpfung vorhanden. Der Aufnahmepegel kann entweder automatisch oder manuell gestellt werden. Ausgänge sind ein analoger sowie digitaler, optischer Line-Out (ebenfalls über kombinierte Buchse) und ein Kopfhörerausgang vorhanden. Bei letzterem kann die Lautstärke eingestellt und eine zweistufige Bassanhebung (Bass Boost) zugeschaltet werden. MiniDisc-typisch sind Editierfunktionen vorhanden, was sich aber damals auf das Teilen und Zusammenfügen wie auch Verschieben und natürlich Löschen von Titeln beschränkte. Disc- und Titelnamen können aber auch am Gerät eingegeben werden. Der MZ-1 nutzt die erste Generation des Kompressionscodecs ATRAC, in diesem Fall ATRAC1. Der Codec wurde bis heute weiterentwickelt und ist, was ihn in Kombination mit der MD angeht, abwärtskompatibel. D.h. mit neueren Recordern aufgenommene MDs können mit dem MZ-1 wiedergeben werden, solange sie im SP-Mode (292 kbit/s) aufgenommen wurden. Der letzte Entwicklungsstand ist ATRAC9, dieser wird aber nur für Spiele für die Playstation 4 und Vita verwendet und kann somit von keinem anderen Spieler wiedergegeben werden.
Bedienung:
Im Gegensatz zu vielen moderneren MD-Walkman mit Klappmechanismus, die ein manuelles Einführen und Herausnehmen der MD notwendig machen, hat der MZ-1 ein Slot-In-Laufwerk wie stationäre Geräte, bei dem die Disc aktiv eingezogen und nach Tastendruck auch wieder ausgeworfen wird. Eine eingelegte MD wird durch eine separate, braune Schutzklappe signalisiert.
Die Hauptbedienelemente befinden sich oben rechts. Dort sind große Tasten für Wiedergabe, Pause und Stopp, sowie kleiner zum Vor-/Rücklauf und Titel-Skippen. Darüber sind noch Tasten für das Display zum Anzeigen des Disc- oder Titelnamens und Aufnahmedatums (falls abgespeichert). Bei Netzbetrieb ist das Display Hintergrundbeleuchtet. Die Tasten darunter sind für Titel-Direktanwahl oder Eingabe von Titelnamen bzw. Discnamen. Allgemein gestaltet sich die Bedienung als üblich für einen Digital Audio Player.
Rund um das Gerät befinden sich noch zahlreiche weitere Bedienelemente, die hier beschrieben werden:
vorn:
- MD-Einschub.
- Auswurftaste: wirft die MD aus.
- EDIT-Taste: Durchschalten der Editierfunktionen (Teilen, Zusammenfügen, Verschieben, Löschen).
- REC-Taste: Startet die Aufnahme.
- MIC ATT: Dämpfung des Mikrofoneingangs um 20dB ein-/ausschalten.
- AGC: Automatische Aussteuerung ein-/ausschalten.
- OPTICAL (DIGITAL) LINE OUT & IN: Kombinierte Buchsen für analogen und digitalen Line-In/-Out.
- MIC: Stereo-Mikrofoneingang mit Phantom-Speisung.
- REC LEVEL: Aufnahmepegel einstellen für manuelle Aussteuerung von analoger Quelle. Für beide Kanäle ist ein gemeinsames Poti vorhanden, sowie am Display auch nur ein gemeinsames VU-Meter da ist (siehe Display-Bild oben). Bei Aufnahme von eine digitalen Quelle ist ein Einstellen des Pegels nicht möglich. Außerdem ist kein Abtastratenwandler an Board, es können also nur digitale Quellen mit einer Abtastfrequenz von 44,1kHz aufgezeichnet werden.
- HOLD: Aktiviert die Sperrfunktion für alle Tasten.
- PLAY MODE: Schaltet alle Wiedergabemodi durch (normal, einzelner Track, programmierte Wiedergabe und Zufall. Die Wiederholfunktion wird durch die ENTER/REPEAT-Taste oben auf dem Gerät eingeschaltet und kann mit den anderen Modi kombiniert werden.
- BASS BOOST: Hinzuschalten der Tieftonanhebung über den Kopfhörerausgang. Entweder aus, mittel oder voll.
- RESUME: Wenn aktiv, spielt der Player an der Stelle weiter, an der er vorher gestoppt wurde. Ansonsten beginnt er immer bei Track 1.
- Kopfhörerbuchse
- VOLUME: Steller für Lautstärke des Kopfhörerausgangs.
- Akku-Schacht
- 1 PUSH <=: Schacht der Stützbatterie (CR-2025) für interne Uhr und Kalender.
- DC IN 10.5V: Eingang für Netzteil.
Aufnahme-/Wiedergabequalität:
Dem ATRAC1-Codec wurde damals nachgesagt, dass durch die verlustbehaftete Datenkompression doch auffallend hörbare Unterschiede zum Original entstehen. Der PASC genannte Codec der DCC soll angeblich klanglich besser gewesen sein, verwendet er auch eine höhere Bitrate (384kbit/s). Ich habe mal versucht diese Unterschiede herauszuhören. Dazu habe ich vorher ein Lied von CD (Crying In The Rain von Magnum) über den digitalen Eingang des MZ-1 aufgezeichnet und ihn über den analogen Line-Out an meinen Verstärker (Yamaha C-4) angeschlossen. Der CD-Player (Yamaha CDX-930) ist an einem anderen Eingang des C-4 angesteckt. Ich habe CD-Player und MD-Walkman gleichzeitig auf Play geschaltet und dann am Eingangquellenwahlschalter des C-4 immer wieder umgeschaltet. Abgehört wurde über Kopfhörer (Beyer DT-990 Pro). Aufgefallen ist mir erst mal nur, dass der CD-Player viel lauter ist. Am CDX-930 kann man den Pegel absenken, allerdings nur in 1dB Schritten, was zu grob für eine genaue Angleichung ist. Ansonsten ist mir aber objektiv kein Unterschied aufgefallen. Vielleicht kann man was heraushören, wenn man weiß, wo man hinhören muss. Den Vergleich mit der DCC habe ich mir dann gespart. Die Aufnahme- und Wiedergabequalität würde ich daher als sehr gut bezeichnen, für mich sind keine Unterschiede zu einer LPCM-Quelle hörbar, wenn sie auch da sein mögen.
Netzteil- und Akkuproblematik:
Es gibt zwei große Probleme mit der Spannungsversorgung des Gerätes, wenn ein Ersatz für das original Netzteil (AC-MZ1) oder den original Akku (BP-MZ1) gesucht wird. Zuerst zum Netzteil: Der MZ-1 benötigt 10,5V Gleichspannung als Versorgung, Sony-typisch liegt außen am Stecker die Spannung an, innen ist Masse. Man sollte sich nicht dazu verleiten lassen, ein 12V-Netzteil anzuschließen, laut Berichten in diversen Foren wird das zur Zerstörung des Geräts führen, genau wie eine Verpolung. Es gibt aber 10,5V-Notebook-Schaltnetzteile, die geeignet sind. Es ist nur auf die Polung zu achten. Ich habe noch herausgefunden, dass im Gerät eine SMD-Sicherung bestückt ist, die wohl im Falle einer Überspannung oder Verpolung als erstes kaputt geht. Laut diversen Foren-Berichten lassen sich durch Austausch dieser defekte MZ-1 oft wiederbeleben.
Was den Akku angeht, da ist es weitaus schwieriger. Der BP-MZ1 ist ein 6V NiCd-Akku mit 900mAh Stunden Kapazität, der für kein anderes Gerät verwendet wurde. Hier zu sehen: http://www.radiomuseum.org/r/sony_rechar...p_mz1.html. Als Ersatzteil ist er nicht mehr erhältlich, einen Nachbau gibt es keinen und die Alten sind meist verschlissen.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten für Ersatz, ich habe beide ausprobiert. Einmal könnte man fünf AAA-NiMh-Zellen (je 1,2V) benutzen. Das hätte den Vorteil, dass man sogar wieder mit dem Gerät aufladen kann. Fünf Stück passen aber schlecht in den Schacht. Wenn man sie pryramidenförmig stapelt (drei unten, zwei oben), gehen sie streng rein, was aber bedeutet, dass die Isolierung der oberen Zellen durchgescheuert wird und ein Kurzschluss entsteht. Das ist mir zu gefährlich, deshalb habe ich mich für die zweite Methode entschieden, die ich aus einem MiniDisc-Forum aufgeschnappt habe:
Zwei 18650 Lithium-Ionen-Zellen:
Die haben jeweils, wie die Bezeichnung schon sagt, 18,6 mm im Durchmesser und sind 65,2 mm lang. Damit passen sie gut in den Schacht des MZ-1, auch wenn noch Luft bleibt. Den kann man mit Polstermaterial ausfüllen.
Nun benötigt man noch eine Verbindungsbrücke für die beiden Zellen, die ich aus alten Batterie-Kontaktfedern und Kunststoffteilen gebastelt habe.
Obwohl die Lithium-Ionen-Akkus jeweils eine Zellspannung von 3,7V haben, was in Summe dann 7,4V statt der geforderten 6V ergibt, funktioniert diese Methode einwandfrei. Als Nachteil ergibt sich, dass man den Player mit eingelegten Akkus nicht mehr am Netzteil betreiben kann, da der Original-Akku im Gerät geladen wird. Die Ladeelektronik ist aber für Lithium-Ionen-Akkus nicht geeignet und es besteht Brand- und Explosionsgefahr wenn man es trotzdem versuchen sollte. Die Akkus müssen extern in einem dafür gedachten Ladegerät aufgeladen werden.
Für Perfektionisten gibt es im Internet sogar eine Datei für 3D-Drucker zum freien Download, mit der man einen passenden Halter drucken kann: https://www.thingiverse.com/thing:2297082
Fazit:
Der MZ-1 ist ein rundum gelungenes Debüt einer neuen Gerätegattung. Obwohl eigentlich für den Consumer gedacht, denke ich, hat Sony hier auch den semiprofessionellen Nutzer im Auge gehabt. Verarbeitung und Haptik sind hervorragend sowie auch Aufnahme- und Wiedergabequalität sehr gut, der Nutzwert war für damalige Verhältnisse sehr hoch. Nur dem Walkman-Aufdruck wird er nicht ganz gerecht, da er für die Hosentasche einfach zu klobig und schwer ist.
Auch fast 25 Jahre nach der Markteinführung funktioniert zumindest mein Exemplar noch einwandfrei, obwohl es Gebrauchsspuren zeigt, die auf eine ausgiebige Nutzung hindeuten. Nur die Akku-Problematik schränkt ein wenig die Nutzbarkeit in der Gegenwart ein. Aus Sicht Anfang der 90er Jahre hatte Sony mit der MiniDisc wirklich ein gutes Produkt auf den Markt gebracht, das mit besserer Preis- und Lizenzpolitik ein Renner hätte werden können.
Ergänzungen, Korrekturen und Kommentare dürfen wie immer gerne gepostet werden.
Grüße,
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.