Uher Report Monitor Motortyperkennung
#1
Hallo,

wie kann ich bei den späteren Serien (mit Acrylglasdeckel) erkennen, ob noch der gute alte Motor, oder aber der neue, der angeblich schlechtere Gleichlaufwerte hatte, verbaut ist?
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#2
Hallo Nikola,
mit Seriennummern kann ich leider nicht dienen. Man müßte schon das Gerät öffnen.Mit großer Wahrscheinlichkeit konnte Bühler nicht mehr liefern.Man fand mit dem JVC-Motor eine Alternative, die vermutlich auch noch preiswerter war.
Der JVC- Motor hat im übrigen auch eine neue Motorelektronik verlangt.Er war ausschließlich in den braunen Outfit- Geräten der letzten Serie eingesetzt.
Ein von A.F. durchgeführter Test von 10 neuen Report- Monitor Bandmaschinen,
die dem Original- Karton entnommen wurden, hat folgende Ergebnisse für den bewerteten Gleichlauf gebrachtSadgemessen mit Nakamichi T 100 bei 19 cm/s)

1.Gerät O,3 % Bühler Motor
2.Gerät 0,45 % JVC- Motor (schlechtestes Gerät)
3.Gerät 0,25 % Bühler- Motor
4.Gerät 0,13 % Bühler- Motor
5.Gerät 0,18 % Bühler- Motor
6.Gerät 0,3 % JVC- Motor
7.Gerät 0,09 % Bühler- Motor (bestes Gerät)
8.Gerät 0,17 % JVC-Motor
9.Gerät 0,25 % JVC- Motor
10.Gerät 0,20 % Bühler- Motor

Obwohl alle Geräte einer Originalverpackung entnommen wurden, muß man aber zur Relativierung der Meßergebnisse sagen, daß auch noch andere Faktoren den Gleichlauf entscheidend beeinflußen können. Beim Report ist das der exakte Schliff der Gummifriktioswelle des Antriebrades sowie der der Riemen.
Ich habe schon Reports gemessen, bei denen der Original-Riemen durch einen
handesüblichen Vergleichsriemen ersetzt wurde. Der Wert verbesserte sich von vorher 0,4 % auf 0, 18 %.( Original-Riemen). Das ist schon verblüffend.
Durch Selektion der genannten Teilekann man unter günstigsten Umständen Gleichlaufwerte von 0,09 % erreichen. ( Alles +/-).

Mit freundlichen Grüßen!
Peter
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#3
Hallo Peter!

Danke für die Veröffentlichung dieser interessanten Meßreihe.

Der große Einfluß des langen Antriebsriemen ist verblüffend.
Ich setze übrigens Präzisions-O-Ringe (ERIKS) ein.

Allerdings stellen sich bei der Angabe "JVC-Motor" Irritationen
ein. Meines Wissens (aus gesicherter, noch aktiver ATIS-UHER-
Quelle) ist in den Report Monitor 4000/4200/4400 (egal ob in
den "Silberfischen" oder den "Bräunlingen") niemals ein JVC-Motor
verbaut worden.

Dieser JVC-Motor ist NUR im 6000 Universal verbaut worden. Aber
nicht ausschließlich. Es wurden hier auch Faulhaber-Motore verbaut.

In den Report Monitor wurden außer dem (unstrittigen) Bühler-Motor
zeitweilig Motore der Schweizer Firma PORTESCAP (Berichtigung - Danke Ulrich)verbaut (bei UHER
hieß es "escap-Motor"). Dieser Motor hat nur 2 Anschlüsse und be-
sitzt Bürsten! Für ihn wurde eine eigene Steuerung/Platine entwickelt.
Eine Dokumentation von Schaltplan und Platinenlayout soll es nach
Auskunft des ATIS-UHER-Mitarbeiters bis heute nicht geben. Ein
Billigprodukt scheint mir dieser Motor aber nicht gewesen zu sein.

Bis vor 3 Wochen hatte ich einen anderen Kenntnisstand. Bis ich ein
4400RM mit escap-Motor ersteigerte. Motor und Steuerung waren defekt.
Darum war ich gezwungen, mich näher damit zu befassen. Motor und
Steuerung gibt es nach wie vor bei ATIS-UHER als Ersatzteil. Mein Glück!

[Bild: 1934-13869_innen_02_r.jpg]

[Bild: 1934-13869_Motor_01_r.jpg]

[Bild: 1934-13869_Elektronik_01_r.jpg]

Gruß
Wolfgang
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#4
Zitat:cisumgolana postete
PROESCAP
Portescap

Gruß Ulrich
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#5
Hallo Peter,

die Messreihe vermittelt den Eindruck, daß hier die Motoren die Ursache für die unterschiedlichen Messergebnisse sind. Ohne diesen Aufwand betreiben zu wollen, könnten die Ergebnisse bei Verwendung ein und desselben Monitor und jeweiligem Wechsel der Motoren völlig anders ausfallen, oder irre ich da?

Um das Thema Motoren in den Report noch etwas auszuweiten: Auch Siemens war UHER Report Motoren-Lieferant!

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
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Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#6
Hallo Wolfgang und Ulrich,

nun bin ich etwas schlauer als zuvor. Das mit den Schweizer-Motoren war mir bisher nicht bekannt.

Es ändert aber nichts an der Tatsache, daß in meinen "braunen" Reports 4200
Monitor und 4000 Report Monitor JVC- Mototen eingebaut sind, die völlig
gleich aussehen wie die Schweizer Motoren. Auch die Printplatte sieht gleich aus.

Ich merke, daß immer neue Erkenntnisse auftreten. Das ist toll!

Inwieweit der erwähnte Assmann Mitarbeiter involviert ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Man müßte schon den Fertigungsleiter aus dem Werk Buchbach fragen, denn dort wurden die Motoren verbaut.

Schade, daß ich kein Report hier habe mit besagtem Motor, um Gleichlaufmessungen durchzuführen.

Mit freundlichen Grüßen!

Peter
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#7
Zitat:frank1391 postete
Hallo Peter,

die Messreihe vermittelt den Eindruck, daß hier die Motoren die Ursache für die unterschiedlichen Messergebnisse sind. Ohne diesen Aufwand betreiben zu wollen, könnten die Ergebnisse bei Verwendung ein und desselben Monitor und jeweiligem Wechsel der Motoren völlig anders ausfallen, oder irre ich da?

Um das Thema Motoren in den Report noch etwas auszuweiten: Auch Siemens war UHER Report Motoren-Lieferant!

Gruß
Frank
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#8
Hallo Peter,
natürlich hast Du mit Deiner Feststellung völlig recht. Das habe ich ja mit der Relativierung der Messergebnisse auch versucht klarzustellen.

Bezüglich Siemens muß ich aber passen. Ich verfolge die Reports seit 1964 und habe noch kein Report mit Siemens- Motoren gesehen.

Im übrigen war der Bühler-Motor und die Elektronik eine Eigenentwicklung der Firma Bühler, die UHER komplett übernommen hat.

Gruß!
Peter
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#9
Hallo Peter!

Was für ein Kuddelmuddel!
Und nur, weil es keine verfügbare fortlaufende (wenn es denn je eine
gegeben hat) Fertigungsdokumentation des Report gibt.

Kein Mensch ist allwissend. Was sich bei diesem profanen Thema
wiederum zeigt. Ich denke, daß Deine Feststellung, daß sehr wohl
JVC-Motore in braunen Report verbaut wurden, den ATIS-UHER-
Mitarbeiter interessieren wird.

Wie groß wäre denn Dein Aufwand, Bilder von JVC-Motor und Platine
zu machen? Ich (und sicher auch andere Interessierte) würde schon
gern den Krempel "live und in Farbe" sehen.

Wenn das 4400RM restauriert ist (noch ist ist eine ziemliche Pfuscherkiste),
könntest Du eine Gleichlaufmessung durchführen. Aber das wird nichts vor
Mitte Oktober.

Gruß
Wolfgang
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#10
Hallo Frank!

Woher hast Du die Information, daß UHER auch Siemens-Motore
in Report eingebaut hat?
In welchen Report-Typ?
Wie sah die Motorsteuerung aus?
Gibt es davon Bilder (oder kannst Du welche davon machen)?

Gruß
Wolfgang
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#11
Hallo Peter, hallo Wolfgang!

Man ist ja vor Überraschungen nie gefeit und ich gebe zu, daß ich schelmischerweise erst einmal nur das Bällchen geworfen habe ohne direkt handfeste Beweise mitzuliefern. Die liefere ich hiermit nach.

[Bild: P1080214_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.JPG]

Mein Wissen um Siemens-Motoren im Report existiert auch erst seit vorgestern, als hier ein Posten UHER-ETeile eintraf, Dabei ein solcher Motor. Daß es eine weitere Variante zu den Bühler, Escap und JVC Motoren gibt, ist mir zuvor auch nicht aufgefallen. Es ist der in der Ergänzung zum SM als Schaltplan zu sehende "Hallmotor" im 1200 Synchro (ab SN 1114 03000), der anders als der Bühler-Motor aufgebaut ist und anders funktioniert.

[Bild: Auszug%20SM%201200.jpg]

Die Beschreibung hier betrifft noch den Bühler-Motor. Die Steuerplatine muß aber wegen der von außen über die Synchro-Buchse möglichen Drehzahlsynchronisation geändert sein.

Der Motor wurde vermutlich nur in der 1200 Synchro eingesetzt, das aber nicht von Anfang an. Wenn ich richtig liege, beginnen die 1200er mit SN 1114 0500 (was aber noch zu verifizieren ist). Schon nach höchstens 2500 Geräten fand dann der Motorwechsel zum Siemens-Hallmotor statt. Das wird dann wohl Ende 1970 oder Anfang 1971 gewesen sein. Die extrem lange Laufzeit der 1200er von 1970 bis 1989 (Quelle, na ratet mal) kann natürlich im Späteren zu einem erneuten Motorwechsel geführt haben.
Die 1000er sind ja zeitlich weiter weg, sprich früher. Denkbar ist noch der Einsatz von Siemens-Motoren in der 4100. Das kann ich nicht überprüfen, es gibt aber ein Produktionsüberlappung.

[Bild: P1080217_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.JPG]

Der Siemens-Motor hat 13 (!) nummerierte Anschlüsse auf der Wippenseite und ein Gehäuse aus Aluminium. Auf der Schwungmassenseite gibt es keine Anschlüsse. Die Kappen sind aus durchsichtigem Kunststoff.

[Bild: P1080221_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.JPG]

Sowohl links als auch rechts sieht man feststehende Wicklungen durch die transparenten Deckel im Gehäuse. Die Achse läßt sich um ca. 2mm bewegen. Die Wicklungen bewegen sich dabei nicht, weder axial noch radial. Wie sich der Motor zerlegen läßt, ist nicht ohne Weiteres zu erkennen. Es sind keine Bürsten (geht eh nicht) oder Fliehraftregler zu sehen. Die nötige Technik scheint mittig zu liegen (s. SM).

Er trägt folgende Beschriftungen:

Siemens 1AD3002-OE
6-V-Z6004
9961205

[Bild: P1080216_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.JPG]

Natürlich habe ich sofort verglichen.
In den 1200ern mit den SN 1114 01214, 1114 01532 und 1114 02972 sind die uns allen bekannten Bühler-Motoren verbaut.

[Bild: 1114%2001214a%20Motor_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.jpg]
1114 01214 - 1200 Report synchro mit roter Frontblende (Achseinstellung wie in den 4000 - 4400)

[Bild: 1114%2002972%20Motor_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.jpg]
1114 01532 - 1200 Report Synchro mit roter Frontblende
Im 1114 02972 - 1200 Report Synchro mit schwarzer Frontblende ist die gleiche Achseneinstellungsmechanik (IC) verbaut.

Dann, ab dem 2500sten (max.) Gerät, hat der Wechsel stattgefunden. In 1114 03199, 1114 05251 und 1114 03254 sind Siemens-Motoren.

Die Motorsteuerungsplatine zum Siemens-Motor trägt die Nr. 581-48312/00

[Bild: P1080218_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.JPG]
[Bild: P1080219_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.JPG]

überrascht?

Gruß
Frank

Übrigens Peter, ich heiße Jeff......nee, Frank. Und: Ein T-100 steht zur Verfügung, hat aber noch ne kleine Macke.
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#12
Hallo Frank!

Vielen Dank für die schnelle Dokumentation Wort und Bild.
Damit sind (vorerst) alle Fragen beantwortet. Was ein Glück.
daß es bei Dir eine "1200-Synchro-Senke" gibt. Sonst wäre
es schwieriger mit der Beweisführung geworden.

Da bin ich erst einmal baff!

Nachdem ich mich von dem "Schock" erholt habe, bin ich meinen
überschaubaren (und kümmerlichen) Bestand an 1200-Synchro
durchgegangen.

Und habe bei den beiden 1200-Synchro jeweils Bühler-Motore gefunden.
Da die SN unterhalb Deiner "Motorengrenze" liegen, bestätigt das Deine
Annahme.

Ich bin gespannt, was noch Unerwartetes, allein im Antriebssektor des
Report, zu erwarten ist.

Grüße
Wolfgang

PS.: EDITIERT, weil ich Deine Zahlen durcheinander geworfen hatte...
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#13
Hallo Frank,
" Der Kandidat hat 100 Punkte". Du hast recht behalten. Auf den ersten Moment fällt der Siemens Motor nicht weiter auf. Seit einigen Monaten habe ich zwei 1200
Synchro ersteigert, bin aber bis heute nicht dazu gekommen, sie instand zu setzen.
Jetzt habe ich mal die Gehäusedeckel entfernt und siehe da: Es sind keine Bühler- Motoren. Ich wollte die Motoren nicht extra ausbauen, aber sie sehen genau so
aus, wie in deinen Abbildungen.
Evtl. könntest Du ohne Probleme Deinen Beruf wechseln und Detektiv werden.
Die anderen "Ermittler" natürlich auch.
Respekt!
Ich bin beeindruckt.
Gruß!
Peter
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#14
Folgende Fragen sind für mich noch offen:

1. Gibt es 1200er < 1114 00500 ?
2. Hat jemand ein 1200 mit sehr hoher SN und schaut mal nach dem Motor ? Der muß nicht ausgebaut werden, man erkennt den Siemens an den einseitigen Anschlüssen.

Auf der Steuerplatine des Synchro gibt es einen 2. Poti, vielleicht für die Feineinstellung der Synchronisationsspannung?

Übrigens bei meinen Bildern mit den Bühler-1200ern fällt mir auch jetzt erstmalig die unterschiedliche Mechanik für die Achsspieleinstellung des rechten Bandtellers auf. Ich habe die Bilder oben entsprechend editiert.

Gruß
Frank
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#15
Bitte löschen
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#16
Hallo zusammen,

prima Photostrecke, Frank!

Herr Sprang hatte am Telefon (auf meiner Suche nach Brumm-Abhilfe) ebenfalls mal die Siemens-Motoren erwähnt. Ich meine, er meinte, jene seien etwas besser als Bühler, ich weiss aber nicht mehr ob bzgl. Gleichlauf oder Geräuschemission. Sie wären in "Problemfällen" eingesetzt worden (vielleicht auch deshalb bei den "Profivarianten" 1200 (edit: ab einem gewissen Zeitpunkt) generell?)

Was mich diesbzgl. eigentlich am meisten interessiert:
Wenn z.B. beim Report Monitor mehrere Motortypen samt Steuerung gab, müsste es dann nicht auch mehrere Service-Manual-Varianten (samt ggf. unterschiedlicher Abgleichanweisung für Geschwindigkeit und Motorelektronik-Symmetie) geben?

Ich habe das gleiche Papier-SM wie jenes, welches Wolfgang freundlicherweise in den DL-Bereich gelegt hat (Ausgabe 4/9) und kenne kein weiteres. Dort ist nur eine Motorsteuerungsplatine (300) bezeichnet.
Das gleiche gilt für das "Faltblatt" Dort steht "ab Geräte-Nr. 193x01001". (Und ich habe hier 19321753x, braun mit Bühler).
Edit: der Motor hat im SM die Teile-Nr. 020017, dessen Kabelbaum die 021562 und die Motorelektronik die 021561./Edit.

Hat oder kennt jemand abweichende Unterlagen (welche dann auf JVC, Siemens & Co. schliessen könnten)?

"Kuddelmuddel" trifft es gut ;-)

Schöne Grüße
Frank (K.)
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#17
Hallo Frank (K.),
was meinst Du mit Brumm- Abhilfe?
Die Monitor- Geräte brummten alle, aber nur über die NF-Endstufe.
Ferner verzerrten fast alle Endstufen bei geringen Lautstärken. Das veranlaßte UHER aber nicht, grundsätzliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Bezüglich des Brummens habe ich einen 1000 uF- Elko über die Plus- u. Minus-
Betriebsspannungzuführung der Motorplatine gelegt, damit wird das Brummen minimal geringer. Sollte das Brummen bei großer Lautstärke auftreten muß noch ein Elko im Vorverstärker zusätzlich eingebaut werden.
Um die Verzerrungen zu minimieren, muß die Endstufe auf AB- Betrieb umgebaut werden.
All dies wurde beim ersten Test durch eine Fachzeitschrift moniert, geschehen ist nicht viel.
Aber: Ab Diodenausgang war kein Brumm vorhanden und das war und ist das wichtigste.
Denn der Mini-Spöker war ja sowieso eine Zumutung, da waren die Ovallautsprecher der alten Reports um Klassen besser.
Auch die Endstufen der Nicht-Monitor- Geräte waren besser.


Gruß!
Peter
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#18
Zitat:Peter postete
Sollte das Brummen bei großer Lautstärke auftreten muß noch ein Elko im Vorverstärker zusätzlich eingebaut werden.
Um die Verzerrungen zu minimieren, muß die Endstufe auf AB- Betrieb umgebaut werden.
Hallo Peter,
beides interessiert mich brennend. Kannst Du mir als Laien das genauer erklären?

Danke und Gruß
Frank
Tagesfavorit:
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#19
Hallo Frank,
erkläre mir vorab, welche konkreten Probleme Du mit Deiner Maschine hast.

Die Schaltungsänderungen in der NF-Endstufe sind etwas kniffelig zu bewerkstelligen. Das käme für Dich nur dann in Frage, wenn Deine Maschine wirklich bei heruntergedrehtem Lauststärkeregler m e r k l i c h verzerrt.

Das Brummen ist auch schon bei den ersten Monitor-Geräten aufgetreten.
Auf der Motorregelplatte ist neben dem Geschwindigkeitseinstellpoti auch noch zwei weitere Symmetrierpotis enthalten. NF-Voltmeter und Oszillograph an die Anschlüsse 302/(+ Betriebsspannung) und 303 (Masse) der Motorelektronik anschließen. Dann mit R 317 und R 318 auf minimale Brummspannung und gleiche Impulshöhe abgleichen. Zwischen den genannten Puntken habe ich noch einen
Elko gelegt 1000 uF 10 Volt.Der Brumm wird minimal geringer. ich wiederhole aber nochmals: das Problem ist mehr oder weniger ein Schönheitsfehler, denn wenn man das Gerät über die Diodenbuchse an einen Verstärker anschließt ist der Brumm nicht zu hören!

Gru?!
Peter
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#20
Hallo,
hier ist das Schaltbild für den Siemens Hall- Motor der 1200 Synchro.

Gruß!
Peter[Bild: uher%20schaltbild.jpg]
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#21
Zitat:Peter postete
Um die Verzerrungen zu minimieren, muß die Endstufe auf AB- Betrieb umgebaut werden.
Die Endstufe befindet sich auch in ihrer ursprünglichen Konfiguration in AB Betrieb, wenn auch mit geringem Ruhestrom und damit erhöhtem Klirrfaktor.
Hier muss man aber den Einsatzzweck bedenken, es steht nur eine relativ niedrige Betriebsspannung (deswegen auch Endtransistoren in Emitter statt Kollektorschaltung) zur Verfügung und bei Akku/Batteriebetrieb ist es zu durchaus sinnvoll den Ruhestrom zugunsten der Laufzeit möglichst klein zu halten.

Natürlich könnte man die Endstufe ändern (die Gegend um die zwei in Reihe geschalteten Dioden), aber neben einem erhöhtem Ruhestrom würde in der Endstufe zusätzliche Verlustleistung (Wärme) erzeugt.

Gruß Ulrich
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#22
Hallo Peter,

Zitat:Peter postete
Hallo Frank (K.),
was meinst Du mit Brumm- Abhilfe?
Die Monitor- Geräte brummten alle, aber nur über die NF-Endstufe.
Ferner verzerrten fast alle Endstufen bei geringen Lautstärken. Das veranlaßte UHER aber nicht, grundsätzliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen...
danke für die Erläuterungen, das Endstufenbrummen habe ich hier auch, ist aber, genau, da Diodenausgang nicht betroffen, sekundär.

Ich meinte jedoch das mechanische Motorbrummen, siehe auch z.B. den dortigen Thread:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=7997

Einigermaßen Abhilfe schaffte bei mir die "Erneuerung" des Schaumstoffpolsters, Verschieben oder Verdrehen nicht. Ist aber immer noch nicht perfekt, aber ich habe auch keine Vergleichsmöglichkeiten...

Viele Grüße
Frank
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#23
Hallo Frank,
was hast Du für einen Motor? Stichwort Kuddelmuddel.

Gruß
Frank

Bin gerade dabei, alle SMs durchzusehen. Vielleicht kann ich Dir dann auf obige Frage fundiert antworten.
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#24
DP bitte löschen
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#25
DP, ich lerns noch
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#26
Hallo Frank,

ich vermute bei Dir einen Bühler Motor, den Du ja leicht über die beidseitigen Anschlüsse identifizieren kannst (Auf der Jagd nach einem JVC-Motor sind wir ja noch, also Restrisiko).

Auch bei ein paar anderen Bühler-Motoren ist das leichte Rasseln (würde ich so bezeichnen, besser als "Brummen") aufgetreten. Bei manchen Motoren hört man das nur in der Anlauf- und Schlußphase, bei anderen während des gesamten Betriebes.

Der Bühler-Motor wurde hier ja bereits zerlegt. Wie Du siehst ist da nicht viel, was "Krach" machen kann. Die Sinterlager schließe ich als Ursache aus, ein Tröpfchen Sinterlageröl kann da aber sicher nicht schaden.

Ich vermute, daß es der Fliehkraftregler (FKR) ist. Wenn da nichts abgebrochen wie im anderen Thread ist und die Metallkontakte des FKR auch ok sind, muß es zu einer Verschiebung der Grundplatte des FKR auf der Achse gekommen sein.

Dies ist mir bei einem Versuch, die Riemenscheiben unsachgemäß zu entfernen, passiert. Einen größeren Schraubenzieher zwischen Gehäusedeckel und Riemenscheibe und schon war er hin. Die Achse hatte schlagartig sehr viel mehr Spiel (geschätzt i.O. max. 1mm, hier 3mm).

Beim Start des Motors war ab sofort und immer zuerst ein axialer Ruck des Rotors, das Rasseln war noch stärker.

An der Stelle werde ich zukünftig nur noch einen Abzieher verwenden!

Wen gewünscht, werde ich einen intakten Motor zerlegen und die jeweiligen Abstände genau ausmessen. Ob man dann eine verschobene Grundplatte an der exakt richtigen Stelle mit Kleber fixieren kann und ob das langfristig hält, ist noch zu testen. Die sich mir in diesem Zusammenhang gestellte Frage, ob der FKR auch radial exakt sitzen muß, kann vorab vielleicht jemand anderes beantworten. Wahrscheinlich aber nicht, da die Kontakte nur in der Anlaufphase hintereinander mit kurzer zeitlicher Überlappung die Wicklungen versorgen um das Drehmoment zu erreichen und dann abheben. Ab da übernimmt die Motorelektronik das. Ulrich hat das an anderer Stelle bereits erklärt.

Gruß
Frank
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#27
Hallo Frank,

ja, es ist ein "Brownie" mit Bühler.

Danke für die Erläuterungen,
bitte mach' für mich keine Umstände; ich bin vom Verstänsnis, da ich bislang nie einen Motor zerlegte und auch sonst nur rudimentäre Kenntnisse dessen Bestandteile habe, gerade ein wenig an meiner Grenze. :-)

Sofern gestattet, bring' ich es am fünfzehnten mal mit.

Viele Grüße
Frank
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#28
Kein Problem Frank,

baue mir gerade einen Abzieher. Den und einen nicht rasselnden Gebrauchtmotor werde ich mitbringen. Den bauen wir vor Ort ggf. ein, das Rasselteil kann dann später überprüft werden. Ist die Schaumstoffummantelung des Motors noch ok?

Wir Autodidakten müssen doch zusammenhalten!

Gruß
Frank
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#29
Liebe Report-Freunde,

zunächst möchte ich mich Peters posting 012 anschließen. Es ist schon enorm, was hier im Forum von den diversen Ermittlern zum Thema "Report Motor" zusammengetragen und herausgefunden worden ist. Alle Achtung! Besonders Fa. Siemens als Lieferant war auch für mich eine neue Erkenntnis.

Nun habe ich mir die Unterlagen zum 1200 Synchro angeschaut (z. B. http://tonbandwelt.magnetofon.de/uher/1200/werba.htm). Hier sieht man, daß zunächst ein Motor mit "Feldplatten-Kommutator" eingebaut worden ist. Dabei handelt es sich nicht um unseren Freund den "Bühler-Motor" (z. B. http://tonbandwelt.magnetofon.de/uher/monitor/serva.htm), der - wie bekannt - einen "Anlauf-Kommutator" besitzt.
Bitte beachtet, daß beide Motoren die gleiche Anzahl Anschlüsse besitzen. Daher vermute ich, es ist beim Blick ins Gerät nicht zu erkennen, ob es sich um den "Bühler-Motor" oder den "Feldplatten-Motor" handelt.

Weiß jemand etwas, über diesen "Feldplatten-Motor"? Stammt er auch aus Bühlers Motoren-Schmiede?
Vielleicht kann der Besitzer eines 1200 Synchro (erste Serie) beim nächsten "Hausputz" mal auf das Typenschild des Motors schauen.

Noch ein Wort zum "Hallgenerator-Motor" von Siemens. So ein Ding - ebenfalls von Siemens, allerdings in anderer Bauform - wurde auch im Grundig TK 3200 eingesetzt. War diese Technik eine Spezialität von Siemens?

Schöne Grüße
prinz
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#30
Hallo prinz (ist das wirklich Dein Name?),

Deine Links funktionieren bei mir nicht. Die Seite Tonbandwelt gibt es seit 2007 nicht mehr. edit: falsch (siehe uk64, #030)

Ich gehe davon aus, daß der von Dir zitierte Feldplattenmotor der normale "Bühler" ist. Die Unterscheidung als Anlauf-Kommutator ist mr nicht bekannt. Schau doch mal ins Post #10 und dort in die Funktionsbeschreibung zum Bühler-Motor. Es ist von Feldplatten die Rede. Die notwendige Positionsbestimmung erfolgt hier durch die unterschiedliche Magnetisierung im Anker (Rotor). Sie wird über die Wicklungen (Induzierung) abgefragt, ggf. wird von der Motorsteuerplatine nachgeregelt.
Es sind demnach also magnetisch steuerbare Halbleiterwiderstände = Feldplatten im "normalen" Bühler-Motor ).
(Ups, hoffentlich komme ich aus der Nummer wieder raus.)

Der Anlauf der Motoren erfolgt über Fliehkraftregler kommutierend, also hintereinander, die dann vor Erreichen der Enddrehzahl frühzeitig abheben (steht auch oben). Ich kann mir vorstellen, daß es auch später kommutierend weitergeht nur über andere Kontakte auf der Wippenseite und die Wicklungen des Motors.

Was Du gelesen hast, betrifft nur (Restrisiko, siehe oben) die erste Serie der 1200 Report Synchro (2500 bis maximal 3000 Stck). Später kamen die Siemens-Motoren. In den paar Tagen seit Auftauchen der Motorfrage sind hier im Forum, ich glaube, elf 1200 Synchro durchforstet worden. Sechs haben den Bühler-Motor, fünf den Siemens.

Ob Siemens die Motoren bzw. die Technik damals exklusiv besaß, werden wir wohl noch herausfinden müssen. Hall-Sensoren gibt es heute in sehr sehr vielen bürstenlosen Motoren, z.Bspl. in CD-Rom Laufwerken.

Das Grundig TK3200 ist hier von Peter S. eingehend besprochen worden.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#31
Zitat:frank1391 postete
Deine Links funktionieren bei mir nicht. Die Seite Tonbandwelt gibt es seit 2007 nicht mehr.
Die Seiten existieren, da ist am Ende nur eine Klammer zu viel.

Zitat:frank1391 postete
Anker (Rotor)
Hier ist der Stator der Anker.

Zitat:frank1391 postete
Fliehkraftregler kommutierend, also hintereinander
Fliehkraftschalter, geregelt wird hier nichts.
Kommutieren = vertauschen.

Gruß Ulrich
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#32
Ulrich,

ok, die Links funktionieren und die Seite ist da.

Danke für die Begriffsklarstellungen.

Ich scheine die Funktionsweise des Motors darstellerisch ja einigermaßen hingekriegt zu haben.

Daß es keinen zusätzlichen 6. UHER-Motor (ohne 6000 Universal) gibt, bleibt bis jetzt unwidersprochen. Gesichert sind: Bühler-Bürste, Bühler- Komm., Siemens, escap und JVC (Peter R., ohne Bilder).

Gruß
Frank
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