[BIETE] 3M-700 Cantata + 4 Bänder
#1
VERKAUFT

Moin, moin,

hier verkaufe ich einen hierzulande, wahrscheinlich nicht nur hierzulande, richtig seltenen "background music" player 3M-700 Cantata Model 94ZB, der wohl zum Jahreswechsel 1967/68 vorgestellt worden war.

[Bild: 3M_01k.jpg]

Es handelt sich, vereinfacht gesagt, um einen Tonbandkoffer mit eingebauter Endstufe und Lautsprecher.

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Wer etwas genauer hinsieht der entdeckt bald, der 3M läuft mit zwei 8"-Spulen, die übereinander gelegen in einer Kassette stecken.

[Bild: 3M_03k.jpg]

Die Typenbezeichnung "700" resultiert daraus, daß auf jeder Kassette siebenhundert Musikstücke aufgespielt sind. Die Arbeitsgeschwindigkeit des 1/4"-Bandes soll 1 7/8 ips betragen und für 24 Stunden Dauerbeschallung reichen.
Angeblich, so Audiokarma, kam hier erstmals ein spezielles, rauscharmes Bandmaterial zum Einsatz, das später auch auf normalen Spulen und in Compact Cassetten verwendet worden sein soll.

[Bild: 3M_04k.jpg]

Die Bänder sind mit "High Fidelity" bezeichnet. Das Background Music System soll monofon ausgelegt sein, um sicherzustellen, daß alle angeschlossenen Lautsprecher einer Beschallungsanlage exakt im gleichen Dynamik- und Frequenzumfang arbeiten.
"In sechs Karstadt-Häusern, 152 Filialen der Deutschen Supermarkt GmbH, 350 Läden der Konsumgenossenschaften und Hunderten anderer Basare gibt es bereits ständige "Beschallung" (3M). Nach Kuhstall und Arbeitsraum ist nun auch das Ladenlokal reif für stimulierende Dauermusik", so DER SPIEGEL (22.4.1968).

[Bild: 3M_05k.jpg]

3M scheint im Jahre 1964 eine Abteilung für Hintergrund-Beschallung eröffnet zu haben, um der Firma Muzak Konkurrenz zu machen, deren Name bereits zum Sinnbild der lukrativen, sogenannten "Fahrstuhlmusik" geworden war. 1967, so verzeichnet der "Catalog of copyright entries" (1967, Januar-June), erweiterte 3M sein Programm von der Beschallung von Hotels, Restaurants und Firmen, und bot auch spezielle Musik für Schulen an.
Die Kassetten enthielten sorgfältig ausgewählte und speziell eingespielte Musik, mit deren Hilfe bestimmte Branchen in definierter Weise Einfluß auf ihr Publikum nehmen sollten: "... Eine nach wissenschaftlichen Erkenntnissen programmierte Hintergrundmusik ... fördert die Kauffreudigkeit" erklärte 3M gegenüber dem SPIEGEL
Zunächst hatte es vor allem Instrumental-Musik gegeben. 1973 meldet Billboard, 3M hätte auch Stücke mit Gesang angekündigt. Es wird allerdings auch kolportiert, für den Cantata hätte es Kassetten mit "Vordergrund-Musik" gegeben.

[Bild: 3M_06k.jpg]

Die Player wurden damals, so ein Interview von Billboard (24.2.68) mit dem Produktmanager R.E. Lindgren, über ein spezielles Netz besonders geschulter Distributoren aus dem Bereich Kopiergeräte vertrieben; die Bänder bekam der Kunde, so Al und Bob Kohn (Kohn on music licensing), direkt von 3M. Das System schien somit betriebssicherer, als das von Muzak, die die Musik über eine Telefonleitung lieferten.

[Bild: 3M_08k.jpg]

Meine Cantata kommt in einem äußerlich hervorragendem Zustand daher. Ich habe das Gerät nicht geprüft, glaube aber zu sehen, daß die Andruckrollen nicht mehr in Ordnung sind. Zumindest bei einer Kassette liegt das Band nicht mehr richtig in der Führung.

Die Abmessungen des Gerätes betragen, so radiomuseum.org, (BHT) 300 x 220 x 400 mm / 11.8 x 8.7 x 15.7 inch. Die Kassetten haben eine Seitenlänge von etwa 24 cm.
Der Neupreis der Cantata samt einem 24h-Band lag 1968 bei 2.140 DM (lt. Spiegel).

[Bild: 3M_07k.jpg]

Ich verkaufe die Cantata samt vier Bändern: Variety Library (V168), Melodic Library Series II (266), Rhythmic Library Series II (266) und Latin American Rhythmid Library.(166)

Wer Interesse hat, der möge 100 Euro investieren und sich das Gerät sichern. Der Standort ist Hamburg-Ost.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Also, die Andruckrollen machen einen recht abgefaulten Eindruck!
LG
H.
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