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Hallo,
ich hätte mal eine etwas komische Frage, und zwar:
Ich würde gerne meine RdL benutzen können, ohne das die Köpfe einschleifen.
Ich habe gedacht, ich klebe einfach Tesafilm darüber.
Kann dabei etwas kaputt gehen oder gibt es dann Einbußen beim Klang??
Grüße:
Johannes ;-)
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Ich bin nun kein geschulter Fachmann aber ich denke mal, im Prinzip ist tesa nichts anders als Schmutz auf den Köpfen, wie er durch Bandabrieb gebildet wird. Der innige Band-Kopfkontakt ist dann nicht mehr gegeben und auch wenn Tesa-Film nur recht dünn sein mag, ist immerhin ein Bruchteil eines Millimeters, welches das Band dann vom Kopf abgehoben ist. Denke mal, Höhen- und Pegeleinbußen sind die Folgen. Unabhängig davon, daß die Reste der Klebeschicht von dem Tesa-Film wohl nicht ganz einfach wieder von den Köpfen zu entfernen ist.
Hallo Johannes,
Gerald hat völlig recht. Vergiss diese "Schnapsidee" ganz schnell wieder. Warum reden wir immer wieder vom absolut sauber zu haltenden Tonköpfen, an denen schon Ablagerungen von wenigen µm zu Klangverlusten (in erster Linie Höhenabfall bis hin zum Komplettausfall eines Kanals) führen können?
Absolut direkter Band-Kopfkontakt ist das A und O der Magnetbandtechnik. Du hattest mit Deiner Idee vor, den Tonkopfverschleiß zu vermindern. Das klappt so nicht. Wenn Du da sicher gehen möchtest, würde ich Dir eher die Anschaffung einer AKAI mit GX-Köpfen (Glasferrit) empfehlen.
Gruß Jens
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22.07.2011, 06:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2024, 09:51 von user-332.
Bearbeitungsgrund: Seitenzahl aktualisiert... & link dazu
)
ich darf kurz eine kleine Verständnisgrafik aus Friedrichs aktuellen 'Zeitschichten', dort auf S.595 (S.657 in der online-Ausgabe 2023), zum Thema heranziehen:
wer jetzt noch weiß, wie dick der Tesafilm ist, der kann mit dem Verstehen weitermachen...
mfg Pit
PS: auf diesen Bandersatz warte ich zwar immernoch, jedoch scheint man sich netzweit - was die Dicke betrifft - einigermaßen einig zu sein: zw. 0,05 bis 0,1 Millimeter, also 50 bis 100µ, um bei der obigen Grafik zu bleiben: die Modellbauer schreiben das etwa...
PPS: Tesaspeicher bzw. tesa-ROM aktualisiert, zweiten verwaisten link gekennzeichnet; 11/2021 mfg Pit
PPPS: Zahlen & andere Grafiken und noch mehr & größere Zahlen; 12/2021
2014: Stand der Tesaspeicherforschung bei heise.de...
©DK1TCP
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´
Zur Dicke von Tesafilm kann ich nichts sagen, aber Paketklebeband ist ca. 50µ dick, das dürfte vergleichbar sein.
Könnte man mit Klebeband so einfach und ohne Klangeinbußen die Tonköpfe schonen wäre das gängige Praxis.
Kann man Schallplatten schonen, wenn man eine Schicht Klarlack aufbringt?
Frank
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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22.07.2011, 07:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.09.2023, 07:14 von user-332.
Bearbeitungsgrund: " => '
)
Zitat:Frank postete
[...]
Kann man Schallplatten schonen, wenn man eine Schicht Klarlack aufbringt?
[...]
Ja, man kann! Es gab/gibt da so ein Spray, das man auf die schwarzen Rillen draufsprüht (wie Klarlack ). Allerdings muß man es dann vor dem Abspielen wieder 'abziehen' - möglichst mitsamt der nun darin gebundenen Staubkörperchen. Hatte das mal in den späten 70-ern, war eine ziemliche Sauerei, aber hat Spaß gemacht. Die Plattenwaschmaschine (mit Schonwaschgang?) war da noch nicht so gängig...
©DK1TCP
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Zitat:P.Nieratschker postete
ich darf kurz eine kleine Verständnisgrafik aus Friedrichs aktuellen 'Zeitschichten', dort auf S.595, zum Thema heranziehen:
[...]
Professionelle Antwort. An die Grafik kann ich mich auch noch erinnern.
Gruß, Anselm
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Der Effekt lässt sich durch Verschränken des Bandes doch ganz einfach simulieren. Einfach mal durch die Trägerschicht hindurch bespielen und die Idee mit Klebeband sofort verwerfen. (Was wären das bei LP-Band 20 µm? So ungefähr.)
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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Das Ganze mal in Zahlen. Bei der Bandgeschwindigkeit 9,5 cm/s und einer Folienstärke von nur 2 µm ergeben sich oberhalb der Frequenz 1 kHz folgende Pegelverluste in dB:
1000 -1,14
2000 -2,29
4000 -4,58
6300 -7,21
8000 -9,15
10000 -11,44
12500 -14,30
14000 -16,01
16000 -18,30
18000 -20,59
20000 -22,88
Bei realistischer Annahme - Klebebanddicke 50 µm - ergibt sich bei 10 kHz der traumhafte Pegelverlust von -285,94 dB.
Allgemein: Abstandsverlust in dB = -54,5 mal (Abstand/Wellenlänge), wobei Abstand, Wellenlänge (und Bandgeschwindigkeit) in Metern (!) einzusetzen sind.
F.E.
Hilft es, die Autoreifen zu schonen, wenn man die Transporttaschen draufläßt?
NEIN ;-)))
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Tut dem armen Johannes nichts. Auch laienhafte oder nicht ganz durchdachte Fragen dürfen gestellt werden. Allerdings traue auch ich unseren Konstrukteuren zu, dass sie so eine Idee gehabt hätten, wenn sie denn realistisch wäre.
Gruß, Anselm Johannes ;-)
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Johannes,
ich nehme an das Dich hier bisher alle mißverstanden haben?
Logischerweise möchtest Du während der Wiedergabe nur den Aufnahmekopf abkleben, um ihn zu schonen (schlechte Ersatzteilversorgung)?
Ein Band wird schließlich nur einmal aufgenommen und dann X-mal abgespielt.
Diese Idee ist nicht neu und wurde sogar bei Studiomaschinen praktiziert.
Man hat aber nicht abgeklebt, sondern das Band lediglich mechanisch etwas vom Kopfspiegel abgehoben.
Es gab auch Konzepte, da wurde der Sprechkopf an- und weggeschwenkt.
Tesafilm ist ein weicher Kunststoff und ergibt mit dem Kunststoffband einen ungünstigen Reibungskoeffizienten, außerdem gilt alles was von den Kollegen bereits über die Klebeverunreinigung gesagt wurde.
Ein dünnes Band aus Filz würde sich besser eignen, welches um den Kopf geschlungen wird.
Auch ein seitlich einschwenkbarer Metallstift könnte das Band vom Sprechkopfspiegel fernhalten.
Wichtig ist hierbei nur das der Umschlingungswinkel um den Wiedergabekopf
ausreichend groß bleibt, um die Bandandruckkraft (Band- Kopf- Kontakt) nicht zu verschlechtern.
Gruß
Bernd
Klar Anselm, wird gemacht.
Wir tun garnix, wir wollen doch nur spielen ;-)
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Zitat:Jogi postete
Klar Anselm, wird gemacht.
Wir tun garnix, wir wollen doch nur spielen ;-)
Wir scheinen ihn aber schon nachhaltig verschreckt zu haben. Während die geballte Profi-Mannschaft sich die Finger wundschreibt, um ihm zu "helfen" (bemerkenswert Bernds Beitrag), hat er keinen Piep mehr von sich gegeben.
Gruß, Anselm
P. S. Nur spielen will auch die große graue Töle auf meinem Lieblingsspazierweg. Glücklicherweise meist hinterm Zaun, darf das Tier manchmal auch mit Frauchen raus, vorgestern genau auf mich zu - und hautnah an mir vorbei. Dachte ich. Plötzlich kam er von hinten und drückte seine feuchte Schnauze an meine Hand. Der wollte auch nur spielen ...
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Doch, hier bin ich wieder! ;-)
Danke für die hilfreichen Antworten zu meiner Frage!
Grüße:
Johnny :-)
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Die Uher-(Bogen)-Tonköpfe nutzen sich sowieso kaum ab, also die gehören zu den härtesten, die ich kenne. Mag sein, dass die geniale Bandzugskomparator-Konstruktion die Köpfe ebenfalls schont, weil nicht z.B. irgendwelche Andruckfilze zum Einsatz kommen.
"Einbußen beim Klang" gibt es natürlich, wenn die Köpfe mit Tesafilm abgeklebt werden! Sogar überaus deutlich hörbar!
Umgekehrt - werden die Tonköpfe tatsächlich eingeschliffen, kann sich der Klang sogar verbessern! Nur gibt es dabei einen Haken: Der Einschliff müßte natürlich bei einem Viespursystem absolut gleichmäßig sein, was in der Praxis nicht eintreten wird.
Trotzdem - ein gewisses Maß von Abnutzung wurde von den Tonkopf-Entwicklern von Vornherein eingeplant. Unregelmäßig eingeschliffene Tonköpfe kann man selber mit geeignetem Schleifpapier wieder glätten... dazu müßte es eigentlich schon einige Beiträge im Forum geben. Stichwort "Läppen". Immer wieder interessant... aber die hohe Kunst des Läppens ist nur etwas für sehr erfahrende Tonbandfreunde, absolut nichts für Anfänger!
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Eine mechanisch richtig eingestellte Rdl hat zudem einen äußert kopfschonenden Bandzug.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Die Köpfe sterben doch viel lieber ohne dabei abgenutzt auszusehen.
Meine sehen aus wie einst im Mai.
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Zum unerklärlichen Tonkopftod bei Uher habe ich mittlerweile eine Theorie, die ich erst noch mittels Praxistests belegen muß. Näheres dann zu gegebener Zeit.
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Zitat:Manuel postete
...
Umgekehrt - werden die Tonköpfe tatsächlich eingeschliffen, kann sich der Klang sogar verbessern!
Hallo Manuel,
....das wäre dann aber eher Zufall, zumal "Klang" und "Wiedergabetreue" zwei Paar Schuhe sind, wie wir wissen.
Zitat:... Unregelmäßig eingeschliffene Tonköpfe kann man selber mit geeignetem Schleifpapier wieder glätten... dazu müßte es eigentlich schon einige Beiträge im Forum geben. Stichwort "Läppen". Immer wieder interessant... aber die hohe Kunst des Läppens ist nur etwas für sehr erfahrende Tonbandfreunde, absolut nichts für Anfänger!
In der Tat - und auch hier gilt (wie zuvor schon geschrieben): Vieles
ist Glücksache. Ob ein Kopf, mit der durch Läppen geänderten
Kopfspalt-Geometrie, einen "besseren" Frequenzgang ermöglicht,
kann man vorher nicht genau wissen ("Versuch macht klug")
Günstigstenfalls verschlechtern sich die Eigenschaften des Kopfes
nicht. Aber wenn man ehrlich ist: ein Kopf, der durchs Läppen
"besser" wird, ist eigentlich falsch konstruiert, oder?
However... ...trägt zu Johnnys Frage nichts mehr bei und deshalb
will ich das Thema "Klang" u. "Läppen" hier nicht breitwalzen.
Beste Grüße
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Interessant finde ich die Idee der Aufnahmekopf-Schonung während bloßer Wiedergabe.
Könnte man doch bei der M15A relativ einfach den Bandführungsbolzen vor dem Aufnahmekopf mit einer Hülse "verdicken",die sich sogar dreht ähnlich der Umlenkrollen. Das wäre doch mal einen Versuch wert....oder?
Es fährt ja auch ein Bolzen beim Spulen vor....warum nicht bei bloßer Wiedergabe.Haben die das vergessen, ist keiner drauf gekommen oder hat es keiner gebaut, weil es nicht funktioniert???
Schöne Grüße Ralf
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Hi Ralf,
..vergessen haben die das sicher nicht aber bei einer Studio-Maschine
ist das Verhältnis "Aufnahmestunden/Wiedergabestunden" ein
anderes wie bei einem Heimgerät. Beim Heimgerät (mit dem nicht so
häufig aufgenommen wird) würde sich eine änderbare Bandführg.
im Bereich des A-Kopfes also eher lohnen. Aber der richtige Andruck
muß natürlich schon gegeben sein - und genau das sehe ich (bei dem
kleinen Abstand zwischen A- und W-Kopf) als eine konstruktive Hürde
an.
Nachtrag: ...jeder betriebsartbedingt verstellbare Bolzen kann auch
dejustiert werden. Das schadet der Aufnahme-/Wiedergabe-
"Präzision". Beim Umspulen ist das hingegen nicht so ausschlaggebend.
Gruß
Peter
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Das Gegenteil von Schonen durch Kopf verstecken gibt es ja schon... nennt sich Cueing :-D
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Zitat:PhonoMax postete am 05.10.2004 im Thread zu leise Aufnahme bzw. Wiedergabe
Lieber Michael,
ich habe dich oben durchaus richtig verstanden; mir ging es allein darum, die Diskussion möglichst nicht auf Abwege rutschen zu lassen, weil das wieder an sich unnötige Worte meinerseits moblisieren könnte... Worum es mir zusätzlich geht, ist die Darlegung der vielen Kompromisse, die die analoge Technik fordert/eingehen muss und die ihren besonderen, durchaus menschlichen Reiz ausmachen. Die digitale Technik geht da ganz anders vor, denn sie fordert zur technologischen Bewältigung einen bis in ihre Zeit unbekannten, gigantischen Primäraufwand, ohne den gar nichts geht, der Rest ist -gemessen am anaolgen Aufnehmen und dem digitalen Primäraufwand- minimales Polieren am Detail.
In deinem zweiten Mail kommst du gleich (und folgerichtig??) wieder auf so ein 'analoges Ding': Wir haben bis jetzt zwischen Aufnahme- und Wiedergabeköpfen nicht unterschieden, sie als weitgehend verhaltensgleich betrachtet. Das ist für den Nutzer auch hinzunehmen, für den Konstrukteur jedoch nicht. Für die Wiedergabe stimmt deine Annahme durchaus: "Breiter Spalt = höhere, nutzbare Induktion des magnetisierten Bandes auf die Spule (=Tonkopf) = höhere Ausgangsspannung. Dies bewegt sich natürlich in sehr engem Rahmen, ist aber nachweisbar und gilt nicht für die hohen Frequenzen ... siehe unsere Diskussion bisher.
Wir arbeiten in unserem Falle ja mit einem recht breiten Frequenzband von rund 10 Oktaven, wogegen der Physiklehrer temporibus illis bei den einschlägigen Versuchen den Magneten mit etwa 1,5 bis 3 Hz vor der Spule herumbewegte. Da kommt man dann leicht zu konsistenten Ergebnissen, die wir zwischen 25 Hz und 20 kHz bei analoger Aufnahme nicht so leicht hinbiegen, zumal ja auch noch ein magnetischer Speicher durchaus eigener Gesetze dazwischengeschaltet ist.
Nachdem man aber bei der Aufnahme möglichst viel 'Dampf' aufs Band bekommen will, und die Magnetisieriung des Bandes nach allen gesammelten Erkenntnissen an der ablaufenden Spaltkante des Aufnahmekopfes erfolgt, richtet man (reine) Aufnahmeköpfe gerne mit der für die intendierte Grenzfrequenz und die konstruktiv akzeptierte Spaltdämpfung größten Spaltbreite ein, wogegen man die Spaltbreite des Wiedergabekopfes tendenziell niedrig ansetzt, um den Geräuschspannungsabstand durch die nachfolgende Frequenzgangkorrektur (der Spaltdämpfung) so gering wie möglich zu belasten und einen guten Höhenfrequenzgang zu erhalten: Wieder ein Kompromiss aus Nutzspannung (Spaltbreite) Grenzfrequenz (Spaltbreite), Bandgeschwindigkeit und Verstärkerauslegung
Studioköpfe erhalten/erhielten deshalb (Studer) Spaltbreiten des Aufnahmekopfes bei 7, des Wiedergabekopfes bei 3 µ. Walter Weber tat sich da angesichts der bei der RRG offiziellen Grenzfrequenz von 10 kHz noch etwas leichter. Man hörte zwar schon seit Beginn der 1930er weiter, weigerte sich aber beharrlich und mit durchaus guten Gründen, weiter zu messen.
Übrigens kam die 15 kHz-Forderung erst im Verlauf der 1950er und führte dann auch schnell zur Halbierung der Bandgeschwindigkeit vin 77/76,2 auf 38,1 cm/s. Das hat auch und gerade mit den Fortschritten im Kopfbau zu tun, die im Kriege natürlich Wunschtraum blieben, wie denn die Fertigungsgenauigkeit der damaligen Zeit in unseren heutigen Augen zwischen Katastrophe und absoluter Spitzenklasse schwankte. Das sieht man übrigens auch an der Schaltungsauslegung der RRG-Bandgeräteverstärker V5 und V7b.
Eine Anmerkung noch zur Frage des Verschleißes. Wenn das Kopfjoch am Spiegel auf minimale Stärke heruntergeschliffen ist, der Kopf also in einer 'Apotheose' seine beste Zeit durchlebt, ist der Kopf eigentlich noch nicht verschlissen (der Traum jedes Ebay-Verklopfers...), das kommt dann -fast 'digital'- erst einige zehn Stunden später. Dies erklärt aber auch, warum ich immer zur Zurückhaltung auffordere, wenn eine Spiegelbreite mit Verschleiß gleichgesetzt wird.
"Ab 5 Millimetern ist der Kopf fällig.", so liest man ja oft.
Die Beschaffenheit des Spiegels (und die seines unzulässigen Zustandes) hängt auch von der (geometrischen) Gestaltung des Kopfträgers und der Kopfspiegel ab, die bei Studer und AEG-Telefunken ja sichtlich nicht zu jeder Zeit 'kommensurabel' waren. Einmal ganz zu schweigen von den Achatstiften der Spitzkeilköpfe der Ihle-Woelke Inc. und der Glasferritköpfe der Japaner, die da eigene Unruhe in die Betrachtung tragen. Nein, der Kopf ist dann fällig, wenn er verschlissen ist. Und das kann man nur mit Tongenerator, Millivoltmeter und möglichst noch Oszilloskop (nebst Bezugsband) nachweisen. Umso mehr, als ja nun jeder Kopf ein Individuum beherbergt bzw. beherbergen sollte..., kenn' wa doch, oda?
Hf-Strom-Nf-Strom-Frage:
Auch diesem Verhältnis liegt bei jedem Tonbandgerät bzw. jeder Kopfkonstruktion im Zusammenhang mit einem Band eine individuelle Beziehung zugrunde, die das Betriebsverhalten dieses Gesamtgerätes schlüssig, aber umständlich beschreibt. Miss einmal einen Hf-Strom aussagekräftig mit einem Mischpult, da wirst du erhebliche Probleme haben.
Die Delta-10kHz-Methode führt schneller und präziser genausoweit, ohne dass du irgendwo im Hf-Bereich herumgurken musst, denn du kannst mit der Anlage messen, mit der du aufnimmst. Das ist ein schlagendes, ja bestechendes Argument. Verwunderlich ist nur, dass die Magnetbandler (sie haben nun allerdings in der Regel keine Aufnahmen zu machen) erst so spät -nach etwa 20 Jahren- darauf kamen, möglichst alle Betriebsparameter auf diese zentrale Größe zu beziehen, so dass die gesamte Betriebseinmessung auf eine simple Frequenzgangbestimmung (an zwei bis fünf Orten: 40 Hz, 1 kHz, 10 kHz, 15 kHz) zurückgeführt werden konnte.
Übrigens spielt die Hf, die nur mehr in kümmerlichen Resten auf dem Band nachweisbar ist, für die Wiedergabe keinerlei Rolle, sie wird nicht absichtlich aufgezeichnet. Sie dient allein für eine den unerfreulichen Begleiterscheinungen der magnetischen Induktion als nicht linearem Vorgang entgegenwirkende 'Konditionierung' des Modulationssignals.
Zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob meine Beschreibung des Kopfjoches im Spiegelbereich mit dem Wort 'Steg' so glücklich gewählt war. Denn die Entfernung zu den (Magnet-)Spulen spielt dabei eigentlich keine messbare Rolle. "Steg" betrifft nur die verbleibende/verbliebene Jochstärke am Kopfspalt. Bis man den Spulen an dieser Stelle nahekommt, müsste eigentlich schon schlimmes vorgefallen sein. Ich bedauere deshalb, dir diesbezüglich schlaflose Nächte bereitet zu haben...
Hans-Joachim
P.s.: Dein beharrliches Interesse an den grundlegenden Fragen weist dich als recht heißen Aspiranten auf das sattsam bekannte AGFA-Bändchen: "Engel, Schallspeicherung auf Magnetband. Leverkusen 1975" aus.
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