Zerfall von Basf Bändern
#1
Hallo Forum,
ich melde mich heute mit einem eher unschönen Thema. Ich musste nämlich heute Feststellen, dass einige meiner Basf Bänder altern und zerfallen.
Betroffen ist nur dieser Typ:

[Bild: vorne.JPG]

[Bild: spule.JPG]

Diese Bänder sind von 1985 und sind nur einmal benutzt worden und seitdem gelagert worden irgendwo im Archiv der LMU München (Uni). Ich habe die meisten dieser Bänder im Jahr 2006 aufgenommen, da sind sie noch problemlos gelaufen.
Heute habe ich bei 4 Stück festgestellt, dass sie nach ein paar Metern furchtbar quitschen und sich kaum noch umspulen lassen, am Ende des Wickels löst sich dann die Magnetschicht großflächig von der Trägerfolie.

Ich habe die Bänder immer Ordnungsgemäß gelagert, keine extremen Temperaturen, keine direkte Sonne.

Ich habe ca. 50 Stück bespielte und weitere 200 Stück unbespielt davon, ich möchte die jetzt nicht alle wegwerfen. Sad

Kennt jemand das Problem ?
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#2
Zitat:Marcel postete
Kennt jemand das Problem ?
Ja.

Zitat:Ich habe ca. 50 Stück bespielte und weitere 200 Stück unbespielt davon, ich möchte die jetzt nicht alle wegwerfen. Sad
Du kannst ja die Leerspulen behalten und nur das Bandmaterial selber wegwerfen.
Die Spulen sehen ja noch gut aus.
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#3
Ja, kenne ich. Ich hatte das gleiche Problem mit dem gleichen Band.
13er, Rauchfarbene Ku-Spule, Rot/Schwarze Umverpackung, in schwarzen
BASF Schubern. Meine waren OVP, habe zehn Stück 2003 auf einem Flohmarkt
gekauft und da liefen sie wunderbar.
2004 hatte ich einige Bänder mit der Uher Report in Autralien mit, diese
Bänder haben dort angefangen sich aufzulösen. Die anderen, die Zuhause
geblieben sind, liefen noch eine Zeit lang, sind aber inzwischen auch alle der
Wiederverwertung zugeführt worden. Die Tonköpfe haben die Magnetschicht
mehr oder weniger direkt vom Träger gewischt. Teilweise kam das Band
durchsichtig auf die Aufwickelspule.

Das ist aber doch inzwischen ein hinlänglich bekanntes Problem von diesem
Bandtyp. Sollte man mMn. nicht kaufen, ausser um die Spulen zu recyclen.

David
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#4
In der beschriebenen Form mit Quietschen und Kleben hatte ich das Problem noch nicht. Ich kenne von BASF LP und DP in fast allen Variationen als typischen Fehler nur starken Abrieb (siehe hier).

Ich halte diese Typen generell für problematisch und hatte nach einer großen Entsorgungsaktion eigentlich auch vor, sie nicht mehr zu verwenden. Leider ist das aber kaum zu vermeiden, wenn man 15er-Spulen braucht. :-(
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#5
Hallo in die Runde,

gleiches Band (hier LPR 35 im Bild, aber DP 26 auch dabei), gleiches Problem:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6430

Obgleich ich noch weitere Bänder besitze (auch in OVP), die noch OK scheinen

VG
Michael
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#6
Diese massiven Probleme sind mir bis dato unbekannt. Starker Abrieb - ja,
aber komplette Ablösung nicht.

Ich mache jedoch seit den Neunzigern einen weiten Bogen um diese Bandsorte, da der Abrieb damals schon auftrat und seitdem natürlich nicht besser wurde. Eigenartigerweise tritt dieses Problem längst nicht bei allen rot/schwarzen BASF auf, einige verhalten sich bis zum heutigen Tage völlig unauffällig.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Ich werde in nächster Zeit mal Prüfen ob alle der ca. 200 Bänder Betroffen sind, indem ich sie nach und nach durchspule. Ich hoffe nicht, das alle dieser Bänder ein Fall für die Tonne sind, vielleicht ist nur eine bestimmte Serie davon betroffen.
Starken Abrieb hatten die Bänder bei mir nie. Der Klang ist trotz des starken Bremsverhaltens und quitschen der Bänder eigentlich sehr gut geblieben.
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#8
In diesem Zusammenhang habe ich schon folgendes Phänomen beobachtet: Eine 18er Spule wie oben, LP 35, stand jahrelang in ihrer Archivbox. Seite A war komplett bespielt. Von Seite B wurden nur die ersten paar Minuten bespielt, der Rest dann im schnellen Vorlauf umgespult. Es befand sich also ein fest gewickelter und ein vergleichsweise lose aufgespulter Bereich auf der Spule.

Als ich das Band vor ca. 1-2 Jahren mal wieder abspielte, verhielt sich der vorher gespulte Bereich problemlos. Als es dann an den fest gewickelten Teil ging, leistete die Abwickelspule deutlichen Gegenzug. Die Beschichtung blieb zwar noch heil, aber es hörte sich schon nach nicht normalem Zusammenkleben der Lagen an.

Ich habe dabei auch mein altes Sony-Gerät als Mit-Übeltäter im Verdacht, weil das nämlich im Wiedergabe- und Aufnahmebetrieb einen derartigen Bandzug zwischen Capstan und Aufwickelspule anlegt, daß es die meisten Dreifach- und auch manche Doppelspielbänder durch Überdehnung ruiniert. Ein derartig fest angezogener Wickel beschleunigt offenbar den Klebeeffekt bei Bändern, die diesbezüglich empfindlich sind.

Sind es etwa diejenigen BASF LH Hifi-Bänder, die immer mit nur Uher- und ASC-Geräten gestreichelt wurden, die bis heute unproblematisch geblieben sind?

Viele Grüße,
Martin
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#9
Hallo!

Ich habe ca. 25 BASF DP26 und LPR35 (wie oben beschrieben)
auf 13cm-Spule für meine diversen Report´s im Gebrauch. Ein
Verhalten wie geschildert, kann ich nicht bestätigen (auch kein
übermäßiger Abrieb).
Was ist zu tun? M. E. gibt es bei (fast) allen Bandherstellern
und deren Bandsorten Probleme mit Quietschen, Randwelligkeiten
und Schichtablösungen. Ein Ausweichen jetzt von den o. a.
Bändern auf ein anderes Fabrikat (oder andere Bandsorte)?
Dann kommt man u. U. vom Regen in die Traufe.
Ich lasse alles so, wie es ist - und warte eben ab, wie sich der
Zustand der Bänder in laufe derZeit entwickelt. Oder soll ich
nach AGFA PE41 und PE65 fahnden? Die sind bei mir seit 1962
im Gebrauch und haben keinerlei Ausfallserscheinungen!

Ich denke, es spielen viele Faktoren eine Rolle. Charge, Aufbe-
wahrung, Spielhäufigkeit, vielleicht auch die Bandmaschinen-
wahl und weitere Faktoren...

Gruß
Wolfgang
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#10
Hallo,

die im roten Karton daherkommenden LH-Typen (auch 35 &#956) scheinen in der
Tat nicht ganz unkritisch zu sein, wobei mir auch schon Probleme
mit NOS-Ware zu Ohren gekommen sind. Das hätte dann also
nicht direkt etwas mit schonenderer Behandlung auf Gerätetyp "A" zu
tun. Generell ist das indes wohl nicht, eher Chargenabhängig - ich
bin jedenfalls weitestgehend verschont geblieben. Die wenigen
BASF-Bröselbänder waren jedenfalls so uralt und in ihrer Chargen-
und Sortenherkunft ohnehin nicht mehr einwandfrei zuzuordnen.

Fazit: ...ganze NOS-Bestände deshalb vorsorglich wegwerfen würde ich
nicht. Aber eine kurze Kontrolle, bevor man sich wertvolle Aufnahmen
ruiniert ist sicher angeraten.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Ich habe vor einigen Jahren 5 NOS LP 35 LH gekauft, ein Testband entwickelte nach einigen Malen Umspulen deutlichen Abrieb. Ein anderes Band hatte ich bespielt an ein Forenmitglied weitergereicht, von dem keine Klagen kamen, allerdings lief es dort wohl nicht häufig. Peter hat vom gleichen Verkäufer auch Bänder gekauft und schrieb mir im Dezember 2007, dass er das Band "noch mal stressen" wolle. (Und, Peter?)

Wie Richard Hess sinngemäß schrieb: Aussagen lassen sich immer nur über das Band machen, das man in der Hand hält.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Ich habe auch ein paar Bänder der BASF, die sich eigentlich nur auf Maschinen mit Umlenkrollen, also möglichst wenig schleifende Teile einigermaßen abspielen lassen. In diesem Ur-Thread ist das Thema schon sehr ausführlich diskutiert worden.
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...hreadid=69
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#13
Hier mal ein positives Beispiel:

BASF-LGS von 1957, hat seitdem furztrocken bei Raumtemperatur in einer
Musiktruhe gestanden. Kaum Abrieb, kein Quietschen oder Kleben.

[Bild: BASF-LGS1957.jpg]

Bei neueren BASF (Anfang 80er) hatte ich auch schon Ausfälle, bei AGFA noch nicht.

Gruß
Peter S.

Edit: Ich sehe gerade wie teuer das Zeug damals war, Donnerwetter, viel Geld zu der Zeit!

[Bild: Preis-LGS1957.jpg]
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#14
Ich hatte durchaus schon PE46 die mich mit erhöhtem Abrieb nervten.

Die LGS (und LP und DP-Bänder ohne LH, die nämlich umbenamste LGS sind) haben einen PVC- und keinen Polyesterträger und damit auch anderen Binder. Aber eben auch ein Magnetpigment, das 1968 aufhörte modern zu sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
> LP und DP-Bänder ohne LH, die nämlich umbenamste LGS sind

Hmm, trifft das auch auf die späteren DP 26 und LP 35 ohne LH zu, die in den schwarzen Klappboxen mit türkisem Streifen verkauft wurden? Mir machen die eher den Eindruck, als seien in dieser Verpackung die jeweils gerade nicht mehr aktuellen LH-Bänder abverkauft worden. Alle, die ich davon bisher hatte, schmierten und klebten nicht, sie "stauben" höchstens etwas.

Viele Grüße,
Martin
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#16
Die alten LGS aus der Musiktruhe scheinen in zwei Varianten vorzuliegen, nämlich mit umlaufender Beschriftung und ohne. Das Aufnahmegerät hat, da es beim Umspulen ruckartig und unbarmherzig zuzupacken pflegt, einige Bänder der erstgenannten Sorte überdehnt und wellig gemacht, die Sorte ohne Beschriftung nicht. Verschiedenes Trägermaterial also bei gleicher Bezeichnung?

Für Interessierte hier das Tonbandgerät, ein Grundig TM 819:
[Bild: Bandfr%E4seTM819.jpg]

Gruß

Peter S.
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#17
Die 13er hier sind auch noch gut:

[Bild: LP35LH-gut.jpg]

Die Rückseitenbeschichtung ist allerdings empfindlich, ich hatte aus Versehen so ein
Band in ein Report 4000L mit Andruckfilz eingelegt, das Filzklötzchen hat es geschafft, die Schicht abzuraspeln und das Band nach und nach zum Stillstand zu bringen. Lustige Mickymaus-Liveaufnahmen waren die Folge...

Gruß
Peter S.
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#18
Der extrem starke Abrieb ist bei mir bei BASF Bändern auch aufgetreten, die Bänder waren nur mehr zum Wegschmeißen. Aber auch nicht alle, d.h. auch bei mr Chargenabhängig.

Bei Maxell bisher nie ein Problem gehabt.
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#19
Zitat:niels postete
... Peter hat vom gleichen Verkäufer auch Bänder gekauft und schrieb mir im Dezember 2007, dass er das Band "noch mal stressen" wolle. (Und, Peter?)

...
Hallo Niels,

richtig: habe ich gekauft, aber so richtig „gestresst“ habe ich sie noch
immer nicht (…habe selber genug Stress…) - aber gelegentlich die beiden
bespielten Exemplare laufen lassen (von 10 gekauften). Bisher ohne
Befund.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#20
Um die Verwirrung komplett zu machen ist es laut Friedrich Engels Liste so, dass Bänder mit der Bezeichnung

LGS 35 von 53-69
LGS 26 von 58-69
DP 26 von 1966 - 1970 mit PVC und PE Träger und wieder von 1996 an
DP 26 LH 1970-82
LP 35 LH 1969 - 82

verkauft wurden

Brrr....

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#21
Zitat:Kirunavaara postete
... Als ich das Band vor ca. 1-2 Jahren mal wieder abspielte, verhielt sich der vorher gespulte Bereich problemlos. Als es dann an den fest gewickelten Teil ging, leistete die Abwickelspule deutlichen Gegenzug. ...
Zitat:PeZett postete
... , wobei mir auch schon Probleme
mit NOS-Ware zu Ohren gekommen sind ...ganze NOS-Bestände deshalb vorsorglich wegwerfen würde ich
nicht. Aber eine kurze Kontrolle, bevor man sich wertvolle Aufnahmen
ruiniert ist sicher angeraten....
Hallo in die Runde,

mir hat mal ein kompetenter Tonbandler gesagt, nicht das Benutzen sei das Problem, sondern das "Nichtbenutzen" (@Peter ;-) ) Vielleicht hilft das regelmäßige Spulen der Bänder ???

VG
Michael
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#22
Gerade habe ich ein Band durchgehört, gleicher Typ nur 18er Spule, es hat nur ein paarmal kurz gequitscht, aber sonst ist es bis zum Ende gut durchgelaufen ohne Probleme mit nur ganz minimalem Abrieb. Das Band stammt von Dezember 1988. Gelaufen ist es auf der Uher Royal Deluxe, die vielleicht ein bisschen Empfindlich ist, da das Band immer an den Fühlhebeln gequitscht hat. Ansonsten habe ich nur die Teac A-2300SX auf der diese Bänder laufen.

Die älteren Basf Typen in den grauen Plastikboxen und in den Schwenk-Pappschachteln laufen immer noch Problemlos. Bei diesen Bandtypen habe ich bis jetzt auch keine Probleme gehabt.
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#23
Zitat:GXNet postete
... gesagt, nicht das Benutzen sei das Problem, sondern das "Nichtbenutzen" ...
Hi Michael,

...waren da die Bänder oder in erster Linie die Maschinen mit gemeint?

Gruß

P.
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#24
Diese Bänderdiskussionen finde ich immer wieder hochinteressant, genau wie seltsam!

Denn ALLE LGS 26 meines Vaters (Papierschwenkkarton) schmieren wie der Teufel, quietschen aber nicht. Lediglich auf der Teac X-2000R lassen sie sich bei viertelstündlicher Reinigung noch abspielen. Weder auf der originalen Philips RK 34, noch auf der Akai X-201D. Da ist nach etwa einer Minute Schluß mit lustig und der Ton ist nur noch dumpf.

Meine BASF DP 26 (wohl aus den 80ern (schwarz-roter Klappkarton mit Rauchglasspule mit drei rechteckigen Fenstern)) fallen durch erhöhten Abrieb auf. Mit einer auf Maxell eingemessenen Bandmaschine lassen sich hinsichtlich der Höhenwiedergabe keine befriedigenden Ergebnisse erzielen (dumpf), außerdem sind die Aufnahmen auch verzerrt (bei Aussteuerung auf annähernd 0VU). Hier geht es nur bis etwa -6 VU erträglich (zur Erinnerung: 0VU statisch sind 370 nWb, also ist bei dynamisch -6 VU ebenfalls 370 nWb, was die Bänder so eben noch verkraften (19 cm/sek)). Von diesen Bändern habe ich mal einen neu verpackten ganzen Karton geschenkt bekommen.

Meine BASF DP 26 (18 cm) aus den 90ern, die ich persönlich bei Karstadt gekauft habe (weißer Stoffkarton, Rauchglasspule mit drei halbrunden Fenstern), laufen und klingen hervorragend. Aussteuerung kein Problem, Höhenwiedergabe hervorragend, kein Abrieb. Ebenso die BASF DP 26 im noch neueren antrzitfarbenem Stoffkarton.
Die beiden letzgenannten Bänder in den Stoffkartons weisen rein optisch eine Rückseitenbeschichtung auf, heißen aber definitiv ohne R.

Auch mein einziges BASF LPR 35 (26,5 cm) aus den 90ern, das ich persönlich bei Media Markt gekauft habe (weißer Stoffkarton), läuft gerade mal wieder problemlos auf meiner X-2000R und ist sicherlich das mit Abstand am meisten abgespielte Band aus der ganzen Sammlung. Da ist nämlich ein Livekonzert der Zillertaler Schürzenjäger drauf!

Beste Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#25
Auf BASF bezogen, kenne ich das Schmierproblem von den PES-26/35, den DP-26 und den LP35. Ich habe mitlerweilen alle solchen Bänder entsorgt. Die LGS-26/35, DPR-26, LPR-35,SM-911, LGR-40/50 und PER-528 laufen bei mir alle problemlos. Bei anderen Herstellern (Ampex, Scotch) ist das Problem allerdings viel dramatischer...

Gruss

Simon
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#26
Woher wißt Ihr eigentlich immer, was Ihr da für ein Band in Händen hält?

Das klappt doch nur, wenn man die Dinger selbst gekauft hat und seit dreißig Jahren im selben Karton aufbewahrt und auf derselben Spule wickelt.
Bei meinem Sammelsurium gebrauchter Bänder wüßte ich auch gern, wer der jeweilige Hersteller und Bandtyp ist.
Bert
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#27
Zitat:Huubat postete
Woher wißt Ihr eigentlich immer, was Ihr da für ein Band in Händen hält?
Ein paar Indizien gibt's da schon... Vorspannband (wenn vorhanden), Aussehen, Geruch...
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#28
Zitat:simon postete
Auf BASF bezogen, kenne ich das Schmierproblem von den PES-26/35, den DP-26 und den LP35. Ich habe mitlerweilen alle solchen Bänder entsorgt.
Um Himmels Willen !

Da wäre ich ja mehr als zwei Drittel meines Gesamtbandbestandes los...lasst das ja nicht meine Gattin lesen, die wäre hocherfreut !

Übrigens:

Mit den Uralt-Bändern aus den Papp-Schwenkkartons hatte ich wiederum die wenigsten Schmierprobleme. Diese Bänder verhalten sich erfreulich unauffällig und gefallen dazu noch durch eine hübsche Spule und rehbrauner Bandfarbe. Genau so mag ich´s.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#29
Neulich sagte ein Mitforist: "Ich gebe dem einen 10 €-Schein, der mir ein schmierendes Scotch 215 zeigt." Leider lag meins 200 km entfernt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#30
Hi

Bei so viel Schmier habe ich mir sofort die Köpfe meiner Philips angesehen, auf dieser habe ich in den letzten Tagen / heute Abend 3 BASF Bänder abgespielt -
DP26 LH hifi - Grauer Schuber mit weißer Klappe sowie
LP 35 ferro Lh HiFi - Dunkler Schuber mit "Rauchglas" Klappe

und absolut sauber - kein Abrieb sichtbar. Ich habe einige BASF DP26 / LP 35 und alle sind absolut problemlos .

Also wohl kein pauschales Urteil möglich - hoffen wir dass sie weiter gut laufen

Gruß
Lars
Revox B77 MKII / A77 MK III (2&4 Spur), Tandberg 10X / TD20 / TCD 340, Akai GX215, Philips 4419/4515, Uher Report 4000 IC & Monitor, Uher CR 240, Grundig TK 147
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#31
Nach etlichen Jahren Rumprobiererei hab ich mich ja bei Vierspur für Maxell entschieden und bei Halbspur für SM 468.

Die andern Bänder werd ich natürlich behalten, solange sie noch laufen, und auch die, die nicht mehr laufen, wie meine Shamrock Jugenderinnerungen, bleiben auch hier.

Ich wünsche allen Tonbandlern in diesem Punkt viel Glück!

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#32
Bitte bleibt bei den im Startposting beschriebenen BASF Ferro LH HiFi aus der 1. Hälfte der Achtziger Jahre. Alle möglichen anderen BASF-Bänder der letzten 60 Jahre haben vielleicht die 4 Buchstaben "B" "A" "S" "F" miteinander gemeinsam, aber sonst nicht viel. Würde man alles genau aufdröseln wollen, würde das den Rahmen sprengen.

BASF Ferro LH HiFi werden gerne klebrig, sobald sie benutzt werden. Schlummerten diese Bänder irgendwo 30 Jahre in ihrer OVP und man legt sie das 1. Mal auf, scheinen sie völlig okay zu sein - kein Abrieb, kein Kleben, kein Quietschen, kein Schmieren. Sie erwecken den Eindruck, unbedenklich zu sein.

Sobald ein benutztes Band jedoch einige Zeit (ca. 6 Monate) im Archiv steht, zeigt sich das sog. "Sticky shed"-Syndrom. Die Klebrigkeit kann so stark werden, dass sich die Magnetschicht vom Träger löst.

Nicht alle Chargen sind gleich stark davon betroffen, aber es scheint zumindest der Herstellzeitraum von 1982 bis 1984 besonders verdächtig zu sein.
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#33
Hm, ist mir ehrlich gesagt noch nie untergekommen,auch mit besagten Material nicht.Ist natürlich immer ärgerlich wenn so ein Band ins Nirvana verschwindet,aber Gott sei dank hat Frank ja immer neue da.

Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#34
Na Gott sei dank ist das Leben ungerecht und verteilt die Plagen völlig ungleichmäßig. Von meinen ca. 99,8% BASF (und AGFA) Bändern und vielleicht 75% BASF (und AGFA) Kassetten ist nicht eine von solchem grand malheur betroffen.

Es mag an der Lagerung liegen, sie lagerten ausnahmslos unter humanen Bedingungen, nie im stinkigen Keller, nie im nassen Stall, nie am taubenverschissenen Dachboden, immer schön brav in der Wohnstube oder ähnlichen ganzjährig gut klimatisierten Räumen.

Gut, etwas Abrieb haben lange nicht gespielte Bänder auch schon mal gezeigt. Dreimal beim Umspulen durch ein Läppchen sausen lassen und sie fühlten sich wieder wohl.

Außerdem sind auf allen meinen Grundig-Maschinen die damals üblichen Reinigungs-Röllchen installiert, auf allen anderen deutschen Maschinen sind sie leichtestens nachrüstbar gewesen, und sorgen so dafür das sich auch geringste Abriebe nicht im Laufe der Zeit zu einem Teppich entwickeln.
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#35
Wie ich schon sagte: Es betrifft nur explizit die im Startposting gezeigte Bandsorte und auch nur dann, wenn sie in der 1. Hälfte der Achtziger Jahre von BASF hergestellt wurde.

Vor 2 Jahren hatte ich diese klebrigen BASFs palettenweise als originalverpackte Neuware. Die Ausfälle beliefen sich auf gut 90 Prozent. Es kommt eben immer darauf an, welche Bandsorte genau und wann sie produziert wurde. Pauschal läßt sich BASF (oder AGFA oder was auch immer) nie beurteilen, ob "gut" oder "schlecht".

Wer sein Tonbandarchiv z.B. ausschließlich auf BASF LGS aufgebaut hat, dürfte wohl kaum Ausfälle zu beklagen haben. Das ist natürlich klar.
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#36
Tja, Manuel.
Auch von diesen habe ich eine ganze Menge. Ein ganzer Schrank voll, schön umgefüllt in Grundig-Archiv-Schuber und aufgereiht.

Sie wickeln 1a, glatt wie ein Kinderpopo, nichts fleddert, nichts klebt, nichts ist dumpf.

Die einzigen Besonderheiten - wobei ich natürlich nicht weiß ob andere Member diese Besonderheiten nicht auch vorliegen haben, bei gleichzeitig bemängeltem Kleben - sind, das sie immer bei klimatisch guten Bedingungen aufrecht im Schuber im geschlossenen Schrank gelagert waren und nie auf was anderem als auf sanft laufenden Maschinen (Einmotorer und vollelektronisch geregelte sanft wickelnde Dreimotorer) gespielt wurden, auf die ruckelige, rupfende und zerrende AKAI mit ihren ungeregelten Wascheimer-Motoren bspw. sind mir die nie gekommen.
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#37
Gute alte Zeiten. Schließlich waren die LGS noch keine "HiFi"-Bänder.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#38
Dafür waren es "Stereo"-Bänder ;-)

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#39
Fest steht, dass bei bestimmten Chargen erst durch die mechanische Bewegung (im Rahmen der normalen Benutzung auf einem handelsüblichen Tonbandgerät) der Zerfall beginnt.

Ähnliches habe ich auch bei ORWO und Scotch beobachtet. Originalverpackte Bänder liefen beim ersten Probelauf einwandfrei, ein paar Tage später auch noch. Nach ein paar Monaten allerdings wurden sie klebrig und der Zustand verschlechterte sich rapide.

Dies sind Beobachtungen aus der Praxis. Nun zur Theorie. Ein Versuch, zu erklären "warum_und_weshalb_das_so_ist", sprich: eine Vermutung:

Wird das Band auf- und abgewickelt, kommt es in Bewegung. Die magnetisierbare Schicht inkl. Bindelack, Gleitmittel etc. bekommt zahlreiche mikroskopisch kleine Brüche und Risse. Der "Bindelack" (bzw. ein Teil von diesem chemischen Gemisch) hält jetzt nicht nur allein den Oxidstaub an der Trägerfolie, sondern klebt auch an sich selbst.

Je öfter das Band von einer Spule zur anderen wandert, desto mehr Risse im magnetisierbaren Oxidgemisch, folglich nimmt die Klebrigkeit immer mehr zu, was man ja in der Praxis eindrucksvoll beobachten kann. Diese Beobachtung untermauert meine Vermutung.

Mir scheint es eher eine Folge von Alterung zu sein und weniger durch ungünstige Lagerungsbedingungen hervorgerufen zu werden. Insbesondere bei Scotch tritt dieses Problem ausnahmslos bei allen Exemplaren bestimmter Bandsorten auf - somit fällt ungünstige Lagerung als Auslöser weg, weil nicht alle Scotches dieser Welt schlecht gelagert worden sein können.
Ich schließe von Scotch und ORWO auf BASF, weil es sich genau so verhält.

Selbst wenn unsachgemäße Lagerung der Grund für den Zerfall sein sollte, bleibt nach wie vor anzumerken, dass andere BASF-Bandsorten aus dieser Zeit und/oder die gleiche Bandsorte BASF Ferro LH HiFi aus anderen Produktionszeiträumen wesentlich unempfindlicher gewesen sind. Möglicherweise waren nicht mal alle Chargen innerhalb dieses Produktionszeitfensters betroffen. Die "Guten" hast Du eben erwischt, Jogi. Smile

Letztendlich können wir uns hier den Wolf schreiben - unterm Strich bleibt es immer Glückssache, ob man "gutes" oder "schlechtes" Band erwischt.
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#40
Zitat:Manuel postete
Wird das Band auf- und abgewickelt, kommt es in Bewegung. Die magnetisierbare Schicht inkl. Bindelack, Gleitmittel etc. bekommt zahlreiche mikroskopisch kleine Brüche und Risse. Der "Bindelack" (bzw. ein Teil von diesem chemischen Gemisch) hält jetzt nicht nur allein den Oxidstaub an der Trägerfolie, sondern klebt auch an sich selbst.
Klingt zumindest nicht abwegig.

Zitat:Letztendlich können wir uns hier den Wolf schreiben - unterm Strich bleibt es immer Glückssache, ob man "gutes" oder "schlechtes" Band erwischt.
Das gehört wahrscheinlich zu den richtigsten Sätzen in diesem Forum.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#41
In der Tat haben viele meiner Scotch-Bänder und Kassetten - Bänder gab es zum Glück nur eine handvoll, Kassetten schon ein paar mehr - schon vor langer Zeit die Grätsche gemacht, und schlechter behandelt/gelagert als die anderen wurden sie nicht.
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#42
Die wahre Crux an der Geschichte ist leider, dass es keine Labors mehr gibt, die der Sache auf den Grund gehen könnten. Die Produktionsunterlagen aller Magnetbandhersteller dürften nicht mehr zugänglich oder bereits "kassiert" (bestenfalls: entsorgt) worden sein. Ohne diese Informationen werden auch andere Labors nichts Bindendes sagen können, geschweige denn Mittel zur Abhilfe angeben können - wenn die Schicht vom Träger gefallen ist, ganz oder nur partiell, ist es ohnehin zu spät. Und bestimmte Bänder zu bestimmten Produktionsphasen (und deren Änderungen gegenüber den vorhergehenden, nicht zuletzt deren Grund) zuzuordnen, ist nun vollends aussichtslos.

Was auffällt: es scheint eine Zäsur zwischen LGS und den späteren Bändern (so ab 1969) zu geben. Bis LGS verwendete BASF als Lackbindemittel das eigene Produkt MP 400 (MP heißt Misch-Polymer), danach Produkte von Fremdherstellern, weil das MP 400 nicht genug Magnetoxid binden konnte. Nun scheint es, als würden diese späteren Produkte, u.a. VAGH und Pioloform, ähnliche Schwächen aufweisen wie die berüchtigten Polyurethan-Lacke, wie sie bei Ampex, 3M und kurzzeitig auch bei Agfa eingesetzt wurden.

Als ehemaligem BASF-Menschen sind mir in diesem thread beschriebenen Tatsachen peinlich, die Diskussion darüber manchmal niederschmetternd.

Nachdem die Magnetbandtechnik obsolet geworden ist, scheint sie sich jetzt auch noch durch Geräte- und Band-Zerfall selbst "erledigen" zu wollen ...

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#43
´
Der Binder sollte eigentlich so elastisch sein, dass keine Risse auftreten, aber wer weiß schon, wie die Chemikalienmischung reagiert?

Möglich scheint mir auch, dass bei einem werkseitig oder sonstwie stramm aufgewickelten Band kaum Luft zwischen die Lagen kommt, im Betrieb aber sehr wohl. Da die Misere oftmals von der allgegenwärtigen Luftfeuchtigkeit verursacht wird / werden soll, könnte diese dann die Reaktion auslösen - mal spekulativ in den Raum geworfen.

Irgendwo im Netz habe ich den Bericht eines anglophonen Menschen gefunden, der ein Schmierband mit Rückseitenmattierung aufgebacken und in den Wickel Vorlaufbänder eingeklebt hat. Er behauptete, dass nach angemessener Wartezeit der Schmiervorgang an den Stellen stärker einsetzte, wo der Rückenguß Kontakt mit der Magnetschicht hatte, wo das trennende Vorlaufband zwischen den Lagen war, soll der Effekt weniger oder gar nicht aufgetreten sein.

Auch eine nette Theorie, trifft aber auf die hier in Rede stehende Ablösung der Magnetschicht nicht zu.

Ganz schlimme Ablösungen hatte ich bei Scotch Bändern auf den weißen Spulen, 221 war (glaube ich) die Typennummer. Was sich von Scotch noch heute halbwegs wacker schlägt, ist das 207.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#44
Nur als Ergänzung: beim Magnetband bedeutet ein mittlerer "Volumenfüllfaktor" von 35 % für das Magnetmaterial: 65 % des Schichtvolumens bestehen aus (magnetisch inaktivem) Bindemittel.

Das wird leider viel zu oft nicht erkannt.

Damit erklärt sich auch zu einem gehörigen Teil, warum aufgedampfte Magnetschichten, also bindemittelfreie, magnetisch so effizient sind. Mit der Standfestigkeit mag das gelegentlich anders aussehen.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#45
moin moin,

in anbetracht dieser geschilderten erscheinungen, habe ich eines meiner basf ferro lh hifi dp 26, mal durchgehört.
gelaufen ist es auf einer uher sg 561, also mit umlenkrollen.
bisher konnte ich nichts feststellen, kein kleben oder quietschen, abrieb nur ganz minimal.
die grösste hürde für mich war die aufgenommene musik, siehe meine signatur.
ich will damit sicher niemanden auf die füsse treten, die geschmäcker sind ja sinnvollerweise unterschiedlich, aber ich brauche jetzt erstmal eine gehörgangspülung und ein :drink:

cu reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#46
Zweiter Nachtrag:

So allmählich vergisst man bestimmte Zusammenhänge. Ich habe oben (041) eine Zäsur in der BASF-Bandfertigung vermutet und dies dem Bindemittel zugeschrieben, dabei aber etwas Wesentliches vergessen: den Übergang von PVC- auf Polyesterfolie zur gleichen Zeit, auch beim Heimtonband (Willstätt hat überhaupt keine Heimtonbänder auf PVC mehr gefertigt, d.h., ab etwa 1968). Neben allen Vorzügen als Träger hat PE den Nachteil, dass seine Oberflächen derart glatt sind, dass die Magnetschichten darauf nicht (oder nur ungenügend) haften. Abhilfe: Haftvermittler auftragen. Das ist eine extrem dünne Schicht eines Materials - ich meine, es seien Acrylate gewesen -, das gut auf der PE-Folie haftet und sich auch in der Magnetschicht verankert.

Ab hier ist notwendigerweise - mangels Labor - vieles Spekulation.

Wenn die Schicht vom Träger abplatzt, wie hier schon beschrieben, gibt es eine Fülle von möglichen Gründen: unangemeldete Veränderungen der PE-Folie (Zukaufsprodukt!), Wechsel des Haftvermittlers zu einem langzeit-ungeeigneten Typ, schließlich (es gibt noch ganz andere Sachen!) kann überhaupt vergessen worden sein, den Haftvermittler aufzutragen. Und: die Lebensdauer des Haftvermittlers kann kürzer sein als die der anderen Komponenten.

Aber, wie gesagt, nix Genaues weiß man nicht und wird es auch nicht mehr herausfinden.

Rundfunkbänder der BASF und AGFA waren m.W. immer stabil.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#47
@ F.E. (& alle anderen Wissenden)
Interessantes Thema, obwohl ich mich inzwischen von fast allen Heimtonbändern getrennt habe, ausser ein paar Spulen LPR35.

Was mich interessieren würde: Wodurch unterscheiden sich denn die Rundfunk/Studiobänder (PER525/528, LGR30P/50P, SPR50LHL usw.) von den Heimbändern? Also wieso löst sich hier die Schicht nicht ab? Keines der Profibänder die ich bisher in die Finger bekommen habe zeigen Schmier- oder Abplatzprobleme egal aus welcher Zeit.
Liegt es einfach an der hohen Schichtdicke oder war in der Fertigung hier schon ein großer Unterschied?

Gruß,
David
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#48
David:

Heimtonbänder und Studiobänder waren, grob gesagt, zwei verschiedene Welten. Es wurden u.a. andere Oxide benutzt (vor allem solche Rezepturen, die in der Fertigung möglichst gleichmäßig ausfielen), Trägerfolie und Schicht waren dicker (letzteres lohnt sich vor allem bei Geschwindigkeiten ab 38 cm/s), Entwicklungsvorgaben und Tests waren strenger (= Pflichtenheft der ARD), teils wurden auch andere Bindemittel benutzt. Grund: die Profis konnten ihre Anforderungen eben nachdrücklicher präzisieren als Amateure, die immer eher auf den Preis u.a.m. zu sehen hatten.

Und noch etwas: die Entwicklung der Heimtonbänder war faktisch mit dem Bezugsband C 264 Z von 1969 abgeschlossen. Nach dessen Kompatibiltäts-(!)-Eigenschaften hatten sich alle Heimtonbänder zu richten, grundsätzliche Neuerungen wurden ernstlich nicht mehr gefordert. Der Misserfolg der höherkoerzitiven EE-Bänder zeigt das ganz deutlich.

Bei professionellen Audio-Bändern ging die Entwicklung bis in die Mitte der 1990er Jahre (etwa BASF SM 900).

Das Thema "Hydrolyse-Erscheinungen bei Magnetband mit Polyurethan-Bindemittel" will ich hier nicht anschneiden. Bänder, deren Bindemittel auf PVC-Abkömmlingen basierte, sind davon nicht betroffen, weshalb BASF in diesem Bereich auch nie Probleme hatte.

F.E.
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#49
Danke Friedrich.
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#50
Hallo Forum,

jetzt hat es auch mich erwischt:

BASF DP26 auf 15cm mit rauchfarbener Spule kleben/Trägerfolie löst sich. Eine ziemliche Sauerei..........Sad

Grüße, Thomas(4504)!
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