Scotch Bänder
#1
Ich habe heute einen ganz guten Fang bei einem Trödler gemacht.
Dort habe ich ein paar 26er Scotchbänder auf Aluspule entdeckt, die nach erstem Test, weder schmieren, noch verstärkten Abrieb zeigen.
Das Band ist sozusagen als Dreingabe zu betrachten, alles andere wäre mir zu unsicher gewesen. Smile
Da ich zu diesem Typ nichts weiter finden konnte, stelle ich hier mal die Frage, ob das Bandmaterial was taugt?
Es handelt sich dabei um Scotch pro-pack 176 in einer Pappschachtel, das Material ist nicht Rückseitenbeschichtet und von hellbrauner Farbe.
Auch scheint es nicht von Hause aus mit Vorspannband versehen zu sein, denn das wurde nachträglich angeklebt.

[Bild: Scotch.jpg]

[Bild: Scotch_1.jpg]
Zitieren
#2
Hallo, Olli, 3M 176 ist, wie schon auf der Verpackung zu lesen, ein Standardband mit ca. 46 µm Dicke auf Polyesterfolie, Fertigung 1972. Die ganze Tabelle findet sich unter der URL

http://www.aes.org/aeshc/docs/3mtape/aorprod2.html

(übrigens unter der URL

http://www.aes.org/aeshc/basftapedoc.html

neuerdings auch eine Tabelle der BASF- und Agfa-Bänder von 1935 bis 1996).

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#3
Hallo Olli,
früher -das heisst vor 30 bis 40 Jahren- gab es bei der 3M (bei AGFA, BASF und PYRAL ebenso) für Tonstudios/Grossverbraucher Liefergrössen ab 50 und mehr Stück zu "GROSSVERBRAUCHER-KONDITIONEN" in verschiedenen Formen, Arten und Ausführungen. Die von Dir gefundene Einfach-Verpackung (im Second-Hand-Laden) stammt aus der Zeit des Übergangs der 60er auf die 70er Jahre. Es ist ein "stinknormales" Serienband für Rundfunk- und Studioanwendungen für die Geschwindigkeiten 19 und 38.

Damals hatte ich die undankbare Aufgabe für einen unserer Kunden Kopien von einem Konferenzmitschnitt anfertigen zu müssen. Eine zeitraubende Anglegenheit, denn die Kopien liefen alle in Echtzeit. Dafür habe ich das SCOTCH 206 kistenweise geordert. Mit dem Aufkommen der Cassettentechnik durfte ich diese Arbeit Jahre später mit Compact-Cassetten durchführen, immer noch in Echtzeit. Wie schön doch die Digitaltechnik ist, ein Konferenzmitschnitt auf Audio-CD vervielfältigt, kostet mich heute je Stück maximal zehn Minuten Zeit; das sehe ich als Fortschritt an.

Zu dem 176er-Band: wenn kein Abrieb erkennbar ist, benutze das Band, wenn es günstig war, freue Dich, wenn Du noch mehr kriegen könntest, kaufe es. Es ist definitiv nach meiner Kenntnis vor 1970 hergestgellt und liegt in der Empfindlichkeit sicher unter einem Konsumer-Band AGFA PE31 (mit dem ich es von den magnetischen Eigenschaften grob vergleiche, das soll Dir/Euch als Richtschnur dienen; die Werte für die notwendige Koerzitivkraft und die sich ergebende Remanenz liefere ich nach - muss ich noch blättern).

MFG
H AN N S -D.

Hier die Verpackung vom SCOTCH 206

[Bild: 206_TAPE.jpg]
Zitieren
#4
@ Friedrich
zeitgleich kommt manchmal vor.
H A N N S -D.
Zitieren
#5
Hallo Friedrich und Hans,

Danke für die umfangreichen Informationen.
Die beiden Link’s habe ich mir gesichert. Smile
Dazumal dort einiges über BASF zu finden ist und ich noch einige alte Bänder, ungewisser Herkunft, zu liegen habe, die ich auch gerne qualitativ einordnen würde.
Es ist übrigens schön, das es Menschen gibt, die sich die Mühe machen, diese Informationen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Da habe ich ja scheinbar Glück gehabt. Denn allgemein zählt ja wohl Scotch zu den extremen Schmierbändern, oder waren die Produkte (ähnlich wie BASF) in den 70er Jahren besser?
Leider bestand der restliche Vorrat nur noch aus dunklem Shamrock Band, auf 26er Spule und das habe ich dann doch lieber liegengelassen.

Was Mitschnitte angeht (egal ob Video und/oder Audio), ist man heutzutage, dank Digitaltechnik, natürlich fein raus.
Jedoch bewährt sich hier wohl eher die HD, mit ihrem größeren Speichervolumen.
Bei mir erledigt das ein Intel Dual Xeon System, mit 1 Terabyte Festplattenspeicher, als Raid-Verbund.
Dadurch ist auch das Authoring einer professionellen DVD, in einem vertretbaren Zeitrahmen möglich.

Allerdings geht’s ja beim Tonbandeln nicht mehr um Masse, sondern einzig und allein, um Spaß an der Freude. Ich denke, ihr seht das genauso. Smile
Zitieren
#6
Ich habe auch immer von den Schmiereigenschaften der Scotch-Bänder gehört.

In meinem Archiv habe ich ein einziges Scotch-Band, was mir mal.....äh...zugelaufen ist.

Da habe ich wichtige Aufnahmen drauf. Das Band läuft bis heute problemlos. Es ist ein Standardband auf AEG-Bobby. Es ist.......trara......ein Scotch 262. Mir sacht dat nix, aber vielleicht kann hier ein noch seinen Senf noch dazugeben.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#7
Hallo Martin und alle Bandsucher,

TARA! TARA! TARA!
Wenn Du ein Band von 3M/Scotch in Deinem Besitz hast, auf dem oder besser noch auf dessen Verpackung eine Nummer 262 angegeben ist, vielleicht kommst Du dann in die "EHRENHALLE" der Minnesota-Mining and Manufacturing Company, denn selbst bei der AES (deren globale Reputation die des VDT übertrifft, falls da noch mal jemand fragt, wer die AES ist) in deren historischen Unterlagen finde ich kein 262. Vielleicht hast Du eine Spezialanfertigung gefunden?

Damit sich nicht nur jedes Forummitglied schlau machen kann, hier der LINK:

http://www.aes.org/aeshc/docs/3mtape/aorprod2.html

MFG
H A N N S -D.

EDIT:
NACHTRAG: vielleicht ist es ein Viertel-Zoll-Videoband angefertigt für AKAI in Ende der 60er-Jahre??
Zitieren
#8
Moment, ich geh da mal nachsehen. Vielleicht habe ich mich getäuscht.......

.....
....

...
..
Aber leider muß ich sagen: Ich hatte recht.
Hier sind drei Bilder:

https://tonbandforum.de/bildupload/Scotch1.jpg

https://tonbandforum.de/bildupload/Scotch2.jpg

https://tonbandforum.de/bildupload/Scotch3.jpg

Die Beschriftung auf dem Band ist schlecht zu erkennen. Da steht Scotch Magnetic Tape drauf.

Wer weiß nun was zu dem Band??????????????

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#9
Ich kann dir zwar nichts zum Band sagen, meins war mir ja auch ein Rätsel, aber mach doch mal bitte die Bilder etwas kleiner.

Das sprengt ja jeden Monitor.
Zitieren
#10
Nun sind die riesen Bilder wech
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#11
Hallo,
diese Grösse reicht, vielleicht mit Digipix arbeiten?

MFG
H A N N S -D.

[Bild: Scotch1_262.jpg]
Zitieren
#12
´
Die weiße Rückenmattierung und der AEG- Kern lassen mich mutmaßen, dass es sich um ein Konkurrenzprodukt zum PER528 / LGR50 handeln könnte, mit dem die europäischen Sender als Kunden gewinnen wollte.

Der Bandverbrauch des Rundfunks war sicher attraktiv genug, ein Band zu entwickeln. Auch die geforderte Bedruckung der Bandrückseite war eine Forderung an Rundfunkbänder, aber auf der andern Seite des großen Teichs eher unüblich.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#13
Die Rückseitenmattierung ist eher mittel- bis dunkelgrau.

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#14
Und der Ausgangspegel ist höher als beim PER528. Das Band liegt so etwa beim PEM468.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#15
Die 3M-Tabelle ist zwar auf einer AES-website zu finden, stammt aber von Delos Eilers, langjährigem Mitarbeiter von 3M und einem der wenigen, die sich dort für die Produktgeschichte interessieren.

Unter

http://palimpsest.stanford.edu/byform/ma...00030.html

findet sich eine kurze Erwähnung von Scotch 262, übrigens auch einiges zur Bandproduktion von EMI.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#16
Hallo,
ein Scotch 176 besitze ich auch, aber mit anderer Verpackung und Spule.
Das Band ist "Basf-Braun" und klanglich echt gut, schmieren tut es auch nicht.
Die Schwarzen Scotch's sind leider meistens Kaputt, aber klingen würden sie eigentlich gut.

https://tonbandforum.de/bildupload/DSC00910.JPG
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste