Mein erstes Tonband Zwischenbericht.
#1
Hallo!
Nachdem ich hier einige Zeit mitgelesen habe, kaufte ich mir mein erstes Tonband.
Ich habe mich für den Anfang für ein einfaches Gerät entschieden und ein AKAI GX 210D gekauft.
Wenig gebraucht, getestet, ohne besondere Gebrauchsspuren, sagt das Angebot bei e-Bay.
Als es dann angekommen ist, der erste große Schreck. Trotz guter Bewertungen des Verkäufers und dem Versprechen das Gerät gut zu verpacken hatte er es nur in dünne Blubberfolie verpackt und ohne eine Innenverpackung losgeschickt. Die Außenverpackung war unbeschädigt aber innen war das Gerät durch unsanfte Behandlung schwer beschädigt. Die Rückwand war total zerbröselt und die beiden Seitenteile waren gerissen oder angeschlagen. Die rückwärtigen Metallstreben, bei den Gummifüßen, waren 2-3 cm nach innen gebogen und in einem Fall war der Gummifuß ausgebrochen.
Auf dem ersten Blick Schrottreif.
Auf meine e-Mails mit der Reklamation bekam ich zuerst keine Antwort und nach einer Woche ein Mail dass ich das Gerät einfach weiterverkaufen soll.
Auf eine weitere Nachfrage von mir kam wieder keine Antwort und dann später die Mitteilung das der Verkäufer sich bei e-Bay abgemeldet hat.
Ein schöner Einstieg ins Tonbandhobby!
Ich habe das Akai erst einmal total zerlegt und die verbogenen Metallstreben mittels Wärme und Schraubzwingen wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht. Danach wieder zusammengebaut und für einen ersten Test vorbereitet.
Bei einem anderen e-Bay Verkäufer hatte ich mir zwischenzeitlich Akai Aluspulen mit ungebrauchten Bandmaterial gekauft. Eines dieser Bänder hatte ich jetzt eingelegt und wollte es Umspulen. Die ersten Meter liefen gut und scheinbar wickelte das Gerät sogar sauber. Nach etwa einen viertel der Spule wurden das Wickeln aber immer langsamer und langsamer. Ich habe das Band angehalten und siehe da. Alle Bänderführungen waren mit einer schwarzen Schmiere überzogen.
Über so etwas habe ich schon hier im Forum gelesen, also eingeloggt und gesucht. Einer von Euch hat geschrieben dass braune Bänder besser seien als Schwarze. Auf den Aluspulen war ein Band braun. Dieses habe ich eingelegt und siehe da, es funktionierte. Nachdem ich das Band einmal hin und zurück laufen lies, konnte ich meine erste Aufnahme machen. Dueling Bajos war diesbezüglich mein erster Versuch und als ich mir die Aufnahme anhörte war der rechte Kanal stumm. Arrrg*###. Ich versuchte es mit dauerhaften vor und zurückschalten und durch wenden das Bandes. Geht nicht! Dann ist mir eingefallen das ich, schon wieder hier etwas über dieses Problem gelesen habe. Also wieder eingeloggt, die Seite gesucht und auf Tonbandhobby de war genau mein Problem beschrieben und dazu gab es auch noch die Lösung.
Das war’s. Seither läuft mein Akai schon etwa 20 Stunden problemlos. Jetzt muss ich noch die Seitenteile und eine Rückwand anfertigen. Die Rückwand werde ich aus Pressplatte neu anfertigen und die Aufschriften mittels Drucker Transferfolie übertragen. Die Seitenteile sind auch keine große Sache denn Holz und Furnierarbeiten sind für mich kein Problem.
Zum Schluss brauche ich noch einen Tisch oder Ständer für mein Akai denn derzeit steht es auf einer alten Box. Ich werde mir im Stil des Gerätes etwas Fahrbares anfertigen doch das ist eine andere Geschichte.
Mit freundlichen Grüßen LotharF
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#2
Hallo Lothar,
erstmal herzlich willkommen im Bandmaschinenforum. Schön, dass Du Dich durch diese Umstände vom Weg nicht abbringen ließst.

Transportschäden bin ich einfach umgangen, indem ich Ebay-Käufe von Bandmaschinen immer in meiner Wohnumgebung gemacht und die Ware dann selbst abgeholt habe. Die Geräte sind meist so schwer, dass auch bei einer gut gepolsterten Verpackung, schäden immer vorkommen können.

Wenn man Bänder bei Ebay kauft, muss unbeding auf den Hersteller achten. Hier im Forum gibt es einen Thread, der sich mit diesen Problembändern befasst. Da kann man sich informieren, welche Typen man bedenkenlos kaufen kann.

Übrigens, verbogene Bleche richtet man, indem man sich eine feste Unterlage sucht, je nach größe kann man z.B. eine stabile Fliese nehmen, noch besser ist eine dickere Metallplatte und entweder einen Holzhammer, oder einen s.g. Bontsche-Hammer (hat Gummikappen) nimmt. Dann legt man das Blechstück mit der erhabenen Seite nach oben und versucht es langsam mit dem Hammer glatt zu klopfen.
So habe ich auch mal die Verkleidung zweier Canton-Boxen wieder glatt bekommen, da sieht man nichts mehr von den Beulen. Erhitzen muss man da nichts, da geht eher mehr kaputt.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#3
Hallo Lothar,

welcome! Leider hast Du ja einen üblen Einstand ins Tonbandhobby.
Trotzdem - weiter so! "Windsurfers doin' it standing up" heist es
so schön!

Zur Blechbearbeitung: mash hat in dem Punkt recht, dass man Bleche
am besten "kalt" verformt. Das mit der Unterlage klappt natürlich nur bei
glatten Flächen - eine Strebe hat dagegen meist ein Profil. Da ist
das mit der Schraubzwinge schon eher geeignet. Wie dem auch sei:
Du hast's ja wieder gerichtet. Mein Tip für die Rückwand: die sind
ja im Original aus recht dünnem Material (ca 3mm) - soetwas gibt
es im Baumarkt zu kaufen (einfache Schränke u. Küchenmöbel haben
das oft als Rückwände). Der Vorteil gegenüber der Spanplatte:
leichter und eine Seite ist i.d.R. beschichtet. Man muss ja nicht unbe-
dingt das Küchen-Weiss nehmen - in Beige/Sandfarben gibt es die
Dinger auch.

Viel Spass beim Basteln.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Hallo mash!
Dein Tipp mit dem Regionalkauf kann man in und um Salzburg vergessen. Ich habe das natürlich versucht den ich kaufe/verkaufe bei eBay schon 7 Jahre.
Hier bei uns gibt es fast keine Tonbandangebote und wenn dann Grundig, Philips und Telefunken.
Ich habe mir jetzt einige Philips und BASF Bänder gekauft. Wenn sie angekommen sind werde ich sie testen. Funktioniert es, ist es gut und wenn nicht, bleiben noch die neuen Bänder von RMG.
Zum Ausbiegen von kleineren Blech, Flach und Winkeleisen habe ich selbst eine gute Methode gefunden. Zuerst das Teil zwischen passende Eisenbänder legen, mit Metallschraubzwingen so fest als möglich anziehen. Danach erwärmen( Nur die Eisenbänder, nicht das Werkstück selbst) und mit einem großen Schraubstock pressen. Die Akai Teile haben keinerlei Verfärbungen durchs Erwärmen und sind wieder ganz gerade. Ich habe diese Methode schon öfters bei Blechspielzeug angewendet.( Ein anders Hobby von mir) Mit einiger Übung kann man sogar Lithographierte Teile wieder in die ursprüngliche Form bekommen ohne etwas zu beschädigen.
MfG LotharF
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#5
Hallo lotharF,

schön zu lesen, daß das, was hier von den usern geschrieben wird, offenbar auch einen Nutzwert für Andere hat. Wärst Du noch etwas tiefer in die hier gesammelten Erfahrungen eingedrungen, so hättest Du auch über unsere Skepsis gegenüber ebay-Käufen und den damit verbundenen Transporten gelesen. Aber das hilft Dir ja nicht weiter, wenn Du etwas beschaffen willst, was es bei Dir in der Gegend nicht gibt. Da bleibt nur dieser eine Weg.

Bewundernswert, wieviel Mühe und Arbeit Du in eine Maschine investierst, die für viele nur eine Butter-und-Brotmaschine ist, und die manch anderer geschlachtet hätte. Das ist echte Begeisterung, und die GX 210 eine kleine aber durchaus feine Maschine.

Willkommen hier im Forum und weiterhin viel Spaß bei diesem Deiner Hobbies.
Michael(F)
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#6
´
Ich überlege grade, ob es eine brauchbare Schablone gibt, wenn man gute Seitenteile auf den Fotokopierer legt? Meine 210 Diesel ist nicht beschädigt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Zitat:PeZett postete
Mein Tip für die Rückwand: die sind
ja im Original aus recht dünnem Material (ca 3mm) - soetwas gibt
es im Baumarkt zu kaufen (einfache Schränke u. Küchenmöbel haben
das oft als Rückwände).
Das nennt sich HDF (Hochdichte Faserplatte). Kann ich auch empfehlen - das Material ist recht gut zu bearbeiten und relativ preisgünstig. Man sollte aber nach unbeschichteter Ware sehen, da die Beschichtung gerne splittert.

Gruß, Hans
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