50Hz Trennton, wie machen??
#1
Ich habe vor einigen Tagen ein Studionband einer Radioanstalt bekommen wobei mir zwei Dinge auffielen

die wunderbare Qualitaet, aber deswegen hatte ich es mir ja besorgt

die 50 Hz Trenntoene zwischen Musiktiteln, wie ungeheuer praktisch. Ich gehe mal davon aus das die bei Sendung rausgefiltert wurden aber beim Spulen wunderbar zu hoeren sind und ein schnelles Auffinden der Titel ungeheuer einfasch machten.

Wie kann ich die bei meiner M15 auch machen??
Ich koennte mir eine Mischpultanordnung vorstellen, wo ein Kanal mit voreingestelltem Pegel eines 50 HZ Tons beschaltet ist, den man dann aufnimmt.
Oder wie??

Uwe
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#2
Naja, in Europa ist es ja nicht schwer einen 50 Hz Ton zu machen.
Nimm doch einfach so einen kleinen Netztrafo der Spannungsmässig schon einigermassen zu deinem drumrum passt und lege die Ausgangsspannung auf einen regelbaren Eingang.
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#3
Nun, dass produzierende Rundfunkanstalten (oder Schallplattengesellschaften) den Speicher "Magnetband" mit sämtlichen Vorstufen aufgrund des bei ihnen versammelten immens kompetenten Humankapitals ausreizen konnten, diese Erkenntnis ist nicht gerade neu. Sie ist zum steten Begleiter der hochwertigen (magnetischen) Schallspeicherung seit ihrem Beginn hierzulande im Jahre 1941 geworden. Man höre sich die ältesten, für die offizielle Betriebseinführung des Magnetophons bei der RRG am 31.12.1941 aufgenommenen Grieg-Lieder mit Karl Schmidt-Walter und Michael Raucheisen an. Da läuft nicht nur ein Bandgerät mit, sondern wird unter Einschluss der Psychoakustik mit all seinen Begrenztheiten (Frequenzgang, Entzerrung, Sättigungserscheinungen des Bandes) als Signalfaltung begriffen und eingesetzt. Macht man dabei alles weitgehend richtig, kommt für das menschliche Ohr schon damals glänzend Anhörbares heraus, trotz der -aus heutiger Sicht- miserablen Leistungen des Tonbandes.

Jeder, der sich (zweckmäßigerweise anhand eigener Erfahrungen!) in die Engpässe der Magnetaufzeichnung hineinversetzen kann, ist fasziniert von dem, was seit Anbeginn der Magnetbandtechnik erreichbar war und erreicht wurde. Er kann sich auch vorstellen, wie Walter Weber (nebst Kollegenschaft) vom Donner gerührt gewesen sein muss, als im Frühjahr 1940 'plötzlich' 60 dB Geräuschspannungsabstand -gleichsam vom Himmel gefallen- zur Disposition standen. Diese fast kindlich-weihnachtliche Faszination ist noch in den von mir neulich erwähnten AEG-Vorführbändern für den 10. Juni 1941 zu spüren.

Die Erfahrungen verblieben aber nicht auf dem Stand jener Tage, man lernte dazu. Infolgedessen ist deine Beobachtung nicht ungewöhnlich, die Digtaltechnik vom rein qualitativen Standpunkt her eigentlich praktisch unnötig gewesen. Es waren ihre erdrückenden betriebspraktischen Vorteile für die Musikproduktion und den technischen Abwicklungsbetrieb, die ihren Siegeszug bestimmten, als ihre -zugegebenermaßen gigantischen- konstuktiven Probleme im Griff waren.

Die -einmal wieder- geradezu dramatische Missachtung der Rolle des oben erwähnten menschlichen Wissens durch die -übrigens nicht etwa amerikanische, sondern die en vogue exekutierte deutsche Betriebswirtschaft(-slehre) gehört -nochmals: einmal wieder- unserer Zeit an, in der eben vom Betriebswirt die Rolle jenes immens flexiblen und im Gegensatz zum monetären über die Lebenszeit eines Menschen erhalt- und definitiv vermehrbaren Kapitals nur dann erfasst wird, wenn er nicht daran vorbeikommt oder aber Fremdqualifikationen besitzt. Unser tägliches Leben strotzt nur so von Indikatoren bzw. Symbolen jener begrenzten Sicht, gerade auch im politischen Terrain, das ja immer nach den Strohhalmen so genannter Experten giert(e), weil der eigene Kompetenzerwerb durch Geschwätz ("Standpunkte verkaufen"!) ersetzt wird: Vgl den Inhalt der gestrigen Pressekonferenz Prof. Axel A. Webers von der Bunzbank, der selbst simpleren Analysen und Überprüfungen nicht standhält.
Das musste jetzt sein, denn WIR sind Teil der laufenden Desinformationskampagnen.


Die akustische Trennung durch tief- oder subfrequente Signaltöne war beim Rundfunk oder der Platte hierzulande im Offenspulen-Viertelzollbetrieb eher unüblich, man arbeitete mit dem 'lautlosen' weil optisch separierenden Gelbband, das natürlich auch nicht lautlos war, aber wenigstens keine Störung ins ursprüngliche Signalbild trug, was ja immer zu den Horrorvorstellungen des hiesigen Rundfunks gehörte. Bei der weitgehend automatisierten MC-Fertigung jedoch wurde derlei eingesetzt, um das Ende der in einem Gang vierkanalig kopierten Modulation zu markieren. Im hochgradig automatisierten Sendebetrieb (also nicht Produktionsbetrieb!) der privatwirtschaftlich organisierten und nur in Spezialfällen produzierenden Rundfunklandschaft z.B. der USA und ihrer kulturellen Derivate benutzte man dieses Verfahren aber nicht zuletzt deshalb, weil die von Zulieferern kommenden Bänder 'genudelt' wurden wie heute die Festplatten. Da konnte selbst mit einer G36 der gesuchte Titel 'abgezählt' werden, ohne dass das Band in einem eigenen, Zeit und Geld kostenden Arbeitsgang segmentiert worden wäre.

Ich würde die Einfügung eines 20- oder 50-Hz-Tones entweder durch Bandeinschnitte oder aber die Minimalerweiterung (!) eines bestehenden Mischpultes durch einen 20- bzw. 50-Hz-Wienbrückengenerator besorgen, der mit fixem Pegel auf den Knotenpunkt bzw. die Knotenpunkte des Pultes arbeitet. Die 'Modulation' sollte elektronisch und damit knackfrei über Fetschalter (der Anschnitt der Sinuswellen knackt ansonsten immer; Serien- und Kurzschlussschalter vorsehen, um die Nebensprechdämpfung hochzuhalten) aufgelegt werden, wobei dies Verfahren gleichzeitig über einen weiteren FET auch in die Schwingungsbedingung des Tongenerators eingreifen sollte, damit dieser während des Normalbetriebes deines Mischpultes 'Ruhe gibt'. Am Ende hat man die tiefen Töne nämlich auch da, wo man sie allemal nicht haben möchte.
Beim gegebenen Vorschlag genügt dann ein Gleichstromkontakt eines Tasters und die 50-Hz gehen knackfrei aufs Band.
Die entsprechenden Schaltungen findest du im Handbuch eines Studer-169, die allerdings dann leicht zu modifizieren wären, wenn dein Mischult unsymmetrische Spannungsversorgung aufwiese.

Hans-Joachim
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