Komisches Problem mit Denon Doppeldeck DRW-660
#1
hallo, bei dem o.g. Doppeltapedeck habe ich gestern die Riemen gewechselt, nachdem in einem Laufwerk der kleine Riemen die Riemenpest bekommen hat.

Seit dem Zusammenbau spinnen jetzt beide Laufwerke. Sie lösen nach Gutdünken den Autostop aus, wechseln die Laufrichtung nicht so, wie es die Elektronik anzeigt ( Elektronik zeigt z.B. vorwärts, Laufwerk läuft rückwärts ), wenn ich die Laufwerkstasten nur kurz antippe, schaltet das Laufwerk auf Stopp, die Funktion führt es nur aus, wenn ich die Taste gedrückt halte.

Üblicherweise hat so ein merkwürdiges Verhalten nach einer Reparatur eine gemeinsame Fehlerursache. Ich habe aber nach dem Servicemanual schon alles durch - die Versorgungsspannungen stimmen, die Dreh-Erfassung tut, was sie soll, die Steuersignale kommen korrekt an den Laufwerken an, und mit der Hand durchgedreht tut die Mechanik bei beiden Laufwerken, was sie soll.

Hat von den hier anwesenden Spezies vielleicht noch jemand eine Idee, was das sein könnte ? Das ist das erste Mal bei einem Tapedeck, dass mir wirklich die Ideen ausgegangen sind. 

Danke und Gruß Frank
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#2
Hallo Frank,

vielleicht kalte Lötstellen oder – das würde ich vor allem vermuten – oxidierte Steckkontakte?

Viele Grüße
Moritz
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#3
Möglicherweise sind die Taster der Laufwerksfunktionen teilweise am Ende und geben falsche Spannungen an den Mikrocontroller. Hatte ich schon mal bei einem Deck. Da wurde aus Play mal eben Vorspulen. Auch "Geisterfunktionen" wie schneller Suchlauf im Playbetrieb ohne Betätigung einer Taste waren vorhanden. Nach dem Tastentausch war Ruhe und alles funktionierte wieder wie es sollte.

Viele Grüße 

Michael
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#4
Danke, die Steckkontakte hatte ich schon ohmsch durchgemessen, weil ich die Konstruktionen speziell der Verbinder für die Laufwerke sehr grenzwertig fand ( offene verzinnte Drahtenden in einem Steckverbinder ). Hier ist aber ohmsch alles in Ordnung. Die Taster hatte ich aber noch nicht, das mache ich mal als nächstes. Hoffentlich sind da Universaltaster verbaut.

Gruß Frank
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#5
kurzes Update - die Fühlhebelkontakte für Bandsorte, Aufnahmesperre und "Tape In" waren teilweise dejustiert. Außerdem haben die Mikrotaster des Bedienfelds ( 19 Stück ) bis auf einen, den Dolby Schalter, Durchgangswiderstände zwischen 50 und 300 Ohm. Dass die überhaupt noch Reaktionen ausgelöst haben, ist erstaunlich.

Die Fühlhebel habe ich justiert, die Mikrotaster sind zum Glück Standardteile, die kommen morgen und werden eingebaut, danach geht hoffentlich alles. Zurück bleibt der schale Nachgeschmack eines Ebay Kaufs - das Gerät wurde als neuwertig und voll funktionsfähig angeboten, der Verkäufer hat sogar ein Garantiesiegel über das Gehäuse geklebt. Das Ding hatte Riemenpest, und innen kann man erkennen, dass es offensichtlich eine Raucherleiche war, die nur von außen auf Hochglanz geputzt wurde. Ich repariere das Ding eigentlich auch nur deshalb, weil ich von den Denon Geräten der neunziger mittlerweile ziemlich begeistert bin, und einmal sehen wollte, worauf man achten muss. In den Denon Laufwerken ist auch viel Plastik verbaut, es macht aber alles einen deutlich solideren Eindruck als z.B. bei den ALPS Laufwerken, wo immer die grazilen Zahnrädchen Probleme machen. Und die Servicefreundlichkeit ist für Japaner unüblich ziemlich gut.

Gruß Frank
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#6
(09.09.2024, 07:57)nick_riviera schrieb: kurzes Update - die Fühlhebelkontakte für Bandsorte, Aufnahmesperre und "Tape In" waren teilweise dejustiert.

Gruß Frank

Als Neuling in Sachen Deck Reparaturen, interessiert es mich sehr, was Du unter "dejustier" in Bezug auf die Fühlhebelkontakte meinst? Dass diese Kontakte mit der Zeit Oxidieren, ist völlig klar, aber wie justiert man sie? Ich würde da nicht "einfach mal so" die Plättchen verbiegen.

Zitat:Zurück bleibt der schale Nachgeschmack eines Ebay Kaufs - das Gerät wurde als neuwertig und voll funktionsfähig angeboten, der Verkäufer hat sogar ein Garantiesiegel über das Gehäuse geklebt. Das Ding hatte Riemenpest, und innen kann man erkennen, dass es offensichtlich eine Raucherleiche war, die nur von außen auf Hochglanz geputzt wurde. Ich repariere das Ding eigentlich auch nur deshalb, weil ich von den Denon Geräten der neunziger mittlerweile ziemlich begeistert bin, und einmal sehen wollte, worauf man achten muss.

Und eine solche Situation ist - egal, um welche Technik es geht - nicht vermeidbar. Habe mich mittlerweile mit dem Risiko abgefunden und kaufe alles mit einem Gedanken, dass ich es eventuell selbst reparieren muss.

Zitat:In den Denon Laufwerken ist auch viel Plastik verbaut, es macht aber alles einen deutlich solideren Eindruck als z.B. bei den ALPS Laufwerken, wo immer die grazilen Zahnrädchen Probleme machen. Und die Servicefreundlichkeit ist für Japaner unüblich ziemlich gut.

Wie gesagt, bin ein Neuling Smile, daher die Frage: Wie und woran erkennt man (außer man weiß es), von welchem Hersteller das Laufwerk stammt? Soll man auf bestimmte Labels oder technische Lösungen achten?

Ich bin schon immer davon ausgegangen, dass unterschiedliche Hersteller sich z.T. dem gleichen Teile-Pool bedienen. Ich würde es zumindest von solchen Firmen wie Technics, Panasonic und National erwarten, da sie m.W. immer noch der Panasonic Corp. zugehören, dass sie ihre Produkte unifizieren.
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