1:1 Drucke, aber wie ?
#1
hallo,

vor einigen Tagen bin ich zum zweiten Mal bei meinem Brother A3 Officegerät mit einem Problem konfrontiert worden, das mich schon bei moderneren HP Druckern wahnsinnig gemacht hat. Die Drucke sind nicht maßstabsgetreu, sondern werden skaliert, und das sogar noch in X- und Y-Richtung unterschiedlich.

Früher, als man noch separate Flachbettscanner und einen ollen HP550 auf dem Schreibtisch stehen hatte, war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Drucke millimetergenau aus dem Drucker kamen, es sei denn, man hat "auf Seitengröße skalieren" angewählt oder die 100% verstellt.

Bei normalen Office Anwendungen wie Ausdrucken digitalisierter Geschäftsdokumente macht das nichts aus, und fällt kaum auf, aber wenn man z.B. Zeichnungen vom CAD Programm, Platinenvorlagen etc. drucken will, ist es ein Ärgernis.

Ich weiß natürlich, dass ein Officedrucker kein Präzisionsinstrument ist, wenn der Druck über eine ganze DIN A4 Seite mal einen mm danebenliegt, würde ich nicht meckern - beim Brother sind es jetzt aber über die lange DIN A4 Seite fast ein cm, und wenn man in den Treibereinstellungen direkt rumspielt, merkt man, dass der Drucker auch dann skaliert, wenn man in der Software 100% eingestellt hat - beim Brother kann man wählen, ob man randlosen Druck haben will oder nicht, mit Rand verkleinert er den Ausdruck, ohne Rand vergrößert er ihn, obwohl in der Software immer 100% eingestellt und "skalieren" deaktiviert ist.

Im Internet gibt es viele, die das Problem haben, aber keine wirklich befriedigende Lösung, außer, sich einen Profi-Grafikdrucker zu kaufen, der PostScript versteht. Die Brother Kiste hat 600 Euro gekostet, es kann doch nicht sein, dass so ein Drucker nicht fähig ist, 1:1 Ausdrucke zu machen.

Beim Kopieren klappt es komischerweise einwandfrei, und wenn man die Scans z.B. mit Adobe Acrobat öffnet, sieht man auf dem Bildschirm, dass die Skalierung wenigstens halbwegs übernommen worden ist - der Fehler entsteht eindeutig bei der Übertragung von der Software auf den Drucker - und mir gehen langsam die Ideen aus, was man machen kann, außer jedes Mal ein Lineal als Vergleichswert mitzuscannen und den Fehler über die Skalierung manuell auszugleichen. Das klappt komischerweise gut.

Wenn hierzu jemand eine Idee hat, bin ich für jeden Tipp dankbar.

Gruß Frank
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#2
Mit dem Drucker bzw. Druckertreiber hat das überhaupt nichts zu tun, sondern mit der Anwendung, die den Ausdruck generiert.
Diese ganzen Skalierungsoptionen sind Anwendungsspezifisch und nicht Druckerspezifisch.
Welches Programm benutzt du und was druckst du denn da überhaupt? (irgendwelche Grafiken?)

Das Prolem ist z.B. bei JPEGs, daß diese oft gar keine Größe in mm oder cm besitzen, sondern nur die Anzahl der Pixel.
Eine DPI (Dots per Inch) Angabe gibt es nicht zwingend bei jedem Grafikformat, wie z.B. bei Bitmaps (BMP) oder Tiff-Dateien.
Wenn ich z.B. ein CD Cover drucken möchte, wo es genau auf die Größe ankomt, dann scanne ich das Bild als Bitmap, das hat den Vorteil, daß es dann unkomprimiert ist und auf jeden Fall eine DPI Angabe bekommt.
Mit Corel Draw kann ich dann auf jedem beliebigen Drucker eine exakte Ausgabe in der passenden Größe hinbekommen. (Ich besitze auch Brother Geräte)
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#3
Wenn du ein Grafikprogamm benutzt, kannst du ein jpeg oder was auch immer mm-genau skalieren und exakt an die richtigeStelle setzen, auf der das ausgedruckt werden soll.
Schöne Grüße

Rainer

Unterwegs als „Tonmeister h.c.“ unter www.tapemusic.eu[url=www.tapemusic.eu][/url]
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#4
konkret drucke ich PDFs aus Adobe Acrobat Pro. Die sind extra als "virtuelles Papier" konzipiert, und haben Angaben in cm bzw. mm.

Das Problem mit den Pixeln kenne ich auch, da druckt der Drucker dann aber immer im selben Übersetzungsverhältnis falsch - bei PDFs ist es so, dass der Drucker selber bzw. die Software des Druckers Skalierungen vornimmt, und mal so und mal so druckt.

Grafikformate kann man sehr wohl so einstellen, dass z.B. jeder Drucker sie in 10 x 15cm ausdruckt - nur diese blöden Office-Kisten nicht. Das habe ich mit Fotos schon 1000 mal gemacht. In Photoshop stelle ich z.B. 300dpi und 10x15cm Bildgröße ein, ohne zu wissen, ob der Drucker bei DM 300dpi hat, und trotzdem kommen die Bilder bei DM mit exakt 10x15cm aus dem Drucker. Mit 150dpi funktioniert das ebenfalls, und mit 600 auch.

Ich kenne mich berufsbedingt einigermaßen aus, und die Standardfehler habe ich eigentlich alle schon durch. Ich bin mir fast sicher, dass das Problem irgendwo in der Druckersoftware liegt ( Treiber kann man zu dem Moped ja eigentlich nicht mehr sagen ). Vor einiger Zeit habe ich mich schonmal bei einem Brother Laser doof gesucht, wie man die zweite Schublade konfiguriert, auch da gab es nirgendwo vernünftgie Infornationen, und ich habe das Häkchen in der Druckersoftware irgendwann durch Zufall gefunden.

Brother Geräte sind wirklich schick, aber Support und Dokumentation sind ein Totalausfall. Im Datenblatt wird z.B.bei meinem mit PostScript Fähigkeit geworben, es gibt nur keine Treiber dafür, und der Brother Kundendienst stellt sich tot.

Gruß Frank
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#5
Wenn der Drucker wirklich Postscript kann, wovon auch auszugehen ist, wieso probierts du dann nicht mal einen generischen PS Treiber aus, wie z.B. Ghostscript.
Das funktioniert mit meinem Brother MFC-8880DN Laserdrucker einwandfrei.

Ghostscript herunterladen (https://github.com/ArtifexSoftware/ghost...031w64.exe) und installieren
und den Ghostscript-Drucker manuell hinzufügen (Treiber aus dem Verzeichnis "C:\Program Files\gs\gs10.03.1\lib" hinzufügen) 
und den selben Anschluß wählen, wie der Brother Treiber bereits verwendet.
Papiergröße auf A3 einstellen.
Schachtsteuerung und solche Sachen gibts dann natürlich nicht.

Gruß, Jan

(09.06.2024, 18:46)cyrano de B. schrieb: Wenn du ein Grafikprogamm benutzt, kannst du ein jpeg oder was auch immer mm-genau skalieren und exakt an die richtigeStelle setzen, auf der das ausgedruckt werden soll.

Das war von mir aber nicht gemeint.
Bilder, die man z.B. mit einer Digitalkamera schießt, haben keine Originalgröße in mm/cm oder was auch immer für eine Maßeinheit. Also auch kein 1:1 Druck möglich.
Das Dokument muß intern eine Information besitzen, wie groß es ist und das geschieht über die DPI Angabe und die Pixelgröße.
Natürlich kann man den Ausdruck in den meisten Grafikprogrammen so einstellen, daß dieser auf eine Druckseite passt oder wie groß auch immer es sein soll, aber wie gesagt, darum ging es nicht.
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#6
Zitat:aber wie gesagt, darum ging es nicht.
Gut, weiß ich halt nicht, worum es wirklich ging.


1:1 für ein Foto müsste ja auch erstmal definiert werden.

Ich käme nie auf die Idee, ein Foto aus einem Betrachtungsprogramm oder direkt aus einer Dateianzeige heraus zu drucken. Ich hätte da schon klare Vorstellungen, und die gehen am Besten im Grafikprogramm.
Schöne Grüße

Rainer

Unterwegs als „Tonmeister h.c.“ unter www.tapemusic.eu[url=www.tapemusic.eu][/url]
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#7
Zufällig hab ich am Wochenende sowas probiert und hatte keine Probleme, im Bereich <1mm maßhaltige Ausdrucke zu erstellen. Meine Kette war allerdings (unter Linux):
Dia Zeichenprogramm -> Export pdf -> Atril Document Viewer -> Brother Treiber für CUPS -> Brother MFC7630 Laser-MuFuG.

Der Brother allein sollte es also können...
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#8
mein Brother sw-Laser hat auch keine Probleme, nur dieses blöde Inkjet Office Gerät ( MFC-J6955DW ).

@cyrano de B. - ich kann Dich beruhigen, Du hast es schon richtig verstanden. Man kann in Photoshop die Größe von Bilddateien zusätzlich zur dpi Angabe in cm oder mm einstellen, und scheinbar werden diese Metadaten irgendwo in der Bilddatei hinterlegt, denn egal, welche dpi Auflösung ich einstelle, wenn ich einem jpg-Bild in Photoshop eine Größe von 10x15cm zuweise, wird es von allen professionelleren Fotodruckern oder meinem sw-Laser in dem Format ausgedruckt - nur mit dem besch. Officedrucker nicht.

Ich habe mir extra einen Multifunktionsdrucker hingestellt, der alles bis A3 kann, WEIL ich auch mit Zeichnungen o.ä. arbeiten möchte, und das müssten sich doch eigentlich auch die Entwickler denken können, dass sich niemand sein Büro mit einem A3 Gerät zustellt, der nur Rechnungen ausdrucken will. Flankiert wird das Ganze wie schon oben geschrieben, dass sich der Brother Kundendienst komplett tot stellt. Mit Ghostscript möchte ich deshalb nicht so gerne arbeiten, weil man die druckerspezifischen Einstellungen leider immer braucht - der Drucker hat z.B. zwei Papierschubladen und eine Universalzuführung, und für A3 Drucke muss man als Papierquelle die Universalzuführung explizit einstellen können, weil das Ding sonst immer aus Fach 1 druckt - und da passen nur A4 Blätter rein.

Mir geht es zunehmend auf den Keks, dass man sich heute beim Kauf über Dinge informieren muss, die vor 20 Jahren selbstverständlich waren, heute aber nicht mehr. HP hat das Problem mit den nicht maßstabsgetreuen Drucken auch, das Internet ist voll mit Posts von genervten HP-Usern, und ulkigerweise immer nur mit Inkjet Multifunktionsgeräten. Bei HP ist man ganz offen der Meinung, dass ein Officedrucker nicht 1:1 drucken können muss, weil man das für typische Büroanwendungen nicht braucht. Diese Auskunft vom HP Support war für mich einer der Gründe, zu Brother zu wechseln - vom Regen in die Traufe, wie man sieht.

Gruß Frank
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#9
Hallo Frank,

probier doch bitte mal den Ghostscript Drucker aus und berichte. (s.o.)
Wie gesagt, funktioniert bei meinem Brother Laser einwandfrei.
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#10
Servus Frank,

mit genau dem selben Problem musste ich mich mit meinem Consumer-Tintenstrahler (HP Photosmart 5...?).
Kopieren direkt über den Drucker ging in 1:1, beim Drucken gab es eine Abweichung von - ich glaube - ca. 10%.
Außerdem war beim beidseitigen Druck zwischen Vorder- und Hinterseite auch ein deutlicher Versatz zu sehen, was z.B. beidseitig bedruckte Cassetteneinleger nahezu unmöglich machte.
Mittlerweile habe ich einen älteren HP Farblaserdrucker, damit habe ich aber noch nie in diese Richtung herumexperimentiert, interessant wäre es aber mal.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#11
Ich weiß jetzt noch einen Grund, Tintenpi... zu hassen.
Nicht umsonst habe ich eine kleine Sammlung Gummirollen und Stahlwellen *eg*

Drucker über PS anzusprechen, ist aber grundsätzlich eine gute Idee. In der PPD stehen eigentlich alle konfigurierbaren Parameter im Klartext, und zumindest CUPS übernimmt die direkt in den Druckdialog.

So konnte ich mal mit meinem Linux-Laptop bei einem Kunden auch die ganzen Sonderfunktionen des Druckmonsters auf dem Gang ansteuern (Lochen, Heften, Sortieren...), die den Windowsusern abgeklemmt waren Smile

Ich fürchte aber, daß der Drucker ganz am Ende doch macht, was er will. Deswegen nimmt man für technische Zeichungen auch einen Plotter. Wink

Michael
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#12
Ich habe hier sechs Drucker, Tinte und Laser, A4 und A3.
Die Tintenpisser machen die saubersten Drucke, auch in A3 auf (u.a. selbstklebendem) Fotopapier und genau so, dass ich auch Stapel gleicher Drucke in der Schneidemaschine kleiner schneiden kann.
Auch als grafische Dienstleistung für Konkurrenz-Masterband-Hersteller! Big Grin

Der Laser gibt nur lichtechtes oder halbwegs wetterfestes Zeug aus.
Schöne Grüße

Rainer

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#13
Neuer Fall, dieses Mal MS-Word, Ordnerrücken. Die Textfelder sind in Word eingestellt auf 3cm Breite, 19cm Höhe, ausgedruckt werden 2,8cm Breite und 18,5cm Höhe. Das kann doch nicht sein, oder ?

Gruß Frank
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#14
Hallo Frank,

du ignorierst aber sehr beharrlich meinen Tip mit dem Ghostscript PS Drucker. Probier es doch wenigstens einmal aus, dann hast du Klarheit.
Ich bin ziemlich sicher, dass das Problem der Druckertreiber ist.

Gruß, Jan
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#15
Ghostscript habe ich ausprobiert, da stimmen die Drucke, aber wirklich alle Zusatzfunktionen des Gerätes sind weg, ich kann auch nicht mehr scannen, wenn ich Ghostscript aktiviere. Das Ding braucht die Brother Software, sonst läuft es nicht. Das ist auch der Unterschied zum Brother SW-Laser, der läuft mit generischen Treibern und hat nur eine DIN A4 Schublade.

Ich habe aber grade über WhatsApp Kontakt zu einem Servicemitarbeiter von Brother, der hat den Verdacht, dass Windows sich bei einem Update den Druckertreiber von Windows gezogen hat, der Drucker aber nur mit dem Brother Treiber einwandfrei funktioniert.

Gruß Frank
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#16
so, nachdem ich Euch so genervt habe, jetzt auch die Auflösung. Beim letzten Windows Update muss wohl der Brother Treiber durch einen Windows Treiber ersetzt worden sein. Ich habe die ganze Brother Software mit einem Deinstallationstool von Brother entfernt, danach war der Drucker immer noch ansprechbar und musste über den Gerätemanager noch zusätzlich manuell gelöscht werden. Anschließend habe ich dann die aktuelle Version der Brother Software neu installiert, und jetzt geht alles, wie es soll, sowohl Drucken als auch Scannen.

Beim Aufspielen der Aktuellen Firmware habe ich noch ein Feature entdeckt, dass mir bisher unbekannt war - die Papierschublade 1 hat ein verstecktes Hebelchen, wenn man das betätigt, kann man sie auseinanderziehen, anschließend steht sie zwar vor, fasst aber auch DIN A3 Blätter. Vielleicht werden wir ja doch noch Freunde, der Brother und ich ;-) . Danke an Euch fürs Mitdenken.

Gruß Frank
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