Hallo zusammen,
vor kurzem hatte ich hier ja einen Kombikopf für mein Tonbandgerät ZK120T gesucht. Es handelt sich um den von Unitra (Polen) gebauten Lizenztyp des Grundigvorbilds TK120 deluxe. Ein solches Tonbandgerät hatte ich mir 1974 von meinem Jugendweihegeld (650 M) in der DDR gekauft. Das Gerät habe ich später weggegeben und vor einiger Zeit hat mir ein Kollege ein ebensolches Gerät geschenkt.
Statt es zu verschrotten, habe ich - auch wegen seines optisch guten Erhaltungszustandes - beschlossen, es wieder funktionsfähig instand zu setzen:
Ich habe das Gerät zunächst komplett gereinigt. Insbesondere die Lager der Schwungmasse/Capstanwelle waren trocken und schmutzig.
Beide Antriebsriemen waren ausgeleiert und hatten die Form ihrer jahrelangen letzten Position eingenommen. Die Andruckrolle wurde zuerst mit Alkohol (Isopropanol) gereinigt, dann mit 1000-er Polierpapier abgezogen und nach Serviceanleitung justiert.
Der Kopf (U12-7) bereitete mir tatsächlich die meisten Probleme. Während bei der Erstinbetriebnahme noch ein dumpfes mäßig lautes Signal im Wiedergabebetrieb zu hören war, setzte dieses immer öfter aus und wich lautem Brummen. Als Ursache stellte sich ein Bruch der Litze, die aus dem Kopf kommt, heraus und zwar direkt an der Stelle, wo sie den Kopf verläßt. Drückte man die Litze gegen den Kopf, so war manchmal noch eine Verbindung erreichbar, manchmal nicht mehr.
Auf der Suche nach passendem Ersatz habe ich dann zwei ausgebaute Kopfbrücken einmal vom ZK120T und einmal vom Grundig TK126 bei Ebay erworben. Der Kopf des TK126, welcher mechanisch und offensichtlich auch elektrisch perfekt paßte, wurde schließlich eingebaut.
Blick auf die aktuelle Kopfbrücke mit dem TK126-Kopf
Der TK126-Kopf zeigt einen gleichmäßigen Einschliff und sieht auch sonst noch sehr gut aus.
Bei der Beurteilung des Frequenzganges fiel die noch immer nicht befriedigende Höhenwiedergabe auf. Deshalb habe ich zunächst die im Schaltplan (s.u.) angegebene Änderung vorgenommen (zusätzlich 4,7nF vom Lötpunkt R21/R23/C11 gegen Masse). Anschließend habe ich noch einen 560 pF Kondensator am Kopf gegen Masse gelötet, der nur bei Wiedergabe parallel zum Kopf liegt und mit der Kopfinduktivität einen Parallelschwingkreis bei etwa 14 kHz bildet.
Schaltbild mit Korrekturen
Blick auf die Kopfbrücke mit eingelötetem Zusatzkondensator 560pF
Im folgenden ist der Über-Band-Frequenzgang gemessen bei ca. -20dB unter Vollaussteuerung mit dem ORWO-Band Typ 122 LN (360m).
Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sowohl die mechanischen als auch die elektrischen Funktionen sind voll gegeben und das Gerät klingt für ein 40 Jahre altes Tonbandgerät der unteren Preisklasse ziemlich gut.
Abschließend noch zwei Grafiken, die bei der Einstellung der Vormagnetisierungsspannung entstanden:
Viele Grüße und allen noch ein gesundes und friedliches neues Jahr
Ingo.
Sorry für die vielen Leerzeilen. Ich habe sie hundert mal rausgelöscht (nach jedem Einfügen eines Bildes waren sie wieder da). Vor dem Absenden waren sie auch nicht da aber nun wieder. Da ist die Forensoftaware wohl zu kreativ.
VG Ingo.
vor kurzem hatte ich hier ja einen Kombikopf für mein Tonbandgerät ZK120T gesucht. Es handelt sich um den von Unitra (Polen) gebauten Lizenztyp des Grundigvorbilds TK120 deluxe. Ein solches Tonbandgerät hatte ich mir 1974 von meinem Jugendweihegeld (650 M) in der DDR gekauft. Das Gerät habe ich später weggegeben und vor einiger Zeit hat mir ein Kollege ein ebensolches Gerät geschenkt.
Statt es zu verschrotten, habe ich - auch wegen seines optisch guten Erhaltungszustandes - beschlossen, es wieder funktionsfähig instand zu setzen:
Ich habe das Gerät zunächst komplett gereinigt. Insbesondere die Lager der Schwungmasse/Capstanwelle waren trocken und schmutzig.
Beide Antriebsriemen waren ausgeleiert und hatten die Form ihrer jahrelangen letzten Position eingenommen. Die Andruckrolle wurde zuerst mit Alkohol (Isopropanol) gereinigt, dann mit 1000-er Polierpapier abgezogen und nach Serviceanleitung justiert.
Der Kopf (U12-7) bereitete mir tatsächlich die meisten Probleme. Während bei der Erstinbetriebnahme noch ein dumpfes mäßig lautes Signal im Wiedergabebetrieb zu hören war, setzte dieses immer öfter aus und wich lautem Brummen. Als Ursache stellte sich ein Bruch der Litze, die aus dem Kopf kommt, heraus und zwar direkt an der Stelle, wo sie den Kopf verläßt. Drückte man die Litze gegen den Kopf, so war manchmal noch eine Verbindung erreichbar, manchmal nicht mehr.
Auf der Suche nach passendem Ersatz habe ich dann zwei ausgebaute Kopfbrücken einmal vom ZK120T und einmal vom Grundig TK126 bei Ebay erworben. Der Kopf des TK126, welcher mechanisch und offensichtlich auch elektrisch perfekt paßte, wurde schließlich eingebaut.
Blick auf die aktuelle Kopfbrücke mit dem TK126-Kopf
Der TK126-Kopf zeigt einen gleichmäßigen Einschliff und sieht auch sonst noch sehr gut aus.
Bei der Beurteilung des Frequenzganges fiel die noch immer nicht befriedigende Höhenwiedergabe auf. Deshalb habe ich zunächst die im Schaltplan (s.u.) angegebene Änderung vorgenommen (zusätzlich 4,7nF vom Lötpunkt R21/R23/C11 gegen Masse). Anschließend habe ich noch einen 560 pF Kondensator am Kopf gegen Masse gelötet, der nur bei Wiedergabe parallel zum Kopf liegt und mit der Kopfinduktivität einen Parallelschwingkreis bei etwa 14 kHz bildet.
Schaltbild mit Korrekturen
Blick auf die Kopfbrücke mit eingelötetem Zusatzkondensator 560pF
Im folgenden ist der Über-Band-Frequenzgang gemessen bei ca. -20dB unter Vollaussteuerung mit dem ORWO-Band Typ 122 LN (360m).
Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sowohl die mechanischen als auch die elektrischen Funktionen sind voll gegeben und das Gerät klingt für ein 40 Jahre altes Tonbandgerät der unteren Preisklasse ziemlich gut.
Abschließend noch zwei Grafiken, die bei der Einstellung der Vormagnetisierungsspannung entstanden:
Viele Grüße und allen noch ein gesundes und friedliches neues Jahr
Ingo.
Sorry für die vielen Leerzeilen. Ich habe sie hundert mal rausgelöscht (nach jedem Einfügen eines Bildes waren sie wieder da). Vor dem Absenden waren sie auch nicht da aber nun wieder. Da ist die Forensoftaware wohl zu kreativ.
VG Ingo.