Abhängigkeit Bandgeschwindigkeit/Bandzug bei B 77
#1
Zufällig habe ich eben bei meiner B 77 festgestellt, dass die Bandgeschwindigkeit recht deutlich vom Zug der aufwickelnden Spule abzuhängen scheint.

Ich habe bei einem RMG LPR 35 auf 26er Spule mit 9,5 cm/s kurz vor Bandende Geschwindigkeitsschwankungen wahrgenommen und festgestellt, dass das Band hörbar langsamer läuft, wenn ich die aufwickelnde Spule mit der Hand bremse. Der Bandzug war auf große Spulen eingestellt.

Ich hatte die grüne Andruckrolle in Verdacht, habe gegen eine NOS schwarze Rolle getauscht, das Phänomen scheint immer noch vorhanden.

Darf das so? Wenn nicht, was unternehme ich dagegen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
niels,'index.php?page=Thread&postID=189425#post189425 schrieb:Darf das so?
Jain. Einen messbaren Geschwindigkeitnterschied sollte es bei einer A/B77 bei diesem Test geben. Einen deutlich hörbaren nicht.
niels,'index.php?page=Thread&postID=189425#post189425 schrieb:Darf das so? Wenn nicht, was unternehme ich dagegen?
Tonwelle reinigen, Andruckrolle reinigen.
Läuft das Band in der Mitte der Andruckrolle? Die Andruckrolle sollte auf beiden Seiten direkt die Tonwelle berühren.
Sind die Lager der Wickelmotoren leichtgängig?

Dann kämen Messungen, für die man Federwaagen braucht:

1.) Auf- und Abwickelkraft wie im Servicemanual beschrieben überprüfen.
2.) Andruckkraft der Andruckrolle (wahrscheinlich 12N = 1,2kg) überprüfen.

Gruß

Thomas
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#3
Danke für den Hinweis mit der Andruckkraft der Andruckrolle.

Ich habe eben am Bandanfang einen Sinus aufgezeichnet, das Band umgedreht, damit der Ton am Bandende ist und abgehört: Wenn ich der Andruckrolle etwas nachhelfe, wird der Effekt hörbar geringer. Ob er ganz verschwindet, bin ich eben nicht objektiv genug.
Ich fürchte, meine Federwaage ist nicht präzise genug.


niels
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#4
Bei meiner Waage ist bei 10 N Schluss. Auch wenn ich nur Pi-mal-Daumern gemessen habe, war die Kraft wohl deutlich unter den 13 N, die im SM verlangt werden.
Ich habe den Andruck etwas erhöht, eine Bandanfangstestaufnahme gemacht, zuvor waren bereits während der Aufzeichnung (auf 19 cm/s) Gleichlaufschwankungen zu hören, die waren nun weg.
Ich habe dann das Band wieder umgedreht und die Andruckkraft de Rolle allmählich erhöht, bis das Bremsen der Aufwickelspule von Hand nur noch eine Nuance die Tonhöhe änderte.
Bis ich jemanden mit einer passenden Waage treffe, werde ich die Einstellung so lassen.

Mich hat überrascht, dass die Schraube "C" (so die Bezeichnung im SM) nicht verlackt ist. Daher halte ich es für möglich, dass sie über die Jahre allmählich das Gewinde heruntergewandert ist.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Manchmal ist die Lösung einfacher als man denkt - und auch wieder nicht.

Tatsächlich war die Andruckrolle schwergängig. Mit einer leicht laufenden Rolle ist alles gut.

Aber: Nach einiger Betriebszeit wird die Rolle immer wieder schwergängig. Aber ich weiß nicht warum.
Ich hatte die Achse mit einem sauberen Tuch gereinigt, und das Lager der Rolle auch (Trocken und Lösungsmittelfrei) - wurde schwergängig.
Ich habe einen Tropfen Sinterlageröl auf die Achse getan, wurde auch wieder schwergängig.

Was geschieht dort?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Hallo Niels,

ich habe bei einer A77 genau das gleiche Phänomen. Etwas Sinterlageröl behebt das Problem für einige Tage oder Wochen aber über kurz oder lang wird die Andruckrolle immer wieder schwergängig.
Kurioserweise tritt das Problem nur bei dieser einen Maschine auf.
Vor einiger Zeit gab es mal eine Anleitung wie man eine Andruckrolle auf ein Kugellager umbauen kann.
Vielleicht wäre das ja eine mögliche Lösung.

MfG
Georg
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#7
Das sind sogenannte Labyrinthlager, die sich nur einmal mit Öl füllen und irgendwann verharzen.

Da hilft nur auswaschen und nachölen, oder umsteigen auf Rillenkugellager.
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