Fragen zur Entmagnetisierungs kassette / Demagnetisierung
#1
Hallo,

kann mir einer helfen, ich habe gestern das Wort Demagnetisierungsdrossel gehört und dass man das regelmäßig anwenden soll.
Habe das noch nie gemacht, würde auch nicht sagen, dass die Aufnhamen sich dumpf o.ä. anhören (mal von Bandqualitätsschwankungen abgesehen)
Was würdet ihr mir empfehlen, wenn ir folgendes zur Auswahl hättet?
http://www.ebay.de/itm/Tape-Head-Demagne...4af095e416
http://www.ebay.de/itm/Tape-Head-Demagne...21029d8770
http://www.ebay.de/itm/TDK-HD-01-Head-De...25ad5b2834
http://www.amazon.de/Unbekannt-ELEKTRISC...s+kassette
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#2
die TDK benutze ich seit 30 Jahren...mehr braucht man nicht...

Gruß
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#3
"Dumpf anhören" ist sicher nicht die richtige Beschreibung für das Phänomen aufmagnetisierter Köpfe...

Es kommt vielmehr zu einem unregelmäßigen, eher tieffrequenten Rauschen, einem störenden, zunächst unerklärlichen Störgeräusch, das in Musikpausen oder an leisen Stellen auftritt und bei Wiedergabe und/oder bei Hinterbandkontrolle hörbar ist. Oft nur auf einem Kanal.
Inzwischen kenne ich dieses Geräusch und hole dann sofort die Bernstein- oder Telefunken-Drossel aus der Schublade. Eine Minute später sind die Störungen weg.

Ich hatte das schon mehrfach, besonders bei gerade gebraucht gekauften Maschinen, beim ersten Testlauf. Bei meinen eigenen, in Benutzung befindlichen Magnetophonen kommt es gar nicht erst so weit, weil die sowieso alle ca. 20-30 Betriebsstunden entmagnetisiert werden, zusätzlich vor allen wichtigen Aufnahmen.

Übrigens sind außer den (japanischen und amerikanischen) "gabelförmigen" Drosseln nur die von Bernstein und Tfk wirklich brauchbar. Die zahlreichen zierlichen Modelle, die so soft in der Bucht schwimmen, sind eher was für Kassettengeräte. Wink

LG Holgi

P.S.: Ich habe erst hinterher gesehen, dass es sowieso um Kassettenwickler geht, sorry. Dann braucht man natürlich keine dicke Bernstein.... Es kann sein, dass sogar die elektronischen Entmagnetisierungskassetten funktionieren. Sicher bin ich da nicht, obwohl ich früher auch so ein Teil fürs Autoradio hatte.
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#4
Alles klar.
Und was bedeutet das für die Aufnahmen, die kurz vor dem Demagnetisieren erfolgt sind. Also nach mit "Magnetisiertem Kopf")
Klingen diese danach dann schlecht/besser/gleich?
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#5
aufgenommen ist aufgenommen...deine Frage versteh ich nicht...ist die Aufnahme schlecht, bleibt sie schlecht, um es anders auszudrücken...
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#6
Wenn Laufwerksteile magnetisch sind, können diese ganz leicht das Band anlöschen, der Pegel sinkt ab und das Rauschen erhöht sich.

Man sollte aber sicherheitshalber den / die Tonköpfe kurzschließen, damit die durch den Degausser induzierte Spannung im Tonkopf die Audioschaltung nicht schädigt.

Den Degausser (Löschdrossel) in kreisenden Bewegungen langsam mindestens 1-3m (je nach Drosselstärke) vom Laufwerk entfernen und erst dann abschalten. thumbsup
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#7
Eine Entfernung von einer "Armlänge" reicht völlig.
Man kann das ja an einer auf Wiedergabe geschalteten Maschine selbst ausprobieren: man schaltet die Drossel in 1-2 Meter Entfernung ein und nähert sich dann langsam dem Wiedergabekopf mit geöffneter Brummklappe, wobei man über Kopfhörer oder Verstärker bei etwas erhöhter Lautstärke mithört.
Bei einer Entfernung deutlich unter einem Meter wird man ein zunehmendes Brummen vernehmen. Solange die Frequenz kaum hörbar ist, besteht auch nicht die Gefahr der Aufmagnetisierung durch den Ausschaltimpuls. Aber drei Meter sind übertrieben, zumindest bei den Drosseln von Telefunken und Bernstein. Kreisend muss man sich auch nicht entfernen, wichtig ist nur, dass das Wechselfeld nicht schlagartig, sondern langsam abklingt! Wobei mit "langsam" nicht 10 cm/Minute gemeint sind. Die Drossel darf mit ca. 30-40 cm/s von den Köpfen weg bewegt werden.

LG Holgi
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#8
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=181681#post181681 schrieb:Bei einer Entfernung deutlich unter einem Meter wird man ein zunehmendes Brummen vernehmen. Solange die Frequenz kaum hörbar ist, besteht auch nicht die Gefahr der Aufmagnetisierung durch den Ausschaltimpuls.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Zudem ist der induzierte Brumm (und damit die erforderliche Entfernung beim Ausschalten) am geringsten, wenn der Drosselkern quer zum WK steht, also nicht mit seiner Längsachse darauf "zeigt".


hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=181681#post181681 schrieb:Kreisend muss man sich auch nicht entfernen, wichtig ist nur, dass das Wechselfeld nicht schlagartig, sondern langsam abklingt!
Kann ich ebenfalls bestätigen, obwohl in manchen Telefunken SM (z. B. für M28 ) „langsam kreisende Bewegungen“ empfohlen werden.


hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=181681#post181681 schrieb:Die Drossel darf mit ca. 30-40 cm/s von den Köpfen weg bewegt werden.
Hierzu würde ich eine Ergänzung machen wollen:

Die magnetische Kraftwirkung ist u. a. vom Quadrat des Abstandes abhängig. Deswegen ist die relative Änderung des Feldes in unmittelbarer Nähe des Drosselkerns am größten.

Für die Praxis bedeutet dies, dass eine Drossel während der ersten 10 cm relativ langsam und erst danach mit allmählich steigender Geschwindigkeit bis zu den genannten 30…40cm/s weggeführt werden sollte. Innerhalb der (meist auf etwa 1 Minute ausgelegten) maximalen Einschaltdauer ist das locker zu schaffen.

Auch im Hinblick auf die große Änderungsgeschwindigkeit der magnetischen Kraftwirkung bei sehr kleinen Abständen gab Telefunken den m. E. sinnvollen Rat, sogar bei plastiküberzogenen Drosselkernen (z. B. den der Telefunken-Drossel) die zu entmagnetisierenden Teile vor direkter Berührung durch Lappen oder Leder zu schützen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#9
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=181690#post181690 schrieb:Für die Praxis bedeutet dies, dass eine Drossel während der ersten 10 cm relativ langsam und erst danach mit allmählich steigender Geschwindigkeit bis zu den genannten 30…40cm/s weggeführt werden sollte.
Genau so, Peter! Das habe ich schon gefühlsmäßig immer so gemacht.
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#10
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=181691#post181691 schrieb:Genau so, Peter! Das habe ich schon gefühlsmäßig immer so gemacht.
Hatte ich mir schon gedacht - nur kann sich das vielleicht nicht jeder denken, der hier zufällig irgendwann mitliest.

Da beim Entmagnetisieren man die Wechselwirkungskräfte zwischen dem Feld des Drosselkerns und den in unmittelbarer Nähe durch ihn magnetisierten Gegenständen als Vibration deutlich fühlen kann - und noch mehr wenn man den Kopfträger in der anderen Hand hält -, stellt sich schnell eine gewisse Erfahrung ein, wie langsam diese Kräfte sich vermindern sollten, um magnetisch neutrale Tonköpfe und Bandführungen zu erhalten.

Übrigens halte ich oft am Schluss der Prozedur Drossel und Kopfträger an beiden ausgestreckten Armen links und rechts von mir, bevor ich die Drossel vom Netz trenne.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#11
Holgi hat Recht - wenn er das Drosselchen von Conrad nutzt.

Telefunken hatte eine eigene Drossel gebaut mit rund 1,5kg Gewicht zur Entmagnetisierung der großen Studio Magnettonlaufwerke, das hätte ich wohl dazu schreiben sollen, da hier andere Abstandswerte gelten incl. Zerstörung von Armbanduhren.... :S
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#12
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=181883#post181883 schrieb:Holgi hat Recht - wenn er das Drosselchen von Conrad nutzt.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil....
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