RMG LPR35 - beträchtliche Unterschiede zwischen den Chargen
#1
Ich hatte heute ein LPR35 fertig bespielt, welches ich 03/2013 neu gekauft hatte.
Darauf war die B77 auch eingemessen.
Ein 04/2014 gekauftes ist dazu hörbar nicht mehr kompatibel - eine Kontrollmessung beweist das auch.

Hier das von 03/2013 (Chargen-Nr. 233304)

   

und hier der Frequenzgang des 04/2014 gekauften mit der Chargen-Nr. 323802

   

Gut daß es Unterschiede gibt war mir klar - aber so krass?
Viele Grüße
Jörg
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#2
Liegt möglicherweise daran, daß das Band von 2013 noch Orginal von RMG war
und das von 2014 schon von Pyral hergestellt wurde.

Es gibt da so einen Spruch "wenn 2 das gleiche machen ist das Ergebnis noch
lange nicht gleich" oder so ähnlich.

Ansonsten als ich füher jede neue Charge ORWO-Bänder die wir bekommen haben,
eingemessen habe, waren die Unterschiede erheblich größer.

Mit besten Grüßen
Karl-Heinz
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#3
Das ist halt die Crux, wenn man auf ein individuelles Band aus laufender Fertigung einmisst. Der Frequenzgang ist dann schön gerade (ich nehme an, dass auf der B77 Arbeitspunkt und Aufnahme-Höhenanhebung getrennt eingestellt wurden), aber man hat die Rechnung ohne Toleranzen gemacht.

Richtig wäre gewesen, die B77 zunächst mit dem IEC-Referenzleerband (für 9,5 cm/s und 19,05 cm/s) namens C 264 Z genauestens einzumessen. Nach aller Wahrscheinlichkeit hätte dann das ältere Band einen etwas negativen Frequenzgang gezeigt - sagen wir: -1 dB bei 10 kHz - und das jüngere einen leicht positiven, also um +1 dB herum.

Derartige Abweichungen behalten sich alle Hersteller im Rahmen ihrer - meist nur intern bekannten - Toleranzen vor, weil Chemie-Fertigung eben keine Trimmpotis hat. Andernfalls würde u.a. der Prüfaufwand derart ansteigen, dass das Produkt nicht mehr marktfähig wäre.

Nun weiß ich natürlich auch, dass "draußen im Feld" kaum jemand ein C 264 Z herumliegen hat. Also: was machen? Auch daran sieht man, dass die Magnetbandzeit so ziemlich vorbei ist. Und von einem rund 30 Jahre alten System bei 9,5 cm/s (!) Frequenzgänge wie von einem Digitalsystem zu erwarten, ist auch nicht realistisch.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#4
Ich kann leider nur davon anbieten ...

   
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#5
Mich hat in erster Linie interessiert, ob das tatsächlich eine "übliche" Streuung sein kann, denn das ist mir -
bei gleicher Bandsorte - noch nie zuvor aufgefallen und ich bandle ja nun auch schon ein paar Jahre Big Grin
Wenn dem so ist, dann werde ich halt zukünftig vor dem bespielen eines Bandes kurz den FG kontrollieren.
Sollte der mehr als bsp. 2dB abweichen, so investiere ich die 15min. und messe den Aufnahmezweig
bei der einen Geschwindigkeit schnell um.
Ach so unrealistisch finde ich das jetzt nicht - mir selbst sind FG auch ziemlich egal, es muß für mich klanglich akzeptabel sein.
Die 4dB Abweichung nach oben sind es definitiv nicht, also muß ich halt ummessen.
Und warum 9,53cm/s so arg verpöhnt ist, werde ich auch niemals verstehen
Der Unterschied zu 19,05cm/s rechtfertigt für mich persönlich nicht die doppelten Bandkosten.
Ich spreche von einer auf die Bandsorte eingemessenen Maschine und von wiederbringlichen Aufnahmen.
Für etwas anderes nutze ich meine Maschinen nicht
Viele Grüße
Jörg
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#6
Ende der 60er Jahre gab es ja Tonbandgeräte, die laut Werbung bei 9,5 cm/s die Tonqualität einer 19 cm/s Maschine haben sollen und bei denen, wenn ich es richtig verstanden habe, die Vormagnetisierung über einen separaten Kopf von der Rückseite des Bandes erfolgte.
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#7

zu #3 & #4: eher 'zufällig' hab' ich tatsächlich so ein 264-er gerade herumliegen. Hat da jemand 'ernsthaftes Interesse'?

Ein Exemplar würde ich ev. dem Forum spendieren, als 'Rundläufer' o.ä....

   


https://download.tonbandforum.de/index.p...BASF-EMTEC

©DK1TCP
Vorschau '24  TittWoWS
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#8
RF-Musiker: Das geht jetzt zwar ins OT, aber du kannst mal nach "Crossfield" gucken. (Meiner Meinung nach ziemliche Grütze, das Prinzip.) Das damit auf 9,5 die Qualität von 19 erreicht würde, ist natürlich Werbesprech par excellence.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
Und warum 9,53 cm/s so arg verpönt ist ...

Natürlich hat 9,53 cm/s seine Berechtigung! Es ist nur eben nicht die Bandgeschwindigkeit, von der man technische Wunder erwarten sollte. Zudem ist die Entwicklung der Heimtonbänder mehr oder weniger auf dem Stand von 1972 stehengeblieben, die Fortschritte auf dem Cassettenbandsektor kamen dem Heimtonbereich nicht mehr zugute (von der EE-Episode schweigen wir mal lieber).

Wer Datenblätter lesen kann, sollte sich das Verhältnis der Höhenaussteuerbarkeiten (10 kHz und höher) des jeweiligen Bandtyps bei 19 und 9,5 ansehen. Die weiteren Konsequenzen aufzuführen würde hier zu weit führen - zu nennen wäre u.a. das höhere Rauschen bei der niedrigen Bandgeschwindigkeit. Richtig dramatisch wird es, wenn man orientierungshalber die Höhenaussteuerbarkeiten bei 38 cm/s ansieht - das sind halt, salopp gesagt, die doppelten Wellenlängen von 19 cm/s.

A 342 D ist das Referenzleerband für die Studiolangspielband-Anwendung bei 19 cm/s (tau = 70 µs). Ich habe leider keine Vergleichstabelle oder dergl., um Verbindliches zur Austauschbarkeit mit C 264 Z sagen zu können.

User-332: Gratulation. Ich würde das C 264 Z-Muster aufheben, im Gegensatz zu einem Bezugsband kann man es sogar an vertrauenswürdige Mitmenschen (= Forums-Mitleser) ausleihen.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#10
user-332,'index.php?page=Thread&postID=174707#post174707 schrieb:zu #3 & #4: eher 'zufällig' hab' ich tatsächlich so ein 264-er gerade herumliegen
Hallo,
bei mir ist es kein Zufall ich habe es vor 2-3 Jahren gefischt. (NOS)
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#11
Friedrich Engel,'index.php?page=Thread&postID=174710#post174710 schrieb:A 342 D ist das Referenzleerband für die Studiolangspielband-Anwendung bei 19 cm/s (tau = 70 µs).
Hallo,

ich muss nochmal auf das A 342 D zurück kommen, dessen Verpackung in #4 zu sehen ist. Nach dem Öffnen des Umkartons sieht man dieses:

1. Der Karton

   

2. Der Inhalt

   

3. Der Bandtyp

   


A342D stimmt, "Professional Use" bei 19,05 cm/sec auch. Als Länge steht jedoch 730m/2400ft - ergo Langspielband. In einer Tabelle in einem schlauen Buch findet sich: "Studio 19 cm/s: BASF PES 40, Charge A 342 D". Davon passen aber keine 730 Meter auf eine 18 cm Spule. Was sich nach einem Blick auf den Aufkleber auf dem Band auch klärt. Nur, was ist ein "LPR 35 FES LHP"?? Rein optisch ist es ein LPR35. Was bedeuten also die Zusätze "FES" und "LHP"? Und dann die Aluspule ... Auf der Rückseite der Kartons findet sich noch bei allen der gleiche Chargenaufkleber: S 390 CS.

Hat jemand eine Idee?

Danke und Gru
Michael
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#12
Nur am Rande: wenn das Band auf einer 18er Spule 730 m lang ist, ist es mitnichten ein Langspiel-, sondern ein Doppelspielband.
Warum es dann aber LPR35 genannt wird, ist die Frage. Vom LPR 35 würden nur rund 540 m auf die Spule passen!

LG Holgi
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#13
hannoholgi,index.php?page=Thread&postID=174764#post174764 schrieb:Nur am Rande: wenn das Band auf einer 18er Spule 730 m lang ist, ist es mitnichten ein Langspiel-, sondern ein Doppelspielband.

Um noch eins draufzusetzen: Es kann nicht mal das DPR-26 sein, denn davon passen nur 640 Meter auf eine 18er Spule. Alles komisch.
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#14
Googelt man nach "basf C 264 Z", so erhält man einige Hinweise auf eine Verbindung zum DP26.
Das würde die 730m erklären

Ich habe zwischenzeitlich auf das neuere Material umgemessen und überlege, eine Art "Wartungsklappe"
am Boden der B77 anzubringen. Da würde ich mir den Schritt des Gehäuse entfernens ersparen.
Sind zwar nur 4 Schrauben, aber immerhin.

Ja - ich hab 'nen Schlag, aber ich steh dazu Big Grin
Viele Grüße
Jörg
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#15
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=174775#post174775 schrieb:eine Art "Wartungsklappe" am Boden der B77 anzubringen. Da würde ich mir den Schritt des Gehäuse entfernens ersparen.
Genau dies hat mein Bruder vor 35 Jahren mit seiner A77 gemacht.
Hat sich in der Praxis sehr bewährt (bis auf den evtl. sinkenden Wiederverkaufswert 8| ).

In meine A77 habe ich damals entsprechende Löcher gebohrt.
Wie ich die so passgenau hinbekommen habe, weiß ich leider nicht mehr.

Im Nachhinein finde ich die Klappenlösung eleganter.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#16
Wenn man mit vielen unterschiedlichen Bandsorten auf einer Maschine arbeitet und hohe Ansprüche stellt, lohnt sich der Umbau auf einen umschaltbaren Aufnahmeentzerrer.
Eine Schalterebene schaltet die verschiedenen, unabhängig justierbaren Entzerrerzweige, eine zweite die jeweils erforderliche VM.
Die Schaltstufen erhalten eine entsprechende Beschriftung.
Das ist ein einmaliger Aufwand, erspart aber die immerwiederkehrende Kurbelei an den Reglern und deren Verschleiß.

Bernd
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#17
capstan,'index.php?page=Thread&postID=174780#post174780 schrieb:Wenn man mit vielen unterschiedlichen Bandsorten auf einer Maschine arbeitet
Eigentlich tu ich genau das nicht - aber man sieht ja wie unterschiedlich ein und das selbe Band sein kann wenn es denn aus unterschiedlichen Chargen stammt.

capstan,'index.php?page=Thread&postID=174780#post174780 schrieb:und hohe Ansprüche stellt,
das schon eher Big Grin
Viele Grüße
Jörg
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#18
Hallo Baruse,

eins beißt sich natürlich sehr an Deinen Forderungen, nämlich die hohen Ansprüche und die niedrige Bandgeschwindigkeit.
Fehlt nur noch das Du Viertelspur benutzt?

Wir haben früher generell mit 38 Vollspur mono oder Halbspur stereo aufgezeichnet, für Sprachbeiträge waren auch 19 zugelassen, 9,5 wurde wegen zu geringer Höhendynamik, zu hohem Rauschpegel und zu hoher Dropoutrate nicht mehr akzeptiert. Viertelspur war prinzipiell undiskutabel.
Waren wir damals deswegen weniger anspruchsvoll?

Bernd
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#19
Hallo Bernd,

ich nutze Viertelspur und trotzdem beißt sich das für mich nicht.
Ich fertige keine Masterbänder und mache auch keine Liveaufnahmen.
Es handelt sich um individuelle Zusammenstellungen (Compilations) aus dem breiten Feld der Rockmusik.
Bei normaler Abhörlautstärke über durchaus hochwertige Komponenten lassen sich Unterschiede zur Quelle höchstens erahnen.
Verdopple ich die Geschwindigkeit, so ist die Verbesserung marginal.

Viele Grüße
Jörg
Viele Grüße
Jörg
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#20
Hallo Jörg,

ich verstehe, alles klar.
Ich wünsche Dir noch lange viel Freude mit Deiner Musik und der Technik.

Gruß
Bernd
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#21
Hallo Michael!

Ich muß noch mal auf Dein Posting #11 zurückkommen, weil es mir keine Ruhe gelassen hat. Sollte das "A342D" Primär Refernzband tatsächlich eine Charge des Bandtyp "PES40" sein, passen von dem 36µ dicken Band niemals 730m auf eine 18er Spule. Auf dem Aufkleber des braunen Packpapiers ins #4 steht ja auch korrekt 549m. Ich tippe hier einfach auf einen Druckfehler auf der Kartonverpackung.

Das gezeigte Band und die Verpackung passen allerdings auch niemals zusammen. Das Band ist laut weißem Aufkleber ein LPR 35 mit 540m Länge. Die genaue Aufschlüsselung des Aufklebers LPR35 FES LHP, um die Du gebeten hast, bedeutet:

LPR35
(Handels / Markenbezeichnung des Bandes, Long Play Rückseitenbeschichtet, 35µ Gesamtdicke) FES (Ferro Super, eine verbesserte Magnetbeschichtung des normalen BASF FE-LH Bandes) LHP steht für Low Noise - High Output Professional. Das Professional scheint die hausinterne BASF Bezeichnung für rückseitenbeschichtete Bänder gewesen zu sein)

Das für das "A342D" verwendete "PES40" Band von 1958 und das wesentlich modernere "LPR35", noch dazu mit der Ferro Super Beschichtung, liegen von Ihren magnetischen und elektroakustischen Eigenschaften ein halbes Lichtjahr auseinander und sind niemals gegeneinander austauschbar. (Laut Friedrich Engels hevorragender Bändertabelle)!!

Auch die moderne Aluspule passt nicht so recht zu einem eigentlich uralten "PES40" Band. Dieses wäre im übrigen sofort an der zitronengelben Rückseitenbeschichtung optisch erkennbar. (Die - nebenbei gesagt - der Andruckrolle bereits nach einem Durchlauf ein schönes gelbes Streifenmuster von 6,3mm Breite verpasst, und eleld schwer wieder von der Andruckrolle zu entfernen ist), Ausserdem wäre der Bandwickel nicht braun, wie auf deiner Spule, sondern beim PES40 eher milchig-gelbbraun.

MfG

Wolfgang
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#22
Openreel,'index.php?page=Thread&postID=175018#post175018 schrieb:Hallo Michael!

Ich muß noch mal auf Dein Posting #11 zurückkommen, weil es mir keine Ruhe gelassen hat. Sollte das "A342D" Primär Refernzband tatsächlich eine Charge des Bandtyp "PES40" sein, passen von dem 36µ dicken Band niemals 730m auf eine 18er Spule. Auf dem Aufkleber des braunen Packpapiers ins #4 steht ja auch korrekt 549m. Ich tippe hier einfach auf einen Druckfehler auf der Kartonverpackung.

....
Wolfgang


Um das Mysterium der sich wiedersprechenden Bandlängenangaben aufzuklären, habe ich die Bandlänge ermittelt (mit PR99MkIII). Der Zeitmesser zeigt am Gerät 48Minuten an. Somit ist die Längenangabe welche auf dem Karton der Verpackungseinheit steht zutreffend. Hier also 549m.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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