Wie reinige ich eine Nadel richtig?
#1
Ich habe meinen Plattenspieler geschenkt bekommen (Dual 626) und kann daher nicht viel über dessen Vorgeschichte sagen. Ich meine jedoch an der Nadel (Ortofon-System, keinen Schimmer welches) eine Dreckkruste zu erkennen, die nicht nur aus Staub besteht, der sich leicht wegblasen ließe.
Gibt es eine Chance, das Ding sauber zu bekommen, ohne (zu große) Gefahr zu laufen den Nadelträger zu verbiegen? Nicht einmal im Voodoo-Bereich wird behauptet, daß Dreck den Klang fördere....

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Ich nehme, wenn keine Nadelbürste zur Hand, eine Zahnbürste und bürste mit den Spitzen der Borsten IN LÄNGSRICHTUNG , KEINESFALLS QUER den Dreck weg. Wenn der klebt, was ich noch nie hatte, so gibt es dafür Nadelreiniger. Ich würde es einfach mal mit Glasreiniger probieren. Anfeuchten, einwirken lassen. Lass die Zeit für Dich arbeiten. Dann bürsten.
Michael(F)
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#3
Wenn man dem Schutz mit einem Bürstchen beikommen will, dann immer nicht nur in Längsrichtung, sondern auch immer von hinten nach vorne, also in der Richtung, in der auch die Platte unter der Nadel entlangläuft. Die mE beste Bürste ist auch hier eine sehr dichte Kohlefaserbürste wie sie zB Last herstellt. Ich reinige bevorzugt trocken, dafür oft, nur alle paar Wochen mal mit etwas (wirklich wenig) hochprozentigem Alkohol, entweder auf die Bürste 'getupft' oder mit einem feinen Pinsel vorm Bürsten an die Nadel gestrichen.

Bei so hartnäckigem Schmutz wie hier geschildert, die Nadel mit hochprozentigem Alkohol benetzen, etwas einwirken lassen und mit der Kante eines kleinen Papiers (Notizzettel oä) um die Nadel herumgehen und nach unten abstreifen. Rest wie oben.

Reinhard
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#4
meine Last-Bürste ist aber aus Roßhaar (also Pferdehaaren).

Ich kontrolliere meine Abtastnadeln regelmäßig mit einer 25-fach Lupe und der erfahrungsgemäß besten Nadelreiniger ist der Last Stylus Cleaner Formula 4, der hier aber allein schon aus Preisgründen völlig uninteressant sein dürfte.

Beim Einsatz von Tinkturen ist zu beachten, daß das Gummilager nicht angegriffen werden darf. Das ist deshalb schwierig, weil der Vinylabrieb auch Plastik ist (Vinyl = Polyvinylchlorid = PVC) man braucht also eine Chemikalie, die PVC anlöst und Gummis (auch synthetische) in Frieden läßt. Aceton oder sowas wäre also nicht so gut.

Für den Anfang kann man mit Glasreiniger leben, die Reinigungswirkung wird von Tensiden unterstützt, und mit etwas mechanischer Hilfe (feine Zahnbürste aus Roßhaar oder so) und einer guten Lupe kriegt man es auch sauber.

Dreck auf dem Gehäuse ist klanglich weniger Relevant. Zu Zeiten da ich auf Stiletto-Optik stand habe ich meine Tonabnehmer generell mit KFZ-Unterbodenschutz eingestrichen, um die Resonanzen dieser Plastikkästchen etwas zu dämpfen.
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#5
Die 36 Euro für das Fläschchen LAST und die dazugehörige Bürste würde ich unbedingt investieren, genau wie z. B. auch eine entsprechende Vorrichtung zur Reinigung der Schallplatten - wenn man denn von sich sagen kann, dass man häufig Musik von Platten hört und auch entsprechend viele besitzt.
Denn nur saubere Platten und saubere Abtaster klingen gut, und wer "saubere" Musik hören will, muss eben etwas investieren.
Und bei solche Investitionen hört man dann aber auch die Verbesserung, meist sogar unmittelbar nach Anwendung - bei nicht wenigen multihunderteuro-teuren "Upgrades" ist es doch eher eine Sache der Einbildung (die Steckdosenleiste war sauteuer, also muss es ja jetzt deutlich besser klingen. Und ja - ist der Bass nicht wirklich schwärzer als vorher? Wink ).
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#6
Vielen Dank für die Tipps!

Die Glasreinigerlösung war für meinen Anspruch ausreichend. Da meine Sammlung keine 100 LPs umfaßt (leider, leider), halte ich den Aufwand und die Aufwendungen zu Plattenspielerpflege möglichst gering.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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