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Vor längerer Zeit habe ich eine CD bekommen, mit der man die Tonköpfe entmagnetisieren kann.
Ich habe sie dann auch benutzt, in dem Glauben, daß entsprechende Wirkung erzielt wird.
Nun ist es bekanntlich ja so, daß der Glaube Berge versetzen kann. Von der Seite her, kann man
sich aber auch schnell mal etwas einreden.
Ich habe aber auch bisher noch keine Maschine gehabt, die so stark magnetisierte Köpfe hatte,
daß es mir die Aufnahmen versaut hat.
Ist es denn überhaupt möglich auf diese Art den gewünschten Effekt zu erreichen?
Jürgen
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Doc.Order,'index.php?page=Thread&postID=259403#post259403 schrieb:Ist es denn überhaupt möglich auf diese Art den gewünschten Effekt zu erreichen?
Was ist denn "diese" Art ?
Soll man den Wiedergabekopf mit der CD "einreiben" ?
Was sagt die Beschreibung dazu ?
MfG Kai
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Okay, etwas präzieser.
Mit "diese Art" ist das entmagnetisieren per CD gemeint.
Die Vorgehensweise ist folgendermaßen :
Aufnahmeregler der Bandmaschine auf mayimal stellen
Monitorschalter auf Hinterband stellen
Bei Erreichen des höchsten Pegelausschlages ( also Anschlag )
beide Kanäle ganz langsam herunterregeln.
Keinesfalls abrupt abregeln oder ausschalten.
Die CD produziert einen 50 Hz - Ton mit ansteigender Lautstärke.
Also, genau die Schwingung einer Entmagnetisierungdrossel
Jürgen
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Das wirkt also nur auf den Aufnahmekopf bzw bei Geräten mit Kombikopf auf selbigen.
Ein getrennter Wiedergabekopf bleibt "draußenvor".
Der Haupt Unterschied ist außerdem, daß das Signal auf die Wicklung und den Wicklungskern geht.
Mit der Entmagnetisierungsdrossel "erwischt" man das (Mumetal)Gehäuse und je nach Geschick und Ausführung der Drossel auch die Front des Spulenkerns bzw beider Spulenkerne.
Fraglich ist weiterhin, ob der maximale vom Aufnahme-Verstärker erzeugbare Strom durch die Wicklungen ausreicht, um den Spulenkern anfangs ausreichend in die Sättigung zu treiben.
MfG Kai
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Hallo Jürgen,
beim Entmagnetisieren darf man die ganze Strecke der Bandführung nicht vergessen.
Meiner Meinung nach ist diese "Softwarelösung" (so will ich es mal bezeichnen) einer Entmagnetisierung absoluter Quatsch. Die zu einer Entmagnetisierung nötigen Feldstärken werden dabei nicht erreicht.
Es ist schon paradox was es so auf dem Markt gibt.
Gruß Dietmar
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luedre,'index.php?page=Thread&postID=259422#post259422 schrieb:Die zu einer Entmagnetisierung nötigen Feldstärken werden dabei nicht erreicht.
Hinzu kommt, dass der Vormagnetisierungsstrom regelmäßig zwei- bis dreimal so hoch ist wie der tonfrequente Strom bei Vollaussteuerung. (Die meisten Aufnahmeendstufen von Amateurgeräten haben übirgens nur sehr begrenzte Übersteuerungsreserven, was nicht zuletzt auch die Aufnahmekopfwicklungen schützt.) Die VM bewirkt keine Kernsättigung, was Voraussetzung fürs Entmagnetisieren ist. Deswegen gibt es zu diesem Zweck die bekannten Drosselspulen.
Zu #3: Die Wechselfrequenz des Stroms bzw. Magnetfelds spielt beim Entmagnetisieren praktisch keine Rolle.
Grüße, Peter
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Peter
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