Anschaltung der Anzeigeinstrumente bei Vierkanal TB-Geräten
#1
Hallo,

Beobachtete Phänomene, die vielleicht einer Klärung bedürfen oder gab es da keinerlei Normung? Instrumentenwirrwar-Willkür oder steckt eine Idee dahinter?

Daher meine knifflige Frage an die experimentierenden Tonbandexperten.

Beim Ausprobieren/Durchchecken meiner Vierkanalgeräte habe ich festgestellt, dass die Instrumente positionsbezogen nicht einheitlich angesteuert werden, und das sogar bei typgleichen Geräten.
Für den Test habe ich bei allen Geräten immer dasselbe Akai Vierkanal- Testband aufgelegt, die Ansagen an den 4 Lautsprechern verglichen und gleichzeitig den entsprechenden Ausschlag an jeweils einem der 4 Instrumente verglichen.

Die Anschaltung der Lautsprecher stimmte bei allen Geräten überein. Da war nichts zu bemängeln, hier stimmte alles.
Leider kamen aber nicht die an gleicher Position sitzenden Instrumente zum Ausschlag.
Wenn man die vier nebeneinander angeordneten Instrumente von links nach rechts von 1 bis 4 bezeichnet so stimmt die Reihenfolge der Instrumentenausschläge mit VL-VR-HL-HR nur bei einer der Tascam 22-4L und einer 22-4.
Bei der Teac A3440 und einer weiteren Tascam 22-4L hingegen sind die Ausschläge an den Instrumenten VR und und HL vertauscht! Also läuft hier das ganze nicht in der Reihenfolge nicht 1-2-3-4 sondern 1-3-2-4 ab. Wer kann dazu etwas sagen?

Gruß Bebi
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#2
Hallo Bebi,
Ich habe eine Akai GX-270D-SS da haben Aussteuerungsinstrumente folgende Reihenfolge 1-3 2-4
Grund : Da die Maschine auch als normales 4 Spur Stereo Gerät benutzt werden kann entspricht Spur 1 und 3 der Norm, der Kopf einer normalen hat nur 2 Spuren. Die Spuren 2-4 werden durch Umlegen des Bandes erreicht.
Bei den echten Mehrkanaligen Maschinen gibt es keinen Revers Betrieb und nur eine Abspielrichtung.

Gruß Gerhard
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#3
Hallo Gerhard,

vielen Dank für die Nachricht und Einschätzung.
Die Idee mit der Spurlage bei den Vierspur-Stereogeräten hatte ich auch schon. Man muss dann immer wissen wo die Y-Cinch-Stecker bei der Wiedergabe hineingehören, aber das kann man dann auch hören, wenn man sich vertan hat.

Was mir aber immer noch schleierhaft ist, dass Tascam das bei gleichen Geräten unterschiedlich gemacht hat. Bei einem meiner Geräte steht unter den Anzeigeinstrumenten nur die 1-2-3-4 Bezeichnung und bei dem anderen die eindeutigen Bezeichnungen:
Front L-Front R-Rear L-Rear R.

Ich könnte mir vorstellen, dass Tascam bei der 1-3-2-4-Variante mehr die Heimanwender im Auge hatte.

Gruß Bebi
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#4
Zitat:BeBi postete
...Ich könnte mir vorstellen, dass Tascam bei der 1-3-2-4-Variante mehr die Heimanwender im Auge hatte...
War Tascam nicht die Profi- Abteilung von TEAC?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Hallo Frank,

habe diese allseits verbreitete "Meinung", dass Tascam die Profi-Abteiung von Teac gewesen sein soll, auch schon oft gehört.
Wenn man z.B. die qualitätsbestimmenden Bauteile, z.B. die Tonköpfe und auch den Aufbau im Bereich Platinen, Motoren und sogar die äußere Gestaltung der Bedientastatur bei den Heimgeräten vergleicht, so ist man doch sehr erstaunt, wie sich die Dinge doch gleichen. Ich konnte bisher keinerlei profihaftere Qualitäten beim Vergleich feststellen und daher wird sich auch wohl in den Techn. Daten bzw. Messergebnissen bei gleichwertigen Geräten nichts besonderes feststellen lassen.

Aber vielleicht hat sich jemand hier noch intensiver mit den Dingen auseinandergesetzt, vielleicht, was den Bereich Studiotechnik angeht. Da kenne ich mich nicht aus. Vielleicht kommt die besondere Wertschätzung aus diesem Anwendungsbereich.

Gruß Bebi
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#6
Hallo Tonbandfreunde ,

in den 70er und 80er Jahre suchten die Gerätehersteller nach dem Verkaufserfolg von Stereo wieder neue Verkaufsmöglichkeiten und es wurde Quadrofonie als das Hörerlebnis angepriesen.

Daraus entstanden dann auch die für den Laien verständlichen Angaben Front L-Front R-Rear L-Rear R , die Akai hat auch zwei Kopfhörerausgänge Front und Rear da es zu dieser Zeit sogar Quadrokopfhörer gab.

Auch zur Filmvertonung wurden die 4 Kanaligen Geräte gerne verwendet um auf Spur 1 die Musik auf Spur 2 den Kommentar Spur 3 Musik um dann am Mischpult weiche Ein und Ausblendungen zu Realisieren.

Die Studiotechnik hingegen nahm zB ein Orchester auf Mehrkanaligen Geräten ( 1 Zoll ) auf um die Verschiedenen Instrumente Rein auf einer Spur zu haben.
Die Abmischung erfolgte dann im Studio ohne Zeitdruck.

Gruß Gerhard
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#7
Zitat:BeBi postete
Hallo Frank,

habe diese allseits verbreitete "Meinung", dass Tascam die Profi-Abteiung von Teac gewesen sein soll, auch schon oft gehört....
Das ist wohl mehr als nur eine "verbreitete Meinung"...
TASCAM = TEAC Audio Systems Corporation Of America
Ausserdem sind Teac und Tascam noch immer miteinander
"verbandelt".

TASCAM ist Quellen zufolge wohl aus der US-Niederlassung
von TEAC hervorgegangen. Frühe 1/2-Spur- bzw. 4-Kanal-Bandmaschinen
werden nicht von ungefähr grosse Ähnlichkeiten aufweisen.


Zitat:...
Wenn man z.B. die qualitätsbestimmenden Bauteile, z.B. die Tonköpfe und auch den Aufbau im Bereich Platinen, Motoren und sogar die äußere Gestaltung der Bedientastatur bei den Heimgeräten vergleicht, so ist man doch sehr erstaunt, wie sich die Dinge doch gleichen. Ich konnte bisher keinerlei profihaftere Qualitäten beim Vergleich feststellen und daher wird sich auch wohl in den Techn. Daten bzw. Messergebnissen bei gleichwertigen Geräten nichts besonderes feststellen lassen.
...
Das mag auch für die "kleineren" Tascam-Geräte wie zB die 22-4 oder die
32 (34) zutreffen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir hier über die
"kleinen Brot&Butter-"Tascams schreiben.
Tascam fertigte auch mehrspurige Studiomaschinen, zu denen es im
Heimsegment von Teac definitiv kein Gegenüber gab.

Wenn die hier im Threadverlauf zitierte 22-4L ebenfalls die gleiche "Quadro-
übliche" Kanalzuweisung hat, wie die Teac 3440, dann könnte es
aus dem Hause TASCAM entweder mehrere Serien der 22-4L gegeben haben
(was aber dokumentiert sein müsste...) oder die vorliegende 22-4L wurde
im Laufe ihres Lebens einmal nachträglich geändert (was man im Inneren
viell. sehen kann...).

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Hallo,

die kleinen vierkanaligen Brot&Butter- Tascams, wie die hier genannten, wurden sogar in Tonstudios und bei Rundfunksendern verwendet, wie mir ein Bekannter berichtete. Wie das Schlagwort Brot&Butter auch immer gemeint sein soll, es ist im Sprachgebrauch aber halt negativ besetzt.
Ich denke, dass hier vielleicht keine so gewaltigen Qualitätsunterschiede bis hin zu den bis zu 24-kanaligen 1-Zoll Studiogeräten festzustellen sind. Das könnte ein Studioingenieur sicherlich besser beurteilen.

Dennoch lässt sich die verschiedenartige Kanalzuweisung wohl heute nicht mehr eindeutig belegen. Beim Vergleich meiner beiden 22-4L Geräte konnte ich im Innern nichts eindeutiges feststellen, was dort durch nächträgliche Eingriffe verändert sein könnte. Die straffe Verdrahtungsführung sowie recht kurz gehaltene Drähte lassen kaum ein Vertauschen zu. Hinweise auf nachträgliche Eingriffe konnten auch nicht festgestellt werden. Sieht alles original aus und an sämtlichen gesteckten Platinen war keine nachträgliche Lötung zu erkennen.

Anhand der Seriennummern tippe ich eher auf verschiedene Serien. Ein Gerät hat die Nr. 6715 und die andere die Nr. 50022. Bei der 50022 ist noch ein zusätzlicher Aufkleber angebracht, ein S mit einem + darüber und beides ist mit einem Kreis umgeben. Darüber steht TZ1, was immer das auch zu bedeuten hat. Aber vielleicht läßt sich dieses nicht mehr aufklären.

Wenn man die Kanalbelegung sowie deren Zuordnung zu den Instrumenten kennt, ist das Arbeiten mit diesen robusten Geräten kein Problem.

Aber die Neugier ist doch stärker und man freut sich als Sammler und Jäger immer, wenn die Unklarheiten beseitigt wurden und man wieder einem Phänomen auf die Spur gekommen ist.

Gruß Bebi
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