Philips N4504 VU- Potis einstellen?
#1
Hallo in die Runde,
ich habe eine Frage zu den Einstellpotis der N4504.
Ich habe zwei N4504, bei einem Gerät ist alles in Ordnung, das heißt die Aufnahme- und Wiedergabequalität sind sehr gut, vom Original (Schallplatte) nicht zu unterscheiden. VU`s schlagen Vor- und Hinterband gleichmäßig aus.
Beim zweiten Gerät ist der Ausschlag des linken VU`s ,Vor- und Hinterband immer etwas weniger und der linke Kanal klingt dementsprechend leiser. Auch beim Abspielen von Bändern der „guten“ N4504 ist der linke Kanal schwächer.
Jetzt die Frage: Kann ich mit dem Einstellpotis des linken VU eine Korrektur machen, also solange verstellen, bis der Ausschlag auch 100% erreicht, oder ist das nicht richtig, wenn es möglich ist, kann man das während der Wiedergabe durchführen.
Ich danke für entsprechende Hinweise.
Gruß Werner Holt.
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#2
Hallo Werner,

der Ausschlag der VU-Meter lässt sich nicht getrennt für Aufnahme und Wiedergabe einstellen. Das wäre unsinnig, weil die Pegel ja Vor-/Hinterband gleich sein sollen, nicht nur die Anzeigen!
Denn bei deiner Maschine ist ja das Hinterbandsignal leiser als das Vorbandsignal, wenn ich dich richtig verstanden habe?! Oder ist nur ein Kanal leiser als der andere? Und ist das Signal dabei Vor- und Hinterband gleich laut?

Als erstes muss ich dringend auf die Problematik abgenutzter oder verschmutzter Köpfe hinweisen. Diese Ursachen müssen natürlich vor jeglicher elektrischer Verstellung ausgeschlossen werden! Die obere Spur ist bei Viertelspurgeräten besonders "gefährdet".

Wie dem auch sei: wenn du jetzt einfach die oder den VU-Meter-Trimmer so verstellst, dass die Schätzeisen etwas weniger anzeigen, sagen wir 3 dB, dann steuerst du zwar wahrscheinlich 3 dB höher aus, aber das Hinterbandsignal ist ja immer noch leiser, nur eben auf höherem Niveau. Außerdem läufst du Gefahr, das Band zu übersteuern, weil du ja nicht weißt, wie die tatsächlichen Pegelverhältnisse der Maschine liegen!

Sicher könnte auch der Wiedergabepegel intern zu niedrig sein. Man kann das nur konkret sagen, wenn man einmal ein Bezugsband oder wenigstens ein genaues, mit dem korrekten Bandfluss bespieltes Testband von Bluthard oder Pievox über die Maschine gejagt hat.

Wenn damit die VU-Meter unter Null bleiben und die Ausgangsspannung zu niedrig ist, ist in der Tat der Wiedergabezweig der Übeltäter. Sollten aber die VU's korrekt ausschlagen und die Spannung am Ausgang stimmen, liegt es am Aufsprechpegel! Als dritte Möglichkeit könnte es auch sein, dass der Ausgangspegel stimmt, die VU's aber zu wenig oder zu viel anzeigen. Dann läge es an der VU-Meter-Justage.

Hier scheint mir ein eindeutiger Fall für eine Kompletteinmessung vorzuliegen. Alles andere wäre Pfusch.
Meine ich...

Aber auf jeden Fall die Köpfe bitte erst mal einer peniblen Reinigung unterziehen!

Gruß
Holgi
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#3
Hallo Holgi,
vielen Dank für deine schnelle und ausführende Antwort.
Die abgenutzen oder verschmutzten Köpfe kann ich eigentlich ausschließen, ich lege sehr großen Wert auf die Reinigung aller bandführenden Elemente, da bin ich fast zu penibel.
Ich bin jetzt etwas verwirrt, nur mal so der Gedanke Bezugsband.
Ich habe vorläufig kein Bezugsband von Bluthard oder Pievox
Wenn ich ein von mir "sauber" bespieltes Band, was auf mehren Bandmaschinen
sehr gut klingt als vorläufiges Testband benutze, nur um erst mal dieTechniken
des Einmessens zu praktizieren, benutze, kann ich doch erstmal nichts verkehrt machen?
Nochmal zum Fakt.
Vorband- und Hinterband schlägt das linke VU weniger aus, nur bei Hinterband klingt der linke Kanal leiser, Vorband kann ich ja nicht hören, da ja das Signal über die Verstärkerlautsprechen kommen, oder kann ich das auch irgendwie hören?
Wenn es keinen Sinn macht die Potis der VUs zu verstellen, kann ich den linken Aufnahme- und Wiedergabeverstärkerpotis verstellen, das die VUs gleich ausschlagen.
Ich weiß, das das alles nach Pfusch klingt, aber ich bin am Anfang und würde gern erst mal experimentieren ohne viel zu messen.
Viele Grüße aus Thüringen
Werner Holt
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#4
Hallo Werner,

eigentl. hat Holgi ja schon alles gesagt. Wenn ich dich richtig verstehe willst du die VUs selbst nachjustieren und das macht an der Stelle für mich keinen Sinn. Um es noch etwas plastischer auszudrücken: ein Auto wird nicht schneller, wenn man die Tachoanzeige manipuliert!
Wenn der eine (linke?) Kanal in seiner Wiedergabelautheit definitiv leiser
wahrgenommen wird, wie der rechte, dann ist da auch der Wiedergabepegel
geringer. Das Instrument lügt also eigentlich nicht. Das Problem mit den ungleichen Kanälen liegt wohl an anderer Stelle und wenn nicht auf der Kopfoberfläche (in Form von Dreck) dann eben im Geräteinnern (Kopfdejustage, Korrosion an Schaltern, Steckverbindungen oder Potis usw.
usw.)
Sofern Du nicht über die geeigneten Messmittel u. Kenntnisse verfügst, ist der einzig gangbare Weg der, den du schon beschriebst: den Unterschied mit den
Potis auszugleichen um bei Aufnahme und Wiedergabe Kanalgleichheit herzustellen. Das macht man aber sinnvollerweise mit einem Sinus-Signal und nicht mit den neuesten Hits aus aller Welt.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
Hallo Peter,
auch dir Dank für die schnelle Antwort.
Ihr habt ja alle Recht, eigentlich sollte ich mich, als Elektroniklaie, nicht mit den Dingen, wo mir Grundkenntnisse fehlen, beschäftigen, aber da ist die Leidenschaft zu Bandmaschinen und das Interesse selber etwas zu bewirken. Mechanisch bekomme ich alles in den Griff, nun sollte auch noch das Andere folgen.
Wo soll man auch eine Bandmaschine einmessen lassen?, wenn das so einfach wäre.
Mir schien das alles logisch, dass ich mit einem guten Band ein anderes Gerät einstellen kann, nicht 100% aber wenigsten das man genau so gut die Aufnahmen hört wie bei den übrigen Bandmaschinen.
Nun werde ich erst mal die von dir noch aufgeführten "Gefahrenherde" untersuchen, vielleicht liegt ja der Fehler doch in einem anderen Bereich.
Gruß Werner Holt
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#6
Hallo Werner,


....so war das nicht gemeint - natürlich sollst/darfst Du Dich mit der Materie
beschäftigen - auch wenn die Kenntisse (noch) nicht gereift sind.
Nur ist es eben ratsam, die Schritte in der richtigen Reihenfolge zu gehen.

Gruß

Peter
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#7
Hallo Peter,
ist schon gut, ich bin nicht ärgerlich.
Ich habe mir aus den Foren alles an theoretischen Wissen aufbewahrt und werde in Ruhe mein erstes Gerät "bearbeiten" und wenn ich nicht weiter komme, melde ich mich wieder. Bin ja froh, dass noch Hilfe vorhanden ist.
Nochmals Dank an alle die sich gemeldet haben.
Gruß Werner Holt
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