Ein früher Edelzwerg: UHER 195
#1
Hallo,

ein Gerät fehlte mir noch in meiner Uher-Sammlung, das ganz alte UHER 195.

Sündhaft teuer zu seiner Zeit. Als Knabe hatte ich einige Zeit ein 95K in Gebrauch (so um 1977/78) und es ziemlich kaputtgebastelt.
Existiert zwar noch, aber ist ziemlich hinüber.

Im alten Prospekt hier aus dem Forum habe ich dann das 195 entdeckt: Eine tolle Kiste muss das damals gewesen sein, super Frequenzgang, 19cm/s,
Dreikopfgerät. Eine frühe kleine HiFi-Perle? Das 95K war auch schon nicht schlecht im Klang, obwohl die Konstruktion des Laufwerks doch sehr altertümlich ist.
Aber dafür, dass es Uhers erste Tonbandgerätekonstruktion aus den frühen 50ern war, nicht schlecht! Da gab es aber ganz andere Rüben zu der Zeit.

Im Prospekt ist zu sehen, dass das 195 im Gegensatz zu den anderen Modellen der Reihe einen tieferen Unterbau hat, mit zusätzlichen Gitterchen versehen.
Was mag da wohl drinnen sein? Eine Abbildung davon konnte ich bislang nicht finden. Auch auf Flohmärkten habe ich nie ein 195 gesehen, dann hätte ich es
natürlich mitgenommen. Blieb also nur die "Bucht". Die Tage konnte ich eines erhaschen.

Da schlüpft es, das 52 Jahre alte Küken!

[Bild: Uher95-1.jpg]

Sieht etwas zerrupft aus, das war aber vorher bekannt und ist auch bei dem Alter nicht ungewöhnlich. Etwas Patina darf ruhig sein.

[Bild: Uher195-2.jpg]

Scheint noch alles dran zu sein, die Tonkopfabdeckung ist abgebrochen (gewesen), ließ sich aber wieder kleben. Keine allzu großen Beschädigungen zu sehen.


[Bild: Uher195-3.jpg]

Hier ist der tiefere Unterbau mit den Gittern zu sehen.


[Bild: Uher195-4.jpg]

Was ist denn das? Ich hatte Verstärkerelektrik oder Platz für einen dickeren Motor erwartet, jetzt ist aber eine Art "Teller" zu sehen,
mit einem Stoffpariser überzogen.

[Bild: Uher195-5.jpg]

Ein Lautsprecher! Ein Innenmagnetlautsprecher, um die stärkere Endstufe zur Geltung zu bringen. Auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen! Dann sind die kleinen (aus massivem Druckguss bestehenden) Gitterchen gar keine Lüftungsöffnungen, sondern prähistorische Subwoofer-Auslässe!

[Bild: Uher195-6.jpg]

Jetzt das Chassis von unten. Solide Arbeit. Hat die Jahre anscheinend gut überstanden. Die Kondensatoren sind aber bestimmt nicht mehr ok, deren Zeit
ist im Jahre 2010 abgelaufen. Ist ja bei anderen Röhrenkisten aus der Zeit auch nicht anders.

[Bild: Uher195-7.jpg]
[Bild: Uher195-8.jpg]

Und wieder eine Aufmerksamkeit des Hauses, ein Schaltplan! Schön festgeklebt, damit ihn kein Radiofritze mopsen und sagen konnte:
"Die Schaltpläne behalten wir immer ein!"
Altväterliches Material, aus dem die Bodenplatte ist, interessant.

[Bild: Uher195-9.jpg]

Jetzt die Köpfe. Ein 15cm-Spulengerät mit 3 Köpfen, vorher noch nie gesehen sowas. Bedarf einiger Wartung, das Ganze, die Andruckrolle ist aber noch schön weich und die Köpfe sind wenig eingeschliffen.

[Bild: Uher195-10.jpg]

Das Chassis von oben:

[Bild: Uher195-11.jpg]

Eigenwillige Konstruktion mit kleinen Seilzügen, einer Banduhr und einer EM71 Anzeigeröhre. Nettes Ding. Auch die Umspulrollen sind noch gut.
Bei Rücklauf wird der linke Bandteller mittels eines kleinen Exzenters, auf dem die Achse sitzt, gegen die Motorrolle gedrückt. Primitiv, funktioniert einigermaßen,
so richtig überzeugend ist es nicht, die kleinen Grundigs machten das ja auch so ähnlich, waren aber auch billiger.
Das linke Tastenfeld ist für die Laufwerkssteuerung, das rechte für Aufnahme und Wiedergabe. Linker Drehknopf für Netzschalter und Klangblende/Mithören, rechter für Lautstärke/Aussteuerung.
Einfache Sache, kein Firlefanz.

Hallo hallo, tut sich was? Ja, die EM71 zappelt und es kommt etwas aus den Lautsprechern, leider nur verzerrt. Ich hab es mir ja schon gedacht.
Eine Kondensatorkur muss wohl sein.

[Bild: Uher195-12.jpg]

Mechanischerseits läuft das alte 195 noch ganz passabel, aber um es wieder richtig auf Vordermann zu bringen, muss ich noch einige Arbeit und Zeit
investieren.

Deshalb: Fortsetzung folgt!

Edit: Hier ist noch zum Vergleich das Uher 95K, äußerlich fast gleich zum 195. Zweikopfgerät, nur 9,5cm/s, schwächere Endstufe, kein extra Lautsprecher unterm Hintern:

[Bild: Uher95Koben.jpg]
[Bild: Uher95Kunten.jpg]

Gruß

Peter S.

Ein wenig habe ich natürlich weiter geforscht...und einen dicken Hund gefunden.
(*******!!!), das war die Verwünschung deswegen. Der Wiedergabekopf ist durchgebrannt, nochmal die Klammer. Nur Gebrumm bei Wiedergabe, ganz leise nur war etwas zu hören. Kam man mit den Fingern in die Nähe der Tonkopfleitung, fing das Gerät ganz böse an zu knurren. Also geht der Verstärker doch! Warum kommt nichts? Kopf durchgemessen-nichts, tot. Klammer! Einen ähnlichen Kopf hatte ich noch (ist der vom Report), aber ob alle Spezifikationen stimmen glaube ich nicht. Bei dem Kopf kann man ja die Wicklung vom Schild abziehen und ersetzen (rotes Wicklungsgehäuse, da gibt es irgendeinen Code bzgl. der Spaltabstände). Aber das ist erstmal nicht nötig, denn plötzlich kommt (über externen Verstärker) ein wirklich fetter Sound aus dem Ding. Donnerwetter! Den Ersatzkopf lasse ich erst mal so drin, wie er ist. Ein HiFi-Referenzgerät soll das Uher ja nicht werden. Die interne Endstufe ist nur sehr leise zu hören, auch die Aufnahme zerrt, es wird aber genau das Gezerre auch aufgenommen. Vielleicht sind gar nicht alle Kondensatoren kaputt. Immerhin, ein Schritt vorwärts.

Fortsetzung folgt (kann aber etwas dauern).

Edit:

Vorab aber schon mal ein kleiner Film:
http://www.youtube.com/watch?v=qrIRBYtUF-s
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#2
Hi Peter,

ich bin immer soooooooo neugierig auf Deine Vorstellungen.
Aber korrigiere bitte den Tipp-Fehler in deinen Foto-Links.

Gruß

...auch Peter


edit: Danke! Tolle Bilder (wie immer)
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Hallo Peter,

ein schönes Appetit-Häppchen. Ich freue mich auch schon auf den nächsten Teil.

Mir ist die 195 auch schon über den Weg gelaufen, leider oft in eher bemitleidenswertem Zustand, zum Beispiel mit zu fest angezogenen Schrauben für die Kunststoff-Front, was zu Brüchen geführt hatte, oder mit fehlendem Riemen, mit Flugrost auf den Beschlägen.... Da scheint Deine ja noch wirklich gut erhalten! Glückwunsch.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Guten Morgen,hallo Peter, da hast Du wirklich einen "alten Hund" an Land gezogen ,wie Du ja schon angekündigt hast. Hab so ein Gerät auch noch nie gesehen. Die Kondensatoren sind zwar meistens oberverdächtig,aber nicht immer sind sie kaputt. Nach einer langen Standzeit brauchen die erst mal länger.Schau Dir mal auch die Röhren genauer an,auch da gibt es Kandidaten. Auch wenn Du Aufnahme und Wiedergabekopf hast,also getrennte Einheiten,kann es sein ,dass da eine Röhre eine Doppelfunktion übernimmt...alles mal checken hast ja den Schaltplan.Ansonsten erstmal vielen Dank für den Beitrag,ist immer wieder interessant was Uher alles gebaut hat.Eigentlich müsste jetzt Amseln ne Prämie rausrücken, für "kauffreudige Kunden".....grins.

MFG Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#5
Nachdem im Forum schon so viel über Reports und Royal de Luxes geschrieben wurde, war es wirklich allerhöchste Zeit, dass sich jemand mal der frühesten Modelle annimmt. Dank an Peter, dass er die Aufgabe übernommen hat!

Beim Blick auf das 95K macht mich etwas stutzig. Da steckt offenbar eine Röhre ECC82 drin. Ist die original oder das Resultat der erwähnten jugendlichen Basteleien?

Und noch eine Frage hätte ich: kennst Du die genauen Abmessungen des Riemens Motor => Schwungmasse des 95K (eventuell identisch mit dem 195?)? Ich habe auch ein Uher 95, bei dem dieser Riemen zerflossen ist (stand vielleicht mal eine Weile neben einem Philips und hat sich mit der Riemenpest angesteckt Wink ).

Gruss
TSF
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#6
Hallo TSF,

ich weiß es nicht mehr, zu lange her, dass ich am 95K gebastelt habe. Es hat aber wohl mit der ECC82 funktioniert (spielt auch heute noch, aber nur verzerrt mittlerweile). '79 hatte ich mir eine gebrauchte RdL gekauft, die löste damals das 95K und das Uher 722 ab, für das das 95K den Vorverstärker gemimt hat, seitdem liegt es auf dem Dachboden. (Grundig 5089 Radio, ins 95K, durchgeschleift, ins 722 rein, das hat super Aufnahmen ergeben, habe die Bänder noch).

Die Größe des Riemens weiß ich leider auch nicht. Das 95 K hat ja nur eine Geschwindigkeit, das 195 deren 2, mit Riemenumlegen gemacht. Werden dann wohl zwei verschiedene Größen sein. Das 95 K ist inzwischen wieder da, wo es gelegen hat, da komme ich selten hin, ist weiter weg. Vielleicht weiß jemand anders Rat. Hewicker?

Gruß

Peter S.
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#7
Bei Hewicker sind Uher 95/195 nicht gelistet. Da bleibt wohl nichts anderes übrig, als nach Entfernung der alten Überreste mal irgendwie im Gerät nachzumessen.

Gruss
TSF
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#8
Schade, aber mit Nachmessen kann man ja die Größe herausbekommen und sich einen passenden O-Ring aus dem Industrieteilezubehörladen holen.

(Habe vorhin ein kleines Video vom 195 gemacht, Link steht oben).

Gruß
Peter S.
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#9
Hallo,ich hab das Video gesehen,ist doch gut. Die Uher läuft doch wieder ganz vernünftig. Jetzt musst Du halt nur noch sehen ,dass die eigene Endstufe wieder geht.

Schönen Sonntag, noch Gruß Holger
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#10
Zitat:TSF postete
Bei Hewicker sind Uher 95/195 nicht gelistet. Da bleibt wohl nichts anderes übrig, als nach Entfernung der alten Überreste mal irgendwie im Gerät nachzumessen.

Gruss
TSF
Mir hat hier um Forum vor ca. 6 Jahren einen Antriebsriemen für mein 195 verkauft. Ich hab' gerade schon die Suche bemüht, konnte aber nichts mehr finden.
Dem hatte ich damals den noch intakten, aber sehr bröseligen, knapp 50 Jahre alten Originalriemen zugeschickt. Er hat ihn ausgemessen und so einen neuen gemacht. Natürlich etwas enger, da der Alte sich schon geweitet hatte.

Vielleicht tummelt sich ja der hier noch rum.
Beim Gummi Meyer ist leider das Uher 195 auch nicht gelistet.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#11
Andreas, meinst du diese Beiträge?

Uher 195 Riemen

MGW51 hat wohl damals Abhilfe geschaffen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Hallo Niels,

ja genau, Danke! Vielleicht hat er ja die Maße noch.

Komisch, ich hab' in der Suche genau "Uher 195 Riemen" eingegeben, konnte aber diesen Thread nicht finden.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#13
Weniger ist manchmal mehr, zumindest am richtigen Ort. Die Suche mit "195" und der Option "suchen im Betreff" kombinieren und unter den Treffern ist auch der gesuchte Thread.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#14
Danke für den Hinweis auf die Bezugsquelle.

Ums Nachmessen werde ich wohl nicht herumkommen, da 95 und 195 offenbar verschiedene Antriebe haben und da von meinem Riemen nur noch unbrauchbare Klumpen übrig sind.

Gruss
TSF
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#15
Schönen Abend zusammen, hier eine kleine Fortsetzung:

Glücklicherweise konnte ich aus einem ersteigerten Ersatzteilkonvolut ein passendes
Kopfspulenpaket extrahieren:

[Bild: Uher195Kopfspule.jpg]

Mithilfe der Ersatzspule konnte ich den original Wiedergabekopf also wiederbeleben, ein erster Schritt zum Hörgenuss.

Jetzt noch das Problem der zu leisen Wiedergabe und der verzerrten Aufnahme.
Bei den Uraltkondensatoren kein Wunder:

[Bild: Uher195Kondensatoren.jpg]

Nach und nach habe ich sie ersetzt (leider hatte ich nicht alle Werte da), als Hauptschuldiger stellte sich der Kollege, auf den der Pfeil zeigt, heraus.
Soweit möglich, auch die anderen Greise getauscht:

[Bild: Uher195Kondensatoren-neu.jpg]

Siehe da! Das Kleine brüllt wieder! Sonorer Klang auch im Bassbereich durch den
zweiten Lautsprecher, der tatsächlich wie ein Subwoofer wirkt und dem Ding (als Tischgerät) einen wirklich beeindruckenden Klang verleiht. Für so eine kleine Kiste
und für das Alter der Konstruktion bemerkenswert.

So wie es jetzt aussieht bin ich aber noch nicht zufrieden, ich besorge mir alle Kondensatoren, soweit möglich, als Liegendware. Dann wird alles schön akkurat eingelötet.
Einige Sachen bleiben noch zu tun, das Relais für die Pausentaste zieht nicht an und es ist bei Wiedergabe ein leichtes Netzbrummen zu hören, da müssen wohl auch die Siebelkos erneuert werden, am Heizentbrummpoti lässt sich das Brummen jedenfalls nicht minimieren.

Auch Aufnahmen mit dem zugehörigen Methusalemmikrofon klingen nicht übel.
Wer das 195 damals hatte, konnte schon recht anspruchsvolle Sachen zu Band bringen, insofern übertrieb die Werbung, die das Gerät als kleines Reisestudio bezeichnete, im Grunde nicht.

Gruß
Peter S.

...und noch ein Video, mit den bisher ersetzten Kondensatoren klingt es schon ganz ok. Zu hören sind nur die eingebauten Lautsprecher.

http://www.youtube.com/watch?v=T6FHGogRz7A
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#16
Gleich und gleich gesellt sich gern oder Tonbandgeräte ziehen sich an...

[Bild: Uher195-2-grau.jpg]

Hier steht nun Nr. 2 vor mir auf dem Basteltisch. Scheint die letzten Jahrzehnte unbenutzt an einem nicht immer ganz trockenen Ort gestanden zu haben.
Antriebsriemen und Rücklaufrolle waren zu kellerasselfarbenen wachsähnlichen Bröselkrumen zerfallen, quasi komplementär zum Philipsschleim.

[Bild: D_UHER_1957_195_alt_Chassis_unten.jpg]


Die Köpfe:

[Bild: Uher195%20von%201957.JPG]

Alle Freunde dieser alten Koffer seien gewarnt: Die Tonköpfe sind gerne durchgebrannt (hatte den Fehler jetzt zum 5. Mal). Wer keinen Ersatz hat oder keinen auftreiben kann, sollte die Finger von diesen Geräten lassen, möchte er nicht unnötig Frust schieben. Ob die Kopfspulen aufgrund schrumpfender Vergussmasse oder aufgrund eines Gleichstromdolchstoßes seitens defekter Kondensatoren zugrunde gehen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Für den Wiedergabekopf konnte ich noch ein Kopfspulenpaket auftreiben und somit diesen Apparat wiederbeleben:

http://www.youtube.com/watch?v=nzi1CZBOlhM

Dass da nach fast 54 Jahren überhaupt noch etwas rauskommt...die Elektrik ist noch original.

Gruß
Peter S.

Ach so, aller guten Dinge sind bekanntlich...
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#17
Das scheinen die Uherianer ja beibehalten zu haben, das die Köpfe unerwartet in Stellung Unterbrechung gehen. Hat der Sprechkopf meiner RdL auch gemacht. Wobei man auch gleich die Frage beantworten kann, ob es an einem Gleichspannungs-Schock lag. Nein, die Auskoppel-Kondensatoren der Aufsprechstufe waren einwandfrei und die Bias-HF ist eh nicht galvanisch gekoppelt.
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#18
Stimmt, auch ich hatte schon zwei Kopf-Defekte an Uher Geräten:

A-Kopf bei einer Rdl und ein defekter Kopf an einer 95 (die sicher den gleichen Kopf wie die 195 hat). Scheint wirklich eine Schwachstelle an ansonsten wirklich guten Geräten zu sein.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#19
Hallo Peter,

endlich mal was aus der UHER-Zeit vor mir, der reinste Jungbrunnen; danke! :-)

Zitat:Holger postete
Eigentlich müsste jetzt Amseln ne Prämie rausrücken, für "kauffreudige Kunden".....grins.
Für Prämien war Baron Hornstein zuständig. Der kann leider nie wieder etwas auszahlen. Umgekehrt wäre natürlich eine Vergnügungssteuer für UHER-Fans auf mein Konto auch nicht ganz ohne. :-D

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#20
Mal den Anselm ein bisschen ärgern ;-)

Ich hätte da nämlich auch einen verspäteten Verbesserungs-Vorschlag für den "Baron": Einfach bei jeder RdL immer gleich ein paar Reserve-Sprechköpfe ab Werk bei legen ;-)
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#21
Zitat:Jogi postete
Mal den Anselm ein bisschen ärgern ;-)
Es gibt jemanden in diesem Forum, der das gepachtet hat. :-) Allerdings fast ausschließlich per PM und recht freundlich.
Zitat:Ich hätte da nämlich auch einen verspäteten Verbesserungs-Vorschlag für den "Baron": Einfach bei jeder RdL immer gleich ein paar Reserve-Sprechköpfe ab Werk bei legen ;-)
Aus der "Geschichte der UHER-Werke München": "Wolfgang Freiherr von Hornstein starb am 9. Juni 2004 in Aufkirchen. Sein Grab liegt keine 10 Meter von dem Grab Heinz Rühmanns entfernt." Ist ein bisschen zu spät. Außerdem handelte es sich vermutlich um Vorsorge für den Kundendienst ...

In meine eigenen grauen Zellen notiert: Ich sollte mal nach Aufkirchen fahren, beider Gräber wegen. Ich war noch nie dort.

Gruß, Anselm

Edit: Um einen Satz ergänzt.
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#22
Aber nicht, dass du dann da bleibst!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#23
Hier ein Artikel aus "Der Tonbandfreund" vom Februar 1968. Frei herunterladbar, daher erlaube ich mir hier diese Abbildung:

[Bild: Baron%20Hornstein.jpg]

Ohne den Herrn Baron hätte es wohl keine UHER-Tonbandgeräte gegeben.

Gruß
Peter S.
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#24
Zitat:niels postete
Aber nicht, dass du dann da bleibst!
Der Ausblick von da oben über den Starnberger See muss recht schön sein ...

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#25
Zitat:PSMS postete
Ohne den Herrn Baron hätte es wohl keine UHER-Tonbandgeräte gegeben.
Danke für den Ausschnitt. Über Jahrzehnte waren UHER und Baron identisch. Eine wirklich eindrucksvolle Persönlichkeit.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#26
Zitat:Anselm Rapp postete
Es gibt jemanden in diesem Forum, der das gepachtet hat. :-) Allerdings fast ausschließlich per PM und recht freundlich.
Welch pöser Pube tut denn sowas? :-D
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#27
Zitat:Jogi postete
Welch pöser Pube tut denn sowas? :-D
Der liest hier emsig mit. Entweder er meldet sich selbst oder ich nehme das Geheimnis mit nach Aufkirchen. (Am Fahrkartenschalter: "Einmal Aufkirchen bitte." "Rückfahrkarte?" "Nein einfach." - O weh, jetzt wird's makaber.)

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#28
...wartet, Anselm kriegt dann aber erst ein 195er mit.
Das funktioniert dann auch noch nach Jahren der dunklen und feuchten Lagerung.

Hab's bald fertig:

http://www.youtube.com/watch?v=PsMkfEvRd-g

Die Optik kann man so lassen, sieht ja keiner.

P.S.: Anselm, der Böse, der Dich ärgert, ist der auch Uherast oder huldigt er einer anderen Marke?
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#29
Zitat:PSMS postete
...wartet, Anselm kriegt dann aber erst ein 195er mit.
Das funktioniert dann auch noch nach Jahren der dunklen und feuchten Lagerung.

Hab's bald fertig:
Du hast's ja eilig. Bin nun ich am Zuge?
Zitat:http://www.youtube.com/watch?v=PsMkfEvRd-g
Schön, schön. Aber wenn schon, wäre ein Report wohl doch angemessener.
Zitat:Die Optik kann man so lassen, sieht ja keiner.

P.S.: Anselm, der Böse, der Dich ärgert, ist der auch Uherast oder huldigt er einer anderen Marke?
Bei Deiner bestatterischen Beflissenheit könnte ich ja fast auf die Idee kommen, Du willst mich ärgern. Wink Ich weiß schon, ich hab angefangen.

Der "Böse" ist meines Wissens auf kein bestimmtes Fabrikat festgelegt. Er verfügt über deutsch-deutsche Magnetofonerfahrungen. Mehr verrate ich aber nicht.

Gruß noch aus dem Diesseits,

Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#30
Ich ahne da was, mal sehen wer noch drauf kommt :-)

Und eines seh ich sofort im Video, mit etwas WD-40 läuft die Sache wie geschmiert.
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#31
Report? Hat Anselm doch sowieso immer "auf Tasche", habe wegen der Selbstverständlichkeit nicht zusätzlich dran gedacht noch eines mit bei zu geben.

(Für WD40 wollte ich keine Schleichwerbung machen, ich nehme es als Putzöl und Rostlöser, nicht zum Schmieren. Wer es für andere Zwecke benutzen möchte, bitte, soll er)

@Anselm: Mein berufliches und privates Bestreben ist, sowohl Personen als auch Gegenstände möglichst lange im Diesseits zu halten, Du kannst beruhigt sein.
Es reicht schon, dass der arme Arnulf jetzt auf der anderen Seite auf uns warten muss. Ich hoffe es wäre in seinem Sinne gewesen, dieses Thema hier solcherart durch den Kakao zu ziehen.

Für mich heißt die EM34 Röhre jetzt AR34, wenn ich sie leuchten sehe, muss ich an Arnulfs Avatar denken.

Mal sehen, was noch zum Thema Uher 195 kommt...
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#32
...aha, hier ist es. Der dritte Drilling. Es ist die ältere Version von 1957, die sich in einigen kleinen Details von den neueren Geräten (wenn man hier überhaupt "neuer" sagen darf) unterscheidet. Spannungswähler anders, Bedienfelder mit Messingumrandung, Verstärkerteil anders abgeschirmt.

Warum 3 Geräte, der hat doch 'ne Meise!

Nein, jedenfalls nicht so eine, es hat alles seinen Grund.
Aus 3 mach 1, ich möchte ein wirklich schönes und uneingeschränkt funktionsfähiges Exemplar haben. Jetzt stehen dazu die Chancen gut.
Exemplar 3 sieht noch sehr gut aus, ist aber elektrischerseits hinüber:

[Bild: Uher195-3-01.JPG]

[Bild: Uher195-3-02.jpg]

[Bild: Uher195-3-4.jpg]

[Bild: Uher195-3-5.jpg]

Der Wiedergabekopf ist durchgebrannt...

[Bild: Uher195-3-6.jpg]

Da ist er wieder, der Tischplattenbeschaller. Gutes Patent, macht bei Holztischen einen satteren Bass.

[Bild: Uher195-3-7.jpg]

Sieht noch ziemlich original und unbefingert aus.


So, jetzt sollte der Fundus für mindestens ein gutes Gerät vorhanden sein.
Fortsetzung folgt...
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#33
Wie war das ? Alle gute Dinge sind 3 :-)

Viel erfolg beim herrichten des Uher Subwoofers mit intregierten Tonband :-)

MFG Ralf
Ich putze hier nur...
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#34
Hallo,
nach einer Grundigpause und Cassettenpause habe ich mir 195 Nr. 3 vorgeknöpft:

[Bild: 195Chassis.jpg]

Alles noch schön original.

Bedeutet aber auch, dass es so nicht mehr funktioniert:

[Bild: 195vorher1.jpg]

[Bild: 195vorher.jpg]

In Ermöglichung der Wiederherstellung des Originalzustandes rote WIMA-Klötzchen eingesetzt:

[Bild: NeueKondensatoren.jpg]

Siehe da, geht wieder.

"Hallo, hallo"
[Bild: l%E4uft%20wieder.jpg]
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#35
Na das ist ja wieder ganz Toll,was Du hier wieder aus der Hosentasche zauberst.
Gugge an,und das Ding läuft wieder,und bestimmt wieder mit ordentlichen Sound. Na ja wenn wunderts, eben UHER-Qualität!
Vielen Dank Peter, war mal wieder eine sehr gelungene Vorstellung :klatsch:


Gruß,Holger
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#36
Hallo Peter,

das ist ja selbst für mich alten Krautler Historie; 1955/56 hatte ich noch erste Pubertätspickel im Gesicht und -gedanken im Kopf und UHER war noch in der Boschetsrieder Straße. Danke auch für diesen gelungenen Bericht.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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