Trickausstattung der 18er Firlefanz?
#1
War die Trickausstattung vieler 18 cm Tonbandgeräte überflüssig? Oder haben die Verkäufer gerne davon Gebrauch gemacht? Boten die Hersteller überhaupt Alternativen ohne Trickausstattung?

Standardtrickausstattung: Multiplay / Synchroplay / Sound on Sound...

Erweitere Trickaussttg.: Diapilot(vorbereitung), Echo/Nachhall...
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#2
Also, bei meiner RdL wurde Multiplay schon öfter benutzt, um selbstkomponierte Lieder (nicht von mir) mit nur zwei Musiker aufzunehmen. Haut recht gut hin. Die Sachen wie Echo, Diapilot usw. habe ich noch nie benutzt und werde ich auch nicht mehr benutzen.

Zu den Alternativen:
Uher, finde ich, hat mit der Variocord-Serie schon brauchbare Geräte abgeliefert,dass betrifft aber nicht alle. Die SG 521 Variocord finde ich ist eine der besten VC, da sie über ein Stereo-VU verfügt,sich L und R Kanal einzeln aussteuern lassen, der Bandkomparator vorhanden ist und ich glaube die hat sogar Hinterbandkontrolle. Es gibt aber auch viele die das leider nicht haben. Meine einzige VC ist die SG 520 VC, die hat zwar den Bandkomparator aber nur ein Mono-VU und gemeinsame Aussteuerungsregler, auch Hinterbandkontolle fehlt. Diese ist meiner Meinung nach zum Aufnehmen weniger geeignet, zur Wiedergabe aber als "Partygerät" optimal.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Absolut.Ich habe mich immer geärgert für den Diaquatsch bezahlen zu müssen obwohl ich das gar nicht benutze.Trick habe ich immer ausprobiert wenn das gerät neu war aus neugierde.Wieviel billiger wären die Gerät wohl gewesen wenn man das eingespart hätte??
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#4
Hallo,

man hat es nie gebraucht,aber als "feature" hat das immer gezählt.Eigentlich ist synchroplay,multiplay und Echo(aus der Watzmannschlucht(Werbung Akai))Abfall:
das kann jede 3-Kopf-Maschine,entweder mit interner,oder externer Verkabelung(naja,synchro ist nicht ganz so trivial:ich muß die Spur,auf die ich nicht aufnehme,vom Aufnahme-Kopf abhören,das geht mit externer Verkabelung nicht.Die PR 99 bis Mk2 hatten sowas intern gelöst,bei der Mk3 hat sich der Willi Studer das meines Wissens gespart)
Wenn man sein Instrument spielt,ist das ganz nett.Ich habe aber lieber eine 2.Maschine.
Mit Dia-Pilot sieht das anders aus:da brauche ich einen Extra-Kopf mit zugehöriger Elektronik.Ob es von der Herstellung her billiger gewesen wäre,2 Versionen,d.h eine mit und eine ohne Diapilot,anzubieten,weiß ich nicht.Das können vielleicht die Herren von Uher beantworten.

Nach 30 Jahren kann ich aber für mich sagen:das ist alles überflüssig.Ich will aufnehmen und wiedergeben.Ich wünsche mir eine Locator(was die Industrie mir außer im professionellen Bereich nicht gegönnt hat(mit Ausnahme von PHILIPPS!!!,aber das vergessen wir lieber))Und toll wäre es gewesen,wenn die Geräte eine Vorrichtung zum Einmessen auf Bandmaterial gehabt hätte,wie Kassettengeräte.Und das wär´s gewesen...

Viele Grüße
Frank
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#5
Bei den ganz alten Geräten, (z.B. Smaragd, KB100, Qualiton, Tesla-B4) konnte der Löschkopf mit der sogenannten Tricktaste abgeschaltet werden. Man konnten dann zum Beispiel über eine vorhandene Musikaufnahme einen Text sprechen. Löschen war zwar abgeschaltet aber durch die Vormagnetisierung wurde die ursprüngliche Aufnahme etwas bedämpft. Auch bei Geräten, die diese Tricktaste nicht mehr hatten, erfüllte ein Pappstreifen,der einfach vor den Löschkopf geklemmt wurde, den gleichen Zweck. Bei ganz alten Geräten geschah das aprubt, bei etwas neueren entstand eine Art Blende. Eine "Nachblendeinrichtung" ermöglichte es, vermurkste Anfänge und Enden einer Aufnahme "weich" nachzulöschen. Es entstand der Eindruck, die Aufnahme wurde ein- bzw. ausgeblendet. Das war mehr oder weniger sinnvoll, wenn der Radiosprecher (Willem von Welle Nord bei den Top Fuftein) wieder mal sein Maul nich halten konnte oder dieses zu früh aufgerissen hat.
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#6
Diese Nachblendeinrichtung hieß (viel später übrigens) bei uns Post Fading oder Fade Edit oder Acu Vac bzw. einfach nur Fade/Fading. So eine Sache ist richtig fein. Schade nur, daß nicht einfach der Pegel verringert wird, sondern gleichermaßen die Höhen flöten gehen, das klingt dann etwas mulmig. Aber es ist eine von mir viel verwendete Einrichtung gewesen.

Offenbar kann man aber festhalten:

Multiplay u.ä. wurde schon öfter verwendet
Dia eher selten
Echo/Nachhall eher selten

Theoretisch hätte sich die Industrie einiges (er)sparen können - die Geräte wären billiger gewesen!
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#7
highlander postete

Zitat:War die Trickausstattung vieler 18 cm Tonbandgeräte überflüssig? Oder haben die Verkäufer gerne davon Gebrauch gemacht?
Solche Features habe ich immer einmal kurz nach dem Kauf eines Gerätes ausprobiert, aber mehr nicht. Bei meiner RdL waren sie allerdings sogar ein ganz kleines bißchen Kaufargument.

Ich nehme an, die meisten Hersteller haben sie eingebaut, um einen Zusatzanreiz für die Anschaffung von Dreikopfgeräten zu schaffen. Die Royal war z.B. einige Hunderter teurer als die Variocord. Wenn der einzige Vorteil die Hinterbandkontrolle und der etwas bessere Klang gewesen wären, hätten wohl nicht viele Leute den Aufpreis bezahlt. Eine mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu realisierende interne Effekte-Schaltung machte das Gerät erheblich interessanter. Bekanntermaßen werden Ausstattungslisten ja selten komplett gelesen, sondern nur nach ihrer Länge beurteilt, und da konnte die Royal halt gegenüber der spartanischen Variocord punkten.

Was ich wirklich nützlich finde, ist die Möglichkeit, die gängigen Trickeffekte extern zu schalten. Bei vielen japanischen Geräten geht z.B. Multiplay nicht, weil es entweder gar keinen Spurwahlschalter gibt, oder dieser Aufnahme- und Wiedergabekanal nur zusammen umschalten kann.
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#8
Die Japaner haben den 'Firlefanz' erst später eingebaut (S&S z.B.), da ging es immer um technische Daten und Grundausstattung. Die Deutschen Hersteller sahen das anders...
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