Yamaha Natural Sound Stereo Receiver
#1
Moin, moin,

am Wochenende sind mir zwei Receiver zugelaufen. Eigentlich passen sie nicht so recht in mein Beuteschema, doch mochte ich sie dort, wo sie standen, nicht stehen lassen, und wollte ich mir die beiden Kolosse wegen ihrer doch beeindruckenden Verarbeitung einmal näher anschauen.

[Bild: YamahaDuo_01k.jpg]

Bevor sie wieder weg sind schreibsle ich also mal wieder...:

Nippon Gakki stieg spät in den Europäischen HiFi-Markt ein. Dabei ist das von Torakusu Yamaha gegründete Unternehmen in Sachen Musik-Reproduktion nicht unerfahren: Sein erstes Produkt war 1897 ein Harmonium, danach folgten zunächst Orgeln und Flügel. Nippon Gakki Seizō; wurde schnell zum bedeutendsten Musikinstrumentenbauer Asiens, später zum größten seiner Zunft in der Welt.
Bereits 1922 folgte der erste Phonograph, 1930 der weltweit erste Akustik-Laborraum! 1954 wurde neben der ersten Yamaha-Musikschule das erste HiFi-Gerät der Marke, sowie das erste Yamaha -Motorrad präsentiert. In Europa und weltweit wurde der Markenname daher von nun an mit besten Musikinstrumenten und Motorrädern assoziiert, und obwohl dann auch 1968 das erste HiFi-Stereo-Gerät folgte, kam diese Gattung erst in den frühen Siebziger Jahren offiziell nach Deutschland.

Vielleicht ist es das Los der Nachzügler, zu versuchen zu einem gut besetzten Markt über den günstigen Preis Zugang zu finden: „Fast alle sehr guten HiFi-Anlagen sind auch sehr teuer. Yamaha ist die Ausnahme.“ So titelte die Yamaha-Werbung 1974. Dabei baute Yamaha jedoch nie Billig-HiFi.
Schon der Verstärker CA 700 und der Tuner CT 700 erhielten 1973 für ihre klangliche Qualität, die überdurchschnittliche Verarbeitung und den hohen Bedienungskomfort viel Lob. Insbesondere das günstige Preis-Leistungsverhältnis dieses UKW-Tuners der „Spitzenklasse“ wurde extra erwähnt. Als Kombination aus Verstärker und Tuner gab es den CR-700.
Die HiFi-Stereophonie widmete der zweiten Serie von Empfänger-Verstärkern Ihren Testbericht von 1975 nicht zuletzt deshalb, weil sie diese „vom Preis-Qualitäts-Verhältnis“ als „sehr günstig“ befand und tatsächlich resümieren konnte, daß Yamaha trotz des verhältnismäßig günstigen Preises der Geräte „mit diesem Programm eine Serie in der Leistung und im Bedienungskomfort wohlabgestufter Empfänger-Verstärker anbietet, die bei sorgfältiger Verarbeitung und solider mechanischer Qualität ausgezeichnete Übertragungs- und Empfangsdaten vorweisen können...

[Bild: YamahaCR400_01k.jpg]

Zu einem Preis von etwa 800 Mark erschien mit dem CR400 das Einstiegsmodell der neuen Reihe. Wer sich mit 2x 20 Watt (an 4 Ohm) beschied, erhielt einen Verstärker mit „bemerkenswert guten Übertragungsdaten“ der „gehobenen Mittelklasse“ und ein UKW-Empfangsteil der „Spitzenklasse“. Bessere Attribute konnte auch der CR 600 für 1200 Mark Neupreis nicht für sich in Anspruch nehmen, bot dabei jedoch 2x 45 Watt Sinusleistung an 4 Ohm und deutlich mehr Bedienungskomfort. Der 1500 Mark teure CR800 rüstete in der Leistung (2x 65 Watt an 4 Ohm) weiter auf und konnte sich bei einem weiterhin „Spitzenklasse“-UKW-Empfang mit seinem Verstärkerteil in die Spitzengruppe der „oberen Mittelklasse“ einreihen. Der CR 1000 erreicht mit seinem 2x 100 Watt Verstärkerteil nun auch in dieser Kategorie die „Spitzenklasse“ und konnte sich selbst hinsichtlich des Empfangsteils nochmals von seinen Geschwistern absetzen. Auch optisch stößt der CR1000 in die Klasse der Monsterreceiver vor. Übrigens auch im Neupreis von immerhin 2100 Mark im Jahre 1975.

Die Yamaha gab es in vier Versionen, für Australien, Südafrika, Nordamerika und Europa. Die für den europäischen Markt bestimmten Geräte wurden zusätzlich mit dem Suffix „E“ in der Typenbezeichnung benannt; auf dem Gerät steht davon jedoch nichts. Sie weisen sich durch DIN-Buchsen für Antenne, Boxen und Quellgeräte aus, zusätzlich durch eine Entzerrungszeitkonstante von 50 µs der Deemphasis des UKW-Tuners. Nicht angepaßt hat Yamaha hingegen die Durchlaßbreite des Zwischenfrequenzfilters, der abgestimmt auf das in Japan und den USA übliche 200kHz-Frequenzraster 400kHz aufweist.

Allen Modellen gemein ist ihre Nußbaum-Zarge, die auch die Frontplatte optisch einrahmt.; schon mit der nächsten Generation (x20- und x020-Typen) wurde in der Frontansicht des Receivers die Zarge von der Frontplatte verdeckt. Diese Frontplatte besteht aus einem 3mm starken Aluminiumblech, das sich gegen Verschmutzung und Fingerabdrücke überraschend resistent zeigt.
Während die erste Version der Receiver, wie ihre Vorgänger der Serie 700, auch Anschluß-seitig eindeutig lokalisiert war, die europäischen Geräte mit DIN-Anschlüssen daher kamen, modernisierte Yamaha seine zweite Version ab 1975: Der CR 400 erhielt einen Aufnahme-Ausgang mit einer Leistung von 32mV/82kOhm, bei den CR600 und CR800 sollte sich dieser zwischen 150mV/1kOhm und 30mV/82kOhm umschalten lassen. Der CR 1000 sollte ausschließlich mit Cinch-Buchsen ausgestattet sein und alle Geräte sollten anstatt des Schuko-Steckers mit Schutzerde einen zweipoligen Netzanschluß mit Eurostecker erhalten um das Risiko von Brummeinstreuungen durch die zusätzliche Zwangserdung zu vermeiden. Bei meinen Geräten fällt auf, daß der CR400 ausschließlich mit DIN-, der CR600 mit DIN- und Cinch-Buchsen ausgestattet ist, was wohl ebenfalls eine Änderung der Serie in ihrer zweiten Generation anzeigen dürfte; das mein CR600 keinen Umschalter für die Ausgangsleistung des Aufnahme-Ausganges zeigt, vermute ich, die verbauten DIN- und Cinch-Buchsen könnten unterschiedliche elektrische Werte liefern. Ab der zweiten Version sollte übrigens auch eine deutschsprachige Anleitung verfügbar werden.

[Bild: YamahaCR600_06k.jpg]

Wenn eine Receiver-Serie in einer Preisspanne zwischen 800 und 2100 Mark auftritt, dann ist klar, daß man ihre Unterschiede schon auf den ersten Blick, in der Anzahl der Regler und Instrumente, die die Front zieren, erkennen kann. So auch bei den Yamaha. Ungewöhnlich bei Nippon Gakki ist die Tatsache, daß selbst unterschiedliche Gehäuse-Volumina Verwendung fanden. Der kleinste ist auch der Kleinste, CR600 und 800 kommen im gleichen, größeren Gehäuse daher und der CR1000 zeigt nochmals mehr Größe. Keine eben produktions-ökonomische Lösung. Besser wurde das nicht. Der nachgeschobene CR 450 kommt im selben Styling, jedoch wiederum in anderen Dimensionen und der CR 200, dessen Frontplatte bereits bündig mit der Zarge abschließt, hat nochmals eine andere Breite!

Was mir an den Yamaha sofort auffiel ist ihr dezentes Styling, bei dem die Designer genauso auf ein auffälliges Farbenspiel wie auf moderne Zutaten in Formgebung oder Ausstattung verzichtet haben. Klassisch, zurückhaltend, dabei aber zeitlos und enorm wertig. Die präzise Führung aller Regler und Schalter sorgt dafür, daß sie auch noch nach 35 Jahren Lebensdauer eindeutig zu bedienen sind und nichts unangenehm wackelt.
Wäre der Yamaha ein Grundig und der Tester in einem Verlag angestellt, der sich auch mit Autozeitschriften beschäftigt, wären die Receiver wegen ihrer eher unübersichtlichen Ergonomie getadelt worden: Klangregelung, Mikrofon-Einblendung und Lautstärke-Einstellung liegen beispielsweise in einer Reihe und sind mit gleichgroßen Knöpfen ausgestattet. Quell- und Lautsprechergruppenschalter sind weit dominanter ausgeführt, als der Lautstärkeregler. Doch habe ich nur einen Testbericht der HiFi-Stereophonie gelesen, der die Anordnung der Regler und Schalter lediglich zur Kenntnis nimmt. Persönlich freue ich mich darüber, daß der Yamaha über klassische Knöpfe verfügt, anstatt über die seit den Siebziger Jahren bei vielen Herstellern so beliebten, jedoch Staub- und Abbrech-anfälligen Schieberegler. Persönlich freue ich mich darüber, daß der Yamaha über klassische Knöpfe verfügt, anstatt über die seit den späteren Siebziger Jahren verbreiteten, extrem schmalen Drucktasten, die nie ein besonders wertiges Ambiente vermitteln. Persönlich freue ich mich darüber, daß der Yamaha über klassische Knöpfe verfügt, anstatt über die ab den Achtziger Jahren so modernen großflächigen Tipptasten, die sich an einem heimeligen Winterabend ohne extra Beleuchtung kaum noch identifizieren lassen.
Übrigens gab es diese Baureihe mit gleichbleibender Bestückung der Bedienelemente bis etwa 1980.

[Bild: YamahaDuo_06k.jpg]

Ein dominantes Ausstattungsdetail der Yamaha ist die breite, frequenzlinear ausgeführte analoge Skala des Empfangsteils. Dieses wird links durch zwei Drehspulinstrumente für Ratiomitte und Feldstärke, rechts durch zwei beziehungsweise drei LEDs begrenzt. Die untere und obere LED für die Signalisierung des Einschaltzustandes und den Empfang eines Stereosenders haben alle vier Modelle gemein. Bis auf den kleinsten der Reihe verfügen die Receiver auch über eine LED mit der Bezeichnung „AFC/Station“, die durch schwaches Leuchten anzeigt, wenn überhaupt ein UKW-Sender empfangen wird. Läßt man den Abstimmknopf los, aktiviert sich automatisch das AFC und signalisiert dies, indem die LED nunmehr in voller Stärke glimmt. Während einer erneuter Bedienung des Abstimmknopfes schaltet sich das AFC automatisch wieder ab .Den beiden größeren Modellen vorbehalten ist die Zusatzfunktion des Höhenfilter-Schalters, der in oberer Rastung als Hi-Blend-Filter funktioniert, der störendes Rauschen schwach einfallender Sender herausfiltern soll, dabei allerdings die Stereo-Übersprechungsdämpfung des Tuners reduziert. Das UKW-Muting wird über den Quellwahlschalter zugeschaltet
Für den Antennen-Anschluß zeigen die frühen Geräte Buchsen für DIN und Koax. Die internationalen und die Geräten der zweiten Serie verzichten auf den 300 Ohm-DIN-Eingang und bieten neben der 60/75Ohm-Koax-Buchse die in Japan üblichen Schraubklemmen für Litzen und Koax-Kabel. Allen Geräten ist die zusätzliche, abklappbare Stab-Antenne gemein. Ab dem CR600 verfügen die Geräte über eine „IF out“-Buchse (Loop-Through) zur Weiterleitung des Antennensignals an einen weiteren Empfänger.

[Bild: YamahaDuo_05k.jpg]

Das Vorverstärker-Teil des Yamaha zeigt sich in seiner Bedienung etwas eigen, unterschieden sich die verschiedenen Modelle auch deutlich in ihrer Bedienung! So ist der CR 400 mit einem zweigeteilten Lautstärkeregler ausgestattet, bei dem die beiden hintereinander angeordneten Bestandteile des Potis voneinander getrennt die beiden Stereokanäle regeln. CR 600 und CR 800 verfügen ebenfalls über einen zweigeteilten Regler, wobei hier die hintere, etwas größer ausgefallene Scheibe als Balance-Steller wirkt, der seine Mittenstellung in der extra durch eine Rastung und einen schwarzen Punkt gekennzeichneten Position „5“ hat. Logisch, oder? Das vordere Regler-Teil funktioniert als Masterregler für die Summen-Lautstärke. Wiederum eigen stellt der CR1000 seinem Besitzer getrennte Schieberegler zur Manipulation zur Verfügung.
Auf die Lautstärke-Beeinflussung für das Mikrofon hat der Lautstärke-Regler der Receiver keinen Einfluß! Ebenso wenig die Klangregelung. Sinnvoll, wenn man bedenkt, man wolle eine Mikrofonansage aufzeichnen und müsse dafür jedesmal die Klangregelung in Linear-Stellung bringen um sie später wieder auf die Wunsch-Einstellung zurück zu stellen. Die Lautstärke, mit der die Mikrofoneinblendung über den Kopfhörer oder die Boxen wiedergegeben wird, wird ausschließlich über den extra Mikrofon-Poti „Mic. Vol.“ geregelt. Somit kann also selbst in Ruhestellung des Lautstärkereglers eine Mikrofoneinblendung wiedergegeben werden; wichtig daher, das der Mikrofon-Poti eine 0-Rastung aufweist.
Eigen ist auch die Führung des Loudness-Reglers, der seine 0-Stellung, im Gegensatz zu allen anderen Potis, in seiner rechten Anschlag-Position, anstatt in der linken hat. Beim CR400 gibt es allerdings nur ein festes Loudness-Programm, das per Kippschalter zugeschaltet werden kann.
Höhen- und Tiefenregler sind hingegen fast langweilig normal und wirken jeweils für beide Kanäle zusammen . Lediglich der CR1000 verwendet auch hier Schieberegler anstatt der Drehpotis der anderen Modelle.

[Bild: YamahaDuo_04k.jpg]

Allen Steuergeräten gemein ist die Möglichkeit, zwei Lautsprechergruppen mit je zwei Stereokanälen zu betreiben. Während die Yamaha im normalen Stereobetrieb Boxen von 4 bis 16 Ohm akzeptieren, verlangen sie die Einhaltung einer Mindestimpedanz von 8 Ohm pro angeschlossener Box, wenn beide Gruppen bestückt werden sollen. Die Umschaltung erfolgt über einen Knebelschalter mit den Positionen „off“, „A“, „B“ und „A+B“.
Zusätzlich können die Verstärker aller vier Receiver auftgetrennt werden: Der CR400 verfügt über einen DIN-Ausgang „Pre out“, die größeren Modelle über Buchsen „Pre out“ und „Main in“, so daß nicht nur eine externe Endstufe oder aktiv-Boxen angeschlossen, sondern auch zum Beispiel ein Equalizer oder Raumklang-Decoder eingeschleift werden könnte. Der Kippschalter „Coupler“ stellt die interne Verbindung zwischen Vor- und Endstufen her oder trennt sie.

Alle Geräte können zwischen dem Stereo- und Mono-Betrieb umgeschaltet werden. Der CR600 verfügt zudem über schaltbare Höhen- und Tiefen-Filter. Der CR800 bietet zwei alternative Grenzfrequenzen (20 und 70 Hz) für den „Low Filter“ um beim Einsatz mit Plattenspieler oder Mikrofon das Rumpeln zu sperren, und besitzt einen zusätzlichen Muting-Schalter, mit dem die Gesamtlautstärke um 20 dB gedämpft werden kann, ohne den Lautstärkeregler verstellen zu müssen.

[Bild: YamahaDuo_03k.jpg]

Eine deutliche Abstufung gibt es innerhalb der Serie bei den Anschlüssen der Steuergeräte. Während der CR400 mit je einem Tape, Phono (MM) und Hochpegel-Reserve-Anschluß auskommen muß, in der DIN-Variante trotz der Möglichkeit der Hinterbandkontrolle dabei nur eine gemeinsame Buchse für Aufnahme- und Wiedergabe bereitstellt, bietet schon der CR600 zwei vollwertige Tonband-Anschlüsse für getrennte Verkabelung von Aufnahme und Monitor, dazu zwei vollwertige Phono (MM)-Anschlüsse und einmal Hochpegel-Reserve. Der CR1000 hat übrigens einen zweiten Hochpegel-Reserve-Anschluß. Alle Geräte stellen zusätzlich jeweils eine Klinkenbuchse für ein Mikrofon und einen Kopfhörer zur Verfügung.
Während der CR600 die Möglichkeit der Überspielung von Tape A auf Tape B ermöglicht, erlaubt der CR800 den Kopiervorgang in beide Richtungen. Die Hinterbandkontrolle ist bei beiden Receivern jeweils für beide Tonbandanschlüsse vollwertig möglich.

Die Öffnung eines Yamaha funktioniert ganz klassische: Man löst vier beziehungsweise fünf Schrauben an der Unterseite der Holzzarge und schiebt das gesamte Radio-Chassis nach vorn heraus.
Der Aufbau ist recht übersichtlich. Nicht der bei so vielen Asiaten leider verbreitete Kabelverhau.

[Bild: YamahaCR400_I01k.jpg]

Allerdings Steckkontakte gibt es auch hier nicht: Kabel werden im Land der Aufgehenden Sonne gelötet.

Der CR400 ist mit Transistoren des Typ D234, 2x A489 und 2x C789 bestückt. Den CR600 treiben Toshiba 2SD37L an. Die 4-Gang Drehkondensatoren stammen von Alps.

[Bild: YamahaCR600_I01k.jpg]

Der Test in der HiFi-Stereophonie ergab folgende Technische Daten für das Empfangsteil (CR600/CR400):
Frequenzbereich UWK: 87,4 bis 109,2 MHz / 87,6 bis 109,3 MHz (MW 525-1605 kHz lt HiFiJB)
Skalengenauigkeit: – 80 kHz max. Abweichung / -
AFC: - 400 +250 kHz Haltebereich (-3 dB), -320 +200 kHz Fangbereich / -
Instrumente: exakte Anzeige der Ratiomitte, Vollausschlag für Feldstärke bei 500 µV / dto.
Begrenzereinsatz (-3 dB): 0,7 µV / 1 µV
Eingangsempfindlichkeit: mono 1 µV (26 dB S+N/N), stereo 32 µV (46 dB S+N/N) / 1,1 µV / dto.
Muting: 4 µV, 47 dB S+N/N mono, 29 dB S+N/N stereo / 8 µV, 56 dB, -
Stereoeinsatz: 4 µV, 29 dB S+N/N / 10 µV, 37 dB
Signal-Rauschspannungsabstand 60 dB / 55 dB (Fremdsp. Mono / Stereo), 66 dB / 61 dB (Geräuschsp. Mono / Stereo) / 71 /57 dB (mono / stereo), 69 / 67 dB (mono / stereo)
Pilottondämpfung 38 dB / 42 dB
Klirrfaktor: 0,2% (1 kHz, bei Abstimmung nach Instrument, +/- 75 kHz Hub) / 0,22%, 0,17%, 0,36%
Pilottonverzerrung: 5% (9,5 kHz) / dto.
Übersprechungsdämpfung: 33 dB (1 kHz) / 27 dB
Übertragungsbereich 7 bis 15500 Hz (Preemphasis 50 µs, -3 dB) / 27 bis 15200 Hz
HF-ZF-Bandbreite: 200 kHz / 195 kHz
Sperrung 60 dB / 55 dB
Gleichwellenselektion: 1,7 dB / 1,5 dB
Kreuzmodulationsdämpfung: 50dB / -

Für das Verstärkerteil werden vom Werk folgende Daten angegeben (HiFi-Jahrbuch Nr. 8) CR600/CR400
Verstärkerleistung am 8 Ohm: 2x 35 Watt Sinus, 2x 50 Watt Musikleistung / 2x 18 Watt Sinus, 2x 28 Watt Musikleistung
Klirrgrad bei 1 kHz, Nennleisutng und Aussteuerung beider Kanäle: 0,1 % / 0,5%
Intermodulation 250 Hz/8000 Hz 4/1 bei Nennleistung: 0,1 % / dto.
Frequenzgang über alles: 10 – 50.000 Hz +/- 0,5/1 dB / 20-50.000 Hz+/- 0,5/3 dB
Fremdspannungsabstand bezogen auf Vollaussteuerung und voll aufgedrehtem Lautstärkeregler: 75 dB (niederpegelige Eingänge), 90 dB (hochpegelige Eingänge) / 72dB, 85 dB
Fremdspannungsabstand bezogen auf 2x 50 mW: 46 dB (niederpegelige Eingg.), 61 dB (hochpegelige Eingg.) / 45dB, 59dB
Ausgänge: 2 Paar LS 4-16 Ohm, 1x Kopfhörer, 2x Bandaufnahme: 30 mV 80 kOhm / dto. 1x Bandaufnahme 30mV 80kOhm
Eingänge: 1x Mikrofon und 2x Phono MM 3mV 50 kOhm, Reserve und Band je 150 mV 45 kOhm, 2x Monitor: 775 mV 2 kOhm / 1x Mikro, 1x Phono MM dto., 1x Aux und 1x Band zu 150mV 100 kOhm
Phono-Entzerrung: RIAA / dto.
Klangregelung: Balance 0 dB bis Vollaussteuerung, Bässe bei 50 Hz und Höhen bei 10 kHz je +/- 10 dB / dto.
Gehörrichtige Lautstärkeregelung, stufenlos, + 10 dB bei 100 Hz und + 5 dB bei 10 kHz, abschaltbar / festes Programm

Daten aus dem Balkendiagramm der HiFi-Stereophonie (CR600/CR400):
äquialente Fremdspannung am Phono-Eingang: -108,2 dBV / -107,2 dBV
Fremdspannungsabstand bei 50 mW, 4 Ohm: 51,5 / 53,5 dB (Phono / Aux) / 50 / 55 dB
max. Unverzerrter Eingangspegel (1 kHz): - 18,5 dBV (Phono), + 18,5 dBV (TB) / dto.
Innenwiderstand bzw. Dämpfungsfaktor an 4Ohm bei 40 Hz bis 12,5 kHz: 20 / 30
Übersprechungsdämpfung bei 1 kHz: 52 dB / 56,5 dB (Phono / Aux), bei 10 kHz: 48,5 dB (Monitor) / bei 1 kHz: 50 dB / 57 dB (Phono / Aux), bei 10 kHz: 48,5 dB (Monitor)
DIN-Tonbandpegel an 10 kOhm: < 20 dBV / > 100 mV / dto.

Maße: 474 x 158 x 300 mm, 12,5 kg / 444 x 158 x 300mm, 9,5 kg

Die Serie blieb bis 1977 im Programm. In diesem Jahr bekamen die Receiver ihre leistungsstärkeren Nachfolger, die durch die „20“ in der Nomenklatur zu erkennen ist: CR220 CR420, CR620, CR820 und CR1020; das mögliche Suffix „B“ für „black“ zeigt an, das es diese Geräte auch in schwarzem Finish gab. Außerdem wurde die Reihe nach oben hin ergänzt: 1977 erschien der CR2020 und ab 1978 war sogar ein CR3020 im Angebot. 1979 schließlich schloß die Serie mit der letzten Evolutionsstufe, die durch die „40“ in der Bezeichnung zu erkennen ist. Einen CR3040 hat es meines Wissens jedoch nicht gegeben. Ab 1981 wurden die CR durch die Serie R ersetzt.
Hinsichtlich des Erscheinungsdatum der einzelnen Geräte gibt es kleine Abweichungen in den Quellen. So erscheint beispielsweise der CR200E bereits im HiFi-Jahrbuch Nr. 8 von 1976 während er bei http://vintage-hifi.at/ ab dem Modelljahr 1977 gelistet ist. Möglicherweise lagen hier Ankündigung und Verfügbarkeit etwas auseinander.

Quellen:
CR 400 Marktübersicht: HiFiReport74, HiFiReport75, HiFiJB 8-416, Kurztest HiFiS-TJB75)
CR 600: Marktübersicht: HiFiReport74, HiFiReport75, HiFiJB 8-418, DMJB77, Kurztest: HiFiS-TJB75)
CR 800 Marktübersicht: HiFiReport74, HiFiReport75, HiFiJB 8-419, DMJB77, Testbericht: HiFiS-TJB75, Stereo Review 11/75
CR 1000 Marktübersicht: HiFiReport74, HiFiReport75, HiFiJB 8-420, DMJB77, Kurztest: HiFiS-TJB75, Testbericht: Audio Engineering 1/75)

http://www.fertinger.com/index.php?optio...&Itemid=86
http://vintage-hifi.at/

Genug geschreibselt: Nun können sie wieder weg.

Tschüß, Matthias


P.S.: Dieser Text samt Bilder ist ausschließlich für die interne Verwendung durch Besucher des "Bandmaschinenforum" gedacht. Die durch Klammern herausgehobenen oder kursiv gesetzten Zitate unterliegen gegebenenfalls Urheberrechten Dritter. Eine, auch auszugsweise, private oder gewerbliche Nachverwertung ohne schriftliche Genehmigung ist ausdrücklich untersagt.
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Schöner Bericht um zwei schöne Geräte.
Ich selbst mag dieses nüchterne Design und die Kombination von Alu und Holz sehr.



Zitat:Genug geschreibselt: Nun können sie wieder weg.
Heißt das, Du möchtest sie abgeben?




Bert
Bert
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#3
Hi Matthias,

auch die Nachfolgerserie CR-420/620/820/1020/2020/3020 war über jeden Zweifel erhaben......

[Bild: normal_IMG_6260.JPG]


Hier gibt es auch noch nen schönen Thread....
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=4296.0
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#4
Ein kleiner Nachtrag zum obigen CR 400, den ich damals vom Matthias bekommen habe:

Nach einem kurzen erfolgreichen Funktionstest nach der Odyssee durch halb Deutschland (Dank nochmals an "Pezett") wurde das Gerät erst einmal zwischengelagert.

Vergangenes Wochenende nun wurde geputzt.
Leider stellte sich das, an den Kanten etwas touchierte Furnier als schnöde Plastikfolie heraus...na, war damals wohl hipp.
Auch die Eloxalschicht der rechteckigen Drehknöpfe hat im Waschmittelbad des Ultraschallbad gelitten.
Ich hab sie schlichtweg über Nacht in der Lauge vergessen. Sad

Ansonsten ist das Gerät aufgrund der guten qualitativen Gene wieder sehr ansehnlich geworden.


Nicht ohne Hintergedanken hatte ich vor einigen Monaten eine komplette SABA-Anlage als Nachlaß eines vermögenden Ehepaars übernommen.
"Die Boxen," so die Erben, "sind nicht von SABA, sondern irgendwelche noname-Teile, klingen aber nicht schlecht."
Ich dagegen dachte: "Wer sich beim Fachhändler eine Oberklasse-Anlage kauft, besorgt sich die LS sicher nicht im Baumarkt."
Und so stellten sich die Boxen als Erzeugnisse von Hans Hennel heraus, der Gründer der Firma HECO war.
Weshalb es Boxen auch unter seinem Namen gab, kann man in einem Thread in Jürgens Forum lesen:
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=755.0

Für mich war aber wichtig, daß sie darüberhinaus im Nußbaum-Ersatz-Derivat-Dekor daherkamen.
Da schwebte mir der Yamaha schon im Hinterkopf herum.
Und siehe da, die Kisten sahen von Maserung und Farbton exakt so aus, als ob sie schon immer mit dem Receiver im gleichen Karton ausgeliefert worden wären.
Selbst die schmale Umrandung der Frontplatte/Frontgitter ist identisch und vermittelt einen einheitlichen Stil.

Mit der Familie Hennel macht der Yamaha nun richtig schöne Musik.
Auch laut, wenn man es mit den 2x20 Watt nicht übertreibt.
Ein schöner warmer Klang und eine erstaunliche Empfangsstärke.
Ich habe in unserem Wohnzimmer völlig ohne Antenne gleich fünf Sender empfangen; mit einem 30cm-Stückchen Draht waren es sogar mehr, als der vielgerühmte SABA 9141, der bei mir immerhin mit einer Dipolantenne ausgerüstet ist.

Dabei ist die Wiedergabe klar und wenn ein Sender mittig eingepegelt ist, gibts in den Pausen auch bei aufgedrehtem Regler fast kein Grundrauschen.

Ein richtig tolles und angenehmes Gerät, an dem mir, außer vielleicht ein paar Stationstasten, nichts fehlt.
Nicht einmal Leistung.



Ich schieb am WE noch ein Bild nach.
Bert
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