Geräteumbauten allgemein
#1
Hallo zusammen,
ich möchte einmal folgendes Thema zur Debatte stellen und eure Meinungen dazu hören.

Jeder eifrige Benutzer von Unterhaltungselektronik-Geräten kommt früher oder später auf Ideen die ihm die Arbeit erleichtern, oder sein Gerät verbessern oder individueller gestalten könnte.

Nun greift der eine dann zur Hilti und rammt ein paar dicke Löcher in die Frontplatten um dann mit Pattex neue Schalter einzukleben, der Nächste erweitert vorhandene Bedienelemente zu Multifunktions-Elementen und ein Dritter macht vor lauter Angst vor einer optischen Veränderung oder in einer regelrechten Panik das das ja nicht "Original" wäre, garnichts und ärgert sich u.U. jahrelang insgeheim über eine einzige unpraktische oder fehlende Funktion.

Welcher Typ "Macher", "Bewahrer", "Dezentmodifizierer" seid ihr?

Ich habe früher in jugendlichem Leichtsinn alles an Funktionen was mir fehlte eingebaut, umgebaut, bei automatisch ausgesteuerten Geräten die Automatik stillgelegt und das Klangpoti zum Pegeleinsteller gemacht usw.
Später dann lieber ohne Frontplatten-Ausbrüche eine Mehfachbelegung vorhandener Elemente angestrebt und einiges, das was wie ich fand perfekt und vollausgestattet war und das war mit dicker werdendem Geldbeutel immer mehr, garnicht mehr verändert.

Heute hingegen reißt es mich wieder oft, alte Geräte in Ermangelung guter und schöner Neugeräte, komplett umzubauen, in alte Gehäuse neue Eigenentwicklungen zu setzen usw.
Nennen wir ein Beispiel, ein gut aussehendes aber grottenschlechtes altes Bandgeräte wird ausgehöhlt und mit Spezialtechnik aus eigener Entwicklung gefüllt; oder ein miserabel rauschendes Germanium-Transistor-Mischpult wird ausgeschlachtet und mit neuer exzellenter Elektronik gefüllt (klassisches schönes Aussehen mit bester Technik kombiniert).
Ausnahme sind meine Sammelgeräte, da hatte ich immer den Hang sie genauso zu erhalten und wieder herzurichten wie sie mal das Werk verließen, allerdings werden bei mir nur perfekte Ingenieurskunst spiegelnde Entwicklungen zu Sammelobjekten, nicht irgendwelche Behelfskrücken oder kaufmännisch kastrierten Trendsetter.

Wie steht ihr dazu?
Was macht ihr selber in solchen Fällen?
Wie weit reicht der Hang zur Originalität, wo endet er?
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#2
Zitat:Jogi postete
Wie weit reicht der Hang zur Originalität, wo endet er?
Umbauten finde ich in Ordnung, wenn sie a) an Geräten, die nicht außerordentlich selten (und somit im Originalzustand erhaltenswert) sind b) ordentlich durchgeführt wurden und c) das Gerät wirklich aufwerten und nicht nur "individuell" machen. Alles andere ärgert mich. Vor allem die Unsitte, Holz- und unlackierte Metallteile ohne Notwendigkeit mit der schwarzen Sprühdose zu verschandeln oder Funktionen stillzulegen, um Geräten einen minimalistischen High-End-Touch zu verpassen, ist in meinen Augen äußerst kindisch.
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#3
Hi,

ich versuche, Modifikationen so vorzunehmen, daß man sie spurenlos wieder entfernen und den Originalzustand wieder herstellen kann (wenn man das vielleicht irgendwann mal will). Das führt dann oft dazu, daß die Bedienelemente zu "Multifunktionselementen" werden. (siehe meinen Beitrag hier "GX77 Zählwerkmodding")

Leider habe ich mir auch in jugendlichem Leichtsinn mein Revue Dia (Loewe Optacord) mit einem Loch für einen Schiebeschalter verschandelt (Hilti+Pattex), bei dem ich mir jetzt überlege, wie man das möglichst wieder unsichtbar machen kann.

Bei meiner Dreambox (Festplatten Sat-Empfänger mit Linux) habe ich eine HD-LED nachgerüstet unter Ausnutzung einer kleinen transparenten Stelle in der Frontabdeckung :-)

Bei moderneren digitalen Geräten übernehmen heute Firmware-Updates die Funktion von nachgerüsteten Bedienungselementen. Auch da hebe ich, wenn es irgendwie geht, die Originalfirmware irgendwo auf.

Modernere Analog-Geräte (in meinem Falle Behringer) sind i.d.R. so perfekt, daß man da nichts nachrüsten muß.

Also treffen für mich alle drei Kategorien zu.

MfG MaSe
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#4
Hallo,

bei mir fällt die Antwort kurz aus: Ich habe weder Zeit noch Lust, Modifikationen an irgendwelchen Geräten auszuführen.

Vor der Anschaffung von Neuware studiere ich erst ausführlich dessen Ausstattungs- und Funktionsmerkmale, bevor ich es kaufe. Kostet schließlich was und warum Geld ausgeben für etwas, das ich vielleicht eh nicht benötige.

Bei Gebrauchtwaren, die deutlich günstiger erhältlich sind, spielt das keine so große Rolle mehr. Aber wie gesagt - keine Zeit und Lust, irgendwas zu verändern.

Bei Sammelobjekten würde ich sowieso nichts verändern, sondern möglichst versuchen, alles so weit wie möglich im Originalzustand zu belassen. Logisch, denn anders wäre es paradox.

Reizvoll ist der komplette Aufbau bzw. die vollständige Konstruktion aus eigener Hand. Vom Gehäuse bis zur letzten Schraube. Wenn man die Zeit für derartige Projekte hat... tolle Sache.

Viele Grüße,
Manuel
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#5
Ich mache vor keinem Gerät halt, wenn ich glaube, dass eine Modifikation das Gerät aufwertet, ich meine seine Eigenschaften oder Komfort verbessert.
Allerdings darf dabei die Optik nicht leiden. Das setzt strenge Maßstäbe und spürbare Grenzen. Es ist z.B nur begrenzt möglich, z.B. eine zusätzliche Taste einzubauen, weil man nur selten die Originalkappen bekommt, oder ist auf der Frontplatte kein geeigneter Platz. Das Kriterum: Nur ein Kenner darf erkennen, dass sich nicht um den Originalzustand handelt. Bei dem Innenleben habe ich hingegen keine Skrupel. So habe ich bei diversen Geräten ganze Baugruppen rausgeworfen und durch modernere Elektronik ersetzt, immer mit Erfolg.
Allerdings ist es alles sehr zeitaufwändig, und mit zunehmendem Alter sinkt die Motivation, soviel "Leben" in diesen Unsinn zu investieren. Dennoch mache ich auch jetzt noch weiter, man kann sich der Versuchung nicht ganz entziehen.
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#6
Da halte ich mich eher zurück, bzw. kaufe Teile, die Schwächen haben, gar nicht.
In der Vergangehiet habe ich mich ein paarmal hinreißen lassen, Kaltgerätestecker einzubauen in Geräte, in das das Netzkabel fest eingebaut war: ich mag´s einfach nicht, wenn ich beim Wechsel im Regal immer das Netzkabel durch alle Öffnungen ziehen muß. Also kommt ein Kaltgerätestecker (dann können die Anschlußkabel im Regal bleiben) rein, und wenn das Ding keine Erde hat, lasse ich den entsprechenden Anschluß halt frei. Es findet also zur Vermeidung von Brummschleifen keine Zwangserdung statt. Ich weiß, daß da die Elektriker aufschreien von wegen Schutzklasse, aber mir ist das Wurst, und dem Strom auch.

Vielleicht hätte ich mir schon lange eine A700 angeschafft, wenn die lommeligen Cinch-Buschen auf der Platine nicht wären, die sich schon beim bloßen Hingucken verbiegt. Und dann das fest installierte Netzkabel... Da hat wieder jemand 5 vor 12 aufgehört zu denken, oder die Marketing-Abteilung hat gemeint, daß, wenn man da ein anständiges Blech a la A77 einbaut, die Kosten so in die Höhe schnellen, daß man für die Maschine kein Marktsegment mehr hat....

Naja, geschenkt würde ich eine nehmen.....und dann ein Plätzchen für anständige Anschlüsse suchen....

Frank
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#7
Ein Gerät sollte AUCH im O-Zustand, also mit allen Schwächen und Macken erhalten werden. Das heisst aber nicht, daß man jedes einzelne Exemplar eines Geräts unangetastet so lassen soll, wie es das Werk verlassen hat.

Im Falle der A700 würde ich sagen:
- es gibt genug davon
- solange es genug Geräte gibt, kann man modifizieren
- Der Umbau sollte möglichst so erfolgen, daß Rückbau möglich ist

Wenn ein Gerät aktuell ist, wird ganz selbstverständlich modifziert, entweder um allgemeinn zu verbessern oder auf eigene, indviduelle Bedürfnisse hin. Niemand meckerte, wenn eine NSU Max mit einer Horex-Gabel ausgerüstet wurde, dieser Umbau wurde respektiert. Und wenn jemand das Gehäuse einer A77 so mit Öffnungen versieht, daß er ohne Demontage an die Regler zum Einmessen hinkommt, ist das kein Grund zur Empörung.

Warum soll man eine historische Modifikation nicht nachbilden dürfen, vor allem, wenn sie auf breiter Front üblich war?

Zwischen verantwortungsvoller Modifikation und respektloser Zerstörung gibt es keine scharfe Grenze.

Ich würde der A700 ebenso einen Kaltgerätestecker und ein ordentliches Anschlussfeld spendieren, ich würde mir aber Gedanken darüber machen, daß mit möglichst wenig irreversiblen Eingriffen zu machen.

Wer weiss, vielleicht wird aus der A700 mal eine Rarity wie z. B. die Ferrograph Logic 7. Und eine solche würde ich nicht modifizieren. Hier wäre mir der O-Zustand wichtiger als der Gebrauchswert.
Michael(F)
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#8
Zitat:Manuel postete
(...) Bei Sammelobjekten würde ich sowieso nichts verändern, sondern möglichst versuchen, alles so weit wie möglich im Originalzustand zu belassen. Logisch, denn anders wäre es paradox.

(...) [/b]
Kommt darauf an, was für ein Ziel man mit seiner Sammlerei verfolgt. Wenn einer einen Henkelmann mit Prilblumen beklebt, weil das mal so modern war oder wenn einer z. B. die Potiachsen einer A77 abgezwickt hat, weil er mit Festpegeln arbeitet und versehentliches Verstellen ausschliessen wollte, dann lasse ich das u. U. so (es sei denn, ich habe etwas anderes mit dem Gerät vor). Es reut mich auch, ein völlig versiffte Studio-PR99 gereingt zu haben. Cola- und Kafferänder am Gehäuse sowie Zigarettenkippen im inneren belegen eine typische Gerätegeschichte, die man ruhig neben den O-Zustand stellen kann.
Michael(F)
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#9
Zitat:Michael Franz postete
Kommt darauf an, was für ein Ziel man mit seiner Sammlerei verfolgt. Wenn einer einen Henkelmann mit Prilblumen beklebt, weil das mal so modern war oder wenn einer z. B. die Potiachsen einer A77 abgezwickt hat, weil er mit Festpegeln arbeitet und versehentliches Verstellen ausschliessen wollte, dann lasse ich das u. U. so (es sei denn, ich habe etwas anderes mit dem Gerät vor). Es reut mich auch, ein völlig versiffte Studio-PR99 gereingt zu haben. Cola- und Kafferänder am Gehäuse sowie Zigarettenkippen im inneren belegen eine typische Gerätegeschichte, die man ruhig neben den O-Zustand stellen kann.
Ja, selbst eine Reinigung kann manchmal schaden, das hab ich auch schon zu spüren bekommen.
Ein Sammelobjekt mit einer ziemlich lebendigen Lebensgeschichte meinte ich mal durch viele kleine Einzelmaßnahmen in den Originalzustand zurück versetzen zu müssen.
Ich riß zuserst das holzfarbene d-c-fix von den silbernen Wangen ab, das vor über 35 Jahren verbergen sollte, daß eine junge Dame mit ihren damals modernen jeansfarbenen Clocks auf einer Reise das unter dem Autositz liegende Gerät verkratzt hatte.
Dann reparierte ich den Lautsprecher in den vor über 30 Jahren auf einer schwummerigen Kellerfete jemand Bier verschüttet hatte.
Dann baute ich den designerisch etwas mißlungenen Schalter für Chromdioxyd-Band wieder aus und verstopfte das übrig gebliebene Loch astrein unauffällig.
Als nächstes wurde der total runtergerubbelte Tonkopf gegen einen mit fast frischem Spiegel ersetzt.
Der Motor der über die Jahre zu jammern begonnen hatte wurde nachgeschmiert und nachdem auch das nichts mehr half gegen einen brauchbaren ersetzt.
Zuletzt bekam die schon leicht zerrige Endstufe wieder den originalen Arbeitspunkt verpaßt und es wurde eine neue Lautsprecherbuchse für die zerbrochene eingebaut.

Und was soll ich sagen, alles war prima gelungen, das Gerät sah wieder aus wie damals im Schaufenster, es spielte wieder wie damals als es neu war.
Aber. Es steht nur noch herum, es ist einfach nicht mehr mein Gerät, es hat sein Gedächtnis verloren. Es ist nicht mehr das was es mal war, als es noch verschandelt war.
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#10
Zitat:Michael Franz postete
Kommt darauf an, was für ein Ziel man mit seiner Sammlerei verfolgt. (...)
... und, damit zusammenhängend, vermutlich auch darauf, ob man das jeweilige Gerät nur einmal oder mehrfach besitzt. Eine A77 will man doch normalerweise im guten Originalzustand haben, aber wenn man die vierte Mk III Halbspur mit 9,5 und 19 cm/s bekommt, ist man vielleicht dankbar für "Lebensgeschichte" in Form individueller Merkmale.
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#11
Hi,

wie weit man geht, hängt davon ab was man mit dem Gerät machen will. Ein reines Sammlerobjekt wid man original lassen. Ein Gerät zum nur mal vorführen, wird man notdürftig reparienen.

Aber wenn es regelmäßig benutzt werden soll, kann man je nach Wissensstand und vorhandener Messtechnik modernisieren und umbauen, warum nicht, da kenne ich keine Grenzen!

Habe gerade 2 Tesla B116 modernisiert, mit Dolby B und Funksteuerung nachgerüstet. Etwas Arbeit, aber lohnenswert. Hier sieht man es ansatzweise http://www.dorfkirche-marzahn.de/mario/tesla.htm.

Oder hier, ein Röhrenradio mit Motorsuchlauf, Stradivari IV. Ein Teilstereogerät umgebaut auf Vollstereo (Lautsprecher, Stereodecoder einbauen, ZF-Verstärker modifizieren, Funkfernsteuerung. http://www.radiomuseum.org/forum/stern_r..._iv_4.html

Oder einen Dual Plattenspieler TT200 mit Entzerer nachgerüstet, 3-fach Equaliser und Hush Rauschfilter (ELV NRS 401, macht sich wirklich gut).

Einen anderen (nagelneuen - die gibt es wieder) Dual CS455 getunt bis das Rumpeln und Surren vom Motor endlich weg war (Chassis innen mit Schallschutzgewebe beklebt, den Motor rundum darin gekapselt und Entzerrer eingesetzt.

Zum Thema Sammel, Reparieren oder umbauen habe ich mal etwas ausührlicher geschieben, seht mal hier unter http://www.radiomuseum.org/forum/sammler...fragt.html

Ich ging sogar mal soweit, in einer defekten sw Bildröhre (sehr seltener uralt TV) ein Farbsystem einschweißen zu lassen, damit das Sammlerstück wieder läuft. Das funktionierte sorgar, jedoch leider mit ungleichmäßigen Focus.
http://www.radiomuseum.org/forum/reparat...ehren.html

Nach Veröffentlichung des Thrads bekam ich über das Köllner Radiomuseum eine Top Originalröhre und baute den Fernseher wieder zurück.

Aber leider es gibt es auch Grenzen und ist eigendlich mehr Spaß am Machen als später nutzen.


Lieben Gruß aus Berlin

Mario
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#12
Hallo,

ich finde "selbstgebaute Verbesserungen" nur akzeptabel wenn sie nicht zu sehen sind und eine echte Verbesserung bieten.

Also keine zusätzlichen Knöpfe, Tasten und LEDs. Z. B. Marios getunten Dual CS455 finde ich okay.

Gruß aus dem Münsterland

Karsten
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#13
Ich habe eben einen Umbau einer Technic RS-1500 gesehen. Ich habe nie geglaubt, jemals auch nur eine meiner Technics RS-1700/150x für Umbauten opfern zu können.

D i e s e n ...

http://cgi.ebay.de/Technics-RS-1500-Reel...dZViewItem


... Umbau finde ich aber schon attraktiv. Sieht professionell aus.

Fehlt nur das nötige Kleingeld ...


Gruß aus Mainz

DaBastla
Parmesan und Partisan, wo sind sie geblieben? Partisan und Parmesan, beide sind zerrieben!
(Mattias Beltz, T 27.3.2002)
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#14
Hier gab's schon mal einen Thread zu "getunten" Technics-Maschinen.
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#15
Ich denke, es geht hier um ein Denkmalbewußtsein für Geräte der Unterhaltungselektronik. Es gibt hier sicher einige Geräte, die seltener geworden sind und die es auch in keinem Museum zu bestaunen gibt.

Da es für diese Geräte (noch) keine Denkmalschutzverordnung gibt, können ihre Besitzer also rein rechtlich damit tun und lassen, was sie möchten. Es stellt sich aber die Frage, ob dies auch moralisch vertretbar ist.

Wiki:
Zitat:...Denkmalschutz dient dem Schutz von Kulturdenkmalen. Sein Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass Kulturdenkmale dauerhaft erhalten und nicht verfälscht, beschädigt, beeinträchtigt oder zerstört und dass Kulturgüter dauerhaft gesichert werden. Denkmalschutz ist Kulturgutschutz...
Die überwiegende Mehrheit der Geräte, um die es hier im Forum geht (Post-Röhren-Zeit), sind Massenware. Und wenn es früher jemandem einfiel, den Lenker einer NSU zu verändern, so muss das heute a) niemandem in den Sinn kommen und b) könnte man andere Ideen haben.

Meine Geräte sind mehrheitlich in meiner Sturm- und Drangzeit gebaut worden. Daher hege ich auch bei einigen den Wunsch eines Umbaus, wie ich ihn evtl. auch damals gehegt hätte. Ich sehe darin nichts schlimmes, selbst wenn das äußere Erscheinungsbild verändert würde. Sind die Geräte jedoch selten, dann wäre auch für mich eine Änderung nur dann tragbar, wenn ein vollständiger Rückbau sichergestellt ist.
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#16
Ich bin eigentlich kein großer Freund solcher Modifikationen. Allerdings denke ich gerade auch über eine nach: mein Grundig CF 7500 hat so eine dunkle Kassettenfachfront, so das nur schwer erkennbar ist, 'wie weit ist die Kassette denn schon'.

Ich überlege, wie man dies realisieren könnte, evtl. mit einer EL-Folie ("Leuchtkondensator)? Allerdings müsste man dann noch einen Inverter dazubauen, der diese speist. Es gäbe dann eine eher gleichmäßige Ausleuchtung, statt dem, was man bei LED erreichen würde. Na mal sehen, vielleicht lasse ich es doch lieber. Wink

Gruß Jens
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#17
Dieses Thema ist wohl eines, bei dem man natürlich seine eigene Meinung haben, aber auf keinen Fall Freunde kritisieren darf.
Jedem das seine. Keines der Geraete steht unter Denkmalschutz und keiner von uns hat die Verantwortung zu tragen, der Zukunft Geschichte übermitteln zu müssen.
Es sei denn, man will.
Auf der anderen Seite ist es für mich nicht verstaendlich, ein lange gesuchtes bestimmtes Geraet nach dem Erhalt so umzubauen, dass irgendwas anderes daraus wird.
Umbau und Erweiterungen verlangen Phantasie, Wissen und technische Begabung. Man darf dem Geraet gerne ansehen, dass da etwas veraendert ist, aber man muss ihm auch ansehen, dass es gut gemacht wurde.
Der Spass ist da der m. E. der wichtigste Faktor.
Allerdings habe ich meiner A700 keinen Stecker verpasst, sondern habe im Regal eine Verlaengerung mit eigener Steckdose. Eine Alternative waere eine Stecker-Kupplung im Netzkabel. Aber jedem eben das Seine.
Dafür habe ich in einige meiner Philips TBs Zaehlwerksbeleuchtungen eingebaut. Die N4520 hat eine IRFB bekommen, deren IR Sensor allerdings nicht angeschlossen ist, da ich mich nicht überwinden konnte, ein Loch in die Frontplatte zu bohren. Vielmehr konnte ich mich nicht entscheiden, wo am besten zu bohren waere.
Das gleiche mit der A700, ich habe nicht den Mut, ein Loch für den Sensor zu bohren, obwohl die Schaltung dafür, betriebsbereit, mit passendem Stecker, irgendwo herumliegt.
Der Gedanke, ein eigenes TB selber komplett zu bauen ist natürlich auch mein grösster traum.
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#18
Bemerkenswert: wenn z.B. ein Auto recht aktuell ist, kann man es tunen, pimpen, was auch immer. Anders gesagt: man individualisiert das Gefährt. Kommt es dann in die H-Kennzeichen-Jahre ist jeder Zusatzflügel verboten, alles muss Original sein.

Übertragen auf Audiogeräte bedeutet das: Boxen, die man damals schwarz gestrichen hatte, weil Nußbaum gar nicht geht, sind heute schwer zu verkaufen, weil die Sammler Nußbaumoptik und nicht selbstlackiertes wünschen bzw. die erste Maßnahme des Käufers ist der Umbau der Boxen auf den alten Nußbaumlook.
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#19
Vor der Frage Loch/Ausbruch machen stand ich auch vor kurzem bei meiner A77 MKIV HS. Es ging um den Einbau eines Betriebstundenzähler für die Köpfe, um mal festzustellen wieviel Betriebsstunden die Köpfe bei meiner Nutzung der A77 so bekommen. Habe bei Conrad einen kleinen Zähler (Fa. Bauser ) gefunden der keine Betriebsspannung benötigt (Lithiumbatt. eingebaut, 10 Jahre Laufzeit-LCD-Anzeige)und solange man eine Spannung anlegt zählt. Reset möglich durch anlegen von Spannung an anderen Anschluss. 12V- 120V DC / 24V - 240V AC . Nachteil des Zählers ist: die Schaltung ist vergossen, Batt.-wechsel nicht möglich, sowie die Anzeige ist Dezimal. D.h. es werden keine Minuten angezeigt nur 1/10 Stunden. Aber der maximale Fehler von 5 Min. 59 Sek. ist bei der Gesamtlaufzeit unbedeutend. Nach einigem Hin und Her habe ich dann vom Einbau abstand genommen und ihn oben auf dem Holzgehäuse mit Doppelseitigem Klebeband zwischen den Spulen befestigt so das ein Rückbau jederzeit möglich ist. Angeschlossen (angelötet) habe ich ihn an den Hubmagnet der Andruckrolle, da bei anliegen der Rolle ja auch die Köpfe benutzt werden.

Grüße vom

Soundboss Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#20
Zitat:timo postete
Hier gab's schon mal einen Thread zu "getunten" Technics-Maschinen.
... besonders gut gefällt mir die "Accessory Page" und der "Shopping Cart" Smile
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#21
Ach ja, ich hatte noch vergessen, zu bemerken, dass ich mit Timos Gedanken in 001 vollkommen übereinstimme..
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#22
Zitat:timo postete
...Vor allem die Unsitte, Holz- und unlackierte Metallteile ohne Notwendigkeit mit der schwarzen Sprühdose zu verschandeln...
Im Gegensatz zu Automobilen hatte der HiFi-Käufer nicht viel Wahl: ein Holzton und max. das ganze in weiß. Dass dies nicht jedem Geschmack entspricht und vielleicht sogar dem Gerät nicht gerecht wird, dürfte klar sein.

Ich habe eine SABA 600 SH in gutem Zustand. Das Holzgehäuse jedoch müsste man eigentlich schwarz lackieren. Ich bin kein Fan schwarzer Geräte, aber hier würde diese Farbe m.E. besser passen. Ich habe da mal eine lackierte schwarze 600er in der Bucht gesehen. Nur kann ich mich nicht durchringen, weil die 600 in einem so guten optischen Zustand ist... Hätte ich aber 2 Stück 600er, dann würde die schlechtere schon längst lackiert sein Wink
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#23
An highländer:

Prinzipiell hast Du recht, was nachträgliche Anbauten bei einem Kraftfahrzeug mit H-Kennzeichen angeht.
Außer, es handelt sich um zeitgenössische Anbauteile aus dem Zubehörhandel (oder vom Hersteller selbst), oder Tuningmaßnahmen, die zum Produktionszeitraum möglich und erlaubt waren (Bsp.: Oettinger OKRASA-Anlage beim 1954er Käfer).

Puristen aller couleur wollen alle Gegenstände im Orginalzustand - auch wenn es ohne "Tuning" manchmal Fehlkonstruktionen sind.

Ich selbst würde mich weder als Puristen, noch als "Modder" bezeichnen. Näher am Puristen schon, aber durchaus offen für sinnvolle Nachrüstungen/Umbauten. Das gilt für alle Bereiche (auch Bandgeräte - Bsp.: UHER 4000 report S, orginal mit "Bürstenmotor" und orginal Knätern bei UKW-Aufnahmen durch das Bürstenfeuer - umgerüstet auf nicht orginalen kollektorlosen Motor mit nicht orginalen UKW-Aufnahmen in guter Qualität).

Darum nicht vorschnell den Stab über Umbauten aller Art brechen, nur weil sie dem einen oder anderen nicht gefallen. Spätestens (wie schon oben erwähnt) beim Verkauf kommt dann das (böse) Erwachen...

Grüße
Wolfgang
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#24
Wolfgang,
du hast ja Recht. Aber bei kaum einem Umbau kann man von vornherein garantieren, dass es so wird, wie man es erwartet. Und wenn man nur ein Exemplar hat, dann ist das Risiko für mich zu gross, mich nachher aergern zu müssen.
Auf der anderen Seite stehen auf meiner "Liste" auch schon manche Umbauten, wie z. B. eine zweimotorige Stereo N4308 (leider nicht mehr vorhanden), oder ein RR800 mit echter Klangregelstufe und man( auch nicht mehr vorhanden). Aussteuerung, N4504 & Co "Abkühlungen" und Schaltungs"updates" sowie manche mehrmotorige Kassettendecks und zuletzt die Superslow B77.
Aber das vorherige gute Überlegen sollten man nicht übergehen.
Nur das Bohren an Frontplatten ist für mich garnicht, oder nur schwer zu akzeptieren.
Dennoch, wer daran mehr Spass hat, als ohne, soll er es doch ruhig machen.
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#25
Die Revoxens B- und Pr Maschinen mit Uher-Umlenkrollen auszustatten finde ich nicht übel, sieht gut aus, schont das Band und ist 100% reversibel. Grüsse Laetitia.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#26
Ich finde es erlaubt.

Wenn Rückbau möglich ist, sowieso.
Ansonsten muß es aussehen, als ob es das Gerät so vom Werk gegeben haben könnte.

Ich bin Benutzer und kein Sammler, aber durchaus ein Liebhaber. Bei meinen heißgeliebten ASC 300x ist die Kassettenfachbeleuchtung aber unbrauchbar und unerträglich piffig. So habe ich mir eine flächig leuchtende LED Beleuchtung gebaut. Und noch ein paar reversible Beleuchtungsfaxen.

@ Jens, es geht und gar nicht schwer.

@ Alle. Die versprochene Bauanleitung kommt bald. Dann in ASC Aufzucht und Hege.

P.S. Wer von euch einen FB-Sensor unterbringen will und die Kopfhörerbuchse (oder Mikro) nicht braucht, kann ja die Empfangsdiode in Schrumpfschlauch gepackt von hinten in die Klinkenbuchse einschieben.

Viel Spaß beim Basteln Leute, Arnulf.

MP 3 ist nicht kreativ, selbst das downloaden kann automatisch erfolgen.
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#27
Ich habe umbauten mit meiner Akai X201D vor, ich möchte:

- Fernbedienung für Auto Reverse einbauen:

Das ist einfach, ich muss nur die Kontakte der Tasten nach aussen führen. Ich baue eine 3,5er Klinkenbuchse ein. Dann ist ein Kontakt Masse und die anderen beiden Kontakte für jeweils eine Richtung. Dann baue ich'n kleines Kästchen mit zwei Tasten die mit einem 3 Adrigen Kabel und Klinkenstecker zur Maschine geht. Mehr Fernsteuern kann ich nicht, weil das Gerät ein Mechanisches Laufwerk hat.

- Beleuchtung für den Kopfträger:

Das ist nur Spielerei, bringt aber einen nutzen beim Kopfreinigen um den Dreck besser zu erkennen. Ausserdem währe das Toll so im Dunkeln wenn es aus dem Schlitz blau leuchtet. Das mache ich dann auch mit den VU's

- Mehr Aus- und Eingänge:

Mir reichen ein Line-Out und In nicht, ich Kopiere von und nach Kassette, Computer, Schallplatte. Da reicht das nicht. Entweder ich baue da mehr buchsen ein, oder ich schaffe mir ein Patchfeld an.
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#28
Zitat:Max postete
- Beleuchtung für den Kopfträger:

Das ist nur Spielerei, bringt aber einen nutzen beim Kopfreinigen um den Dreck besser zu erkennen. Ausserdem währe das Toll so im Dunkeln wenn es aus dem Schlitz blau leuchtet. Das mache ich dann auch mit den VU's
Nun ja, daran scheiden sich die Geister. Für mich käme es nicht in Frage. Ich wurde in einem anderen Forum ja schon dafür gescholten, ob man nicht die Anzeigelampe für den Skalenzeiger durch eine weiße LED ersetzen könnte. Klar, kann man. Nachdem ich die Originallampe aber bekommen habe, habe ich wieder zurückgebaut. Original ist und bleibt (für mich) halt ein Original. Was mich aber nicht davor abschreckt, die "weinroten Rödersteine" oder auch Tantalperlen durch aktuelle, damit auch bessere und stabilere Bauelemente auszutauschen. Wink

Gruß Jens
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#29
Wenn ein Gerät technisch noch eine gute Basis hat aber optisch nicht mehr gut aussieht modifiziere ich alles was mir sinnig erscheint. Da meine Modifikationen, warum auch immer, scheinbar nicht jedem anderen sinnvoll erscheinen nehme ich optisch besonders verschlissene Geräte die sich eh nicht mehr verkaufen lassen. Wenn ich etwas ganz besonderes vorhabe kaufe ich extra ein hässliches Gerät weil das ja auch in der Anschaffung deutlich günstiger ist. Schliesslich kommt es auf die Funktion an und die muss ich eh selber herstellen.
Meine Modifikationen beziehen sich meist darauf doofe Phono Eingänge durch gute Hochpegeleingänge zu ersetzen die dann durch weniger Verstärkerstufen auch weniger rauschen. Da ich aber von ganz alten Geräten eh weg bin gibt es jetzt deutlich weniger zu tun.
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