BASF PES 40 13” 250 Meter
#1
Hallo zusammen. Habe hier aus Familienbesitz ein 13 Zoll Band von BASF vorliegen, auf dem folgende Notiz aufgeklebt ist:
Datum: 21. 1. 1981
Aufnahmegerät: Nagra
Geschwindigkeit: 19/5
Pilotton: Quarz (steht da, also nicht Quartz)

Was ein Nagra ist und das Datum ist mir schon klar, was aber ist 19/5 (oder kann es auch ein S sein, ansonsten die Geschwindigkeit, nehme ich an) und was bedeutet der Pilotton? Und: Kann ich so etwas auf einer A77 oder ähnlichen Vierspurgeräten laufen lassen?
Danke für Eure Hilfe

Der Marcus
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#2
Grundsätzlich kannst du solch ein Band sicher auch auf einer A77 o.ä. laufen lassen.
Ich vermute, dass es sich um eine Halbspuraufnahme in Mono handelt, auf einer Spur wäre dann das Audiosignal, auf der anderen der Pilotton.
Probier's doch einfach aus, kaputtgehen kann nichts. Im schlimmsten Fall musst du am Abspielgerät eine Spur abschalten um das Pilotsignal auszublenden.
An der A77 wäre das der Spurwahlschalter ganz links. Der müsste dann entweder auf "I" oder "II" stehen.

19/5 könnte 19,05 heissen sollen. 19,05cm/s ist die eigentliche 19er Geschwindigkeit, die Kommastellen werden nur meistens nicht angegeben.
Was mit "Quarz" gemeint ist - keine Ahnung. Evtl. ein bestimmtes Pilottonverfahren?

Gruß,
David
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#3
Hallo,
der Pilotton wird für synchronen Ton bei Filmaufnahmen verwendet,
um dann bei der Überspielung den Ton "lippensynchron" anlegen zu können.
Da die Kameras um 1980 meistens einen quarzgenauen Antrieb hatten, konnte man auch den 50 Hz Pilotton, der exakt in der Mitte des Bandes in zwei gegenphasigen Spuren aufgezeichnet ist, von einem Quarz nehmen.
Nagra hatte das eingebaut oder als Zubehör.
Vermutlich ist das Band also eine Tonaufnahme zu einem Film, Mono, mit eben den Pilottonspuren in der Bandmitte.
Müßte mit einem 2mm 2-Spurgerät wiedergegeben werden können. Nicht mit einem Viertelspur oder Schmetterlingskopf, da hier der Pilotton hörbar wird.

Grüsse vom pasuenprofi
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#4
´
Wenn es Pilotton ist, wird es eine Vollspuraufnahme sein, denn die Stereo- Nagra, die IV-S, synchronisierte bereits mit Timecode (TC)

Die Pilotaufzeichnung ist wie oben erwähnt, auf 2 Spuren gegenphasig in der Mitte des Bandes aufgenommen. Da die Phasen sich aufheben, hört man auch auch Vollspur- oder Schmetterlingsköpfen nichts. Anders ist es bei Timecode, da kann man bei Wiedergabe mit Vollspur oder Schmetterlingsköpfen durchaus den Bezugston hören.

Anmerkung am Rande: Timecodemaschinen haben 2mm Trennspur. Auch wird es doch sicher eine 13cm Spule sein, denn 13" passen nicht mal mit dem QGB- Adapter auf die Nagra.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Zitat:Frank postete
Wenn es Pilotton ist, wird es eine Vollspuraufnahme sein, denn die Stereo- Nagra, die IV-S, synchronisierte bereits mit Timecode (TC)

Die Pilotaufzeichnung ist wie oben erwähnt, auf 2 Spuren gegenphasig in der Mitte des Bandes aufgenommen. Da die Phasen sich aufheben, hört man auch auch Vollspur- oder Schmetterlingsköpfen nichts. Anders ist es bei Timecode, da kann man bei Wiedergabe mit Vollspur oder Schmetterlingsköpfen durchaus den Bezugston hören.

Anmerkung am Rande: Timecodemaschinen haben 2mm Trennspur. Auch wird es doch sicher eine 13cm Spule sein, denn 13" passen nicht mal mit dem QGB- Adapter auf die Nagra.
Pilotton dient(e) zur Synchronisation von Filmkameras mit Magnettongeräten. Aufgezeichnet wird ein Sinussignal von 50 Hz (Europa, 24 oder 25 Bilder/s) oder 60 Hz (USA, 24 Bilder/s) entsprechend der lokalen Netzfrequenz. Die Kameras wurden von einem Netz-Synchronmotor betrieben, die Bandgeräte zeichneten auf einer Pilottonspur die Netzfrequenz von einer separaten Sekundärwicklung des Netzgerätes auf. Für netzunabängigen Betrieb wurden Filmkameras entwickelt, deren rotierender Pilottongenerator einen zur jeweiligen Bildfrequenz synchronen Pilotton lieferte. Um auf das bis dahin notwendige Pilottonkabel verzichten zu können, wurden später Filmkameras mit Quarz-Synchronizer und Bandgeräte mit Quarz-Pilottongeneratoren verwendet. Timecode kam dann mit der Verbreitung der Videotechnik ins Spiel.

Für die Tonaufzeichnung bedeutet das folgendes:
Es gab eine Vielzahl von Systemen zur Aufzeichnung des Pilottons auf dem sogenannten "Schmalband" - 6,3 mm Breite im Gegensatz zum Magnetfilm mit 16, 17,5 oder 35 mm Breite.

Das am weitesten verbreitete Pilottonsystem ist "Neopilotton" der Firma Kudelski, die jahrzehntelang "Nagra" Bandgeräte herstellte. Der Ton wird mit Vollspur aufgezeichnet, der Pilotton auf zwei schmalen Spuren in der Bandmitte mit unterschiedlicher Polarität. Bei Wiedergabe des Tons mit einem Vollspurkopf wird das Signal der beiden gegenphasigen Pilottonspuren ausgelöscht und ist nicht hörbar. Der Pilottonkopf mir seinen beiden gegenphasig angeschlossenen beiden Spuren kann das Signal wiedergeben und an einen Synchronizer weiterleiten. Bandgeräte mit Neopilotton wurden außer von Kudelski (Nagra III, Nagra IV-L, Nagra 4.2, Nagra IS) in geringeren Stückzahlen auch von Stellavox (SP7 und SP8 mit entsprechendem Kopfträger) und Uher (Uher 1000 Report Pilot, Uher 1200 Report Synchro) sowie von Tandberg (Arrivox-Tandberg) gebaut.

Für die Stereoaufnahme entwickelte Kudelski das "FM-Pilottonsystem" (Nagra IV-S). Zwischen den beiden Audio-Spuren - etwas schmaler als Halbspur - befindet sich die schmale Pilottonspur, der Pilotton wird auf einen Träger mit 13,5 kHz frequenzmoduliert.

Stellavox verwendete den zum FM-Pilot nicht kompatiblen "Synchroton", bei dem der Pilotton direkt, also ohne frequenzmodulierten Träger, auf der schmalen Mittelspur aufgezeichnet wird (SP7 und SP8 mit entsprechendem Kopfträger).

Bänder mit Neopilotton sind Monoaufnahmen und werden idealerweise mit einem Vollspurkopf wiedergegeben, Wiedergabe in stereo mit Schmetterlingskopf macht den Pilotton als Brumm hörbar, mit Halbspurkopf ist meist etwas weniger davon zu hören. Mit Viertelspur / Spur 1 sollte kaum noch ein Brumm hörbar sein - alledings ist der Rauschabstand ca. 8 dB schlechter als bei Vollspurwiedergabe. Ähnliches gilt für Synchroton.

Bänder mit FM-Pilotton sind Stereo- oder Zweikanalaufnahmen. Wiedergabe in stereo mit Schmetterlingskopf macht den Pilotton als hochfrequentes Zwitschern hörbar, mit Halbspurkopf ist kaum etwas davon zu hören, mit Viertelspur / Spur 1 ebenso.

Zitat:apple1984 postete
Habe hier aus Familienbesitz ein 13 Zoll Band von BASF vorliegen, auf dem folgende Notiz aufgeklebt ist:
Datum: 21. 1. 1981
Aufnahmegerät: Nagra
Geschwindigkeit: 19/5
Pilotton: Quarz (steht da, also nicht Quartz)
Ob der Pilotton von einem Quarzgenerator, von der Kamera oder vom Netz stammt ist in diesem Fall irrelevant. Es gab bei Nagra IV-L und Nagra 4.2 die Schalterstellungen "STD" und "LN" für Standard- und Low Noise-Bias, vielleicht ist das mit "19/S" gemeint!?... das wäre für die Wiedergabe wieder irrelevant.

tape2
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