Die Quadral Titan im Wandel der Zeit
#1
http://www.titanstory.de/de

Eine sehr interessante Historie, finde ich.

Zu meiner Kinderzeit, es muss so irgendwann um 1984 gewesen sein, hatte ich ein Prospekt von All-Akustik, in dem neben edlen Luxman-Verstärkern und Micro-Seiki-Plattenspielern eben auch Quadral-Lautsprecher beworben wurden. Das Spitzenmodell war die Titan, wahrscheinlich noch das Urmodell. In meiner kindlichen Phantasie malte ich mir aus, mir später mal so eine Anlage in mein Wohnzimmer stellen würde. Smile

Was soll ich sagen? Es ist nichts draus geworden. Ich hatte nie eine Wohnung, in die solche Drei-Zentner-Monster von Lautsprechern würdevoll hineingepasst hätten. Meine deutlich kleineren Magnat Monitor Supreme 2000 sind für meine Wohnverhältnisse eigentlich schon überdimensioniert.

Trotzdem schade, daß es solche kompromisslosen Boxen wie die frühen Titan-Generationen heute bestenfalls noch als für Normalsterbliche unbezahlbare Kleinstserie gebaut werden.
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#2
Gut gestaltete Website.
Mich würde interessieren weshalb die Firma vom ursprünglichen Konzept
der gefalteten Transmissionslinie abgekommen und zum
zum Prinzip der Bassreflexbox gewechselt hat.

Gruß Jan
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#3
Moin, die Werbung kannte ich noch garnicht.
So ca. vor 35 Jahren stand ich vor der Entscheidung ob es eine Titan oder eine Vulkan werden sollte. Letztendlich hat meine Frau damals die Entscheidung bgetroffen u. es wurde die Vulkan.
Leisten konnte ich mir die damals eigentlich garnicht, kam doch auch das erste Kind. Also selber bauen , wird billiger.! Damals gab es noch einige HIFI Geschäfte u. auch solche die Bausätze für Lautsprecher anboten.
Ich habe mir dann so einen Bausatz mit den org. Treibern u. der org. Frequenzweiche gegönnt . Mit dabei war auch ein Bausatzplan für das Gehäuse. Holzteile aus MDF Faserplatte 25mm habe ich mir im Baumarkt zurechtschneiden lassen, habe alle Vorbereitungen , Löcher Bohrungen usw. eingebracht u. dann die Teile zu einem mir befreundetem Tischlermeister gebracht. Der hat die Kanten abgerundet u. das alles verdübelt u. verleimt.
Danach bin ich damit zu einem Freund gefahren, der hat mir die dann geschliffen, gespachtet , geschliffen u. gespachtel.... u. anschliessend gemalt, Richtig! Gemalt mit Ölfarbe Weiss , mit Rolle. Wurde aber nahezu perfekt.
Ich schreibe das weil die letzte Aktion Treiber einbauen verkabeln, inbetriebnehmen , genau Gestern vor 35 Jahren war.

Heute stehen die noch immer bei mir im Wohnzimmer als Hauptlautsprecher, weder geändert, noch nachlackiert.

Billig war der Spass trotzdem nicht, Alles zusammen Holz, dämmwolle, Klemmen , Lausprecher usw. waren das etwa 2500 DM.

Gruss
Rainer
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#4
(26.07.2024, 06:35)Ferrograph schrieb: Mich würde interessieren weshalb die Firma vom ursprünglichen Konzept
der gefalteten Transmissionslinie abgekommen und zum
zum Prinzip der Bassreflexbox gewechselt hat.

Da kann ich mir eigentlich als erstes Kostengründe vorstellen. Ich kenne die Titan ab MkV nicht, weiß auch nicht ab wann da BR verbaut wurde und noch wneiger wie die klingen aber das letzte Quentchen Baß rausholen mit überhöhtem Aufwand hat man vermutlich halt irgendwann sein lassen.

Ich bin großer Fan der Vulkan/Titan seit dem ich in einem Stuttgarter Hifi Studio zu meinen Gymnasiumszeiten mal zufällig in den "High End" Bereich kam, in dem gerade jemand die Titan I und eine Magnat mit Ionen-HT Probe gehört hat. Seitdem hab ich einen weg mit der Titan.

Weil jahrelang keine günstig zu bekommen waren, hab ich mir dann mal eine Vulkan (ich glaube MkII) gekauft gehabt. In 2022 hätte es dann soweit sein sollen und ich hätte in der Nähe eine Titan (ich meine MkIII) günstig abholen können. Dieses 140kg Vieh hat sich aber dem Transport (trotz 2 Personen und Treppensteiger) auf Grund einer Holztreppe im "Geberhaus", die wir auf keinen Fall vermacken durften, so dermaßen hartnäckig verwehrt, daß ich vom Kauf zurück treten mußte. Wir standen schon nebst gemietetem Kleinlaster vor Ort mit Geld in der Tasche.

Heute bin ich eigentlich froh daß das nicht geklappt hat. Bei mir daheim hätten wir das Ding unter den Umständen eh auch nicht reinbekommen. Unser Treppenhaus wäre noch enger und gewundener und es wären noch mehr Stufen zu bewältigen gewesen.

Zudem ist der klangliche Unterschied zwischen Vulkan und Titan nicht groß - wenn ich ehrlich bin war ich sogar enttäuscht beim Probehören der Titan, weil mir kein Unterschied auffiel - was aber auch der mitgenommenen Musik geschuldet gewesen sein kann.

Somit: mMn ist die Vulkan der "verträglichere" Kompromiß. Billiger, kleiner, leichter, kann man besser bewegen und keinesfalls nennenswert schlechter.
Läuft bei mir an 2x600W mittels einer DBX BX-43 Endstufe von Jürgen Heiliger. Braucht man das ? Nein, aber hört sich immer cool an wenn man sagen kann man hat eine 1,2kW Endstufe Big Grin
Da fallen die Kumpels meines Sohnes immer vom Glauben ab Cool
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#5
Bei mir werkelt dieser hier an der Vulkan
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Accuphase_P-600
Vorher ein Harman Kardon Citation 22

Ich denke du hast Recht mit deiner Vermutung der Kostenminimierung. Zudem ist es auch schwierig den richtigen Treiber für eine T-Line zu finden.

Gruss
Rainer
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#6
Hallo Jan!

Ich nehme Deine Frage mit in´s Museum.

Und stelle sie dem Entwickler der Quadral 
Titan, sobald er wieder "zur Arbeit" kommt.

Leider ist er zur Zeit sehr intensiv mit einem
neuem Projekt beschäftigt, was ihn viel Zeit
kostet, da die Macher teilweise in NL sitzen.

Kann also ebbes dauern...

Gruß
Wolfgang
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#7
Oh, da bin ich aber auch gespannt Smile
Gruß, Kuni
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#8
(25.07.2024, 22:06)timo schrieb: .......
Zu meiner Kinderzeit, es muss so irgendwann um 1984 gewesen sein, hatte ich ein Prospekt von All-Akustik, in dem neben edlen Luxman-Verstärkern und Micro-Seiki-Plattenspielern eben auch Quadral-Lautsprecher beworben wurden. Das Spitzenmodell war die Titan, wahrscheinlich noch das Urmodell. In meiner kindlichen Phantasie malte ich mir aus, mir später mal so eine Anlage in mein Wohnzimmer stellen würde. Smile

.......

Ist jetzt zwar teilw. OT, passt aber zum Thema.

Kann ich wirklich gut nachvollziehen.- Meine absolute "Traumbox" war ( und ist eigentlich immer noch ) die

Visaton Atlas DSM MK II.

Platz genug hätte ich zwar eigentlich immer gehabt, aber früher nicht das Geld und später irgendwie von "ab gekommen"

Ich glaube immer noch, nachdem ich sie mehrfach "live" gehört habe, auch eben mit "meiner Musikrichtung" (vornehmlich Rock, Blues..)
- die Atlas DSM MKII ist eine der besten HIFI Boxen ever. - 

Speziell hier die MK II da (sieht von von außen nicht, , macht aber echt `was aus) ist ein 25cm Bass/Innentreiber im Gehäuse verbaut.

Leider nur eben gewöhnungsbedürftige Optik und Größe einer Standuhr (1,70m höhe ohne Absorber)..  Big Grin

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#9
(26.07.2024, 07:52)Rainer von Bargen schrieb: Bei mir werkelt dieser hier an der Vulkan...

Gruss
Rainer

Also sozusagen ein Kleinkraftwerk. Vermutlich wird's beim Einschalten kurzzeitig dunkel im Dorf ;-)
Aber ja, würde ich auch nehmen...

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#10
Wink 
Moin, wenn ich den Powerknopf drücke, verdunkelt sich kurz etwas die Beleuchtung im Wohnzimmer. Ich werde Heute Abend mal meine Frau bitten den anzuschalten, schaue dann mal auf die Strassenlaternen, draussen!  Smile

Gruss
Rainer
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#11
Ging mir durchaus ähnlich. Bei einer Vorführung der Titan I in einem HiFi Studio mit New Orders "Blue Monday", bei der sich die Bassmembranen sichtbar verformten, war ich bloody beeindruckt, war ab da immer mein Traumlautsprecher. Obwohl das ja eigentlich nicht gerade ein Qualitätsbeweis ist. Eine passende Wohnung wollte sich ohnehin nicht einstellen und heute würde mich die Lautstärke, die derartige Lautsprecher erzeugen können, eher nerven.
Eine gewisse Relativierung des Habenwollenfaktors hatte auch diese Analyse der Titan I zur Folge.
Viele Grüße
Lukas
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#12
Genau diese Analyse wird ja gerne her genommen wenn die LS schlecht gemacht werden sollen. 
Ich kann das dort geschriebene so nicht nachvollziehen. Das hängt aber sicher auch daran, daß die Geschmäcker verschieden sind und ich eine gewisse Hochtonbetonung ganz gerne mag. Von tsisch bumm kann da mMn aber keine Rede sein.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#13
(26.07.2024, 07:39)Kuni schrieb:
(26.07.2024, 06:35)Ferrograph schrieb: Mich würde interessieren weshalb die Firma vom ursprünglichen Konzept
der gefalteten Transmissionslinie abgekommen und zum
zum Prinzip der Bassreflexbox gewechselt hat.

Da kann ich mir eigentlich als erstes Kostengründe vorstellen.

Ja, genau so habe ich es mir auch erklärt.

Auch wenn es vielleicht etwas weit hergeholt erscheint: Mir drängt sich der Vergleich zur Abkehr von Tandberg und Akai von der Crossfield-Technik auf. So nach dem Motto: Es war im Prinzip eine gute Sache, aber halt auch viel Aufwand (und somit Kosten) für einen relativ geringen Nutzen. Die Denke im HiFi-Sektor hat sich ja mit der Zeit immer mehr von "Wir wollen das technisch maximal Machbare" zu "Wir wollen wettbewerbsfähig bleiben" verschoben.

Immerhin: Den Bändchen-Hochtönern sind sie treu geblieben.

(26.07.2024, 06:50)Rainer von Bargen schrieb: Also selber bauen , wird billiger.!

Der Sohn eines damaligen Nachbarn, damals schätzungsweise Anfang 20, hat sich auch einen Titan-Clone selbst gebaut. Es ging ihm aber nach eigenen Aussagen nicht um die Kosten, er traute der Qualität des Originals nicht über den Weg. Quadral habe die Produktion der Chassis nach Bulgarien verlagert (stimmt das eigentlich?), und das sei alles nicht mehr toll. Soweit ich mich erinnere, waren seine Boxen mit Visaton-Lautsprechern bestückt.
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#14
Die frühen Titanen hatten ja eine Bestückung von ISOPHON und TECHNICS/MATSUSHITA.

Leider waren die wunderbaren TH-800 Magnetostaten mit dem fetten Alnico-Magneten nach ein paar Jahren nicht mehr lieferbar und Quadral musste sich nach Alternativen umschauen.

Beim Umstellen von Line auf Reflex pflichte ich euch bei, die Herstellung der Transmissionline-Gehäuse mit den vielen schrägen Wänden/Kanälen im Inneren war sicherlich richtig teuer, während eine Reflex-Kiste vergleichsweise schnell zusammengedübelt ist. 

Groetjes, Frankie
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#15
Naja. So kann man irgendwie alles schlecht machen , wenn man nur will. Eigentlich hätte ich am Ende des Artikels irgendeine Werbung eines anderen Boxenherstellers erwartet!!


  was solls, ich habe ja die Vulkan u. Die hören sich gut an , sonst hätte ich die nicht mehr.
Meine Chassis sind von isophon, u. das Bändchen ist ein TH 400.

Gruß Rainer
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#16
Es gibt da so einen Bausatz für Titan/Vulkan nennt sich 08/15 , könnte sein das das auch damals schon der Bausatz/Vorschlag war. Der Betreiber der Website ist hier glaube ich auch Mitglied . Bei den Bausätzen sind Alternativ auch visaton Chassis verbaut.

Gruß Rainer
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#17
Ich habe von Lautsprecher Parametern leider fast keine Ahnung.
Welche Unterschiede hinsichtlich Eignung für TML oder BR gibt es?
Sind härter aufgehängte Membranen eher für TML geeignet?

Gruß Jan
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#18
Für TML Konstruktionen eignen sich im Prinzip alle Chassis, für Bassreflex braucht es Lautsprecher mit eher niedrigen Qs Werten, die Grenze ist da ca bei 0.4. Mit TML kann man auch noch mit Qs=0.7 recht ordentliche Ergebnisse erzielen.
Warum Quadral sich vom Prinzip TML verabschiedet hat, weiß ich nicht. Gründe dafür gibt es aber. So zB. die schon genannten höheren Kosten bei der Gehäusekonstruktion. Aber vermutlich durchaus auch qualitative Überlegungen. Bevor leistungsfähige Simulationsprogramme entwickelt wurden, wo man die Platzierung des Lautsprechers entlang der Line beliebig ausprobieren kann, war die übliche Konstruktion, das Chassis am Anfang des Schallleiters zu positionieren und die unerwünschten Resonanzen mit Dämpfungsmaterial zu bekämpfen, was nicht leicht zufriedenstellend gelingt, entweder hat man ein Loch im Grundtonbereich oder der Bass verschwindet. Hier ist eine Bassreflexkonstruktion wesentlich unproblematischer. Der Vorteil von TML Konstruktionen ist fehlende Kompression bei hohen Pegeln und in den tiefsten Regionen des Bassbereichs, daher haben Zuhörer den Eindruck, dass der Bass "tiefer durchatmet" als bei vergleichbaren Bassreflexkonstruktionen. Ein geschickter Entwickler kann diesen Bassreflexnachteil wohl aber vermeiden, aber das kostet vermutlich dann auch wieder etwas mehr.
Viele Grüße
Lukas
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