ANT Telcom C4 Manual/Serviceunterlagen
#1
Hallo Leute,

ich bin auf der Suche nach einem Manual und Schaltplänen
für meine Neuwerwerbung (ANT Telcom C4). Darin sind,[
in einem Adapter-Rahmen, C4e (Europakarten) Module
verbaut.

Es ist nicht grundsätzlich defekt, aber ich habe immer gern zu
allen meinen HiFi-Oldies die entsprechenden Unterlagen.

Außerdem möchte ich natürlich auch mal bei früher oder später
die techn. Daten überprüfen und evtl. wenn ESR mäßig nötig, den
ein oder anderen ELKO erneuern.
Auf jeden Fall werde ich den recht lauten Lüfter gegen
einen leiseren mit gleicher Luftmenge ersetzen, da wäre ein
Schaltplan des Netzteils schon hilfreich weil ich keine zusätzlichen
Störspannungen einkoppeln will.


Gibt es hier barmherzige Samariter die mir in dieser Sache evtl. weiterhelfen können?

Herzliche Grüße aus Saarbrücken, Thomas Altmeyer
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#2
Könnte ich mal ein Bild des Gerätes haben? Ich kenne nämlich keine ANT-Kompander mit Lüfter...
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
Moin,

hier die Bilder:

Herzliche Grüße aus Saarbrücken, Thomas Altmeyer


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#4
Das scheint mir eine Kombination des Telefunken-Einschubträgers ES 4 mit der neueren ANT-telcom-Schaltung zu sein.

Beim ES 4 wird der Wechselstromlüfter über eine separate Wicklung gespeist, die Spannung liegt - wenn ich mich nach 40 Jahren noch recht erinnere - bei oder unter 70 V, was die Kondensatorbeschriftung in deinem Bild zu bestätigen scheint.

Ich habe vier Kanäle der ANT-Schaltung in einem deutlich niedrigeren ANT-Gehäuse, ohne Lüfter und ohne Lüftungsschlitze. Bin mir also nicht sicher, ob der Lüfter in deinem Einschubträger wirklich benötigt wird.

Hier ist alles, was ich zu dem Thema habe:
https://we.tl/t-aYtEYCKFTN
Grüße
Peter


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#5
Hallo,

ich hatte auch mal diesen Einschubträger. Welche Karten dort verbaut waren, weiß ich allerdings nicht mehr. Der Lüfter war für einen Wohnraum zum Musikhören in der Tat unerträglich laut. Ich habe ihn daher durch einen moderneren 12 V Gleichstrom Papst Lüfter ersetzt und zu dessen Stromversorgung einen zusätzlichen kleinen Spannungsregler eingebaut.

Dann war es eigentlich annehmbar mit dem Lärm, nur ist einige Monate später einer der Einschübe ausgefallen. Das mag nichts mit dem schwächeren Lüfter zu tun gehabt haben, eventuell aber eben doch. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ich würde den Lüfter daher lassen, obwohl Peters Argument mit den "unbelüfterten" ANT 1HE Rackeinschub, wie ich ihn jetzt auch habe, nicht von der Hand zu weisen ist.

Beste Grüße

Arno
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#6
(16.05.2024, 18:34)R2R schrieb: Dann war es eigentlich annehmbar mit dem Lärm, nur ist einige Monate später einer der Einschübe ausgefallen.

Das klingt nach den ursprünglichen Telefunken-Einschüben, die mit der Zeit sehr fehleranfällig werden konnten. Meine habe ich deswegen komplett entsorgt. Diese Einschübe brauchen in der Tat Querlüftung.

Telefunken-Original:
   
   

ANT-Weiterentwicklung:
   
   
Grüße
Peter


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#7
Hallo Peter,

die von Dir gezeigten Platinen kommen mir bekannt vor.... Confused .

Ich hab's  dann aber wie Du gemacht, und mich nach einem 4 kanaligen ANT Einschub mit Übertragern umgeschaut (Typenbezeichnung könnte nach Erinnerung 124 sein, er ist aber eingebaut und ich sehe das Typenschild daher nicht). Bei dem habe ich dann noch einen Ein/Ausschalter für den Tatü tata Signalton angebracht. Der läuft in der Tat bisher ohne Probleme, wird aber auch selten benutzt

Beste Grüße

Arno
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#8
Voooorsicht bei den Europakarten: Die Elkos laufen aus und die Suppe frisst sich durch die Durchkontaktierungen durch. Da ist dann selbst die Rückseite vergammelt!
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#9
Erster Zwischenbericht:

Danke an den netten Spender des Handbuchs zum Einschub und
den Unterlagen zu den Einschüben.

Ich habe netterweise von einem der EBM-Papst Distributoren
das Datenblatt, siehe Anhang, für den Original-Lüfter (Typ 900 von 1985)
erhalten und mich anhand dessen für einen Noctua NF-A8
als leiseren Ersatz, mit etwa gleichem Luft-Durchsatz
entschieden. Die ungefähr 30W aller Einschübe wollen auch zuverlässig
abgeführt werden damit die zulässige Betriebstemperatur von 45 Grad Celsius
nicht überschritten wird.

Übrigens ist dieser Papst-Lüfter auch in einigen, alten, Tektronix-
Oszilloskopen und auch in anderer Studiotechnik und Messtechnik verbaut. 

Den Noctua-Lüfter werde ich im Einschub, hinter dem Gleichrichter, an die
+15Volt Schiene, evtl. noch mit 2 Dioden in Reihe (12V Lüfter),
anschließen.
Allerdings ist das kein "Plugin" Ersatz, die 4 Befestigungslöcher
dazu werde ich erst bohren müssen. Zum Glück lässt sich die 
Halterung recht einfach ausbauen.

Dann muss ich mich entscheiden ob ich die XLR Eingänge asymmetrisch
anschließe und nutze, lt. Handbuch ist das mit Anpassung der 
Pegelwiderstände möglich, oder ob ich Symmetrier-Übertrager nutze. 
Wenn jemand speziell dazu vielleicht was sagen könnte, um mir die 
Entscheidungsfindung zu erleichtern  Angel , wäre ich dankbar.

Theoretisch wäre es auch möglich, lt. Einschub Unterlagen, die Einschübe
an den Edge-Konnektoren des Trägers asymmetrisch zu verdrahten, 
das wäre aber ziemlicher Aufwand, würde noch zusätzliche Bauteile (R,C) 
erfordern und die Originalität aufheben.

Die Einschübe muss ich mir noch bezgl. des Zustands der Elkos genauer
anschauen.

Herzliche Grüße, 
                            Thomas


Angehängte Dateien
.pdf   900-950.PDF (Größe: 1.7 MB / Downloads: 8)
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#10
Für den Anschluss an Geräte mit unsymmetrischem Anschluss haben sich bei mir die Kramer 4208 bzw. FC-4208 „balanced/unbalanced audio transcoder“ bewährt:

   

Da hat man dann auch gleich noch Regler zur Pegelanpassung. Es gibt je vier Kanäle in der einen und in der anderen Richtung. Falls mal eines der Potis nicht sauber läuft, hat man hier Auswahl, wenn nur zwei Kanäle benötigt werden.

Die Teile gibt es bei ebay immer mal wieder für erstaunlich wenig Geld. Aktuell finde ich nur bei Reverb einen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#11
(29.05.2024, 10:02)taltmeyer schrieb: Danke an den netten Spender des Handbuchs zum Einschub und
den Unterlagen zu den Einschüben.

Nicht der Rede wert.

(29.05.2024, 10:02)taltmeyer schrieb: Dann muss ich mich entscheiden ob ich die XLR Eingänge asymmetrisch anschließe und nutze, lt. Handbuch ist das mit Anpassung der 
Pegelwiderstände möglich, oder ob ich Symmetrier-Übertrager nutze. 
Wenn jemand speziell dazu vielleicht was sagen könnte, um mir die 
Entscheidungsfindung zu erleichtern  Angel , wäre ich dankbar.

Die Eingänge von Kompressor und Expander kannst du auf jeden Fall asymmetrisch versorgen. Bei den Ausgängen kommt es darauf an, welche Platinen verbaut sind. Mit den ersten TFK-Platinen geht das nicht ohne Übertrager, die neuen von ANT sind da weniger empfindlich.
Grüße
Peter


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#12
Hier noch ein Link zu einem sehr interessanten und lesenswerten Text zur
Entwicklung von Telcom C4/High Com/Hobby Com/Nagamichi High Com II:

https://www.ernstschroeder.de/highcom_d.htm

Thomas
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#13
Danke für den verlinkten Beitrag. Das motiviert mich das ANT e300 System beim mir endlich mal in Betrieb zu nehmen.

Viele Grüße
Linus
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#14
So, ich habe jetzt den Noctua Lüfter eingebaut
und mit einem zusätzlichen Gleichrichter/Lade-Elko (470uF/35V)
an eine der beiden ursprünglichen Lüfterwicklungen (2x12V)
angeschlossen. Somit können auch keine Rückwirkungen
auf die Einschübe eintreten.

Nach Hersteller-Angaben hat 

der alte Papst         der neue Noctua
30m³/h                  35m³/h
16dB(A)                 10dB(A)
1800U/min             1400U/min
2,5Watt                  0,5W

Damit bin ich zufrieden, zudem der alte Papst in seinem
derzeitigen Zustand leicht rumpelt und mit Sicherheit
wesentlich lauter als 16dB(A) ist. 
Das leichte Rauschen bei geschlossenem Gehäuse ist
aus mehr als 1m Abstand unhörbar für mich, ganz im 
Gegensatz zu dem sehr deutlich hörbaren Geräusch
vorher  Smile

Ich werde den Einschub-Träger jetzt mal, mit den Einschüben,
einige Stunden laufen lassen und mit der Infrarot Kamera
dann die Temperatur-Verteilung außen und  innen
überprüfen...  Idea

Herzliche Grüße,
                           Thomas
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#15
3 Stunden läuft der Einschubträger mit den Einschüben.

Die Leistungsaufnahme beträgt ca.: 26Watt 

Auf der rechten Seite (Lufteinlass) erreicht das Gehäuse ca. 30 Grad Celsius.
Auf der linken Seite (Luftauslass) haben wir am Gehäuse ca 35 Grad Celsius.
Im Gehäuse ist die linke Seite bis hin zum Lüfter wegen des Netztrafos und 
der Siebdrossel erwartungsgemäß am wärmsten. Auf der rechten Seite
(Einschübe) ist es ca. 3 Grad kühler, aber die Relaisspulen der Einschübe sind
deutlichst zu erkennen (ca. 4 Grad wärmer).
Das nachträgliche Aufstellen des Gehäuses  auf ca. 5mm hohe Filzscheiben
hatte eine Absenkung der Gehäuse-Temperatur (nach ca. 15 Minuten) um 1,5 Grad,
vermutlich durch bessere Konvektion am Gehäuse zur Folge.

Folglich sind die Einschübe, ohne zur genaueren Untersuchung deren Abdeckungen
zu entfernen, noch etwa 15 Grad von der maximal Temperatur, lt. Handbuch 45 Grad,
entfernt.

Das sollte ausreichen um Schäden durch Überhitzung zu vermeiden.

Herzliche Grüße, 
                          Thomas


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#16
Sorgfältige Arbeit!

Übrigens haben die lauten Lüfter früher kaum jemanden interessiert, auch die (noch lauteren) des Dolby 363 nicht (A und SR), weil solche Zusatzgeräte in einem eigenen Raum oder schalldämmendem Schrank (Ü-Wagen) untergebracht waren, jedenfalls nicht unmittelbar in der Tonregie.
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#17
Zwischenbericht:

Mit meinem Noctua Lüftereinbau bin ich zufrieden.
Wegen der XLR Ein-/Ausgänge habe ich mich für einen Kramer  FC-4208,
wie weiter oben empfohlen wurde, entschieden. Jetzt muss ich das Ganze noch
verkabeln und vor allem einpegeln. Bin mal gespannt wie mir das gelingt und
ob die Telcom Einschübe funktionieren...

Thomas
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#18
Daß die alten Telefunken Karten fehleranfällig sind ist altersbedingt klar. Da sind so viele Tantalkondensatoren drauf, daß es ein Wunder wäre, wenn die nicht kaputt gingen. Wenn man die alle erneuert ist die Fehlerquelle #1 aus dem Weg geräumt. Gleiches Spiel bei meinen alten Dolby Karten. Da habe ich auch alles erstmal recapped und seitdem ist Ruhe.
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#19
(20.06.2024, 14:12)jensenmann schrieb: Daß die alten Telefunken Karten fehleranfällig sind ist altersbedingt klar.

Da habe ich schon die lustigsten Phänomene kennengelernt. Von ständigem Blubbern über Verzerrungen und dumpfem Klang, Aussetzen einzelner Frequenzbänder bis zur völligen Stille war fast alles dabei. Die "Neuen" von ANT hingegen lassen sich auf ±0,5 dB über den gesamten Dynamikbereich paaren.
Grüße
Peter


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