? Maxell Bändern UD XL vs LPR35
#1
Hallo,

gerne würde ich nochmal auf euer Fachwissen zurück greifen.
Hab eine A77, von Holger revidiert und auf LPR35 eingemessen.

Auf 26,5 cm Spule ist es mir für manche Zwecke zu unhandlich, auf 18cm Spule ist die Spielzeit recht kurz.

Es gibt da aber ein Doppelspielband von Maxell wie zB UD 25-120 auf 18 cm Spule ohne Rückseitenbeschichtung, was mir von der Laufzeit und dem geschmeidigen Material (1/4 Spur) gut gefallen würde.

Dazu die Fragen:

1) Ist das Band (UD) grundsätzlich zu empfehlen und mit einer auf LPR 35 eingemessenen Maschine gut verwendbar?

2) Ich las, dass das UD das älteste Maxell Band sei. XL 1 wäre neuer (besser?). Andererseits wird das UD in recht neu wirkenden, blau/schwarzen Kartons geliefert. Ist es also eine alte Emulsion, die nur noch immer im Programm war, aber das XL unter Qualitätsaspekten vorzuziehen ist?

3) Ist von Tripleband auf der A77 abzuraten?

4) Macht die Rückseitenbeschichtung bei der A77 Sinn? Bzw las ich, dass man Band ohne Beschichtung nicht auf Metallspulen wickeln soll (wegen statischer Entladungen etc.). Ist da was dran?

Danke,
Thomas
Zitieren
#2
Hallo Thomas!

Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=188271#post188271 schrieb:1) Ist das Band (UD) grundsätzlich zu empfehlen und mit einer auf LPR 35 eingemessenen Maschine gut verwendbar?

Mal so gesagt: Deine auf LPR35 eingemessene Revox wird nicht explodieren oder Feuer fangen, wenn Du sie mit Maxell UD betreibst, aber auf LPR35 eingemessen heißt halt, daß sie die optimalen klanglichen Ergebnisse nur mit diesem Bandmaterial erreicht. Ich glaube nicht, daß da ein Fremd-Bandtyp besser oder schlechter ist als der andere.

Zitat:2) Ich las, dass das UD das älteste Maxell Band sei. XL 1 wäre neuer (besser?). Andererseits wird das UD in recht neu wirkenden, blau/schwarzen Kartons geliefert. Ist es also eine alte Emulsion, die nur noch immer im Programm war, aber das XL unter Qualitätsaspekten vorzuziehen ist?

Das UD ist qualitativ im Maxell-Programm unterhalb des XL-I angesiedelt (noch eine Stufe darunter gibt es das LN). Das XL-I kam tatsächlich erst nach dem UD auf den Markt (der Vorgänger bis in die frühen 1980er Jahre war das UD-XL), aber blieb m.W. zusammen mit diesem bis zum Ende der Produktion im Programm (das UD in blau-schwarzen, das XL-I im silber-schwarzen Karton).

Wenn Du auf Rückseitenbeschichtung verzichten kannst, ist das UD ein prima Band, um Längen besser als BASF LP/DP und Konsorten.

Zitat:3) Ist von Tripleband auf der A77 abzuraten?

Funktionieren tut das auf der A77 schon, aber Tripleband ist in der Summe seiner magnetischen und mechanischen Eigenschaften immer nur ein schlechter Kompromiss.

Zitat:4) Macht die Rückseitenbeschichtung bei der A77 Sinn? Bzw las ich, dass man Band ohne Beschichtung nicht auf Metallspulen wickeln soll (wegen statischer Entladungen etc.). Ist da was dran?

Habe ich nie Probleme mit gehabt. Rückseitenbeschichtete Bänder wickeln beim Spulen sauberer und sind für Offenwickel geeignet, aber ansonsten geht's auch ohne.

Gruß,
Timo
Zitieren
#3
Hallo Thomas,

Triple-Band ist ein No-Go.
Das Band ist einfach zu dünn, nicht nur der Träger auch die Magnetschicht.

Maxell geniesst einen absolut guten Ruf für seine Magnetbänder, es gibt sie allerdings nicht mehr Neu.

Wenn Holger Dir die Revox auf das LPR35 eingemessen hat, würde ich dabei bleiben.

Grüße
Volkmar
Zitieren
#4
UD ist problemlos auch bei LPR-Einmessung nutzbar und nur gering schlechter als ein UD-XL oder XL-I

Das 25-120 sollte das äußerste der "Gefühle" sein Wink
Zitieren
#5
Vorsicht! Rückseitenbeschichtete Bänder sind nicht per se für Offenwickel geeignet, sondern nur rückseitenbeschichtete Bänder, die vom Hersteller für Offenwickel vorgesehen sind. So werden Dir im Offenwickelbetrieb garantiert einige Maxell XL I trotz Rückseitenbeschichtung im Zimmer rumfliegen!

Gruß Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#6
Ich möchte dann darauf hinweisen, dass es von BASF und Emtec auch ein DPR26LH gab, ein rückseitenmattiertes Doppelspielband, welches 1973-1984 produziert wurde und in den magnetischen Eigenschaften einen hohen Verwandtschaftsgrad zum älteren LPR35 aufweist! Zwar ist das LPR der letzten Jahre ein etwas anderes (besseres) Band als jenes aus den 1980ern, aber die Einmessung passt einigermaßen. Das gilt auch für das DPR26LH, nach dem in der Bucht zu suchen ich Thomas einfach mal vorschlage. Wenn du eins gefunden hast (es geht auch Braun TB1025, das ist das Gleiche) probier es aus. Dann kannst du selbst beurteilen, ob es für deinen Geschmack zur Einmessung passt!

Wenn sowieso Altbänder zur Diskussion stehen, kann man auch das kompatibelste mit in die engere Wahl ziehen! Allerdings findet man dieses Doppelspielband nicht gerade wie Sand am Meer, aber ab und zu schon...

LG Holgi
Zitieren
#7
Danke für die Hinweise.

Ich bin indes erstaunt, für welche Preise diese Bänder weg gehen, vor allem, wenn sie unbenutzt sind.

Da kann man preislich ja gleich zu Pyral Neuware greifen mit Garantie.
Zitieren
#8
Von Pyral gibt es aber kein Doppelspielband mehr neu, da die benötigten Trägerfolien schon seit Jahren nicht mehr produziert werden. Ich würde beim LPR35 bleiben.
Zitieren
#9
Ja, das würde ich auch...
Zitieren
#10
Besten Dank.

Hab halt ein wenig experimentiert. Das UD klingt auch nicht übel, rauscht aber schon stärker. Kann irgendwie auch cool sein. Wink

Siehe im Anhang meine Experimentierbänder. Interessant wäre noch ein Chromdioxidband

Frage: welchen Zweck sollen die 3 Löcher auf der 18 cm Kunststoffspule erfüllen.

Und: ist es normal, dass bei 9,5 cm Bässe teilweise etwas scheppernd klingen, während sonst der allgemeine Frequenzganz hörbar im Hinterband kaum Einbußen verzeichnet?
Dachte erst, es wäre übersteuert, aber eine Rücknahme des Pegels bringt nicht so viel, dafür rauscht es dann umso stärker.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Zitieren
#11
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=188457#post188457 schrieb:... Interessant wäre noch ein Chromdioxidband...

Und: ist es normal, dass bei 9,5 cm Bässe teilweise etwas scheppernd klingen, während sonst der allgemeine Frequenzganz hörbar im Hinterband kaum Einbußen verzeichnet?...
Du meinst sicher EE-Band...das kann die A-77 nicht verwerten...

Und scheppern darf grundsätzlich nichts, nicht auf 9,5 und auch nicht auf 4,75 o.ä. Wink
Zitieren
#12
Hört sich zwar jetzt seltsam an, aber scheppernde Bässe klingen für mich nach korrodiertem Biastrimmer. Hatte ich jedenfalls vor Jahren an der X 2000R. Ansonsten darf der Pegel nicht zu hoch sein. Entweder Friedrich Engel oder Hanz Joachim schruben vor Jahren hier, daß sie es für verkehrt halten, bei Revox den Bezugspegel bei 9,5 auf "hohe" 250 Nanoweber festzulegen, weil die Bänder es nicht verkraften würden, wenn man dann im Endeffekt mit über 500 Nanoweber bei 9,5 draufbrät!

Gruß Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#13
Ich denke nicht daß es am Pegel liegt, denn er schreibt ja selbst daß die Rücknahme des Pegels nichts ändert.
Außerdem verkraften die Bänder das ganz gut - auch bei 9,5 (was ich selbst benutze); da muß man nur beim Hochton aufpassen
Die Maschine wurde ja revidiert und dabei auch die Trimmer erneuert - das kann's also auch nicht sein.
Viele Grüße
Jörg
Zitieren
#14
Meint ihr, die Maschine neigt von Haus aus dazu, recht hoch auszusteuern, selbst wenn die VU Meter gar nicht über 0 DB ausschlagen?

Mit anderen Bändern, konkret LPR 35 und das Original Revox Band (nun rd 40 Jahre alt) klingt es besser. Vllt lag es auch am Maxell UD, dass die Bässe nicht so fein aufgezeichnet werden?! Muss ich mal beobachten.

Was hats nun mit den 3 Löchern am Spulenkern, vgl Photo, auf sich? Wink

Thomas
Zitieren
#15
Die sind da, damit dort Löcher sind.

Vielleichtz machen sie auch das Einfädeln ein klein wenig leichter, wenn man die kleinen Einfädelschlitze verwendet.

Vor vielen, vielen Jahren, hatten auch noch nicht alle Tonbandgeräte eine Dreizackaufnahme, sondern nur einen Mitteldorn und einen Mitnehmer, mit dem man die Etiketten zerpiekste und der dann in ein kleines Loch in der Spule greifen konnte. Diese Löcher waren allerdings kleiner, als die der maxell-Spule.

Außerdem ist eine Spule auch ein Design-Objekt. Schau dir mal die Vielfalt an Spulenentwürfen an. Daher mein erster Satz. Der Spulendesigner fand die Löcher wahrscheinlich wichtig.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#16
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=188492#post188492 schrieb:...Vllt lag es auch am Maxell UD, dass die Bässe nicht so fein aufgezeichnet werden?!...
...dann ist es kein Maxell... Big Grin
Zitieren
#17
Zitat:Frage: welchen Zweck sollen die 3 Löcher auf der 18 cm Kunststoffspule erfüllen.

Lasse Dich von Niels nicht aufs Glatteis führen.

Er hat völlig recht mit:
Zitat:Vor vielen, vielen Jahren, hatten auch noch nicht alle Tonbandgeräte eine Dreizackaufnahme, sondern nur einen Mitteldorn und einen Mitnehmer, mit dem man die Etiketten zerpiekste und der dann in ein kleines Loch in der Spule greifen konnte. Diese Löcher waren allerdings kleiner, als die der maxell-Spule.

Wenn Du Dir die Kunstoffspulen mit 3-Zack Halterung ansiehst, wirst Du in den meisten Fällen diese Löcher finden, zumindest eins neben dem 3-Zack, egal ob 26er, 18er, 15er, 22er, 25er.
Dieses Loch ist vom Abstand zum Mittelloch wohl auch genormt, nur mal die Kerne übereinander legen.
Bislang ist mir nur ein Bandgerät über den Weg gelaufen das sowas hatte, eine Marlux bzw. eine Abart davon, aus Japan.

Ich weiß ja nicht wie Niels Bänder in die Spulen einfädelt, aber um die Löcher zu benutzen muß er bei einigen Spulen bzw. Spulen-Grössen einen Knoten machen. Smile

Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
#18
Hallo Volkmar,

das mit dem Einfädeln meine ich vollkommen ernst. Pro Spulenseite sind zwei Löcher mit einem kurzen Einfädelschlitz versehen. Gelegentlich benutze ich diese auch. Dank der Löcher sind die Schlitze leichter zu verwenden als z. B. die kurzen Schlitze bei einigen Scotch-Spulen.

Hier, die rechten Spulen meine ich.

[Bild: 13-18-weiss01.jpg]

niels

Noch eine Ergänzung. Bei den rechten Spulen ist der Schlitz, wie bei den klaren maxell-Spulen, gerade ausgeführt, also nicht mit diesem 45-Grad-Winkel, wie z.B. bei BASF- oder AGFA-Spulen.
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#19
Also ich weiss ja nicht wie ihr eure Bänder einfädelt... aber ich drücke das Ende des Vorspannbandes immer an den Spulenkern und drehe paar mal die (rechte) Spule - bis das Band gestrafft ist. Das sieht doch nicht so dolle aus wenn man diese Schlitze (die es ab 22cm abwärts gibt) benutzt. Das Ende des Vorspannbandes flattert herum und ist irgendwann ausgefranzt.
Meine TOP - Wickler:
Akai GX 747
Sojuz 111
Revox A 77 1/4 Spur und HS
Zitieren
#20
Auch wenn es nun zum Einfädelthread mutiert, ich lasse meistens einen Zentimeter Vorspann rausstehen. Somit weiss ich auch nach längerer Nichtbenutzung des Gerätes immer, welche Seite gerade aufliegt. Der kleine Fitzel bleibt natürlich glatt. Verdrillerte Vorspannzipfel sind ein absolutes No-Go.
Zitieren
#21
PeterSIB,'index.php?page=Thread&postID=188556#post188556 schrieb:aber ich drücke das Ende des Vorspannbandes immer an den Spulenkern und drehe paar mal die (rechte) Spule - bis das Band gestrafft ist.
Da geh ich mit dir vollkommen konfus! ^^

Allerdings gibt das mit meinen Wurstfingern bei kleinen Spulendurchmessern (13 oder 11 cm bspw.) und/oder ungewöhnlichen Spulendesigns Probleme. Ich nutze dann schon die Einfädelschlitze, drehe dann aber die Spule etwas weiter und ziehe dann den Schnippel wieder rein.
Meine Vorspannanfänge jedenfalls müssen nicht alle paar Wochen um 5 cm gekürzt werden, weil sie verknittert und vergriesgnaddelt sind!...

LG Holgi
Zitieren
#22
Richtig fies wird es bei <11 cm! Abartig sind die rauchfarbenen Spulen von Audio Magnetics, die sind offenbar für Halbspurbetrieb vorgesehen und lassen sich fast nur von einer Seite einfädeln.
Zitieren
#23
Nochmal zum Thema:

Heute habe ich das Maxell UD nochmal mit der auf LPR 35 eingemessenen Revox bespielt.
Grundlage der Aufnahme war eine Decca LP der Knef, gute reine Aufnahme.
Von der LP hörte es sich recht rund und harmonisch an. Bei der Monitor-Kontrolle hörte sich die Stimme dagegen leicht schrill, insgesamt etwas in Richtung eines hohen Klangbildes verfärbt, an.
Übersteuert war die Aufnahme nicht.

Für sich genommen ist die ok, aber harmonisch hört sie sich, grade im Vergleich zum Original, nicht an.


Noch was: grade bei 9,5 treten manchmal ganz kurze Pegelschwankungen, oft nur in einem Kanal, auf. Dropouts?
Beim UD Band fällt es sehr auf, ein Genuss ist es nicht, die Aufnahme zu hören. Unterbewusst warte ich schon drauf, wann der nächste Ausfall kommt.

Mittlerweile überlege ich, ob es nicht besser gewesen wäre, eine 1/2 Spur statt 1/4 Spur zu nehmen. Mit 9,5 klingt die Aufnahme schon sehr gut. Und 19 cm bei 1/4 Spur sind doch eher, wenn ich es richtig gelesen hab, wegen Übersprechen, weniger empfehlenswert. Zudem hat man bei 9,5 1/4 Spur je nach Band mit diesen wirklich lästigen Dropouts zu kämpfen.

Thomas
Zitieren
#24
Hallo Namensvetter,

deine Überlegung solltest du weiter ausbauen und entsprechend festigen: Halbspur !!

Als (auch) Revox-Fan besitze ich einige Viertelspur-Geräte und kann nur von Kummer ob dieser Spurlage berichten. Als Viertelspur-tauglich haben sich bei meiner bescheidenen Auswahlmöglichkeit an Geräten nur die der Hersteller Uher und Akai bewährt. So leid es mir tut, Revox und Viertelspur schließen sich - zumindest für mich - aus. Übersprechen (bei 19 cm/s) und die außerordentlich hohe Drop-out-Rate sind für mich nicht akzeptabel.

Allerdings gehöre ich aber auch zu denen, die auch mal ein gebrauchtes Band bespielen wollen. Neue, unbenutzte Bänder mögen da sicher besser für die Revox sein.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste