Artikel auf Dradio: Es plärrt, es kreischt, es fiept
#1
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ewelten/2109465/

Zum Thema Sound mit dem Stichwort "geplante Obsoleszenz in der Musik".

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Leider zu spät gesehen, ich höre gern mal Deutschlandradio Kultur auf MW, 990 kHz.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#3
@niels: Danke, ich höre es mir nachher an! 8o

@dl2jas: Klicke bei der von niels gegebenen Seite einfach auf das kleine Lautsprechersymbol mit dem Rechtspfeil, dann hörst Du die Sendung! Rolleyes

Gruß,
digilog
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#4
Hallo zusammen.

Wen wunderts denn noch? Ich kenne kaum noch Sender, Klassik vielleicht noch ausgenommen, die nicht diesen komprimierten Mist senden. Jeder Sender schaut doch auch nur noch auf die Kostenseite, und wenn ich alles auf Mp3 Format herunter schraube braucht es auch weniger Speicherplatz.

Ich habe mir die Sendung angehört und vielleicht sollte man den Musikunterricht in den Schulen neu definieren. Nach dem Motte: Macht mal alle eure Plörrkisten aus, der liebe Onkel, es darf auch die Tante sein, zeigt euch jetzt mal was.

Ich wüßte, was ich den Kids mal vorführen würde. Da war doch mal was mit Platte und Band Smile

Anschließend haben sie den direkten Vergleich. Die Möglichkeit jemanden von den Kids zu erreichen besteht auf jeden Fall. Aber was man nicht kennt, ist auch nicht von Interesse. :thumbdown:

Gruß

Hagen
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#5
auch wenns spät kommt - es tut mir regelrecht weh, wenn ich solchen Schmarrn lese.

Fangen wir mal mit dem "früher war alles besser" an. Zunächst mal war die Zeit von Jedermann-HiFi eher in den achtzigern. In den siebzigern war HiFi was für eine Minderheit, für die Masse war schon der kleine Dual 1214 mit Kristallsystem ein Luxusgerät, gehört wurde mit kleinen Kompaktanlagen von Rosita oder Universum, die zwar Stereo aber kein HiFi konnten,auch die "Hit"-Plattenspielerserie von Telefunken war sehr beliebt. Die Masse der Musikfreunde hörte in den siebzigern diese 20 irgendwas Platten von KTel, Arcade oder von Dieter Thomas Heck - und diese waren konsequent daraufhin optimiert, 20 Musikstücke auf eine LP zu quetschen, ohne jede Rücksicht auf den Klang.

Pop-Musik war damals wie heute zum großen Teil am Fliessband produzierte Massenware ohne Anspruch auf Langlebigkeit, und auch in den siebzigern wurde der Sound schon so optimiert, dass sich die Musik auf kleinen Kofferradios, Cassettenrecordern und Plastik-Plattenspielern gut anhörte. In den HiFi-Zeitschriften der siebziger wurde auch konsequent die Meinung vertreten, dass der ernsthafte Musikhörer irgendwann zwangsläufig bei Jazz oder Klassik landen würde.

Das Smartphone ist heute für junge Leute das, was das Taschenradio oder der kleine Cassettenrecorder damals für uns war. Die Verfügbarkeit ist wichtiger als der Klang - für Leute, die in einem Alter sind, wo man eigentlich nur draussen so sein kann, wie man ist. Und auch ich, dem Klang wirklich wichtig ist, benutze das Smartphone manchmal als "multimedialen Gesprächsergänzer" - z.B. als ich neulich meiner Mutter erklären wollte, zu welcher musik meine Tochter Ballett tanzt - einmal kurz bei Youtube angespielt, und meine Mutter war wieder etwas schlauer, was musikalisches Grundwissen angeht.

Wie oberflächlich der Bericht war, erkennt man schon an der Wahl des Titelbildes. Der IPod Classic hat gar keine eingebauten Pieps-Lautsprecher, und klingt mit guten Kopfhörern exzellent. Auch dieses vermatschen von Technologien und Klangtheorien ( mp3= pauschal Mist ) lässt sich durch simples Probehören verschiedener mp3-Files im Vergleich zu ihren analogen Pendants schnell widerlegen.

Digitaltechnik macht Musik verfügbarer. Natürlich verleitet das zu oberflächlichem Umgang, ob man damit aber oberflächlich umgeht oder nicht, das bleibt doch letztlich jedem selbst überlassen. Man kann ein Küchenmesser benutzen, um jemanden umzubringen - lehnt man deshalb den Nutzen aller Küchenmesser ab, nur weil gelegentlich mal jemand mit so einem Ding ermordet wird ?

Ich habe viele Jahre Aussendienst mit Hotelübernachtung hinter mir, und eine Phase, wo kleine Kinder die HiFi Anlage aus dem Wohnzimmer verbannt haben. Hätte ich in der Zeit nicht IPhone, Smartphone und gute Kopfhörer gehabt, wüsste ich nicht, ob ich das Hobby Musik heute noch hätte. Ganz nebenbei habe ich durch Smartphone und Wikipedia mehr über Musik gelernt als in den ganzen "analogen Jahren".

Gruß Frank
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#6
Schönes Statement Frank!

Mir geht es ähnlich - auch ich kann dieses Verteufeln, nur weil's nicht Analog ist - absolut nicht nachvollziehen.
Obwohl ich schon eher ein anspruchsvoller Hörer bin (ich habe schon in der Kindheit keine quäkenden Radios ertragen können),
so bin ich doch der Meinung, daß man die verschiedenen Welten schön nebeneinander betreiben kann; jede hat ihre Vorzüge!
So sind bei mir - neben LP, CD, Tonband, Cassette, auch einige Streamingclients im Einsatz
Ich hatte vor vielen Jahren auch mal einen Blindtest an einer hochwertigen Anlage gemacht:
Masterbandkopie --> LP --> CD
Die Unterschiede waren hörbar, jedoch marginal
Der größte Sprung war zu meiner Verwunderung übrigens der von LP auf Masterbandkopie!
Allerdings hinkt der Vergleich auch ein wenig, denn fairerweise müßte man das Musikstück schon im Studio
gleichzeitig analog und digital aufzeichnen um die Ergebnisse dann direkt vergleichen zu können.

Viele Grüße
Jörg
Viele Grüße
Jörg
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