Uher 4400IC - Probleme NUR bei Aufnahmen in Stereo
#1
Hallo zusammen,
fertig mit dem Grundig TK 847 stellt sich mir ein weiteres Problem.

Es geht um ein Uher Report 4400IC, bei welchem ich schon früher auf der AW-Platine die Elkos prüfte und ggf. austauschte. Die vorher sehr lauten Laufgeräusche wegen des verhärteten Gummis am Antriebsrad der Tonwelle konnte ich auf ein wirklich gut erträgliches Maß reduzieren, wenn auch nicht gänzlich beseitigen.

Beim Funktionstest zeigte sich aber, dass die Stereoaufnahmen fehlerhaft sind. Abspielen ion Stereo von fremdbespielten Bändern einwandfrei.

Fehlerbeschreibung:

Pegelanzeige in den Zeigeinstrumenten 1 und 2 einwandfrei, allerdings wird auf Spur 2 trotz richtiger Aussteuerung nur ganz leise und vollkommen verzerrt aufgenommen.

Ich bin mit einem Signalverfolger auf die Fehlersuche gegangen. Überprüfung bei Aufnahmestellung Stereo und richtiger Pegelanzeige ergab, dass am Tonkopf bei Spur 2 nur ein ganz schwaches und zudem verzerrtes Signal ankommt.

Dagegen ist bei den Poties für Spur 1 und 2 am Ausgang noch ein einwandfreies Signal vorhanden!

Test der Aufnahmefunktion in Mono: (Die Aussteuerung erfolgt hier ausschließlich mit dem Zeigerinstrument 1):
Aufnahmen waren sowohl auf Spur 1 als auch Spur zwei einwandfrei. Dementsprechend konnte ich auch am Tonkopf sowohl bei Spur 1 und 2
ein einwandfreies Signal „hören“.

Dann ist mir aufgefallen:

Wenn ich Stereoaufnahmen wähle, zeigt sich bei Zeigerinstrument 2 ein Grundausschlag, auch wenn das Poti auf null steht. Wird das Poti hochgedreht, scheint alles OK, es ist aber so, dass der Zeigerausschlag nicht auf NULL zurückgeht.

Diesen Grundausschlag gibt es NICHT bei Monoaufnahmen.

Ich vermute den Fehler bei einem „mechanischen Vorgang“, weil die Monoaufnahmen auf Spur 1 und Spur 2 einwandfrei sind.

Ich bin über jeden Vorschlag dankbar!


Wolfgang


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#2
Hallo Wolfer!

Dieser Fehler ist mir bis dato noch nie begegnet.
So kann ich nur eine Vermutung aussprechen.

Ich würde den Spur-Umschalter unter die Lupe nehmen.
Der könnte für die obskuren Betriebszustände ver-
antwortlich sein.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche/-behebung.

Gruß
Wolfgang
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#3
Hallo,

wenn ich den Schaltplan richtig verstanden habe, wird bei Mono-Aufnahmen grundsätzlich nur der Verstärker von Kanal 1 verwendet, egal auf welche Spur man aufzeichnet. Wenn das Problem nur bei Stereo-Aufnahmen auftritt, muß der Fehler also im Verstärker von Kanal 2 liegen. Wenn sich bis zum Aussteuerungsregler das Signal noch korrekt anhört, würde ich den Fehler danach vermuten. Das sind noch zwei Transistor-Verstärkerstufen. Vielleicht hilft es, die Spannungen an diesen Transistoren mit den Werten der entsprechenden Transistoren des intakten Kanals 1 zu vergleichen. In den Vergleich auch die Transistoren T16 und T17 einbeziehen, die die Meßinstrumente ansteuern.
Vielleicht kannst Du mit einem Voltmeter noch feststellen, ob der Ausschlag des Meßinstruments durch eine Gleich- oder eine Wechselspannung verursacht wird.

Nur so ein paar Gedanken hierzu ...

Gruß
TSF
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#4
Wurden die beiden C19/C32 - 4,7 µF / 10 V (16 V) schon ersetzt ? Bei einem 4200 RS IC war dieser "Brummer" nach dem Ersetzen verschwunden . Seither macht das Teil wieder prima Aufnahmen.


   


Gruß Bernd

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#5
Hallo!

Mir ist noch eingefallen, daß der Fehler auch auftreten könnte,
wenn einer der Schieber (oder beide) auf der Hauptplatine dejustiert ist (sind).

Ich hatte ein 4200-IC, dessen VU bei Aufnahme (ohne Eingangssignal) bereits
mit einem Vorausschlag daher kamen. Das rechte VU sogar mit annähernd Voll-
ausschlag. Bei Handbetätigung der beiden Schieber (bei aufgeklappter Plantine)
waren bei Aufnahme beide VU in Ruhestellung.
Bei einem Vergleich mit einem anderen Stereo-IC sah ich, daß beide Schieber
beim 4200-IC nicht korrekt am Schwenkmechanismus angeschraubt waren (Langlöcher,
Schrauben NICHT Lack gesichert).

   

Habe beide Schräubchen vorsichtig gelöst (ACHTUNG,Bruchgefahr!) und lt. dem Muster
die Schieber eingestellt, um dann die Schräubchen wieder festzudrehen. Danach zeigten
beide VU bei Aufnahme (kein Eingangssignal) keinen Vorausschlag mehr.

   

Gruß
Wolfgang
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#6
Danke für die Hinweise.

Ich werde zuerst prüfen, ob die Schiebeschalter auf der AW-Platine richtig eingestellt sind, danach die Spurwahlwahlschalter zugänglich machen und anschließend erneut mit Kontaktspray behandeln.

Falls kein Erfolg eintritt, werde ich mich als Laie in den Schaltplan verbeißen und die von TSF beschriebenen Transistoren suchen und prüfen. Was TSF beschreibt, erscheint mir sehr logisch.

Frage:

Ich Laie fand im Plan T1 bis T4 für die obere und T8 bis T11 für die untere Spur. Demnach nehme ich die Werte von T1 bis T4 als Vergleich für T8 bis T11.

Da ich einen Signalverfolger habe, habe ich die Hoffnung, auch damit die Fehlerquelle auf der AW-Platine ggf. lokalisieren zu können. So gaaanz langsam fange ich an, dem Stromlaufplan so etwas wie Verständnis entgegenzubringen.

Dabei werde ich auch die Transistoren 16 und 17 sowie die C19/C32 prüfen.

Bis ich das alles geprüft habe, wird seine Zeit dauern. Ich melde mich aber auf jeden Fall und berichte von meinem Erfolg oder Nichterfolg.


Danke für Eure Unterstützung,


Wolfgang
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#7
Kleiner Zwischenbericht:

An den Schiebeschaltern liegt es nicht, das habe ich getestet.

Auf der AW-Platine gibt es ein oder mehrere Probleme. Aufgefallen ist mir, dass der Widerstand R80 sehr heiß wird, viel heißer, als bei anderen Geräten.

Ich werde mich im neuen Jahr wieder intensiv mit diesem Gerät beschäftigen und weiter berichten.



Danke für Eure Unterstützung,



Wolfgang
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