Fahrrad / Shimano 8-Gang-Nabenschaltung
#1
Hallo,

bevor ich mit meiner Frage in's Detail gehe, frage ich mal vorsichtig an: Gibt's hier auch Benutzer, die sich mit Fahrradtechnik auskennen, insbesondere mit der o.g. Schaltung?

Gruß,
Timo
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#2
Moin,

hast du hinten einen Platten?

Gruss Hardy
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#3
Hallo Hardy,

nee, Reifen flicken kann ich schon ganz gut. Bis zu meinem Umstieg auf die "unplattbaren" Schwalbe-Mäntel hatte ich auch viel Gelegenheit, das zu üben. Wink

Es geht um die Schaltung selbst. Nach einer Wechsel des hinteren Radlagers (durch eine kleine Fahrradwerkstatt in Düsseldorf durchgefüht) rutschen Gang 2, 3 und 4 durch, wenn ich mal fester treten muss. Man kann zwar fahren, aber es ist unangenehm und für mich als täglichen Fahrrad-Nutzer kein Dauerzustand.

Justiert ist die Schaltung richtig (das ist einfach, kann ich selbst, wurde aber auch noch mal vom Fachmann kontrolliert).

Die Werkstatt, wo das Fahrrad zum Lagerwechsel war, erzählte mir schon bei der Abholung, zwei Schaltungskonen seien durch Schmutz in der Nabe angekratzt gewesen und vermuten die Ursache hier. Zu lösen sei das Problem nur durch einen Wechsel des Getriebes. Der Chef empfahl mir einen Gebrauchtkauf auf eBay, wo so etwas schon für um die 50 € zu bekommen sei, aber das will ich nicht (aus Gründen, die wir ja hier zu Genüge kennen). Neupreis sind ca. 140 € (nur Materialkosten, also zzgl. Einbaukosten), das ist mir für ein gut sieben Jahre altes, viel benutztes und ehemals knapp 600 € teures Fahrrad zu viel.

Eine andere Werkstatt stellte in Abrede, daß das Problem überhaupt an den Konen liegen könnte, und empfiehlt sogar den Wechsel der kompletten Nabe, die sogar rund doppelt so teuer ist. Das ist natürlich erst recht indiskutabel. Aber wenn's nicht die Konen sind - kann es dann nicht einfach sein, daß Werkstatt 1 beim Zusammenbau Mist gebaut hat? Nachdem mein Rad zum vereinbarten Abholtermin nicht fertig war, weil laut Aussage des Chefs bei der Probefahrt die (Zitat) "Sperrklinken rausgeflogen" sind und er den gesamten Zusammenbau am nächsten Tag noch mal wiederholen musste, hat mein Vertrauen in sein Können doch etwas gelitten.

Bin etwas ratlos. Eigentlich liegt der Kauf eines neuen Fahrrads nahe, aber da ich in den vergangenen zwei Jahren schon viel in Neuteile in das jetzige investiert habe, klammere ich mich an die Hoffnung, daß es noch mal für ein paar Jahre zu retten ist.

Gruß,
Timo

Edit: Falls von Bedeutung, Fahrrad ist ein Kalkhoff Agattu XXL, 2008er Modell. Seit 2012 nutze ich es täglich für den Weg zur Arbeit, Gesamt-Fahrstrecke dürfte bei ca. 15.000 km liegen.
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#4
Hallo Timo,

kann es sein das die Riefen durch die rausgesprungenen Sperrklinken kamen?
Leider kenne ich mich den neuen Naben nicht so auf.
Sieht mir nach Werkstattfehler aus.
Woher kommen bei einer geschlossenen Nabe Riefen rein?

Gruss Hardy
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#5
hardy55,'index.php?page=Thread&postID=183280#post183280 schrieb:kann es sein das die Riefen durch die rausgesprungenen Sperrklinken kamen?

Tja, gute Frage. Ich weiß es nicht. Selbst wenn es so wäre, würde mich das nicht wirklich weiterbringen. Nachweisen wird man es wohl nicht können.

Interessant wäre eher, ob man das Problem durch einen erneuten, sachgerechten Einbau der Nabe beheben kann.

Zitat:Woher kommen bei einer geschlossenen Nabe Riefen rein?

Laut Chef hatte sich drinnen eine Mischung aus Schmutz und Schmiermittel gesammelt. Ich weiß zwar auch nicht, wie das da reingekommen sein soll, aber andererseits würde es zu den Symptomen passen, die der eigentliche Grund für den Werkstattbesuch waren: Das Hinterrad lief extrem "knirschig" und knackte sogar manchmal während der Fahrt.

Die Tage, bevor es anfing, waren ziemlich regnerisch. Möglicherweise war da irgendwas undicht.
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#6
Da würde ich von einer erneuten Reparatur absehen.
Der einzige der sich freut ist......
Alternativ ein gebrauchtes aus den Kleinanzeigen und nächstes
Jahr bei einem Vorjahresmodell zuschlagen.

Normalerweise wechselt der Freundliche alle defekten Teile aus,
dem war aber nicht so. Nenne ich Arbeitsbeschaffung.
Der hätte mich das letzte mal gesehen.

Ist aber nur meine bescheidene Meinunug.

Gruss Hardy
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#7
hardy55,'index.php?page=Thread&postID=183282#post183282 schrieb:Der hätte mich das letzte mal gesehen.

Das sowieso. Bei dem Laden liegt sowieso einiges im Argen. Als ich nach dem Feststellen des Fehlers auf das Problem hingewiesen hatte, hatte ich den Sohn des Chefs am Apparat, der freundlich mit den Worten "Kommen Sie noch mal rein, das bringen wir in Ordnung!" reagierte. Als ich dann da war, wurde ich allerdings vom Senior an der Tür abgefertigt. Wenn ich nicht in ein neues Getriebe investieren wolle, könne er da nichts machen. Also: Im Urlaub zwei mal zehn Kilometer umsonst durch die Gegend gefahren. Der sieht mich ganz sicher nie wieder.
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#8
Hallo Timo,

mit den Shimao habe ich keine direkten Erfahrungen (noch läuft meine Sachs/SRAM gut), aber dafür sehr viel mit sogenannten Fachwerkstätten. Und die bekommen oft sogar die korrekte Einstellung bei der SRAM nicht hin ...

Ernsthaft: Kaum eine "Fachwerkstatt" ist in der Lage, ein Lager ordnungsgemäß zusammen zu bauen. Das gebe ich nur wieder. Die Aussage stammt ursprünglich von einem Bekannten von mir, der lange Jahre beim ADFC aktiv ist. Es ist wohl so, dass auch in "Fachwerkstätten" meist nur noch Freizeit-Schrauber beschäftigt sind. Und unter denen gibt es eine hohe Fluktuation.

Natürlich kann Dreck ein Lager beschädigen; sowieso, wenn es bereits "knirscht". Dann müsste der Fehler aber eigentlich schon vor der "Überholung" aufgetreten sein. Oder die Werkstatt hat hunderte Kilometer mit dem knirschenden Getriebe zurückgelegt. Oder sehe ich das falsch?
Es gibt allerdings auch Werkstätten (und ander Leute) die falsche Schmierung oder zuviel Schmierung benutzen. Auch das kann Probleme verusachen (ersteres aber nicht sofort, letzteres meist vorübergehend).

Dein Problem dürfte sein, Du wirst kaum in der Lage sein, die Werkstatt haftbar zu machen. Die Frage lautet also: Was nun?

Ich werde den genannten Bekannten mal fragen, ob der von Dir beschriebene Fehler bekannt und ggf. behebbar ist.
Andernfalls solltest Du Dir überlegen, wie der Zustand der sonstigen Verschleißteile des Fahrrades ist. Eine Investition lohnt möglicherweise nicht, wenn kurzfristig andere Dinge anstehen. Bei einem "neuen" Fahrrad musst Du in der Regel keine Lohnkosten zahlen und ist das Gesamtpaket der Teile oft preiswerter, als einzeln.

Ich habe mal den Tipp bekommen, ein komplettes aufgespeichtes Hinterrad, samt Getriebe, wäre von einige (Versand-) Händlern preiswerter zu bekommen, als ein Einzel-Getriebe. Ich habe das probiert, weil bei mir eine Felge schon recht durchgebremst gewesen war. Und siehe da, es hat gestimmt. Mit Getriebe war das komplette Hinterrad billiger, als die Schaltung allein (dann bekommst Du allerdings nicht die Züge, Griffe etc, mit).
Ob das für Dich preislich eine Alternative ist, musst Du selber entscheiden.

Andernfalls würde sich vielleicht die Möglichkeit bieten, in "Deiner" Geschäftsstelle des ADFC oder bei einer von deren Veranstaltungen (oder über das Netz) ein Pendant zu unseren Tonbandschraubern zu fragen.
In meiner Region gibt es Fahrrad-Flohmärkte und auch Fahrrad-Bastel-Veranstaltungen im Umweltzentrum, in Bürgerhäusern usw. Vielleicht gibt es so etwas bei Dir in der Nähe auch ...

Ich melde mich, falls ich den Bekannten erreiche.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#9
Hallo Timo,

meine Antwort wird Dich nicht erfreuen aber ich wage es trotzdem. Bei einem 7 J. alten Rad der ehemal. 600 Euro-Klasse darfst Du keine Wunder mehr erwarten. Die an einem solchen Rad verbauten Komponenten müssen (einzeln gesehen) spottbillig sein, sonst kann so ein Rad unmöglich für einen solchen Kurs in den deutschen Handel gebracht werden. Nach 7 Jahren intensiver Nutzung ist da also schon von einem gewissen Verschleiss auszugehen. Das wirst Du aber eigentlich wissen...
Wenn ich die Story der Fachwerkstatt so höre, nehme ich an, dass die Nabe zwar grundsätzlich "einen weg" hat, der Fehler aber letzten Endes durch die Reparatur entstanden, zumindest aber zum Ausbruch gekommen ist. Der Tausch der kompletten Nabe ist für den Reparateur der letzte Rettungsanker, die Sache in erträglichem Rahmen zu halten. Einen Streit mit der Werkstatt kannst Du Dir sparen, da wirst Du schlechte Karten haben.Wirtschaftlich sinnvoll ist die weiterführende Reparatur aber auch nicht. Ich stimme hier also Hardy und Matthias zu. Entweder Du investierst in ein neues Fahrrad oder Du kaufst, wie von Matthias empfohlen, ein neues komplettes Hinterrad mit bereits eingespeichter Nabe. Dazu musst Du allerdings den Schaltungstyp genau kennen (was noch einfach zu identifizieren ist) und auch die Dimensionen des Rades (nicht nur den Durchmesser sondern auch die Achsdimensionen) parat haben. Letzteres dürfte allerdings nicht so dramatsich sein - ich denke, an Deinem Rad ist eine Standard-Nexus 8 Gang verbaut. So etwas kostet bei Kurbelix in 28" als Neuteil 148,-. Wenn Du keine Nexus hast, Dir das Originalrad aber zu teuer ist oder nicht zu bekommen ist, könntest Du auch komplett auf Nexus umstellen. Der Drehgriff dazu kostet keine 13,-, eine Schalt-/Brems-Kombi ist für 29,- zu bekommen (NEU wohlgemerkt). Vor dem Einbau würde ich das (angeblich werkszentrierte) Rad zwar noch mal auf die Speichenspannung hin kontrollieren (Klangprobe) und ggf. bei gröberen Auffälligkeiten zum Zentrieren weggeben - das wär es dann aber auch. Ein gebrauchtes HR würde ich nur kaufen, wenn ich es für deutlich unter 50,- bekäme - auch hier müsste man bereits eingetretenen Verschleiss mit einbeziehen. Da ist der erneute Ärger vorprogrammiert. Das hängt aber, wie schon an anderer Stelle erwähnt, vom restlichen Zustand Deines Gefährts ab...

Soweit meine Ansicht.

Good luck

P.


edit: ...auf die Gefahr hin, dass Du das schon längst weist: Schalten unter Volllast kann eine Nabenschaltung beschädigen (bzw. den Verschleiß fördern).
:!:
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
Hallo Timo,

auf die Schnelle gefunden:

http://www.paul-lange.de/service/Support...anker_werk

Vielleicht ist ja da was passendes dabei.
Solltest du dich zum Tausch entschliessen, nimm nicht die billige und einfache Nexus Ausführung!

Bin selbst überzeugter Kettenschaltungsfahrer.

Gruss Hardy
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#11
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=183285#post183285 schrieb:Ernsthaft: Kaum eine "Fachwerkstatt" ist in der Lage, ein Lager ordnungsgemäß zusammen zu bauen. Das gebe ich nur wieder. Die Aussage stammt ursprünglich von einem Bekannten von mir, der lange Jahre beim ADFC aktiv ist. Es ist wohl so, dass auch in "Fachwerkstätten" meist nur noch Freizeit-Schrauber beschäftigt sind. Und unter denen gibt es eine hohe Fluktuation.

Hallo Matthias,

es scheint regional unterschiedlich zu sein. An meinem alten Wohnort gab es mehrere Fahrradwerkstätten, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Hier in Düsseldorf deckt sich das, was Du schreibst, aber mit meinem Eindruck. Es gibt wenige größere Händler, deren Werkstätten wahrscheinlich versiert sind, die aber auch zur Saison immer lange Warteliste haben. Bei vielen der kleinen Werkstätten scheint es leider an Können und Wissen zu mangeln.

Zitat:Oder die Werkstatt hat hunderte Kilometer mit dem knirschenden Getriebe zurückgelegt. Oder sehe ich das falsch?

Das war anfangs auch mein Gedankengang, aber das haben alle anderen Werkstätten, bei denen ich mich nachträglich erkundigt habe, anders gesehen. Nach deren Meinung kann es durchaus vorkommen, daß so Fehler an einer durch Schmutz beschädigten Nabe erst nach einer Wartung zutage tritt. Oder anders: Früher oder später wäre er auch beim normalen Betrieb aufgetreten, ein Auseinander- und Zusammenbau kann so etwas aber angeblich beschleunigen.

Ehrlich gesagt: Ich weiß inzwischen nicht mehr, was ich diesbezüglich glauben soll.

Zitat:Ich werde den genannten Bekannten mal fragen, ob der von Dir beschriebene Fehler bekannt und ggf. behebbar ist.

Das wäre sehr nett, wenn Du da mal fragen könntest. Meine Eltern sind zwar auch Mitglieder im ADFC, aber über richtiges Insiderwissen über Technik verfügt in dem Umfeld m.W. keiner. Zumal Nabenschaltungen dort eh fast nicht anzutreffen sind.

Zitat:Ich habe mal den Tipp bekommen, ein komplettes aufgespeichtes Hinterrad, samt Getriebe, wäre von einige (Versand-) Händlern preiswerter zu bekommen, als ein Einzel-Getriebe.

Habe ich auch gehört, so unlogisch es auf den ersten Blick ist. Auf den zweiten Blick ergibt es wieder teilweise Sinn, denn beim Discounter kosten komplette Fahrräder ja oft auch nur ungleich mehr als eine Ersatznabe.

Wermutstropfen: Felge und Speichen bei meinem jetzigen Hinterrad habe ich bereits am Jahresanfang erneuern lassen. Der Rest des Neu-Rades, bis auf die Nabe, wäre also unnötig. Zumal es auch fraglich ist, ob er für mich geeignet wäre, denn ich bringe ja ein paar Kilo mehr auf die Waage als der Durchschnittsradler. Handelsübliche 2mm-Speichen haben bei mir im Regelfall eine Lebensdauer von wenigen Wochen.

Gruß,
Timo
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#12
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=183288#post183288 schrieb:meine Antwort wird Dich nicht erfreuen aber ich wage es trotzdem. Bei einem 7 J. alten Rad der ehemal. 600 Euro-Klasse darfst Du keine Wunder mehr erwarten. Die an einem solchen Rad verbauten Komponenten müssen (einzeln gesehen) spottbillig sein, sonst kann so ein Rad unmöglich für einen solchen Kurs in den deutschen Handel gebracht werden.

Hallo Peter,

die Ersatzteilpreise halte ich für größtenteils taktisch. Ein Fahrradhersteller wird für die Erstausstattung im Regelfall nur einen Bruchteil dessen zahlen. Bedenke, daß die preisliche Untergrenze für Fahrräder deutlich unterhalb von 600 € liegt.

Guck' Dir mal dieses Aldi-Fahrrad an. 249 €! Da liegt der Preis für ein Ersatz-Schaltwerk wahrscheinlich über dem Preis des ganzen Fahrrads.

Zitat:ich denke, an Deinem Rad ist eine Standard-Nexus 8 Gang verbaut.

Denke ich auch. Nexus stimmt definitiv.

Problem bei einem Komplett-Ersatzrad: Es kämen auch noch die Kosten für das Umspeichen hinzu. Wie oben geschrieben: Ich brauche etwas stabilere Komponenten (3mm-Speichen und extra hohe Doppelkammerfelge), alles andere hält mich nicht aus. Und dann ist man schon wieder locker bei über 200 €.

100 würde ich ja noch mal investieren...

Zitat:edit: ...auf die Gefahr hin, dass Du das schon längst weist: Schalten unter Volllast kann eine Nabenschaltung beschädigen (bzw. den Verschleiß fördern).

Ist bekannt, ich schalte immer ohne Last.

Danke und Gruß,
Timo
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#13
timo,'index.php?page=Thread&postID=183299#post183299 schrieb:...die Ersatzteilpreise halte ich für größtenteils taktisch. Ein Fahrradhersteller wird für die Erstausstattung im Regelfall nur einen Bruchteil dessen zahlen. Bedenke, daß die preisliche Untergrenze für Fahrräder deutlich unterhalb von 600 € liegt.
Das ist mir schon klar. Natürlich zahlt er nur einen Bruchteil - muss so sein, sonst geht die Sache ja nicht auf...

Zitat:...Guck' Dir mal dieses Aldi-Fahrrad an. 249 €!...
Ich erspare mir einen Blick auf dieses... ..."Dings". Man vergegenwärtige sich nur einmal, welche Wertigkeit Rahmen, Gabel und Räder haben können (vom Rest ganz zu schweigen...), wenn das Komplettensemble so billig ist. Wer einmal pro Jahr zum Brötchen holen radelt, der kann es damit ja mal versuchen aber regelmässige Radler, die ein Rad auch mal fordern, sollten so etwas besser links liegen lassen. Aus meiner Erfahrung muss es nicht unbedingt ein Rad für zig-tausend Euro sein - für deutlich unter 1000 gibt es durchaus gute Räder. Aber so ein Billig(h)eimer ist rausgeworfenes Geld - sollte man nur kaufen, wenn es wirklich nicht anders geht. Meiner Ansicht nach jedenfalls...

Wie auch immer - Deine speziellen Anforderungen machen in der Tat den Kauf eines kompletten Hinterrades "von der Stange" unsinnig. Da wirst Du nach einer kleinen Werkstatt suchen müssen, die Dir so ein Rad mit der entsprechenden Schaltung zusammenbaut.

Gruß

Peter
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#14
Wenn man mal im Netz googlelt, kann man viele negative Nutzermeinungen über diese Nabe finden. Knirschen und durchdrehende Gänge.
Etwas OT, ein Bekannter von mir (war/ist bei Shimano Europa) hat mir vor Jahren bezüglich der Kettenschaltungen gesagt: gute kosten so um die 300DM. Die teueren sind genau so gut wie die für 300DM nur wiegen die eben immer weniger.

Viele Grüße
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#15
Hallo Timo,

nun habe ich mich schlau gemacht.

Die Shimano-Schaltung hat tatsächlich einen schlechten Ruf. Das liegt vor allem an der großen Serienstreuung mit zu hohen Toleranzen. Das betrifft wohl weniger die Schaltung selber, als den Standard-Schaltgriff.

Dein Problem, mit den durchrutschenden Gängen, ist ein Standard-Problem, das oft auftritt und in der Regel in der zu geringen Verarbeitungsgenauigkeit des Griffes begründet liegt. Nun kann man einige Griffe durchprobieren, bis man einen findet, der funzt. Oder man nimmt den doppelt so teuren Trigger-Schalter. Der soll unproblematisch sein.

Wenn Du nun eine gute Werkstatt haben solltest, dann sollte es möglich sein, dass Du einen Auftrag erteilst, das Problem zu lösen: Die Werkstatt baut den "guten" Schalter ein, schaut ob es läuft und verkauft Dir das Paket aus Schlater und Einbau.
Wenn Du nur den Schalter kaufst kann es Dir passieren, dass die Schaltung dann hinterher nicht funktioniert, falls die Werkstatt beim letzten mal doch Mist gebaut haben sollte. Ob die Schaltung selber heil ist oder nicht, lässt sich nur mit einem heilen Griff probieren ...

Tschüß, Matthias


EDIT:
Noch drei Anmerkungen.
1. Der klassische Zweirad-Mechaniker hat zum erheblichen Teil mit Verbrennungsmotoren zu tun; das ist für die meisten Fahrrad-Händler aber uninteressant. Deshalb werden solche kaum noch ausgebildet und beschäftigt. Vor allem in den Städten sitzen daher oft vermeintlich "Ungelernte" in den Werkstätten.
2. Natürlich gibt es im "Fachhandel" komplett aufgespeichte Hinterräder mit verstärkten Speichen.
3. Für Durchschnittsbürger mag der Kauf eines Aldi-Rades (entsprechend Lidl-, Mars- usw. Rades) durchaus lohnen: Zumindest als Teileträger. Das ist kein Witz! Beispielsweise Shimano baut die Nexus für Aldi nicht schlechter, als für den Nobel-Handel. Ebenso einen Naben-Dynamo, die LED-Lampe oder die Brems-Garnitur. Man muss halt genau schauen, welche Teile verbaut sind und was diese Teile einzeln kosten. Gespart wird hier an den Nicht-Marken-Teilen: Rahmen, Vorbau, Felgen, Speichen, Federung, Kurbeln, Pedale, Zahnrad-Satz usw. Aber selbst das muss nicht immer so sein. Hier macht es oft die Masse. Und man sollte wissen, was man tut, wenn man bei billig-Rädern zugreift.
Das gilt anders herum aber auch bei sogenannten Marken- oder bei teuren Teilen. Erst kürzlich erhielt ich vom "Fachmann" eine Einschätzung bezüglich der im Handel angebotenen Pedale, Ketten, Ritzel usw. Abgesehen von einigen wirklich noblen Teilen sollte man nicht glauben, dass es im unteren und im mittleren Preissegment des Regel-Handels wirklich noch relevante Unterschiede gibt. Nicht zufällig hat so mancher Kistenschieber Sättel aus der Produktion eines sonst als Marken-Herstellers bekannten Fertigers unter der eigenen Hausmarke im Angebot. Zum halben Preis...
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#16
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=183347#post183347 schrieb:nun habe ich mich schlau gemacht.

Hallo Matthias,

danke dafür! Aber...

Zitat:Dein Problem, mit den durchrutschenden Gängen, ist ein Standard-Problem, das oft auftritt und in der Regel in der zu geringen Verarbeitungsgenauigkeit des Griffes begründet liegt. Nun kann man einige Griffe durchprobieren, bis man einen findet, der funzt. Oder man nimmt den doppelt so teuren Trigger-Schalter. Der soll unproblematisch sein.

... ich glaube, in meinem Fall ist der Drehgriff nicht das Problem. Daß der etwas hakelig ist und öfter mal nicht richtig "im Gang" rastet, kenne ich auch, aber das hatte ich nach einer gewissen Gewöhnungsphase im Griff. Das jetzige Verhalten ist meines Erachtens unabhängig davon. Es fing auch erst nach der besagten Reparatur Anfang September an.

Zitat:2. Natürlich gibt es im "Fachhandel" komplett aufgespeichte Hinterräder mit verstärkten Speichen.

Ja, wahrscheinlich. Aber wohl nicht für 150 €.

Zitat:3. Für Durchschnittsbürger mag der Kauf eines Aldi-Rades (entsprechend Lidl-, Mars- usw. Rades) durchaus lohnen: Zumindest als Teileträger.

Man soll mit den Dingern auch durchaus fahren können. Smile Bei uns im Bürohaus stehen immer diverse "Cyco"- und "Rex"-Fahrräder, die täglich im Gebrauch sind und das offenbar gut verkraften. Ist halt alles eine Frage der Ansprüche und der Belastung. Vor dem Kalkhoff hatte ich ein "Ragazzi" aus zweiter Hand, das m.W. mal 299 DM gekostet hat. Ich war, wie ich schnell festgestellt habe, für das Ding zu schwer, aber bei meinem Vater hat es vorher über zehn Jahre lang ganz gute Dienste geleistet.

Gruß,
Timo
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#17
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=183347#post183347 schrieb:nun habe ich mich schlau gemacht.

Hallo Matthias,

danke dafür! Aber...

Zitat:Dein Problem, mit den durchrutschenden Gängen, ist ein Standard-Problem, das oft auftritt und in der Regel in der zu geringen Verarbeitungsgenauigkeit des Griffes begründet liegt. Nun kann man einige Griffe durchprobieren, bis man einen findet, der funzt. Oder man nimmt den doppelt so teuren Trigger-Schalter. Der soll unproblematisch sein.

... ich glaube, in meinem Fall ist der Drehgriff nicht das Problem. Daß der etwas hakelig ist und öfter mal nicht richtig "im Gang" rastet, kenne ich auch, aber das hatte ich nach einer gewissen Gewöhnungsphase im Griff. Das jetzige Verhalten ist meines Erachtens unabhängig davon. Es fing auch erst nach der besagten Reparatur Anfang September an.

Zitat:2. Natürlich gibt es im "Fachhandel" komplett aufgespeichte Hinterräder mit verstärkten Speichen.

Ja, wahrscheinlich. Aber wohl nicht für 150 €.

Zitat:3. Für Durchschnittsbürger mag der Kauf eines Aldi-Rades (entsprechend Lidl-, Mars- usw. Rades) durchaus lohnen: Zumindest als Teileträger.

Man soll mit den Dingern auch durchaus fahren können. Smile Bei uns im Bürohaus stehen immer diverse "Cyco"- und "Rex"-Fahrräder, die täglich im Gebrauch sind und das offenbar gut verkraften. Ist halt alles eine Frage der Ansprüche und der Belastung. Vor dem Kalkhoff hatte ich ein "Ragazzi" aus zweiter Hand, das m.W. mal 299 DM gekostet hat. Ich war, wie ich schnell festgestellt habe, für das Ding zu schwer, aber bei meinem Vater hat es vorher über zehn Jahre lang ganz gute Dienste geleistet.

Gruß,
Timo
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#18
timo,'index.php?page=Thread&postID=183508#post183508 schrieb:...Ich war ... für das Ding zu schwer ...

Hallo Timo,

preiswerte Dinge müssen nicht schlecht sein.

Es ist halt so, wenn Du bei Aldialda Schuhe kaufen willst, musst Du ein Durchschnittsbürger sein. Über Größe 45 hinaus haben die in der Regel nichts. Und das ist bei Fahrrädern halt genauso. 90 bis 100 kg bei sechs Stunden Tagesbenutzung war bisher für Fahrräder und ebenso für Stühle die Belastungsgrenze für billig-Ware.
Die einzelnen Bauteile sind dann nicht notwendig schlechter, als bei Marken-Produkten. Das Design stammt vielleicht vom letzten Jahr, vor allem fehlt aber die Auswahl. Du bekommst halt eine bestimmte Zusammenstellung von Standard-Massenprodukten in einer Farbe. Magst Du kein rot, dann hast Du Pech gehabt. Bis Du zu groß, zu schwer usw. hast Du Pech gehabt. Nachbestellen geht nicht. Sonderausstattung gibt es nicht.

Inzwischen gibt es bei den billig-Möbelhändlern erste "Chefsessel" bis 150 kg Belastbarkeit im Dauer-Niedrigpreis. Natürlich immer noch nicht für den Dauereinsatz gedacht. Aber immerhin: Die Einkäufer merken, die deutschen Kunden sind schwerer, als Chinesen. Vielleicht gibt es bald Fahrräder für eine Zuladung von mehr als hundert Kilo.

Übrigens: Selbst der Fachhandel verschweigt bei Fahrrädern gern, dass es kaum einen gefederten Rahmen, kaum eine Federgabel, kaum eine gefederte Sattelstütze gibt, die mehr als hundert Kilo tragen darf. Oft geht nicht mal das. Auch im Fachhandel ist das Material für Ritzel und Kettenblätter inzwischen deutlich dünner, als früher und gibt es dazu auch keine Alternative mehr. So ist das halt, wenn es keine Konkurrenz mehr gibt. Geiz ist geil. Sad

Zu Deinem Problem: eine qualifizierte Diagnose geht nicht per schwarzer Schrift auf weißem Grund. Auch wenn ich den Forums-Style umstelle, wird das nicht anders. Tatsache aber soll sein, dass schon kleine Änderungen in der Abstimmung zwischen Getriebe und Schalter zum Durchrutschen - nicht zum Hakeln - führen können sollen.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Viel Erfolg bei der Lösung des Problems.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#19
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=183513#post183513 schrieb:Vielleicht gibt es bald Fahrräder für eine Zuladung von mehr als hundert Kilo.

Hallo Matthias,

mein Kalkhoff Agattu XXL ist vom Hersteller bis 170 kg freigegeben (da habe ich zum Glück noch etwas Luft). Es gibt auch von anderen Herstellern inzwischen einiges für die Gewichtsklasse.

Die Komponenten, die da ab Werk dran verbaut sind, halten das auch für lange Zeit aus. Das Problem ist: Wenn dann doch mal was kaputtgeht, sind die Werkstätten mit ihrem Ersatzteilfundus nicht darauf eingestellt und montieren irgendwas, was nach kurzer Zeit schlappmacht. So ist es bei mir leider in letzter Zeit mehrfach passiert. Natürlich kann man immer drauf bestehen, daß Teile in Erstausstatterqualität montiert werden, aber die müssen immer erst bestellt werden, und dann ist man sein Fahrrad erst mal für ein paar Tage los. Das will ich eigentlich immer vermeiden, weil ich so furchtbar ungerne Bus fahre.

Gruß,
Timo
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#20
Moin Timo,

da bleibt wohl nur der Griff nach einem 2t Rad der billig Klasse.
Zum überbrücken der Werkstattzeit.

Gruss Hardy
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#21
Moin moin zusammen,
als Bezieher einer kleinen erwerbslosen Rente (...aus gesund. gründen) kann ich mir als Vielfahrer ( 8 Tkm pro Jahr) kein Fahrrad oberhalb 300 Teuronen leisten, habe mir selbiges aus dem Supermarkt geholt, das nun zwei jahre alt ist und täglich für meine Tour durch die Natur von ca. 22 km verwendet wird.
Es ist ein 28er mit Federgabel und 7-Gang S-Ram Nabenschaltung. Die Schaltung selbst funktioniert trotz der in zwei Jahren tausenfacher Umschaltung auf dem Weg über Stock und Stein immer noch zur besten Zufriedenheit.
Die erste Arbeit am Rad aber war ein kmpl. Nachziehen aller Schraubelemente, nach ca. einem jahr war das Tretlager ausgelaufen, hier investierte ich dann 22 Euro in ein neues, das ich als ehem. Techniker selbst gewechselt habe, zur ca. selbigen Zeit gabs dann mehrfachen Speicherbruch im Hinterrad bei meinem anfänglichem Gewicht von knapp 90kg, das heute dank täglicher Bewegung nun bei 76 kg wunschgemäß verhart ist. Das Neuspeichen auf neuer stabilerer Felge mit stärkeren Speichen kostete dann 60 Teuronen. Hinzugekommen sind dann auch Schwalbe Marathon Reifen und rutschfeste Pedale für zusammen 70 Teuronen, das wars bisher an Kosten.
Abschließend bin ich der Meinung, das diese "billig" Rad sich für mich gelohnt hat und ich es noch weiter täglich nutzen kann.
M.f.G.
justus



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#22
Hallo Justus,

mein Geschreibsel über solche Räder sollte nicht grosskotzig klingen. Natürlich kann man mit solch einem Produkt klarkommen, wenn man Werkzeug, Zeit, technisches Geschick besitzt. Aber das muss man eben mit einbeziehen, wenn man dem kleinen Fachhändler um die Ecke gegenüber fair bleiben möchte. Und dann kostet ein solches Rad am Ende eben doch nicht nur die 250 Euronen Anschaffungspreis sondern die notwendigen Ersatzteile und die Arbeitsszeit käme (rein rechnerisch) hinzu. Das ist, was ich meinte...

Ich wünsche Dir natürlich weiterhin gute Fahrt und möglichst wenig Pannen.
Gruß
P.
(OT ENDE)
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#23
Hallo Peter,

der kleine Fachhändler um die Ecke hat bestimmt auch Gebrauchträder aus Inzahlungsnahmen im Angebot.
Schrott wird Händler bestimmt nicht verkaufen.
Vielleicht wäre das noch eine Option für Timo.
Wobei ich immer noch die klassische Kettenschaltung von Shimano oder Campagnolo bevorzuge.
Die sind einfach wartungsfreundlicher.

Gruss Hardy
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#24
hardy55,'index.php?page=Thread&postID=183545#post183545 schrieb:der kleine Fachhändler um die Ecke hat bestimmt auch Gebrauchträder aus Inzahlungsnahmen im Angebot. (...) Vielleicht wäre das noch eine Option für Timo.

Hallo Hardy,

danke für den Tipp, aber wenn ich was kaufe, dann beiße ich in den sauren Apfel und investiere die 700 € in das Nachfolgemodell meines jetzigen Rads, neu. Ich gebe zwar nur ungerne Geld aus, aber da ich auf das Rad für den täglichen Weg zur Arbeit angewiesen bin und ein belastbares Modell brauche (das gebraucht vermutlich nur schlecht zu kriegen ist), macht alles andere keinen Sinn. Smile

Gruß,
Timo
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