Die Tonkopffrage
#1
Es gab viele verschiedene Tonkopftypen, die man gemeinhin nach Haltbarkeit und Klang einschätzt/einstuft. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus: sind die Akai-Köpfe ein Märchen? Hatten die anderen soviel schlechteres Material? Wenn Telefunken, Tandberg etc. Glasköpfe gebaut haben, warum nicht Revox? Wie haltbar sind die porzellanbeschichteten Köpfe 'Recovac'?

Der innere Aufbau der Köpfe ist doch prinzipiell bei allen Modellen gleich: die Arbeit verrichtet eine Spule aus dünnstem Draht. Wie wahrscheinlich ist es, dass dieser durch Überhitzung (zu hohe Pegel bzw. zu langer Betrieb) reißt bzw. schmilzt?
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#2
Als Kind habe ich mal einen Löschkopf eines Kassettenrekorders an einen Autorennbahn-Trafo angeschlossen (ich glaube 18V max.) Dies hat der Kopf mit einem kurzem Aufblitzen quittiert.
Wiedergabeköpfe sollten doch eigentlich nicht gefährdet sein, denn die induzierte Spannung und erst recht der Strom sollten sehr gering sein.
Wie es mit Löschköpfen oder Aufnahmeköpfen bei böswilliger Fehlanpassung aussieht vermag ich nicht zu sagen, konnte bei all meinen Geräten jedoch auch nach 24 Stunden Daueraufnahme noch keinen Schaden feststellen.

Ab wann hat Revox Recovac-Köpfe produziert? Ein Händler erwähnte, daß er in den 70ern einen kompletten Revox-Kopfaustausch schließlich in weniger als einer (oder war es eine halbe? erscheint mir zu wenig...:?) Stunde hinbekommen habe. Die "frühen" A77-Köpfe scheinen demnach eher weich gewesen zu sein (vielleicht sind die X-2000-Köpfe aber die weichesten Sad schluchz).

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Recovac wurde von einer deutschen Firma gebaut, die damit auch ASC belieferte.

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O,O
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#4
Recovac kommt nicht von Revox, sondern war die Bezeichnung von ASC.

Revox hatte "Revodur", die zwar etwas langlebiger gewesen sein sollen als die bis dahin verwendeten Köpfe, aber nicht aussergewöhnlich langlebig waren wie z. B. die GX-Köpfe. Das war eine Legierung und keine Beschichtung. Aus welchem Material die heutigen von Revox zu beziehenden Köpfe sind, weiss ich nicht, ebensowenig ob es sich um neu angefertigte handelt oder um Lagerbestände.

Die Tonköpfe ein- und auszubauen ist sicher nicht das Zeitraubende, sondern die Justierung und Einmessung. Und wenn das jemand in einer halben Stunde schafft, dann ist er nicht fertig mit der Arbeit.

Teac hat recht weiche Köpfe, aber für die heute üblichen Beanspruchungen im Liebhaber-Betrieb sind sie o.K.. Ausserdem kosten die nicht die Welt. Hat Teac mal einen Wechsel gehabt? Ich habe eine A6300, die hat keine eingefrästen Schlitze aml Bandrand. War das bei Teac immer so oder ist das einfach eine alte Ausführung?

Michael
Michael(F)
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#5
Die Einmessung war mit Inbegriffen.

Ich habe vor einigen Monaten bei ersa10 (ebay) Köpfe für die X-1000 ersteigert, die schwarze Spuren haben, keine roten, wie bei der X-2000. In einem Prospekt von 1992 ist ein X-2000R-Kopfträger mit schwarzen Spuren. Keiner dieser Köpfe hat eingrfräste Schlitze.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Das Material der Tonköpfe hat hauptsächlich Einfluß auf den Bandkontakt.

- hartes Material -> spröde -> wenig Abrieb -> viel Drop-Outs
- weiches Material -> glatt -> viel Abrieb -> wenig Drop-Outs

Und schon gibt es ein Problem, alles unter einen Hut zu bringen. Löschköpfe aus Ferriten gab es schon längere Zeit. Hierbei war es auch nicht so wichtig, ob diese Köpfe 100%igen Bandkontakt hatten. Das Magnetfeld beim Löschen war ausreichend stark. Erst mit der Zeit gelang es, Ferrite herzustellen, die eine extrem glatte Oberfläche hatten. Damit war die Realisierung auch von A-/W-Köpfen möglich.

Jeder Entwickler verfolgte dabei sein eigenes Ziel. Und damit kam es zu Material-Mix wie Recovac oder Revodur, was nichts anderes als Markennamen für Legierungen sind, um die Oberflächengüte und Abriebfestigkeit gleichermaßen zu erhöhen. Die vielgepriesenen Glasferritköpfe von Akai gab es als Quasi-Vorläufer bereits seit ca. 1945/7. Die Firma Max Ihle in Marktschorgast fertigte Spitzkeiltonköpfe mit Einlagen aus Halbedelsteinen. Es handelte sich um Achat und Rubin. Dabei wurden schmale Edelstein-Streifen links und rechts neben dem Kopfspalt eingelassen. Ziel war damals schon der beruhigte Bandlauf und damit der bessere Bandkontakt zum Kopfspalt.

Zur Frage des unterschiedlichen Klangs verschiedener Tonkopftypen mögen sich bitte andere äußern ... Big Grin

Viele Grüße
Michael
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#7
Der Sound eines Tonkopfes wird wohl in erster Linie durch die Spaltbreite beeinflusst werden und durch die glatte Oberfläche. Ansonsten dürften Erhaltungszustand und umgebende Rest-Maschine die größere Rolle spielen. Ob der etwas helle, flache Klang, den man den Akais mitunter nachsagt, auf die GX-Beschichtung der Köpfe zurückzuführen ist oder auf die Auslegung der Maschine selber, kann ich nicht sagen - ich bin mit dem Klang meiner Akais ganz zufrieden.

Echte Vergleichsmöglichkeiten dürfte es nur bei Telefunken gegeben haben. Diese Maschinen wurden z. T. wahlweise mit "normalen" wie auch mit "langlebigen" Köpfen angeboten, so daß hier verschiedene Köpfe in identischer Umgebung gehört werden konnten.

Viel Spaß dabei Smile

Michael(F)
Michael(F)
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#8
Was steckt eigentlich hinter den 'F&F' von Sony?
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#9
-
F&F deutet auf Feritköpfe hin, und zwar für Aufnahme (F) und Wiedegabe (F).
Macht nach Adam Riese und Erna Sack F&F

Bei Akai und Tascam ist mir aufgefallen, dass die keine Klappe vor dem Wiedergabekopf haben, trotzdem brummt es nicht übermäßig. Bei einigen meiner anderen Geräten, wo der Kurzschlußschalter schon platt ist, brummt es recht vernehmlich, wenn bei Stop die Klappe auf steht.

Warum brummen die Japaner nicht? Bandpass oder eine Kompensationsspule,oder was sonst in dem Frequenzbereich 50Hz bei den schlitzohrigen Schlitzaugen?

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#10
[quote]Frank postete
-
F&F deutet auf Feritköpfe hin, und zwar für Aufnahme (F) und Wiedegabe (F).
Macht nach Adam Riese und Erna Sack F&F

Beinahe richtig. Ich meine in einer Gebrauchsanweisung gelesen zu haben, dass sowohl die Kopfsubstanz als auch der Kern aus Ferrit sind.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Zitat:niels postete
Beinahe richtig. Ich meine in einer Gebrauchsanweisung gelesen zu haben, dass sowohl die Kopfsubstanz als auch der Kern aus Ferrit sind.

niels
Das kann eigentlich nicht sein, denn dann würden das Magnetfeld ja nicht am Kopfspalt konzentriert austreteten, sondern vom umgebenden, ebenfalls magnetisierbaren Material absorbiert. Es dürften lediglich der Kern oder die Kernbleche aus magnetisierbarem Material sein, der Kopfspiegel aus Glas oder ähnlichem. "Glasferrit" meint wohl die Zusammenfügung von Glas und Ferrit.

Gruß
Michael
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#12
Waren also die F&F-Köpfe wie die Akai-Köpfe ultrahart / praktisch verschleißfrei???
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#13
Ich werde mal schauen, ob ich die Anweisung noch finde, kann aber bis Montag dauern.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#14
Zitat:highlander postete
Waren also die F&F-Köpfe wie die Akai-Köpfe ultrahart / praktisch verschleißfrei???
So wurden sie marketingtechnisch angekündigt und verkauft.
Fakt ist, das Glasferrite härter sind und (zum Ende der Entwicklung) eine glattere Oberfläche als Metall haben. Ob die Akaiköpfe niemals nicht wirklich verschleißen, kann nur ein Langzeittest zeigen.
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#15
Teac Köpfe:

Ich habe bisher bei den 1000 ern nur Köpfe mit schwarzen Linien und bei der X 2000 Köpfe mit roten Linien gesehen.

Die schwarzen scheinen haltbarer zu sein, das zeigen meine Gerät und die Erfahrung von Andreas.

Ob die im Prospekt tatsächlich ein Laufwerk einer 2000 abgebildet haben? Man erkennt ja am Laufwerk kaum den Unterschied der beiden Geräte.

Im 89/90 Prospekt ist das abgebildete Laufwerk bestimmt nicht von der X 2000, denn da fehlen die kleinen Bürstchen über den Capstan Achsen. Die X 1000 gab es da ja nicht mehr. Das Bild scheint aber von der 1000 zu sein.

Von den Maßen scheinen die Kopftypen identisch zu sein, ob das elektronisch auch der Fall ist, weiß ich nicht.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#16
Ich hab eben nochmal meinen Prospekt ('90/'91 nicht '92)aufgeschlagen: Das dort abgebildete Laufwerk unterscheidet sich von meiner 2000R durch fehlende Bürstchen und andere Bandführung. Daneben ist ein Bild von "roten" Halbspurköpfen. Was das alles bedeutet...?

Ich habe neulich beim Teac-Service nachgefragt und mitgeteilit bekommen, dass die 1000-Köpfe bei entsprechender Einmessung in eine 2000 passen.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#17
Ich hab' mal gehört, daß wenn man bei den "verschleißfreien" Akai Köpfen sehr hochwertiges Band einlegt, das auch sehr glatt ist, das Band an Köpfen kleben bleiben kann. Soll auch bei den Cassettendecks so sein.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#18
Hallo Leute
wenn´geklappt hat sollte unten ein Link zu einem Thread(so nennt man das wohl) in Roberts Forum erschienen,in dem ich mich etwas zu Glas-Ferrit-Köpfen ausgelassen habe...

http://www.spulentonband-robert.de/phpbb....php?t=386

Die Frage,warum die sich im professionellen Bereich nicht durchgesetzt haben,steht immer noch im Raum....

Viele Grüße
Frank
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#19
Nachtrag:

1.ich habe bei Sony-Ferrit-Köpfen nie nennenswerten Abrieb gesehen(aber,ich muß mich selber und Telefunken zitieren:das Problem bei Glasferrit ist nicht die oberflächliche Materialabtragung,sondern die Aufrauhung der Oberfläche.)

2.Frank(darklab):ich bin kein Techniker,aber in der Bechreibung der AEG-Telefunken M15 stand sinngemäß:Brummeinstreuungen kommen im wesentlichen vom Tonmotor.Wenn ich also den Tonmotor weit weg von den Köpfen einbaue,und dann noch etwas zur Schirmung unter den Köpfen/zwischen Tonmotor und Köpfe einbaue,brauche ich keine Klappe mehr vor den Köpfen(die hatten M15 und M15A auch nicht:der Tonmotor ist weit an die Seite das Chassis gerückt).Anders ist es natürlich,wenn ich den Capstan direkt antreibe:dann ist er unter und schräg vor den Köpfen:ich muß schirmen.
Wie das Teac und Akai gelöst haben,weiß ich nicht.Bei meinen Sony ist der Tonmotor so angeordnet,daß ich die Köpfe praktisch von hinten schirmen muß(was auch geschieht).Ähnlich ist es bei Otari.

Vielleicht haben die auch noch etwas anderes gemacht..

Viele Grüße

Frank
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#20
Capstanmotor-Position: dann dürfte der Isolated-Loop-Anordnung bei Technics noch mehr Anerkennung zustehen.
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#21
.
=>Frank firstthird

Beide Geräte haben es ähnlich wie TFK gelöst, Motor seitlich, dicker Flachriemen zur Schwungmasse, die den Capstan darstellt.

Bin immer davon ausgegangen dass der Brumm als Schmutz eingestreut awurde, vom Netz und was so als Strahlung vagabundiert.

Wenn ich Akai- Werbung richtig verstanden habe (falls das nicht von Akai so gewollt ist) ist auf dem Kopf noch eine Glasschicht drauf, ähnlich wie Emaille bei der Waschmachine. Man soll angeblich Akai- und auch Ferritköpfe ziemlich schnell ruinieren können, wenn man mit hartem Werkzeug an den spigel komt, des bricht dann wohl regelrecht aus.

Wenn Ferrit aber rauh wird, und es wird nichts abgetragen, bilden sich dann Wellen wie bei einer Düne, also verschiebt sich das Material? Eigentlich sollte die Rauhheit doch daher kommen, dass sich Löcher oder Riefen bilden, also doch Material abgetragen wird, wen auch vielleicht nicht in dem Maße wie bei z. B. My- Metall.

Frank ( darklab )

27. 08.: Schreibfehler berichtigt, keine Änderung des Inhalts
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#22
Wie sieht es eigentlich mit Woelke-Köpfen aus? Saba hat sie verwendet, Philips hat sie in die 4522 eingebaut, Grundig hat sich zeitweise im Sortiment von Woelke bedient...aber besonders hart waren diese anscheinend nicht, oder?

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steter Bandlauf fräst den Kopf
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#23
Zitat:Frank postete
Wenn ich Akai- Werbung richtig verstanden habe (falls das nicht von Akai so gewollt ist) ist auf dem Kopf noch eine Glasschicht drauf, ähnlich wie Emaille bei der Waschmachine. Man soll angeblich Akai- und auch Ferritköpfe ziemlich schnell ruinieren können, wenn man mit hartem Werkzeug an den spigel komt, des brich wohl regelrecht aus.

Wenn Ferrit abr rauh wird, und es wird nichts abgetragen, bilden sich dann Wellen wie bei einer Düne, also verschiebt sich das Material? Eigentlich sollte die Rauhheit doch daher kommen, dass sich Löcher oder Riefen bilden, als doch Material abgetragen wird, wen auch vielleicht nicht in dem Maße wie bei z. B. My- Metall.
Genau diese Schicht diente zur Oberflächenvergütung oder Verspiegelung. Gleichzeitig wurde erreicht, dass die Oberfläche extrem hart und glatt wurde. Dadurch wurde der Verschleiß nachhaltig minimiert.

Ferrit ist so hart und spröde, dass man es im Vergleich zu "normalem" Stahl nicht schleifen kann. Mikroskopisch kleine Teile brechen aus und rauhen die Fläche mit der Zeit auf. Das ist dann ein ähnlicher Effekt wie die breiten Kopfspiegel bei "normalen" Tonköpfen.

Zitat:highlander postete
Wie sieht es eigentlich mit Woelke-Köpfen aus? Saba hat sie verwendet, Philips hat sie in die 4522 eingebaut, Grundig hat sich zeitweise im Sortiment von Woelke bedient...aber besonders hart waren diese anscheinend nicht, oder?
Sowohl Woelke als auch Bogen haben an alle Gerätehersteller geliefert. Revox hat auch mal von Sony bezogen, war aber irgendwie nicht davon angetan. Auch Opta (später mit Loewe-Opta zusammen) hat früher auch mal Tonköpfe gefertigt.

Was die Härte der Tonköpfe von Woelke angeht, kann ich nichts dazu sagen. Sie werden genauso hart oder weich sein, wie die der anderen Hersteller. Der Tonkopfverschleiß hängt zum großen Teil aber auch vom verwendeten Bandmaterial ab. Da Bänder für den Heimbereich erst ab ca. Mitte 1960 kalandriert, d.h. oberflächenveredelt (gewalzt, geschliffen) wurden, ist der Abschliff bei alten Bändern deutlich höher als bei neueren, z.B. dem LP35LH von BASF oder dem entsprechenden AGFA Band. Wobei AGFA seine Bänder früher behandelt hat als BASF.

Zitat:steter Bandlauf fräst den Kopf
Das gefällt mir Big Grin

Gruß
Michael
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#24
Woelke ging ja gewissermaßen aus Loewe hervor...aber das ist ein anderes Kapitel, kann man in der Galerie nachlesen unter 'Phonorex'.

Mir fällt bei allen Geräten, die so durch meine Finger gingen, auf, dass die Woelke-Köpfe immer irgendwie eingeschliffen waren, bei Bogen sah es besser aus. Bei dem Ruf, den Woelke genießt, habe ich einfach mal die Frage in den Raum gestellt, wie es mit der Haltbarkeit aussieht. Vielleicht findet sich ja jemand, der wie Rainer jeden Monat einmal die Köpfe seiner X-2000 wechselt Wink
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#25
Ich habe gerade den F&F-Aufnahmekopf meiner TC-377 ausgebaut und unter die Lupe (12fach) genommen: Auf dem Kopfspiegel sind kleine Löcher zu erkennen. Soviel zu unkaputtbar. Da ich das Gerät gebraucht gekauft habe, weiß ich allerdings nicht, wieviel sie gelaufen ist.
niels
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#26
das ist Lochfraß und wär mit Calgonit nicht passiert :-) Aber wie kommen da löcher hin das Band schabt doch den kopf ab und schießt nicht auf ihn
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#27
Zitat:niels postete
Ich habe gerade den F&F-Aufnahmekopf meiner TC-377 ausgebaut und unter die Lupe (12fach) genommen: Auf dem Kopfspiegel sind kleine Löcher zu erkennen. Soviel zu unkaputtbar. Da ich das Gerät gebraucht gekauft habe, weiß ich allerdings nicht, wieviel sie gelaufen ist.
niels
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Solange der Kopfspiegel nicht in die Breite geht, und die Tonqualität gut ist, dürfte das in der Praxis sicher keine Auswirkungen haben.

Das Problem der Klangverschlechterung entsteht ja dadurch, dass die Tiefe des Spalts im Verhältnis zur Breite durch den Abrieb verändert wird. Darum traue ich auch dem abschleifen und polieren des Kopfes nicht, denn die dem Band zugewandte Seite des Kopfs wird dadurch ja immer dünner und der Spalt im Verhältnis zur Tiefe immer breiter. Und wenn das Material weg ist, kann man es nicht wieder aufgalvanisiern oder aufdampfen.


Frank ( darklab )
Frank


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#28
Nochmal F & F:

In meiner Gebrauchsanweiseung der 377 steht:

"Die Marken F & F bedeuten, daß das Kernmaterial sowie der Schutzteil aus Ferrit gemacht werden, was unebene Abnutzung der Tonköpfe vermeidet und Parallellücke der Tonköpfen für längere Zeit erhält."

Mit original Schreibfehlern.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#29
.
Aha, Parallellücke. alles klar.

Frank ( darklab)

PS, ich hatte mal ein Auto, da war in der BDA von Schwanzlichtern die Rede. Und das Hinterrad sollte man nicht "spinnen" lasssen, um "Schäden des Triebes zu vermeiden". Na ja, ich könnte überhaupt nichts in´s Japanische übersetzen.
Frank


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#30
Ich habe mal mit einem Akai Bandgeräte-Servicetechniker über das Thema "Verschleiß der AKAI Köpfe" geredet, und der schilderte es mir so:
Wenn infolge einer Fehlfunktion das Band beim Umspulen auf den Köpfen landet, erhitzt sich der Kopfspiegel sehr schnell wegen der hohen Bandgeschwindigkeit. Bei dem Erhitzen werden dann u.U. winzig kleine Teilchen des Ferritkernes abgespalten. Bei einer normalen Funktion ist es nicht der Fall und der Kopf hällt praktisch ewig (was ich selber bestätigen kann). Glas& Ferrit habe ich immer so verstanden, daß der Ferritkern im Glas eingebettet ist. Beides muß ja etwa gleich hart sein, weil ein harter Kern in einer weichen Umgebung ist auch ein Problem, weil dann der Kopfspiegel uneben wird.
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#31
Sind demzufolge Ferrit- und GX-Köpfe für Maschinen mit Cueing-Funktion ungeeignet (heißt das so, Mithören beim Umspulen?)?
niels
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#32
Hallo zusammen,

auch in der damaligen DDR führte man neben dem "Klassenkampf" ebenfalls den Kampf gegen die Verschleissanfälligkeit der Magnetköpfe.
Man hat auch dort Versuche gemacht und Ferrit-Köpfe (Maniferm) in der professionellen Studiotechnik eingesetzt (z.B.Studiolaufwerk T-222).
Habe davon noch einen Satz in Besitz(~1000 Mark).
Die Kopfspiegel sind hochglanzpoliert und sehen von der Oberfläche aus wie die Akai-Köpfe,nur das das umgebende Material ein Plastikwerkstoff ist,ähnlich wie bei den Löschköpfen,also unverwüstlich,oder musste schon mal Jemand einen Löschkopf aus mechanischen Verschleissgründen wechseln?
Im Normalbetrieb waren sie praktisch "unkaputtbar",aber unterlagen auch diesem "Rauhigkeitseffekt" bei plötzlicher,schockartiger Erwärmung,wie bereits von "niels" erwähnt.
Nicht durchgesetzt haben sich die Köpfe auch wegen zu geringer Permeabilität gegenüber dem bewärten Muniperm,was Probleme bei der Bass-Aufnahme und-Wiedergabe zur Folge hatte.
Durch die niedrigeren Ummagnetisierungsverluste bei hohen Frequenzen ist dieses Material geradezu prätestiniert für hohe Frequenzen (Löschköpfe/HF-Spulenkerne usw.).
Es ist wie überall in der Physik,es gibt immer Vor-und Nachteile,die meistens in einer Kompromisslösung enden.

Gruss Bernd
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