Linux Spielereien
#1
Mahlzeit.

Ich komme nicht mehr weiter. Naja, stimmt nicht ganz. Ich hab noch garnicht angefangen, aber von der Überlegung her stehe ich vor einer Frage.

Folgende Ausgangssituation:
Dell Server, Debian, Kernel 2.6.8, SMP, 4 SCSI Platten, Root und das ganze System ist auf 'sda', die anderen laufen momentan einfach nur so als Speicherplatz.

Geplant:
Einsatz von 4x 18,2 GB UW/SCA und 1x 73 GB UW/SCA, Umstellung auf Hardware-RAID 1 (integrierter PERC/2 Controller) für die ersten beiden Platten (2x 18 GB), die anderen als Speicherplatz

Frage:
Kann ich nach der Konfiguration des RAID Verbundes die alte 'sda' Platte auf die neuen RAID-Platten so kopieren, dass das System danach vom RAID Verbund startet? Also ohne Neuinstallation des ganzen Krempels?

Alles Chlor? Smile
Danke und Gruß
Michael


PS: Falls es jemand vermutet: es geht um den Forumsserver ...
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#2
Eigentlich sollte ich schweigen, da ich mit RAID überhaupt keine Erfahrungen habe, aber ist denn nicht der ganze RAID-Verbund nach dem Laden des entsprechenden Treibers als ein Laufwerk mit einer Gerätedatei ansprechbar? Ich wäre jetzt kühn davon ausgegangen, daß das Standardvorgehen zum Umkopieren einer Linux-Installation (System von CD starten, Partitionen in Zielumgebung anlegen und formatieren, Quell- und Ziellaufwerk(e) einmounten, Dateien umkopieren, fstab und Bootmanager-Konfiguration in Zielumgebung anpassen, chroot auf Zielumgebung, Bootmanager installieren) in gleicher Weise auch bei einem RAID-System funktioniert.

Übersehe ich irgendwas?
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#3
Ich könnte mir vorstellen, dass du einen zusätzlichen SCSI Controller brauchst um die Daten von den alten Platten auf den RAID Verbund zu schaufeln. Ansonsten sollte es doch aber so funktionieren wie timo oben schon schrub.
Ich hab sowas ähnliches mal auf einem Compaq Proliant Server gemacht, allerdings damals mit NT4. Mit Linux und RAID habe ich leider keine Erfahrung.
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#4
Guten Morgen,

das Gerät ist ein Dell Poweredge 2400. Hier ist die Beschreibung für den RAID Controller: http://support.dell.com/support/edocs/sy...48rgb1.pdf

Gruß
Michael
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#5
Zitat:David77 postete
Ich könnte mir vorstellen, dass du einen zusätzlichen SCSI Controller brauchst um die Daten von den alten Platten auf den RAID Verbund zu schaufeln.
Ja, richtig. Aber wenn man einmal so weit ist, daß sowohl die alte Platte als auch der RAID-Verbund angeschlossen sind, dann sollte das Umkopieren eigentlich nicht mehr problematisch sein. Debian erkennt angeschlossene Laufwerkscontroller ja inzwischen normalerweise automatisch. Insofern gehe ich davon aus, daß bei dem Start eines Debian-Systems von CD sowohl die alte Platte als auch der RAID-Verbund erkannt werden und man dann einfach von sdb auf sda umkopieren kann.

Alternativ könnte man natürlich auch probieren, mit tar ein lokales Backup der Daten auf dem alten Rechner zu erzeugen und das dann per Netzwerk auf den neuen umzukopieren. Dauer halt nur etwas länger und benötigt relativ viel freien Plattenplatz auf beiden Rechnern.
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#6
Zitat:MichaelB postete
Folgende Ausgangssituation:
Dell Server, Debian, Kernel 2.6.8, SMP, 4 SCSI Platten, Root und das ganze System ist auf 'sda', die anderen laufen momentan einfach nur so als Speicherplatz.

Geplant:
Einsatz von 4x 18,2 GB UW/SCA und 1x 73 GB UW/SCA, Umstellung auf Hardware-RAID 1 (integrierter PERC/2 Controller) für die ersten beiden Platten (2x 18 GB), die anderen als Speicherplatz

Frage:
Kann ich nach der Konfiguration des RAID Verbundes die alte 'sda' Platte auf die neuen RAID-Platten so kopieren, dass das System danach vom RAID Verbund startet? Also ohne Neuinstallation des ganzen Krempels?

Alles Chlor? Smile
Hallo Michael,

das sollte mit dd bzw. mit ddlfs gehen, da das Betriebssystem das HW-Raid nicht sieht. Für das OS ist es ja nur eine normale HD. Der Treiber für den Controller sollte aber fest im Kernel sein und nicht als Modul geladen werden, was dann ja nicht mehr geht. Die Anpassungen in der fstab, mtab usw. wurden ja schon genannt.
Ob Du eine HD an dem Controller als normale Platte betreiben kannst ist unklar, würde ich aber nur versuchen wenn es ein Image der HD gibt.
BTW: Kennst Du http://www.sysresccd.org/Main_Page mit Partimage?


Zitat:MichaelB postete

PS: Falls es jemand vermutet: es geht um den Forumsserver ...
Dann werden wir "hier" vom Erfolg lesen oder aber auch nicht. :-)


Gruß und viel Erfolg

96k
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#7
Zitat:96k postete
das sollte mit dd bzw. mit ddlfs gehen, da das Betriebssystem das HW-Raid nicht sieht.
Ich würde dafür nicht dd benutzen. Bei bootbaren Windows-Partitionen ist das unabdingbar (wegen des Bootsektors), aber Linux-Partitionen kann man bequem dateiweise kopieren.

Zitat:Die Anpassungen in der fstab, mtab usw. wurden ja schon genannt.
Nein, bloß nicht von Hand in der mtab herumeditieren! In dieser Datei speichert das Betriebssystem (!!) Informationen über die aktuell gemounteten Laufwerke. Der Benutzer hat da nichts dran zu suchen. Bei einem nicht aktiven etc-Verzeichnis mag das noch glimpflich ausgehen, aber bei einem laufenden System ist das u.U. tödlich (Folgen siehe z.B. hier).

Editiert werden müssen nur

- /etc/fstab (da steht drin, welche Geräte auf welche mount points - also Verzeichnisse - gemountet werden sollen - das kann sich ändern, wenn die Partitionstruktur auf der neuen Platte anders ist als auf der alten oder die Platte eine andere Gerätedatei hat)

- die Konfigurationsdatei(en) des Bootmanagers (beim aktuell meist anzutreffenden Bootmanager Grub: /boot/grub/menu.lst und /boot/grub/device.lst; beim älteren Bootmanager lilo: /etc/lilo.conf).

Gruß,
Timo
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#8
Zitat:timo postete
Ich würde dafür nicht dd benutzen. Bei bootbaren Windows-Partitionen ist das unabdingbar (wegen des Bootsektors), aber Linux-Partitionen kann man bequem dateiweise kopieren.
Mit dd kannst Du aber die ganze HD kopieren. Da Michaels RAID1 mit 2x 18GB auch nicht größer wird als eine HD mit 18GB spart er sich damit fdisk und format.


Zitat:timo postete
Nein, bloß nicht von Hand in der mtab herumeditieren! In dieser Datei speichert das Betriebssystem (!!) Informationen über die aktuell gemounteten Laufwerke. Der Benutzer hat da nichts dran zu suchen. Bei einem nicht aktiven etc-Verzeichnis mag das noch glimpflich ausgehen, aber bei einem laufenden System ist das u.U. tödlich
Die Anpassung der mtab hab ich immer nach dem Kopieren auf dem noch nicht gestarteten System gemacht, weshalb da nie etwas passiert ist. Auch würde ich nie das System kopieren was gerade gestartet ist, weshalb da nix passieren kann. Aber danke für die Info, wieder ein Arbeitsschritt weniger.



Gruß

96k
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