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Ein Hallo an die Techniker unter Euch,
hier werkelt neben den tollen Pios mit BLE auch noch ein Teac mit manueller Justagemöglichkeit von Bias + Level für beide Seiten getrennt außen.
Nun habe ich mehrfach festgestellt, dass ich bei diversen CC an den Anschlag drehen muß und die Markierungen an der Anzeige werden trotzdem nicht erreicht.
Daher meine vermutlich blauäugige Frage:
kann ich nicht eine meiner besten Maxell XL-II als Maß der Dinge heranziehen und innen an den Potis diese so lange drehen, bis ich außen in Mittenstellung die Markierungen bds. habe? Dann sollten die sonstigen zu nutzenden CC doch nur noch im Bezug auf die Maxell anders von außen eingestellt werden.
Habe ich einen Gedankenfehler oder verkurbel ich da was grundsätzlich???
VG
Frank
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(01.11.2024, 16:46)alrac schrieb: Nun habe ich mehrfach festgestellt, dass ich bei diversen CC an den Anschlag drehen muß und die Markierungen an der Anzeige werden trotzdem nicht erreicht.
Die spannende Frage ist nun, war das schon immer so? Vielleicht ist der Kopf verschlissen. Ist das Ding viel gelaufen?
Zitat:Daher meine vermutlich blauäugige Frage:
kann ich nicht eine meiner besten Maxell XL-II als Maß der Dinge heranziehen und innen an den Potis diese so lange drehen, bis ich außen in Mittenstellung die Markierungen bds. habe?
Sehr wahrscheinlich. Der Einstellbereich wird innen größer sein. Welchen Einstellbereich hast du denn Außen? +-20% beim Bias und +-3dB beim Pegel? Und das reicht nicht?
Man sollte hier das SM zu rate ziehen, um zu wissen auf was man achten muss.
Zitat:Habe ich einen Gedankenfehler oder verkurbel ich da was grundsätzlich???
VG
Frank
Wenn du es richtig machst geht das schon. Wenn das Gerät die Regler außen nicht hätte, würdest du es ja auch nur Innen einstellen. Aber es könnte auch noch was anderes kaputt sein. Hast du diskrete Köpfe? Stehen die richtig?
MfG Matthias
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01.11.2024, 18:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.11.2024, 18:34 von DOSORDIE.)
Was für Cassetten sind es denn? Das ist bei besonders alten Ferro Cassetten oft so, weil die noch ganz andere technische Spezifikationen haben und Echtchrom altert, wodurch sich der Arbeitspunkt verschiebt. Das braucht mehr Aufsprechpegel als ursprünglich, wodurch die meisten Einmesshilfen und Computer damit nicht mehr klar kommen.
Bei Doppel oder mehrschichtigen Bändern kann das auch vor kommen, die lassen sich aber ohne zusätzlichen Messpunkt im Mittelbereich sowieso nicht richtig einmessen.
Deshalb glaub ich erst mal nicht, dass das Deck kaputt ist. Wenn du sehr viele dieser Bänder hast, kannst du das wie oben beschrieben machen. Kaputt geht dabei nix, zur Sicherheit mach dir Fotos und/oder Markierungen, schreib dir ggf. auf, wie die elektrischen Werte original sind, damit du das dann rückgängig machen kannst, falls was schief läuft.
Du musst dann aber damit rechnen, dass sich stattdessen andere Cassetten von aussen nicht mehr korrekt einmessen lassen. Ich hab das aber so, wie du es vor hast auch schon gemacht und das hat dann auch gut funktioniert. Man kriegt das übrigens auch sehr gut mit den Bordmitteln hin. Du kannst als Referenz das Deck noch an eine externe Pegelanzeige aus einem anderen Gerät anschliessen oder eine sehr präzise Software über den Computer nutzen, damit du beim Hin und Herrschalten zwischen Vor und Hinterband die Pegel vergleichen kannst. An Sich sollte es aber genau genug sein, so lange an Level und BIAS zu drehen, bis die Balken der Einmesshilfe auf dem Pfeil stehen.
Ein kleiner Anstoss: Wenn es sich wirklich speziell um Chromdioxid handelt empfehle nach den Bändern mit der schlechtesten Dynamik einzumessen. Bei meinen Geräten lassen sich allermeistens BASF Chrome Super II noch gerade so einmessen, während die Chrome Extra II am Anschlag nicht ganz die Markierung erreicht. Hast du eine 120er CE II rum liegen gleich auf die ab, die braucht noch mehr Level.
LG Tobi
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(01.11.2024, 18:29)DOSORDIE schrieb: Du musst dann aber damit rechnen, dass sich stattdessen andere Cassetten von aussen nicht mehr korrekt einmessen lassen. Ich hab das aber so, wie du es vor hast auch schon gemacht und das hat dann auch gut funktioniert.
Ich habe das bei meinem TFK RC-200 auch so gemacht, weil ich mit Neuaufnahmen wieder angefangen hatte und etwa 20 BASF CS II NOS hier habe. Da lohnt sich schon, auf eine Sorte einzupegeln.
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kaputt ist es sicher nicht, allerdings sind bislang bei allen bisher ausprobierten CC Typ I und II die Markierungen überhaupt nicht zu erreichen.
Ich verwende im Grunde NUR XL-II, SA-X und UX-S insofern sind mir die Einstellungen aller anderern CC unwichtig. Da vermutlich die XL-II von diesen 3 die beste Ausgangsbasis bildet, war das die Grundidee. OK, dann waren meine Überlegungen ja gar nicht so verkehrt und ich werde mir das mal genauer ansehen...
Danke bis hierhin schonmal!
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(01.11.2024, 18:50)alrac schrieb: Da vermutlich die XL-II von diesen 3 die beste Ausgangsbasis bildet
Kann ich bestätigen, sie bringen den größten Output. Bei meinen XL II NOS ist die Anzeige bei Wiedergabe so hoch wie bei der Aufnahme, bei den CS II NOS etwa 2dB weniger.
Im Klang tun sie sich nichts.
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Die XL II ist ja ein Standard Band und dementsprechend hat sie auch einen glatten Frequenzgang und ist mit der SA am nächsten an der IEC. Allerdings wundert mich das jetzt schon, denn Sowohl die SA-X, als auch die UX-S sind vom Pegel her empfindlich genug, dass sie out of the Box mit jeder Einmesshilfe eingemessen werden müssten. Selbst bei den ältesten Chargen müsste das gehen. Da müsste ja Schon mal Jemand das Deck verkurbelt haben.
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denkbar aber eher nicht, ich gehe eher von Alterungsprozessen aus, das Deck wurde wohl lange nicht benutzt...aber alles Spekulation. Sollte meine Idee, die ja hier teils bestätigt wurde, funktionieren, komme ich ja wieder da hin, wo es sein sollte.
Z.B. eine einfache TDK D war zwar auch nur knapp unterhalb der Markierungen, aber Vor- Hinterband erstklassig. Da war eine SF tatsächlich schlechter, aber auch "verkurbelter" und auch eine XL-II schlechter.
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Ein Alterungsprozess wäre aber mehr oder weniger ein Defekt, denn wenn sich das Deck von allein so dejustiert, dass sich solche unkomplizierten Standardbänder nicht mehr einmessen lassen, müssten schon Kondensatoren kaputt sein und das sind Alles Cassetten, die auch nach 40 Jahren noch auf ihre ursprünglichen technischen Specs kommen. Das wär schon merkwürdig, wenn die alle irgendwelche Lagerungsschäden hätten oder so.
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da bin ich absolut bei Dir, sind ja auch nur Erklärungsversuche, ich habe nicht die leiseste Ahnung warum es so ist, wie es ist...schuan wir mal...
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02.11.2024, 09:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.11.2024, 09:39 von delta9.)
(01.11.2024, 18:50)alrac schrieb: kaputt ist es sicher nicht, allerdings sind bislang bei allen bisher ausprobierten CC Typ I und II die Markierungen überhaupt nicht zu erreichen.
Genau so ein Verhalten deutet doch darauf hin das etwas nicht stimmt.
Du nutzt gute bekannte japanische Kassetten auf einem Nobeljapaner. Wenn dann "Alle" nicht passen dann stimmt doch irgendwas nicht.
MfG Matthias
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Ja eben, meine Vermutung war halt dass es sich um Chromdioxid handelt aber das kann man ja jetzt komplett aus schließen.
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ihr habt natürlich recht behalten, da ist irgendwas krumm...ich habe das jetzt mit einer sehr guten XL-II mal ausprobiert und mußte das interne Poti auf dem einen Kanal schon beim Level an den Anschlag drehen, damit die Markierung im Display erreicht wurde. Das kann so sicher nicht korrekt sein.
Damit bin ich jetzt tatsächlich am Ende mit meinem Latein...ich denke, ohne Meßwerkzeug kommt man da nicht weiter.
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Vielleicht mal Köpfe und Bandpfad penibel putzen .
Die eingangs gestellte Frage nach Abnutzung/ viel gelaufen wurde noch nicht beantwortet....
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da ist natürlich alles sauber was glaubt ihr denn alle...zumindest die einfachen Dinge bekomme ich schon noch hin...
Und die Köpfe sehen bestens aus! Ich weiß nur, dass es lange trocken in einer Ecke stand, bis ich es entdeckt und errettet habe. Laufen tuts ja auch wieder ganz ordentlich und fremdbespielte klingen auch ganz gut...aber das ist ja nur die halbe Miete...
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Als erstes sollten wir mal wissen, um welches Teac es sich handelt. Hat das Deck Testtöne zum einmessen oder gar einen Einmeßcomputer? Wenn ich dich richtig verstanden habe, stellst du Pegel und Bias via Markierungen im Display ein, also wahrscheinlich mit Testtönen. Eventuell stimmt da was nicht.
Ich würde mal 400Hz und 10kHz extern einspeisen und mit der Aussteuerungsanzeige Vor/Hinterband mit den Reglern einstellen.
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(03.11.2024, 12:25)alrac schrieb: da ist natürlich alles sauber was glaubt ihr denn alle... Nichts für ungut, aber ich hatte auch schon mehrfach geglaubt da wäre alles sauber und war dann doch nicht. Also erstmal die low hanging fruits ausschließen
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Ich darf hier mal auflösen, nachdem das Deck (ein Teac V-5000) die Tage zur Kontrolle bei mir war.
Ich habe den Aufnahmezweig neu abgeglichen.
Eingemessen habe ich mit einer TDK SA Jahr 90/91.
In der Tat ist es nun so, daß die äußeren Regler einen Einstellbereich von nur circa +/-4dB haben.
Das führt dann dazu, daß sogar mit einer SA aus 1993 ca 2dB Abweichung eingestellt werden müssen, was dann am Regler schon 15Uhr ist, also 50% vom Einstellbereich. Das sieht nach viel aus, ist aber meßtechnisch eben nur eine Korrektur um 2dB.
Kurzum, das Gerät war zwar intern bzgl linkem und rechtem Kanal nicht symmetrisch eingestellt , aber es scheint nichts defekt zu sein. Meiner Meinung nach hat Teac da nur den Einstellbereich ein wenig zu eng dimensioniert, daß man halt recht schnell an die Grenzen der Einstellmöglichkeiten kommt.
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