Mich bewegt aus aktuellem Anlass die Frage,
wie groß die größte geodätische Entfernung zwischen zwei Orten in Deutschland ist.
Weiß jemand die Antwort ?
Gefunden habe ich die Entfernung Flensburg - Zugspitze : 825 km Luftlinie.
Geht noch mehr ?
Ohne jetzt die Landkarte bemühen zu müssen, würde ich aus dem Kopf sagen, daß Flensburg sicher nicht der nördlichste Punkt von Deutschland ist.
List auf Sylt ist noch einiges weiter im Norden.
Auf Google Maps messe ich von Sylt ("Nördlichster Punkt Deutschlands" ist eingezeichnet) bis zur Grenze südlich von Berchtesgaden 902.36 km Luftlinie. Vielleicht leitet aber mal wieder die Mercator-Projektion in die Irre, und es gibt noch eine längere Entfernung mit größerem Ost-West-Anteil?
Danke,
das Internet verrät aber nicht sofort die Entfernung zur Zugspitze,
sondern nennt stattdessen List(-Sylt) - Garmisch-Patenkirchen : 857 km Luftlinie.
So angestoßen habe ich nun aber einen Luftlinien-Rechner gefunden : https://www.luftlinie.org/List-Sylt/Zugs...Bayern,DEU
Die Entfernung zur Zugspitze ist demnach ebenso groß: 857 km.
Ich glaube das reicht. Da die Ost-West Ausdehnung Deutschlands (nach meiner Kenntnis) geringer ist, beträgt dann wohl die größte Entfernung von Rand zu Rand um 860 km, von Mitte zu Rand 430 km.
Warum bewegt mich das ?
In den letzten Tagen wurde in den Medien berichtet, dass Deutschland von Israel mit amerikanischer Erlaubnis das "Arrow 3" Luft-Abwehr System kauft.
Bei https://en.wikipedia.org/wiki/Arrow_3
erfährt man, dass es sich um Überschall anti-ballistische Raketen mit maximaler Flughöhe von 100 km und einer Reichweite von 2400 km handelt.
Ich habe gegrübelt, wo sich in bis zu 2400 km Entfernung deutsche Gebiete befinden.
Danke,
auch interessant.
Ich habe gerade bemerkt, dass man in der Karte des Luftlinien-Rechners auch Punkte markieren kann.
Dann habe ich einen an der Nordspitze von Sylt plaziert und einen in der rechten unteren Ecke/Spitze Deutschlands, die fast von Österreich umzingelt ist : 901 km.
Also liegt Deutschland vermutlich innerhalb eines Kreises mit 450 km Radius, wenn ich nichts übersehen habe.
(20.08.2023, 10:01)andreas42 schrieb: Auf Google Maps messe ich von Sylt ("Nördlichster Punkt Deutschlands" ist eingezeichnet) bis zur Grenze südlich von Berchtesgaden 902.36 km Luftlinie. Vielleicht leitet aber mal wieder die Mercator-Projektion in die Irre, und es gibt noch eine längere Entfernung mit größerem Ost-West-Anteil?
20.08.2023, 11:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.08.2023, 12:11 von TSF.)
Ja, das hatte ich durchaus verstanden.
Aber weil man sich hier sehr schnell auf die Diagonale von Nordwest nach Südost konzentrierte, wollte ich nur darauf hinweisen, daß die andere Diagonale NO-SW gar nicht so viel kürzer ist.
Gruß
TSF
Edit: wenn man in Grenzach-Wyhlen das Strandbad in der Rheinalle als Endpunkt wählt, kommt man auf 889,44 km.
Manches Adler-Auge sieht eben sofort, dass Links-oben bis rechts-unten etwas weiter entfernt ist.
Der kleine Unterschied ist aber belanglos.
Von der Mitte bis zum Rand Deutschlands sind es maximal etwa 450 km Luftlinie.
Da erscheint ein Flug-Abwehr System mit 2400 km Reichweite um den Faktor 5,3 überdimensioniert.
Bei Israel ist das Missverhältnis noch größer, denn die Entfernung von der Südspitze bis zur nord-östlichen Ecke beträgt nur 429 km.
Da stellt sich die Frage, warum man so ein System mit einer so großen Reichweite ausgestattet hat.
Passen würde es eher zur halben Entfernung zwischen Seattle und Miami.
Was soll diese scheinheilige Frage? Deutschland ist Mitglied der NATO und als solches zur Bündnisverteidigung verpflichtet. Rechne lieber aus wie groß das Bündnisgebiet ist. Als ehemaliger Offizier eines Natogeschwaders nervt mich so was, sorry!
Weil es mich nervt, wenn wir die Verteidigung unserer europäischen Nachbarn bezahlen sollen.
2400 km reichen vom Zentrum Deutschlands bis an den Ostrand der Ukraine und noch über Moskau hinaus.
Die von dir genannte Verpflichtung gilt für die anderen Mitglieder des Bündnisses ebenso.
Mit anderen Worten : das gilt "kreuzweise".
20.08.2023, 17:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.08.2023, 17:29 von reginald bull.)
naja, wenn das flugabwehrsystem funktioniert ist's ja ok, irgendeine brauchbare waffe sollte D schon haben, mit dem miltärischen restschrott ist es ja nicht soweit her.
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
20.08.2023, 17:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.08.2023, 17:50 von Kirunavaara.)
(20.08.2023, 10:12)kaimex schrieb: Ich habe gegrübelt, wo sich in bis zu 2400 km Entfernung deutsche Gebiete befinden.
Hmm, die Insel, welche Fidel Castro mal der DDR geschenkt hat, dürfte zwar noch weiter weg sein, wurde aber meines Wissens kurz nach der deutschen Einheit ohne viel Aufhebens an Kuba zurückgegeben. Es kann sich also höchstens um Mallorca handeln.
Zur Sache wurde denke ich das Wichtigste bereits gesagt. Beharkt Euch bitte deswegen nicht. Innerhalb der NATO tragen die Mitgliedsländer mal mehr, mal weniger zur Bündnisverteidigung bei, was zum einen verschiedenen politischen Prioritäten geschuldet ist, die sich über die Jahre immer mal ändern, und zum anderen auch der Geographie. Finnland zum Beispiel ist erst seit kurzer Zeit Mitglied und dürfte bereits einen überproportionalen Beitrag leisten (ohne jetzt Zahlen nachgeschlagen zu haben). Vollständige Gerechtigkeit wird es nicht geben können, und in der Summe haben alle Mitglieder was davon.
20.08.2023, 18:37 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.08.2023, 18:38 von kaimex.)
Zur Zeit geht ohnehin mehr Geld/Jahr in ein Nicht-Mitglieds-Land ...
22 Mrd € seit Februar 2022, also in 1,5 Jahren.
Ich kann mir leider nicht merken, wieviel Geld in Afghanistan, Mali, etc. verbrannt wurde.
In diesem Jahr wurde bereits eine Luft-Verteidigungs-Übung demonstrativ durch geführt.
"Arrow 3" soll um 4 Mrd. € kosten.
Der einzige konkrete Angriff der jüngeren Vergangenheit gegen Infrastruktur für Deutschland fand unter Wasser statt.
Über verstärkte Verteidungsmaßnahmen gegen solche Attacken habe ich bislang nichts gehört.
Der dadurch geschädigte deutsche Konzern (Uniper) mußte mit Mrd. € Einsatz seitens des Staates gerettet werden.
Ich denke, ein Raketenabwehrsystem zur Bekämpfung von Langstreckenraketen muß eine weit größere Rechweite haben als einen Radius von wenigen 100km.
Langstreckenraketen werden im Flug immer schneller, so dass es vermutlich einfacher ist, sie frühzeitig zu bekämpfen. Vermutlich ist es auch sicherer, sie nicht erst über eigenem Territorium zu attackieren.
Dann läufst du aber Gefahr, daß deine Verteidigungs-Massnahme vom Absender als direkte Aggression auf sein Territorium eingestuft wird.
Die USA verweigern doch bislang noch aus gutem Grund die Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite an die Ukraine.
"Vorne/Vorwärts-Verteidigung" kann schwerlich von Angriff unterschieden werden.
21.08.2023, 10:04 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.08.2023, 10:05 von Sonicman.)
Das einzige, was die damalige Sowjetunion von einem Angriff auf Nato Gebiet abgehalten hat, war die Flexible Response Strategie. Bei jedem Nato Manöver kamen grundsätzlich am zweiten Tag taktische Nuklearwaffen zum Einsatz. Nur die AFD glaubt, dass vorauseilender Gehorsam gegenüber Putins Russland die europäische Sicherheit garantieren könne. Das einzige, vor dem "die Russen" Respekt haben ist Härte und Konsequenz. Ich mag die Russen sehr und habe sogar schon beruflich Zeit sowohl in Moskau, als auch im sibirischen Hinterland verbracht. Ein großartiges und stolzes Volk, welches uns Deutschen in vielem viel näher ist, als andere Europäer. Daher weiß ich, dass eine klare Ansage gestützt von einer glaubwürdigen Handlungsfähig allemal mehr zählt, als ein philosophischer Diskurs über Menschenrechte. Si vis pacem para bellum! Sic!