Umbau bei Bertelsmann
#1
Die deutschen Scheiben verkaufen sich nicht, liegt natürlich an den Tauschbörsen. Und darum werden jetzt 60% der Künstler 'entlassen'. Das folgende Zitat sagt zwar etwas anderes aus, ist aber lustig genug, um es kommentarlos in den Raum zu hängen:

Zitat:für BMG sind die Entlassungen aber auch Teil eines "kulturellen Wandels" im Unternehmen. BMG wolle nicht mehr auf Eintagsfliegen, sondern auf zukunftsträchtige Künstler setzen. Steinkamp nannte Yvonne Catterfeld, Andrea Berg und die Gruppe Oomph! als positive Beispiele.
(Quelle: heise)
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#2
Das Wort "Kultur" in diesem Zusammenhang wirkt komisch.

Als positive Beispiele könnte man Sascha und Rosenstolz nennen,
nicht jedoch ...
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#3
Zitat:für BMG sind die Entlassungen aber auch Teil eines "kulturellen Wandels" im Unternehmen. BMG wolle nicht mehr auf Eintagsfliegen, sondern auf zukunftsträchtige Künstler setzen. Steinkamp nannte Yvonne Catterfeld, Andrea Berg und die Gruppe Oomph! als positive Beispiele.
(Quelle: heise)[/quote] HÄ! Ich kann kaum glauben was ich da lese.
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#4
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Ihr seht das verkehrt mit dem "kulturellen Wandel" Gemeint ist die Unternehmenskultur, die sich vollends aus der Förderung von Künstlern zurückgezogen hat. Men setzt auf sichere Kassenmagneten. ausserdem ist es einfacher Kazaa nach 20 Künstlern (und deren eventuellen Tauschanbietern) zu durchforschen als nach 200.


Kultur, hihi.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Ist doch klar: In der Auffassung der MI ist Kultur = Geld.
Zukunftsträchtige Künstler sind also Dauerbrenner, die über Jahre hinweg für Reibach sorgen. Mit Kultur im üblichen Sinne hat das nix zu tun.

Die Devise lautet: Keine Experimente, keine Nischenprodukte, den Massengeschmack noch genauer bedienen.

Das hat Tradition. Bei Warner standen Leute wie Van Morrison plötzlich ohne Vertrag da!

So gesehen freut man sich über den kommerziellen Erfolg einer Norah Jones bei einem kleinen Label wie Blue Note. Da verzeihe ich sogar den Kopierschutz!

- Michael -
Michael(F)
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#6
Ihr habt recht, wie konnte ich das vergessen.

Könnte das nicht auch ein neues aufleben des Tonbandhobbys bedeuten.

Schlieslich wird auch heute noch Musik gemacht, es nimmt sie nur sonst keiner mehr auf.
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#7
Brauchen wir eigentlich neue Musik? Ist nicht sowieso schon derart viel saugute Musik gemacht worden, dass wir diese bis an unser Lebensende gar nicht aufsaugen können???

Ich könnte mir das ernsthaft vorstellen...
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#8
Das keine neue Musik mehr entsteht und wir alle nur noch im Alten herumwühlen - so gut es auch gewesen sein mag - ist ein völlig trostloser Gedanke. Zu beobachten, wie aus Altem neues entsteht ist ungeheuer spannend. Ich gebe zu, daß ich in neuer Musik die alten Werte suche und mit viel Neuem nix anfangen kann - trotzdem. Die Generationen nach uns brauchen ihr eigenes Ding - so wie wir das auch hatten.

Stell Dir vor, unsere Eltern hätten gesagt: Zuwas brauchen wir die Beatles und die Stones - es gibt sovieles von Bach, Beethoven und den Egerländer, das wir alles noch hören müssen. Ich meine: Viele unserer Eltern haben das gesagt, aber zum Glück ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung.

- Michael -
Michael(F)
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#9
Bin fast ganz deiner Meinung Big Grin

Die Kiddies sollen ruhig ihre Musik haben und sie werden sicher im Internet auch wertvolleres als den Bertelsmann-Müll finden.

Aber ich denke, dass in der Vergangenheit noch soviele Schätze schlummern...ich habe im vergangenen Monat 2 davon gehoben und ich weiss, dass noch hunderte weitere auf Entdeckung warten. - Mich stört das alles nicht. Meinetwegen soll die ganze Musikbranche den Bach runtergehen, solange es alte Platten zu kaufen gibt Wink
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#10
Da bin ich nun auch Deiner Meinung. Das komplette Musikbusiness kann meiner Meiner nach den Gully runter.

Musiker, die aus Begeisterung Musik machen, werden das auch weiterhin tun, und zwar in Form von Konzerten. Das I'net gibt ihnen die Möglichkeit, sich zu vermarkten. Mit CD-R, MP3, etc. stehen Möglichkeiten bereit, diese Musik zu verbreiten. Zwar stört mich die Festlegung auf digitalisierte und datenreduzierte Musik, aber besser ein gutes MP3 als eine schlechte CD.

Falls die großen Firmen eingehen, hätten auch die kleinen ein wenig Luft zum atmen. Woran fehlt es denn? Da macht jemand eine Super Platte, aber in den großen und bestimmenden Läden wird sie nicht geführt, weil sie sich nicht oft genug verkauft. Wird die Massenwar reduziert, werden die Plattenläden wieder gefragt sein, bei denen der Verkäufer den Überblick hat und mit Herzblut Empfehlungen ausspricht! Es gibt vereinzelt noch Läden, da sieht es der Verkäufer als seine Aufgabe an, bestimmtes Kulturgut unter die Leute zu bringen. Aber die kaufen derzeit beim Mediamarkt oder bei Amazon.

Ausserdem hätte ich gar nichts dagegen, wenn es mit den Karrieren generell etwas langsamer gehen würde. Zuerst eine Weile live auftreten. Es muss auch am Anfang nicht gleich ein ganzes Album sein, eine Single oder eine kleine CD mit 4 oder 5 Stücken, die wirklich gut sind, tuts auch. Nach und nach wird man größer. Für so einen langsamen Aufbau ist im heutigen Musicbusiness keine Zeit mehr. Da werden die Künstler am Reißbrett designt, das passende Personal gecastet und den Rest besorgt die Studiotechnik.

- Michael -
Michael(F)
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