Tonwellenölrückhaltescheibchen
#1
Hallo,

wie der Titel des Posts schon nahelegt, ist mein Problem vor allem ein fehlender Begriff, und zwar für das Kunststoffscheibchen auf der Tonwelle, das hier im Bild (geliehen von Wikipedia) zu sehen ist:

[Bild: 660px-JVC_KD-A22_-_Capstan_and_Pinch_Roller-0364.jpg]

Soweit ich weiß, haben diese Scheibchen den Zweck, das Öl aus dem Tonwellenlager am Verunreinigen des Bandes zu hindern, und umgekehrt das Lager vor dem Eindringen von Schmutz zu schützen. Leider habe ich gerade ein Gerät hier, dem ein solches Scheibchen abhandengekommen ist. Wenn ich wüßte, wie sie richtig heißen, wäre meine Forumssuche vielleicht ergiebiger gewesen...

In Ermangelung des richtigen Begriffes habe ich zunächst auf eBay nach Unterlegscheiben aus diversen Kunststoffen gesucht und z.B. das hier gefunden. Problem dabei: als Unterlegscheiben haben sie Spiel, d.h. etwa eine Scheibe für das Innenmaß 2,5 mm hat tatsächlich 2,7 mm Innendurchmesser. Und das ist natürlich schlecht, wenn ich eigentlich abdichten möchte.

Die Serviceanleitungen, die ich konsultiert habe, nennen diese Scheibchen einfach "capstan washer". Mit dem Begriff habe ich immerhin bei den Tapeheads einen Thread zum Thema gefunden:
http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=78787
Dort herrscht aber auch Ratlosigkeit vor. Manche greifen zu Vergaser-Dichtungsringen, andere raten zum Selbstbau, wobei fraglich bleibt, ob man damit die gewünschten Dichtungseigenschaften erreicht.

Hat jemand vielleicht Erfahrung mit dem Thema und einen Ratschlag, woher man solche Scheibchen am besten beziehen könnte? Akut bräuchte ich eins für ein Sony TC-K870ES (Laufwerk TCM-200D, rechte Tonwelle). Meine Messung mit einer Schieblehre ergab Tonwellendurchmesser von ~2,2 mm links und ~2,4 mm rechts.

Ein anderes meiner Decks (Sony TC-K700ES, Laufwerk TCM-110D) hat ebenfalls keine "capstan washers"; zu meiner Überraschung scheint das aber so zu gehören, denn in der Serviceanleitung sind keine aufgeführt. Ob es wohl davon profitieren würde, wenn ich einen Satz passender Scheibchen dafür fände? Oder hat es die aus irgendeinem Grund nicht nötig?

Viele Grüße
Moritz
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#2
Wie wäre es eine Unterlegscheibe mit zu kleinem Innendurchmesser zu nehmen und dann passend auf zu bohren?
Also sodass der Innendurchmesser stramm über die Capstanwelle passt.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#3
Aufbohren wird zu rauh und ungenau.
Mit einer verstellbaren Reibahle wird das supergenau. Die Plaste darf aber nicht zu weich sein sonst funktioniert das schlecht.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#4
Folgende Suchbegriffe haben ganz gute Ergebnisse bei ebay gebracht
Teflonscheibe
PTFE Unterlegscheibe
Musst mal schauen, ob was dabei ist.
Gruß Richard
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#5
2- bzw. 3mm verstellbare Reibahlen habe ich auch noch nicht gesehen. Gibt es sowas wirklich?
VG
Wolfgang
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#6
Zu den Reibahlen: Es gibt kleine, diamantbestückte Diamantfräser-Sets für Drehmel u. Co, kosten nicht viel. Da gibt es auch kegelförmige Schleifer darunter, mit denen man so einen Ring vorsichtig auf Durchmesser bringen könnte.
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#7
Also kommt Jungs...das ist eine einfache Kunststoff U-Scheibe die das Lager etwas bzgl. Dreck schützen soll.
Da muß jetzt sicher keine Passung hergestellt werden.

Wie oben schon geschrieben:
  • Scheibe mit passendem AD und etwas kleinerem ID nehmen
  • ID 1/10 zu klein aufbohren
  • Scheibe auf die Welle von Hand "aufpressen"
Das Bischen was da an Ungenauigkeiten entsteht drückt sich beim aufpressen doch wieder "platt".
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#8
Genauso mach ichs, wenn ich keine passende finde. Ein kleiner spitzer Dreikantschaber tut´s auch.
VG
Wolfgang
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#9
Hallo,

vielen Dank für all die Vorschläge. Dann versuche ich als Nächstes mal, selbst so ein Scheibchen passend zu bohren.

Viele Grüße
Moritz
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#10
Hallo,

ein kurzer Abschluß dieses Themas:

(07.12.2020, 17:59)Kuni schrieb:
  • Scheibe mit passendem AD und etwas kleinerem ID nehmen
  • ID 1/10 zu klein aufbohren
  • Scheibe auf die Welle von Hand "aufpressen"

So habe ich es letztlich gemacht. Generische Nylonscheibchen für M2-Schrauben passen schon so relativ gut für die linke Tonwelle, sind für die rechte aber zu eng, also habe ich ein Scheibchen nacheinander mit 2,4 mm-, 2,5 mm- und 2,6 mm-Bohrern von Hand "weitgeschabt", und nun paßt es leidlich.

Besonders gleichmäßig ist die innere Kante nicht, aber es scheint, als käme trotzdem nichts durch. Das Lager schwimmt auch nicht gerade im Öl Smile

Danke für eure Beratung.

Viele Grüße
Moritz
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