Fabrikneue Bänder schmieren extrem
#1
Hallo zusammen!

Ich bin neu hier im Forum, habe allerdings als Gast schon einige Zeit hier verbracht um eine Antwort auf meine Frage zu finden... leider erfolglos, daher versuche ich es auf diesem Wege. Sollte das Problem irgendwo schon behandelt worden sein, sorry für den neuen Thread...

Folgendes Phänomen:

Zusammen mit meiner Fostex R8 habe ich ein paar alte AMPEX Bänder bekommen. Beim ersten Einsatz haben sie mir sofort die gesamte Maschine zu geschmiert... von dem Problem hatte ich schon gehört, daher Bänder weggeschmissen und neue beim großen T bestellt. RMG LP35. Hiermit hatte ich genau das gleiche Problem. Nach 2-3 Aufnahmen (je ca. 5 min) war alles wieder völlig zugeschmiert und die Aufnahmen dadurch unbrauchbar. Ich hab dann mal wirklich harnäckig nach jedem Take die Tonköpfe gereinigt. So hat es funktioniert, natürlich kann man so nicht arbeiten, aber ich wollte wissen ob es nur am Schmieren liegt... was der Fall war.

Nach einigen Wochen ist das Problem dann wie von alleine verschwunden... d.h. ich musste die Köpfe praktisch gar nicht mehr reinigen. Hab ich zwar trotzdem vor wichtigen Aufnahmen gemacht, aber eigentlich war kaum etwas an den Köpfen. Mit diesem ersten Band hatte ich dann lange keine Probleme mehr. Hab viel damit rumprobiert und es mehrfach überspielt, alles gut.

Heute habe ich ein neues Band eingelegt (diesmal ein RMG SM 911) und das Problem trat SOFORT wieder auf, genauso wie mit dem ersten Band als ich es ganz neu eingelegt hatte...

Ich hab fast das Gefühl, diese neuen Bänder müssen erstmal ein paar Aufnahmestunden lang abgeschliffen werden...

Kann hier jemand etwas mit diesem Problem anfangen? Mir ist es völlig schleierhaft, zumal ich teilweise sehr gute Aufnahmen hinbekommen habe, nachdem das erste Band quasi "warm gelaufen" war...

Gruß. Jan
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#2
Hallo Jan,
ich habe auf meiner R8 neu ausgepackte Bänder immer erst 2-3 mal umgespult. Das hat jetzt eigentlich nichts mit dem Schmieren zu tun, eher mit einem sogenannten Dehnungseffekt.
Die Bänder waren zum Schluss rund 5-10 sek länger. Das ist nun aber bei der 38er Geschwindigkeit auch nicht das Böseste. Zumal ich fast nur Sprecheraufnahmen drauf hatte.
Deinen Effekt kann ich nicht so richtig zuordnen zumal ich mittlerweile auch einige neue LP35 habe die ich aber auf einer anderen Maschine mit 19 betreibe.
Vielleicht hat ein Anderer hier eine Idee?
Das einzige was mir einfällt: nimm sie aus der Verpackung und spul sie mal kurz hin und her.

Gruß luedre
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#3
Hallo Jan,

zunächst willkommen hier im Forum!

Zu deiner Frage: Warum dieser erste Abrieb so extrem bei dir ist, weiß ich leider nicht. Abhilfe könnte evtl. ein Reinigungsdurchlauf vor dem ersten Einsatz bringen: Band beim Umspulen möglichst nicht über die Führungen, sondern über ein fusselfreies Tuch oder Papiertaschentuch laufen lassen. Dabei speziell auf die Bandkanten achten, sie sollen beim Durchlauf möglichst nicht geklemmt und beschädigt werden. Falls du beim ersten Umspulen ähnlich starken Abrieb feststellst, liegt es wahrscheinlich am Bandmaterial.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#4
Hallo,
es wird zwar nicht besonders zu Problem beitragen,aber ich habe vor etwa 3 Wochen Rmg LP35 bei Thomann bestellt.
Einmal 549m und einen NAB Kuchen 1100m. Bei diesen ist absolut kein Abrieb festzustellen.

Gruß Markus
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#5
Hallo,

RMG-Bänder gibt es nicht mehr, die heißen jetzt "Recording The Masters". Allerdings hört sich das schon komisch an. Ich habe etliche neue Bänder gekauft von RMG/Pyral/RTM und keines davon hat geschmiert. Normalerweise, wenn ich nach zwei Durchläufen die Köpfe reinige, ist da nichts zu sehen. Hast Du mal eine Chargennummer Deiner Bänder (steht unten am Karton)? Evtl. habe ich ja sogar welche aus der gleichen Charge.

Hast Du schon mal das Band durch ein Taschentuch laufen lassen? Wie sieht das dann aus?

Zu RMG-Zeiten war es ja so, dass die Bänder beim Slitting nicht abgesaugt wurden. Ich weiß nicht, ob das mittlerweile wieder gemacht wird, aber da wären dann schon leichte Rückstände zu erwarten, jedoch nicht so extrem wie Du das beschriebt.
Das Band ist auch richtig eingefädelt?
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#6
Danke für die schnellen Antworten!

Ich habe an anderer Stelle mal gelesen, dass der Abrieb mit der Stärke des Bandzugs zunimmt. Kann es sein, dass die Maschine in dieser Hinsicht "falsch" eingestellt ist? Das es an den Bändern liegt würde ich auch fast ausschließen, da ich jetzt drei unterschiedliche getestet habe und der Effekt immer ähnlich war.

The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=216212#post216212 schrieb:Das Band ist auch richtig eingefädelt?
Ich hoffe ja... wie würde sich dass den äußern? Ich würde sagen ja. Bei dem viel benutzen Band sind die Probleme ja auch irgendwann verschwunden, ohne dass ich das Band anders eingefädelt hätte als zuvor...

Das mit dem Taschentuch und dem Reinigungslauf versuche ich morgen mal.

Danke schon mal für die Tipps!
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#7
Hallo,

wenn das Band nicht richtig eingefädelt ist, stimmt u.U. der Bandzug auch nicht. Was auch manchmal passiert, ist, dass das Band unter den Hebeln, die es bei Stopp/FF/FRW von den Köpfen abheben, durchgeführt wird. Bei Wiedergabe wird es dann zwischen die Köpfe gezogen und berührt evtl. scharfkantige Teile wie Kopfgehäuse etc. Ich konnte z.B. an Einlaufspuren an meiner Teac X-1000 feststellen, dass diese längere Zeit so betrieben wurde.

Die R8 läuft ja auch ausschließlich mit 38 cm/s. Wenn da an Bandlauf/-führung was nicht stimmt, kann ich mir schon vorstellen, dass was abgeschabt werden kann.

Der Bandzug ist einstellbar und, soweit ich weiß, geregelt. Um ihn messen und einstellen zu können braucht man aber ein Tentelometer.

Das Deine Ampex-Bänder geschmiert haben, ist jetzt mal nichts weiter ungewöhnliches. Die Neuen aber schon. Gänzlich ausschließen kann man es dennoch nicht.
Grüße,
Wayne

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#8
Hallo zusammen!

Ich habe heute morgen mal den Test mit dem Taschentuch gemacht, das Ergebnis ist interessant... (siehe Fotos)

Das Taschentuch habe ich direkt hinter die Abwickelrolle gehalten, d.h. der Abrieb stammt nur vom Druck des Bandes auf das Tuch. Daher würde ich jetzt (korrigiert mich wenn ich falsch liege) ausschließen, dass es an abgeschliffenen oder unebenen Tonköpfen oder anderen scharfkantigen Oberflächen im Bandweg liegt.

Die ersten 4 min haben am meisten Abrieb verursacht, danach hat es sich gelegt wie man sehen kann. Nach dem 2. Durchlauf der ersten 4 min ist immer noch wesentlich mehr Abrieb entstanden als auf den übrigen 12 min des Bandes insgesamt.

Dieses Band habe ich benutzt: SM911 18CM 366M 6,3MM 1200FT 1/4IN 627207 34111
Hier das alte Band: LPR35 18CM 549M 1800FT 1/4IN 628509 34511

Mir ist im übrigen aufgefallen, dass es beim alten Band ähnlich war. Die Probleme mit dem Abrieb waren eher lokal, d.h. vor allem am Anfang und am Ende des Bandes.

Bis heute Abend werde ich mal eine Testaufnahme machen...

Gruß. Jan


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#9
Hallo Jan,
du solltest eigentlich das Band nicht einfädeln!
Nur vom linken Bandteller zum rechten Bandteller umspulen und in der Mitte das Band an einem Taschentuch (ich nehme hierzu Kosmetiktücher - die Taschentücher sind getränkt) vorbeilaufen lassen. Somit kannst du ausschließen dass die Köpfe oder eine der Bandführungen das Band bereits zu sehr strapazieren.
Du musst dazu natürlich eine der Fühlrollen anheben sonst läuft die Maschine nicht an.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#10
Hallo Jan,

das mit den Taschentüchern, was das bei Wiedergabe oder schnellem Vorlauf?

Ich habe übrigens ebefalls ein LPR35 aus der Charge 628509, welches ich erst vor ein paar Wochen bespielt habe. Bei mir völlig unauffällig.
Grüße,
Wayne

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#11
Es empfiehlt sich immer, ein Band vor der Neuaufnahme mittels schnellen Umspulen und einem weichen Läppchen o.ä. zu säubern, gerade wenn 8 Spuren auf dem 1/4" Band draufgespielt werden sollen.
Viele Grüße,

Matthias
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#12
luedre,'index.php?page=Thread&postID=216241#post216241 schrieb:du solltest eigentlich das Band nicht einfädeln!
Oh okay...
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=216245#post216245 schrieb:das mit den Taschentüchern, was das bei Wiedergabe oder schnellem Vorlauf?
Hatte das Band eingefädelt und mit normaler Wiedergabe laufen lassen, da mir der schnelle Vorlauf zu gefährlich erschien...

Trotzdem hat das Band ja vor dem Taschentuch nichts anderes berührt. Ich habe jetzt eine Aufnahme an einer Stelle des Bandes gemacht, die zuvor nicht geschmiert hat, wieder hatte ich Ausfälle in der Aufnahme (bis hin zu fast gar keinem Ton sekundenweise) Als ich das Band dann nochmal durch ein Tuch laufen lassen hab, hat es an der Stelle plötzlich auch stärker geschmiert...

Außerdem klebt das Band sofort an diesen (Führungs?) Rollen mit dem roten Gummi, sobald man es einspannt. D.h. wenn ich das Band lockere bleibt es an diesen beiden Rollen kleben. Hier sammelt sich auch der meiste Abrieb. (siehe Fotos) An den Köpfen sammelt sich vor allem Außen etwas, was man auch bei der Aufnahme merkt. Spur 1 und 8 sind meist am stärksten betroffen. Ich hab auch ein Foto vom Abrieb gemacht, der sich nach 4 oder 5 Aufnahmen unter dem Gerät gesammelt hat.

Hier ein link zu den Testaufnahmen:

Ist jetzt ein Mixdown bei dem ich die Spuren jeweils gemutet habe. Das Schlagzeug ist auf Spur 2+3 (eigentlich ganz okay, aber auch hier hört man Aussetzer) Die Dreckspur mit Click und Gitarre auf Spur 8 (völlig unbrauchbar)

https://www.dropbox.com/s/nat3o5f37gq1dy...d.aif?dl=0

Hier zum Vergleich eine Aufnahme mit dem LPR35 als gerade alles gut war...

https://www.dropbox.com/s/7fyzxbdcrp27yz...2.aif?dl=0

Eine andere Sache die mir Sorgen macht: Als ich die Fotos gemacht habe, hab ich gemerkt, dass mein Handy extrem auf die Tonköpfe abgestrahlt hat, also die LEDs vorallem von Spur 8 sind ziemlich ausgeschlagen. Ich hoffe mal der nahezu Totalausfall auf Spur 8 hat nichts damit zu tun...

Ich hab dann vor der Testaufnahme die Köpfe nochmal gereinigt und entmagnetisiert (dabei sollte nichts schief gegangen sein, hab ich vorher recherchiert und das schon öfters auch bei alten Kassettendecks gemacht)

Nach der Testaufnahme die ja nur ein Durchlauf war, ist nicht viel an
den Köpfen hängen geblieben, von daher seltsam dass dort so krasse
Aussetzer sind.

Also was könnte es sein?

Sprödes Gummi, das die Bänder vor allem außen abschleift?
Nach dem Reinigen das Band zu schnell wieder eingefädelt, so dass es sich teilweise auflöst wegen dem Alkohol?
Könnte man aus eurer Sicht ausschließen, dass die Tonköpfe verschlissen (uneben) sind?

Sorry dass ich euch so zutexte aber ich bin wirklich etwas verzweifelt, zu mal ich wie ich finde teilweise ziemlich gute Ergebnisse mit der Maschine hatte...

Gruß. Jan


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#13
Hallo Jan,

die Klangbeispiele habe ich mir noch nicht angehört, aber bei dem Foto, wo die Bandführung links vom Löschkopf zu sehen ist, hat es bei mir sofort Alarm geschlagen. Es sieht fast so aus, als ob das Band an der unteren Bandführungsscheibe stark auflaufen würde.

Falls dem so ist, wundert mich der starke Abrieb nicht, weil dadurch die Bandkante (die größte Schwachstelle beim Magnetband) beschädigt wurde, was letztlich ein irreparabler Schaden ist. Auch die Spurenbilder im Papiertuch sprechen für eine Bandkantenbeschädigung.

So oder so, ich würde mir den Bandlauf ganz genau ansehen und evtl. justieren.

Wegen der Handystrahlung brauchst du dir zumindest für die Bandaufzeichnung keine Sorgen zu machen: was auf einen Tonkopf störend einstrahlt, ist noch lange nicht stark genug, um ein Magnetband anzulöschen.

Grüße, Peter
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Peter


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(Konrad Adenauer)
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#14
Hi Peter!

Ist das für mich als Anfänger realisierbar? Hast du einen Tipp, wo ich eine Anleitung finde wie man das macht?

Hängt es auch damit zusammen, dass das Problem ab der Mitte der Laufzeit des Bandes weniger auftritt, weil sich die Führung eventuell stabilisiert?

Gruß. Jan
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#15
Ja, der Bolzen auf Bild 2 sieht unten nicht gut aus. Falls das kein hartnäckiger Abrieb sondern eingelaufen ist, also das Band sich in das rote Material eingeschliffen hat, würde ich an Deiner Stelle mal die obere Inbusschraube etwas lockern und die untere Bandführung so verdrehen, daß dies Stelle aus dem Bandpfad verschwindet.
Viele Grüße,

Matthias
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#16
Jeremy123,'index.php?page=Thread&postID=216257#post216257 schrieb:Ist das für mich als Anfänger realisierbar? Hast du einen Tipp, wo ich eine Anleitung finde wie man das macht?
Offen gestanden nein. Das hängt auch ganz von der Konstruktion deiner Fostex ab.
Bevor ich da konkreter werden kann, müsste ich mir den Patienten erst selber ansehen.
Die Ursachen liegen nicht selten woanders als man sie am grünen Tisch vermuten würde.

Grüße, Peter
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Peter


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#17
Hi Matthias!

MatthiasB.,'index.php?page=Thread&postID=216258#post216258 schrieb:Falls das kein hartnäckiger Abrieb sondern eingelaufen ist
Der Abrieb auf dem Bild ist ziemlich oberflächlich und bröckelt ab, sobald man mit dem Wattestäbchen dran geht.

D.h. ich lockere die Schraube während das Band eingefädelt ist und versuche den Bolzen so zu justieren, dass das Band möglichst die roten Gummis nicht mehr berührt?
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#18
Ah okay... also ich sollte damit eher vorsichtig sein...

Ich schaus mir mal an und überlege ob ich mir das zutraue...

Es wäre für mich ja insgesamt sehr interessant wenn mir jemand das Teil
mal etwas genauer erklären könnte. Ich hatte die Maschine nach dem ich
sie gerade bekommen habe einmal in der Wartung weil der rechte Motor
nicht mehr funktionierte, habe den Techniker aber nie gesprochen weil
das über zwei Ecken ging.
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#19
Jeremy123,'index.php?page=Thread&postID=216260#post216260 schrieb:Hi Matthias!

MatthiasB.,'index.php?page=Thread&postID=216258#post216258 schrieb:Falls das kein hartnäckiger Abrieb sondern eingelaufen ist
Der Abrieb auf dem Bild ist ziemlich oberflächlich und bröckelt ab, sobald man mit dem Wattestäbchen dran geht.

D.h. ich lockere die Schraube während das Band eingefädelt ist und versuche den Bolzen so zu justieren, dass das Band möglichst die roten Gummis nicht mehr berührt?
Säubere erstmal das richtig. Dann nimm mal eine Lupe und schaue nach, ob das Band dort Spuren in Form einer kleinen Rille hinterlassen hat.
Falls ja, löse die Schraube leicht und verdreh das rote Teil mal um 180°, sodaß die Rille nicht mehr im Bandlauf, sondern hinter dem Führungsbolzen liegt. Dann Schraube wieder festziehen.
Wenn die Reinigung bereits erfolgreich war, kannst Du Dir das natürlich ersparen.
Viele Grüße,

Matthias
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#20
Jeremy123,'index.php?page=Thread&postID=216260#post216260 schrieb:D.h. ich lockere die Schraube während das Band eingefädelt ist und versuche den Bolzen so zu justieren, dass das Band möglichst die roten Gummis nicht mehr berührt?

Das sind keine Gummis, sondern extrem harte und verschleissfeste Scheiben (der Farbe wegen vermute ich Sinterrubin, auch Hartmetall oder Keramik waren gebräuchlich).

Wenn darin erstmal eine Rille eingeschliffen ist (was bei Sinterrubin eigentlich nicht möglich ist), kann die Bandkante darin regelrecht festklemmen, was dann zum erhöhten Abrieb führt, wofür auch die bröckelige Struktur des Abriebs spricht.

Viel wichtiger ist aber, woher die Querkraft kommt, die das Band ständig an die untere Führungsscheibe drückt. Solange deren Ursache nicht gefunden und beseitigt ist, wird das Grundübel bestehen bleiben, und eine Reinigung kann immer nur Abhilfe für den Moment liefern. Ein Verdrehen des Bolzens und/oder der Führungsscheiben beseitigt diese Querkraft nicht, sie führt aber das Band über weniger verschlissene Oberflächen.

Nebenbei: die Bandführungsbolzen sind zumeist 6,35 mm lang, so dass ein 6,3 mm breites Magnetband in der Führung laufen kann, ohne zwischen den Scheiben festzuklemmen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#21
Hallo!

Ein Service Manual zur R8 gib es hier: KLICK
Leider nur in Englisch aber es sind alle Einstellarbeiten beschrieben. Man kann dort umsonst downloaden, muss sich nur registrieren.

Zum Taschentuch:
Bei normaler Wiedergabe ist das schon viel Abrieb. Aber wie's jetzt scheint, ist die Bandführung nicht exakt eingestellt.
Grüße,
Wayne

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#22
Hallo Jan,
bei meiner Maschine sind die Bandführungen rechts und links aus Edelstahl - nix rotes. Ob das das nun besser oder schlechter ist weiß ich nicht.
Auf alle Fälle solltest du nicht ohne "Plan" an den Bandführungen rumschrauben. Normalerweise sind sie genau ausgerichtet: nämlich Bandführung - Löschkopf - Tonkopf - Bandführung. Eine Höhenveränderung führt, gerade bei den 8 Spuren auf Senkelband, zu unvermeidlichen Veränderungen von Aufnahme und Wiedergabe.
Jetzt wäre es gut etwas von Peters "Emulsion" zu haben um die Spuren darstellen zu können Wink
Wenn der Bandein- oder -auslauf an den Kanten Spuren hinterlässt liegt es oft an falsch eingestellten Bandtellerhöhen.
Bei meiner Maschine scheint das GsD in Ordnungn zu sein.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#23
Bei den Studiomaschinen wie M15a ist das aus "Sinterrubin", und hat einen rötlichen Farbton.
Allerdings besagt ein rötlicher Farbton nicht automatisch, daß es sich um Sinterrubin handelt. Genauso gut kann es ein rötlich eingefärbterter Kunststoff sein, der durchaus weicher ist und sich das Band dort einschleift.
Gegen leichtes Verdrehen der Bandführung ist mMn. nicht einzuwenden.
Viele Grüße,

Matthias
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#24
Eigentlich ist egal, aus welchen material sind die teile, mann mus die ursache finden, wieso wird der band nach unten gedrückt. Entweder stimt nicht die höhe von umlenkrolle, oder ist sie nicht genau senkrecht zu konstruktion.
Sony TC 765, ,Sony DAT 55ES, Pioneer A 501R, F201, PD 201 Technics SL-B3
Bitte etschuldigen sie mein Deutsch, aber mindestens 20 Jahre habe ich Deutsch nur gesprochen. Das schriftliche ist dann schwer.
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#25
Hallo!

Jeremy123,'index.php?page=Thread&postID=216254#post216254 schrieb:Eine andere Sache die mir Sorgen macht: Als ich die Fotos gemacht habe, hab ich gemerkt, dass mein Handy extrem auf die Tonköpfe abgestrahlt hat, also die LEDs vorallem von Spur 8 sind ziemlich ausgeschlagen. Ich hoffe mal der nahezu Totalausfall auf Spur 8 hat nichts damit zu tun...
Dieser Totalausfall könnte auch mit der fehlerhaften Bandführung und der damit verbundenen Bandbeschädigung zu tun haben, da Spur 8 höchstwahrscheinlich ganz am Rand liegt.
Grüße,
Wayne

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#26
Danke für die vielen Rückmeldungen!

Wahrscheinlich liegt hier irgendwo das Problem. Was ich dann allerdings nicht verstehe ist, wieso ich mit dem LPR35 über weite Strecken überhaupt keine Probleme hatte... wenn die Bandführung falsch eingestellt ist, ist es ja eigentlich egal welches Band oder welche Stelle des Bandes ich verwende, die Probleme müssten immer ähnlich sein oder? Wie gesagt auf dem LPR35 hatte ich in der Mitte ca. 15 min auf denen gar keine Probleme auftauchten. Kein starker Abrieb, keine Tonausfälle. Alle Spuren funktionierten perfekt. Beim Reinigen der Köpfe habe ich fast gar keinen Abrieb feststellen können und ich habe intensiv Sachen aufgenommen, gemischt wieder gelöscht etc. die Maschine also viel genutzt. Das Problem trat erst wieder beim wechseln des Bands bzw. am Ende des alten Bandes auf.

Was mir noch aufgefallen ist: Die Scheibe an der linken Bandführung scheint schon einmal verdreht worden zu sein. Ich bin mir nicht 100% sicher, aber wenn dem so ist, würde das natürlich beweisen, dass das Problem schon beim Vorbesitzer bestand.

Außerdem läuft das Band nicht 100% gerade auf die Aufwickelrolle. Beim Aufwickeln verdreht es sich leicht. Am sonsten kann ich mir bloßem Auge keine Abweichungen im Bandweg feststellen...

Ich werde mir mal das Service Manual besorgen und schauen ob ich daraus schlau werde..

Gruß. Jan
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#27
Von mir hier abschließend noch mal der Stand der Dinge:

Das Service Manual hat mir nicht wirklich weitergeholfen, da ich nichts Konkretes zum einstellen der Bandführung gefunden habe. Auch die Schrauben an der Führungsrolle ließen sich nicht wirklich lockern und Gewalt wollte ich nicht anwenden. Ich hab mir alles an der Maschine noch mal genauer angeschaut und werde aus dem Problem weiterhin nicht richtig schlau.

Heute habe ich wieder das Verfahren wie beim letzten mal durchgeführt: Aufnehmen, Tonköpfe reinigen, wieder aufnehmen u.s.w. nach ca. 5 Takes und 5 mal reinigen wurde es besser, bis ich fast keinen Abrieb mehr hatte und die Aufnahme ohne Aussetzer gelungen ist, genau so wie beim letzten mal...

Das Band wurde also nicht beschädigt. Ich muss wohl für die Fostex, die scheinbar mehr Abrieb erzeugt als sie sollte, das Band entsprechend gründlich säubern. Vielleicht klappts beim nächsten Mal dann auch schon ab der ersten Aufnahme Wink

Gruß. Jan
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#28
Hallo Jan,

versuche doch mal eine andere Bandsorte, ggf, mal ein stärkeres Studioband.
PER528 zB. paßt einigermaßen zur LPR35 Einmessung.
Ich habe auch Bänder die auf gewissen Maschinen nicht laufen, aber auf anderen unauffällig sind.
Viele Grüße,

Matthias
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#29
Du schreibst, das Manual gebe nichts über die Bandführung her. Was ist mit Seite 14, Punkt 4.2.1? Dort steht eine genaue Einstellanleitung für die Höhe der Bandteller, die – so die Anleitung – für den Bandpfad essentiell ist. Hast Du die kontrolliert?


Höhenkalibrierte Grüße

TSD
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#30
Das Manual überprüfe ich nochmal, scheint mir entgangen zu sein...

Das sm band ist ja schon ein etwas stärkeres als das lp und hat die selben Probleme verursacht.
Ist das per528 noch stärker? Wo bekommt man dieses?

Gruß. Jan
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#31
Hallo Jan,

das mit dem PER528 kannst Du Dir sparen. Du hast ja schon ein Normalband getestet, das SM911. Das PER528 ist ein Rundfunkband, welches aber nicht mehr hergestellt wird und somit nur gebraucht oder als NOS erhältlich ist. Es ist auch nicht dicker als das SM911, sondern das Gegenteil ist der Fall. Das SM911 ist mit 50 um Gesamtdicke angegeben, das PER528 mit 48 um. Das wird Dir nichts bringen.

Du wirst nicht drum rumkommen die gesamte Bandführung der R8 zu kontrollieren und einzustellen oder einstellen zu lassen. Alles Andere wird nichts bringen.
Grüße,
Wayne

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#32
Hallo,
das scheint ja, ein unerschöpfliches Thema zu sein.
Wenn es sich um ein neu gekauftes Band handelt und dieses nicht wie vorgesehen funktioniert, so ist das eine Gewährleistungsfrage! Diese ist durch den Händler und nachfolgend den Hersteller zu klären. Die Ergebnisse Deiner Beanstandung könnten für das Forum interessant sein.
Noch ein etwas abwegiger Gedanke: Wäre es möglich, daß der Vorbenutzer des Gerätes etwas mit Lösungsmitteln an den Köpfen oder Führungen gemacht hat und Lösunsmitteldämpfe oder -reste zum Ablösen der Schicht führen - sicher nicht.
Gruß, Jürgen
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#33
Im Tread 26 schreibst du, dass sich das Band beim Aufwickeln leicht verdreht...
Das kenne ich nur von sehr alten Bändern die jahrelang schlecht gewickelt gelagert wurden?
Aber das schein ja bei mehreren Bändern bei dir der Fall zu sein? Kannst du nicht mal ein kurzes Video einstellen?

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#34
Hallo zusammen!

Sorry, ich musste mich in den letzten Tagen wieder verstärkt dem Alltag widmen und hatte keine Zeit weitere Tests zu machen...


Wie gesagt die Probleme sind wieder ganz verschwunden aber erst, nachdem ich die Stelle auf dem Band ca. 5 mal bespielt habe. Danach habe ich keinerlei Probleme mehr damit gehabt. Es ist schon seltsam, zumal der Effekt bei beiden Bändern 100% identisch ist.


Ich mache bei nächster Gelegenheit mal ein Video von der nicht ganz sauberen Aufwicklung.


Gruß. Jan
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#35
Warten wir mal das Video ab.
Aber eine Kontrolle und Justage des gesamten Bandlaufs sollte ja nicht übermenschliches für einen versierten Mechaniker sein.

VG
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#36
Hallo Jan,
wo hast du denn die schmierenden Bänder gekauft? Was sagt denn der Verkäufer zu dazu?
Der Verkäufer muß doch für seine Ware haften.
Gruß Jürgen
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#37
Hallo,

das steht doch alles im Thread. Er hat die Bänder bei Thomann gekauft. Wenn es sich um wirkliche Schmierbänder handelt, was ich aber nicht glaube, wäre das ein Gewährleistungsfall, der über den Händler abgewickelt werden muss, ja. Ich vermute aber, bei der Überprüfung würde eine mechanische Beschädigung des Bandes festgestellt.

Ich habe ja ein LPR35 aus der gleichen Charge und meines ist OK.
Grüße,
Wayne

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#38
Guten Abend zusammen!

Ich habe mal ein Video gemacht. Das "Wackeln" des Bandes beim Aufwickeln auf der rechten Spule habe ich versucht einzufangen, was nicht ganz einfach war, aber man kann es auf dem Video erkennen. Leider ist meine Handykamera nicht sonderlich gut...

https://youtu.be/GdG2T0BbPXk

(am besten zu sehen bei 1:19 & 1:40)

Und hier eine komplette Aufnahme für die, die es interessiert, auch wenn ich glaube, dass man anhand der Aufnahme keine Diagnose treffen kann. Ich bin diesmal so vorgegangen, dass ich erst Spur 2 - 7 aufgenommen habe (Weil bei 1 und 8 direkt wieder Aussetzer zu hören waren) der Plan ist aufgegangen. Nach dem ich ich mit Spur 2- 7 fertig war, ist das Band zwangsläufig einige Male durchgelaufen und Spur 1 & 8 haben keine Probleme mehr gemacht. Auf Spur 8 ist z.B. eine der Gesangsspuren & auf 1 die Solo Gitarre. Alles sauber, keine Aussetzer. Vielleicht ist das zumindest ein workarround...

https://www.dropbox.com/s/fj8wtmz4qavcqd...n.aif?dl=0

Was Kontrolle und Justage angeht: Ja leider bin ich alles andere als ein visierter Mechaniker und gerade fehlt das Geld um die Maschine wieder überarbeiten zu lassen...

Gruß. Jan
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#39
Hier nochmal der Link zur Aufnahme, schien nicht zu funktionieren....

https://www.dropbox.com/s/fj8wtmz4qavcqd...n.aif?dl=0


oder hier als mp3:

https://www.dropbox.com/s/qp658kxiyl7dum...t.mp3?dl=0
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#40
Hallo Jan,

was ich im Video erkennen kann, nährt den Verdacht, dass der Bandlauf dejustiert sein muss, denn die untere Bandkante läuft an der ersten Leitrolle nach der Tonwelle stark auf (und an der zweiten höchstwahrscheinlich auch).

Wie es vor der Tonwelle ist, kann ich so gut wie nicht erkennen, das liegt aber kaum an der Kamera: Hier braucht es bessere Beleuchtung und vor allem eine ruhige Hand.

Für das Bandmaterial, insbesondere die Schnittkanten, bedeutet dies eine hohe mechanische Belastung.
Falls der Abrieb vor allem darauf zurückgeht, würde mich das kaum wundern.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#41
Hallo Jan,

versuch mal mit dem Finger den Druck der Gummiandruckrolle gegen die Capstanwelle zu erhöhen. Das sieht mir sehr nach glatter oder verformter Andruckrolle aus in dem Video. Man kann den Bereich Capstanwelle/Andruckrolle nicht richtig sehen, am besten wäre mehr von oben mit besserem Licht filmen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#42
Ich habe mir das erste Video angeschaut und finde das der ganze Bandlauf sehr unruhig ist (und am Ende schräg). Da hilft nur alle Umlenkrollen und Andruckrollen ausbauen, reinigen, wieder einbauen und testen. Wenn das keine Verbesserung bringt gehts an die Justierung.
Reinigen: die Anrdruckrollen etwas anrauen mit Scheuermilch, dann alles in lauwarmes Wasser mit Spüli, mit einer alten Zahnbürste saubermachen, trocknen lassen, Teile die geschmiert waren neu schmieren.
Vor kurzem hatte ich auch wieder Schmierband und habe das nur so wieder 100% weggekriegt.
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