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Hallo,
ich habe hier ein VU-Meter aus einem alten Urei LA-4 Kompressor, da ist der Gleichrichter im Messwerk defekt. Leider ist an dem winzigen Ding keine Typenbezeichnung. Auch meine Google Suche nach "Gleichrichter für Drehspulinstrument" brachte kein Ergebnis. Weiss jemand vielleicht, was für Gleichrichter in Drehspulmesswerken verbaut sind und wo man sowas bekommt ?
P.S. Ich habe vergessen zu schreiben, dass es wahrscheinlich ein Brückengleichrichter ist, das Ding ist schwarz und hat 4 Beine.
MfG, bitbrain2101
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Wenn das nur ein Bauteil in einer Zuleitung oder parallel zu + und - als Verpolungsschutz ist, dann ist das sicher eine Germaniumdiode.
Sowas wie AA113. Wenn du die "zufällig" gerade nicht zur Hand haben solltest, kannst du auch eine Schottky-Diode nehmen. Silizium würde ich wegen der zu hohen Durchbruchspannung eher nicht empfehlen!
LG Holgi
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Revox verbaute in der VU-Meter Ansteuerung meistens zwei AA 116, eine Ge HF-Diode, die z.B. in Videodemodulatoren eingesetzt wurde.
Grüße, Peter
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Danke für die schnellen Antworten. Ich habe vergessen zu schreiben, dass es wahrscheinlich ein Brückengleichrichter ist, das Ding ist schwarz und hat 4 Beine.
MfG, bitbrain2101
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Es ist im VU-Meter selbst untergebracht, richtig?
Dann ist es ein Messgleichrichter aus Germanium, die Dinger waren früher in vielen Vielfach-Messknechten verbaut. Wie groß ist das Ding denn? Mal ein Foto?
Kannst du aber auch aus vier kleinen Schottkys zusammenlöten, z.B. BAT85 o.ä.
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Hier gibt es ganz informative Vergleichsmessungen diverser Dioden-Arten:
http://www.suessbrich.info/elek/dioden/D...inien.html
MfG Kai
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hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=206684#post206684 schrieb:Es ist im VU-Meter selbst untergebracht, richtig? Hallo Holger,
genau so ist es. Warum soll ich Schottky Dioden nehmen, wenn Germanium Dioden verfügbar sind und eine kleinere Durchlassspannung haben ? Ich habe leider keine gute Kamera für so kleine Dinger. Die Masse sind 7,5 x 4,6 x 4,5 mm.
MfG, bitbrain2101
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Man sieht an dem Bild, daß es schon drauf ankommt, welche Germanium- bzw Schottky-Dioden verfügbar sind.
Außerdem hängt es von den zu verarbeitenden Strömen/Spannungen ab, ob Germanium allein das Beste ist.
Bei Strömen oberhalb etwa 100 uA hat nach dem Bild eine BAT85 Schottky-Diode eine kleinere Flußspannung als sogar die AA118 Germanium-Diode. Die Kurven kreuzen sich bei etwa 150 mV.
Wenn man diesen Vorteil mit der kleineren Flußspannung der AA118 bei kleineren Strömen kombinieren will, sollte man je eine AA118 und eine BAT85 parallel-schalten.
MfG Kai
Nachtrag : Diese Überlegungen sind nur von Belang in einer passiven Meßschaltung. In modernen Schaltungen setzt man das Instrument mit Gleichrichter in die Gegenkopplung eines Operationsverstärkers. Dann werden die Schwellspannungen der Dioden um die Leerlaufverstärkung des OP reduziert und damit fast vernachlässigbar. Erst bei sehr hohen Frequenzen machen sie sich wegen der mit etwa 1/f abnehmenden Verstärkung wieder störend bemerkbar.
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Hallo Kai,
jetzt hab ich es kapiert, vielen Dank. Die Grafik ist für mich etwas zu "dicht", weil oft mehrere Kurven übereinander liegen. Beim ersten Hinsehen hab ich da nichs erkannt. Ich werde dann die BAT85 nehmen. Das ist in der Tat ein echtes altes amerikanisches passives VU-Meter, das parallel zum symmetrischen Ausgang liegt. Bei +4 dBu an 600 Ohm zeigt es 0 VU. In dem Gerät macht noch ein 2. exotisches Bauteil Probleme, ein Fotowiderstand im 12mm Metallgehäuse mit Glasfenster. Der Dunkelwiderstand beträgt auch nach längerem Warten nur ein paar kOhm. Ein 2. baugleicher zeigt da MOhm an. Datenblätter vom Originalteil CL 1604 habe ich nicht gefunden. Die helfen da auch nur bedingt, weil man die exakten Lichtverhältnisse zum Messen braucht. Ich habe da jetzt probeweise einen 4beinigen Optokoppler eingebaut. Das hat erstmal nichts verändert, aber dadurch bin ich auf den Fehler mit dem Gleichrichter im VU-Meter gekommen. Der Fotowiderstand ist nur in einem speziellen Anzeigemodus für die "Gain Reduction" aktiv. Ich habe ein 2. baugleiches Gerät ohne Fehler für Vergleichsmessungen. Die 2 Geräte haben zusammen 19 Zoll Rackbreite und stammen aus den 70ern, leider nicht meine.
MfG. bitbrain2101
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Moin moin,
Fotowiderstände wurden in alten Zeiten in Kombination mit Lämpchen zB für Dynamik-Kompressoren benutzt bzw zur Verstärkungssteuerung, bevor man später FETs dafür verwendet hat. Wenn da noch ein Symbol drauf ist, das erlaubt, den Hersteller zu identifizieren (RCA ?) , findet man vielleicht doch noch Daten und einen ähnlichen Typ unter den heute noch verfügbaren .
Sonst bleibt eigentlich nur übrig, alle beschaffbaren mal auszuprobieren. Optokoppler verhalten sich auf der Empfangsseite ganz anders als Fotowiderstânde und sind für die Funktion nicht geeignet.
MfG Kai
Nachtrag: Der hierzulande klassische Typ war der LDR03, den gibt es auch noch. Der könnte ähnliche Daten haben. Kompressoren auf dieser Basis (Lämpchen + Fotowiderstand) haben einen typischen Klang, den man insbesondere bei Gitarren leicht heraushört. Das kommt von der doch recht langsamen Ansprechzeit sowohl der Glühbirne als auch des Fotowiderstandes.
Der LDR03 hat ca 14 mm Durchmesser und ist knapp 8 mm dick. Eine Kennlinie (Kopie aus Valvo Datenbuch von 1971) gibt es bei umnicom.de. Ich hab hier auch einen alten RCA4453 mit Metallgehäuse rumliegen, der hat allerdings einen Durchmesser von mehr als 27 mm. Sowas wurde für Dämmerungs"schalter" im Kombination mit TRIACs bzw Thyristoren zur Beleuchtungssteuerung benutzt.
Die ersten Eigenbau-Kompressoren meiner Jugend bestanden aus Germanium-Transistoren, LDR03 und Miniatur-Lämpchen.
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Hallo Kai,
der Fotowiderstand wird von einer roten LED angestrahlt. Beides steckt vor Fremdlicht geschützt in einem kleinen schwarzen Plastiktöpfchen. In den Manual ist der Austausch der beiden LDR´s gegen einen Vactec/Vactrol Optokoppler beschrieben, das sollte schon funktionieren. Da ist wirklich ein Fotowiderstand drin, kein Transistor oder Diode. Den LDR 03 kenne ich auch noch, alte Germanium Transistoren mit schwarz lackiertem Glasgehäuse konnte man durch Abkratzen des Lacks schön zu Fototransistoren umfunktionieren.
MfG, bitbrain2101
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Hallo,
die vactec/vactrol Produkte kannte ich bisher nicht, hab sie aber eben bei
https://www.tubesandmore.com/products/op...-switching
gefunden. Bei
http://www.diystompboxes.com/smfforum/in...opic=288.0
steht darüber auch was.
Dann kannst du das Problem sicher damit lösen.
Bei dem VU-Meter würde ich nach Austausch der Dioden mal prüfen, ob die dB-Skala bei niedrigen Pegeln noch stimmt.
Wegen der Kennlinien-Unterschiede zwischen Schottky und Germanium könnte es sein, daß bei kleinen Pegeln etwas zu wenig angezeigt wird.
MfG Kai
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Hallo Kai,
ich glaube bei einem Kompressor hat man weniger mit niedrigen Pegeln zu tun, aber Danke für den Hinweis. Diese VU-Meter sind für mich nur Schätzeisen. Mein Händler hier vor Ort hat eine gute Auswahl dieser Optokoppler, nur leider keine Datenblätter.
http://www.banzaimusic.com/Optocouplers/
MfG, bitbrain2101
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Das hier
https://www.thonk.co.uk/wp-content/uploa...l5c3c4.pdf
ist ein typisches Beispiel dieser Optokoppler, auch heute noch häufig in Limiterschaltungen anzutrefen.
Gruß Ulrich
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Vielen Dank für das Datenblatt.
Bei dem ersten Link hat man offenbar mikro- und milli-Sekunden verwechselt.
Da werden diesen Kopplern Response-Zeiten im us-Bereich zugeschrieben, was unglaubwürdig ist. In dem Datenblatt sieht man, daß es sich eher um xy ms handelt.
Wenn ich die Preise beim ersten Link sehe (~12 €, weiter hinter ab 5€) kommt mir das sehr teuer vor, gemessen an Angeboten bei Amazon und anderswo von Tüten mit einer Handvoll LDRxx o.ä. für 2-3 €. Eine rote LED kostet doch auch nur den Bruchteil eines Euro.
MfG Kai
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Hallo Kai,
die BAT 85 haben genau die von dir vorhergesagten Probleme verursacht, unterhalb -12dB VU-Anzeige wird nichts mehr angezeigt (Linksanschlag). Ich habe noch weiter im Netz gesucht und herausgefunden, dass das original Teil ein Kupferoxydul-Gleichrichter ist. Man kann diese Dinger nicht wie Dioden überprüfen. In der Stellung für Diodenmessung des Ohmbereichs kann ich an den 4 Pins nur eine Diodenstrecke herausfinden. Messe ich aber im normalen Ohm-Messbereich, kann ich Sperr- und Durchlassrichtung feststellen. Sperrwiderstand 80 - 100 kOhm, Durchlass 2 - 8 kOhm. Das Ding funktioniert also noch irgendwie. Jetzt hat mich deine Idee mit dem Parallelschalten von Germanium- und Schottky-Dioden auf den Gedanken gebracht, die BAT 85 parallel zum originalen Gleichrichter zu schalten. Das funktioniert ziemich gut, ich habe zwar einen Anzeigefehler von -0,2 dB bei 0 VU, der sich bis -10 dB VU auf -1 dB vergrössert, aber auch bei -15 dB VU wird noch etwas angezeigt. Ich denke, damit kann man leben. Vielen Dank für deine Inspiration.
MfG, bitbrain2101
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Neulich hab ich mal geguckt, welche Germanium Diode noch aufzutreiben sind. So ca. 5-6 hab ich auf einem Zettel notiert, der ist aber momentan nicht zu finden. Bei reichelt sah ich eben eine AA143, die auf dem Vergleichsbild nicht positiv hervorsticht.
Bei Conrad gibt es wohl eine 1D60 (oder wars 1N60?) zu Conrad-üblichen Preisen.
Bei kessler sehe ich eine AA137 für 59 Cent und eine AA119 für 49 Cent. Letztere war wohl nicht ganz so gut wie die AA118, die im Vergleich am besten abschnitt. Das würde ich als Alternative zum Kupferoxydul ausprobieren.
Ansonsten bleibt die aktive Lösung mit einem Operationsverstärker. Das funktioniert dann sogar mit Siliziumdioden.
Bei den großen Distributoren hab jetzt nicht nachgeschaut.
Bei kessler bekommt man Kleinmengen optional für nur 2,5€ als Brief zugesandt.
MfG Kai
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