Wer braucht schon alten Kram oder das Wissen darüber?
#1
Hallo zusammen,

manchmal fragen einen die Verwandten oder Kollegen, wozu so ein Hobby (Bewahrung alter Technik und des Wissens darüber) gut sein soll. Wenn die Argumente ausgehen, finde ich diesen Artikel aus dem "Spiegel" von 2010 ganz nützlich. Zum einen zeigt er anschaulich, daß die Bewahrung technischer Geschichte oft privater Initiative überlassen wird. Zum Anderen zeigt er, wie sehr die Bewahrung historischen Wissens anhängig ist von Technologieen, die oft nur eine zu kurze Lebensdauer haben.

Aber lest selbst (wenn nicht sowieso schon bekannt): Die Mondschatz-Jäger

Viele Grüße

Ingo.
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#2
RevoxIngo,'index.php?page=Thread&postID=194946#post194946 schrieb:manchmal fragen einen die Verwandten oder Kollegen, wozu so ein Hobby (Bewahrung alter Technik und des Wissens darüber) gut sein soll. Wenn die Argumente ausgehen
Ich benötige keinerlei Argumente. Ich sage: "Weil es mir Spass macht. Der eine hat ne Modelleisenbahn, der andere kauft Felgen für seinen BMW. Ich bastle gern an alten Sachen rum. Mehr isses nich."
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#3
LOIRP = Lunar Orbiter Image Rescue Program, den Artikel hat mir damals ein Kollege geschickt. Es gab eine Seite der NASA im Netz mit einer Liste der Teile, die für die Ampex Maschinen gebraucht wurden, tolle Story. Das Wissen und das Basteln an alten Geräten halten einen im Alter fit und frei von Langeweile.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#4
man muss aber der Fairness halber sagen, dass eigentlich nie die zu kurze Verfügbarkeit von Technik schuld daran ist, wenn historische Dinge verlorengehen. Auch für die NASA-Bänder gab es eine lange Übergangszeit, in der man die Daten problemlos auf eine neue Technologie hätte übertragen können.

Eigentlich ist es immer der Mensch mit der Eigenart, dass die Dinge in einer bestimmten Altersklasse für ihn keinen Wert haben. Wer beschäftigt sich z.B. heutzutage damit, die Dinge und das Wissen aus der Zeit von 1990 bis etwa 2005 zu bewahren ? Es gibt Stimmen von Redakteuren in aktuellen seriösen Oldtimerzeitschriften, die es unerträglich finden, wenn eine Mercedes A-Klasse in zehn Jahren ein H-Kennzeichen bekommt, und die deshalb dafür sind, das Eintrittsalter von 30 auf 40 Jahre hochzusetzen. Wenn uns Liebhabern ein Gerät aus dieser Zeit über den Weg läuft, muss es schon was sehr besonderes sein, damit wir es nicht unbeachtet in den Schrott entsorgen, frei nach dem Motto " wird ja eh nie ein Liebhaberstück ". Damit machen wir genau das, was die Leute vor 40 Jahren mit dem gemacht haben, was uns heute erhaltenswert erscheint.

Technisch gibt es heutzutage keinen Grund mehr, überhaupt noch irgendwelches Wissen zu entsorgen, weil die Speichermöglichkeiten so enorm geworden sind. Trotzdem wird es immer wieder passieren, weil die Ignoranz der Menschen nicht in dem Maß zurückgeht, in dem die technischen Möglichkeiten steigen. Und ist es nicht in gewisser Weise auch gut, wenn die Vergangenheit sich irgendwann in der Erinnerung auf eine kleine Essenz reduziert ? Stellt Euch mal vor, was auf unserer Welt los wäre, wenn alles seit der Antike so erhalten geblieben wäre, wie es heute dank Digitaltechnik möglich ist. Ich glaube, wir würden im Chaos ersticken, und vielleicht hätte es den Fortschritt der Menschheit blockiert, wenn es die Leute immer so gemacht hätten, wie wir es heute viel zu oft machen - vor lauter rückwärts blicken und Status Quo sichern das vorwärtsgehen vergessen. Ich finde diesen Spruch eines Journalisten so schön: "Wir sehnen uns nach einer Zeit zurück, in der man sich nach der Zukunft gesehnt hat".

Gruß Frank
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