Backe backe Kuchen, man kanns ja mal versuchen
#1
Guten Tag.

Wer jetzt glaubt, dass mich endgültig alle guten Geister verlassen haben, der hat fast recht.
Fast?

Zum Problem: Mitten im Gebrauch verrecken manchmal Grafikkarten. Nicht nur mir, wie man im Internet recherchieren kann.
Plötzlich zappenduster oder auf ein Mal lustige "Artefakte", krisselige, tanzende Muster auf dem Bildschirm, die vom Ende einiger Grafikspeicher-
beatandteile zeugen.

Weg, in die Tonne? Würde ich tun, hätte ich nicht irgendwo vom Problem bröseligen Lötzinns der umweltfreundlichen Art gelesen.
Eben dieses bleifreie Zeugs scheint nämlich unter gewissen Bedingungen zum Verspröden zu neigen.
Bei moderneren Karten wird ja der BGA-Speicher verwendet (ball-grid-array). Kleine Löttzinn-Halbkügelchen auf der Platine, die sich beim Anlöten
mit dem Chip verschmiegen. Erstaunlich filigran.
Nach längerem Gebrauch oder unter Extrembedingungen, so z.B., wenn man als Computerspiel-Kettensägenmann dem 250. Ungeheuer die Rübe abgesäbelt hat und die Grafikkarte ordentlich brät,
können wohl einige der Lötpunkte "kalt" werden und o.g. Phänomene stellen sich ein.

Es soll helfen: ja, AUFBACKEN

Ich dachte erst, die haben einen an der Waffel, aber warum nicht ausprobieren, die Karten sind sowieso im Eimer.
Als Freund hemdsärmeliger unorthodoxer Bastelmethoden habe ich die Karten filetiert und hübsch zubereitet.

Also, lecker Weihnachtspixel backen:

   

Als da wären (v.l.n.r.):
ATI Fire GL, mausetot, beim Einschalten Beepcode aus dem Computerlautsprecher
NVIDIA Geforce 7950, plötzliches Ableben ohne vorherige Anzeichen
ATI 4870, ehedem sündteures Teil, plötzliches Aufheulen des Lüfters, Bildschirm schwarz.
ATI 3870, plötzliches Erscheinen von Artefakten und Mustern auf dem Bildschirm.

Ich schob die Teile in den Backofen und buk sie 10 min bei 210 Grad!
Meine Frau war gerade nicht da!

Abkühlen lassen, Kühler wieder drauf...

Falls es jemanden interessiert, verrate ich wie die Backsession ausgegangen ist.

Gruß
Peter S.
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#2
Hallo Peter,

mit dieser Art von "Backkunst" habe ich auch schon Erfahrungen gemacht, wenn auch "nur" mit einem speziellen Hochleistungsföhn, mit dem ich die GPU unter Druck durch Gewichte wieder angebrutzelt habe... Meist mit Erfolg. Allerdings lieferte eine Grafikkarte trotzdem immer innerhalb von 6-8 Tagen den selben Fehler wieder, egal ob ich das Gerät in der Zeit nicht benutzte oder es im Dauereinsatz war.... strange.... Bei mir handelte es sich um Laptop-Grafikkarten des Types GTX 7950, GTX7900 GTX 7800, GTX 8600 GT.... Die Grakas waren aber zum Teil nicht mehr voll einsatzfähig und schmierten teils unter vollster Volllast mit Artefakten wieder ab oder liesen nach Volllast kein Bild mehr von sich geben.
Trotzdem interessiert mich der Ausgang deines heimlichen Back-Projektes Smile

Fällt mir gerade noch ein: von einigen hoffnungslosen Fällen habe ich die GPUs einfach abgelötet und als "Deko" bzw. Anschauungsobjekt zu behalten. Dabei hat sich gezeigt, dass die Zinnbällchen immer an einer Ecke sehr schlecht verlötet sind. Dasist bei jedem einzelnen so. Das ist eine richtig schöne Sollbruchstelle, die vor allem für Laptops nach ca. 3-4 Jahren den sicheren Tod bedeutet und beim Computerfachladen der Fehler mit "Mainboard defekt" genannt wird.

Gerade bei den Typoen Deiner GraKas wird viel und oft so reanimiert. Bei modernen Karten liegt ein derartig behebbarer Fehler aber recht selten tatsächlich an den Lötstellen des Grafikchips. Ich hatte z.B. eine HD7850 2GB GDDR5, welche beim Spielen (natürlich mit ultra-Einstellungen Smile ) schon mal an die 110°C erreichte und sich dann halt verabschiedete... das gleiche Schicksal ereilte eine weitere HD-Karte, die HD7870, wleche bei 120° ihr letztes Lebenszeichen von sich gab und das bei 75% Auslastung... diese beiden Karten haben nicht auch nur einmal bei diesen Temparaturen gethrottelt, also heruntergetaktet. Da war beides mal ein technischer Defekt da, zum Glück immer in der Garantiezeit. Zur Zeit bin ich mit 2 HD7950 mit je 3 GB GDDr5 ausgestattet, welche hoffentlich noch lange durchhalten. Die 7950 eines Kumpels habe ich auch schon "geföhnt", allerdings hatte diese dazu noch einen anderen Fehler ( 1 VRAM-Modul defekt), sodass erst durch Heruntertakten des VRAMs die Karte immerhin zu vlt. 95% Leistung bringt.


Grüße,
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#3
Bei meinen Recherchen stieß ich auf das hier:

http://youtu.be/oac6chHwtqU

Herrjeh! Hoffentlich kommen die beiden Knaben nicht auf die Idee, ein Uher Report...ich mag gar nicht daran denken.

Meine Backaktion ergab folgenes Resultat:

ATI Fire GL > bleibt tot
Geforce 7850 > auch weiterhin tot
ATI 4870 > funktioniert wieder!
ATI 3870 > keine Artefakte mehr!

Wie lange die beiden ATIs durchhalten weiß ich natürlich nicht. Trotzdem, das Experiment war interessant.
Durch Aufbacken scheinen sich zum Teil in den Bröselballs kleine Nanofitzelchen zu bilden, die den Kontakt wiederherstellen.

Die 3870 war 6 Jahre im Nichtspielepcdauereinsatz, mal sehen, was in der nächsten Zeit passiert.
Werde ggf. darüber berichten.

Gruß
Peter S.
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#4
wissen eure ehefrauen, welche "kuchen" ihr da fabriziert? Smile
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#5
Nein (in der Hoffnung, dass der Unterschied zwischen Platenkuchen und Platinenkuchen nicht allzu groß ist).

Mein Interessenfokus schwenkt jetzt wieder zu den älteren Apparaten, das hier war nur ein kurzer Ausflug.

Gruß
Peter S.
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#6
Hallo,

man sollte ältere Grafikkarten verwenden, sie haben noch eine gute Qualität.

Ich habe eine Ati Rage 128, da die Originalgrafikkarte meines Rechners (Ati Radeon 9000) leider 2010 kaputtging. Die Karte, die ich mir dann kaufte (Ati Radeon HD 3450) hielt gerade einmal von 2010 bis 2011. Das Ding war nach einem(!) Jahr defekt.
Die Tatsache, dass heutzutage fast nur noch minderwertige Elektronik hergestellt wird, trifft halt auch auf Grafikkarten zu.

Seit 2011 habe ich die Ati Rage 128. Zwar ist die Karte älter als mein Rechner (ich bekam meinen Rechner zu Weihnachten 2002) jedoch macht es mir nichts aus.
Seit 2010 habe ich auf meinem Rechner Windows 7. Zwar unterstützt meine Ati Rage 128 die Aero-Darstellung (transparente Fensterränder usw.) nicht, aber ich habe damit kein Problem.
Ich hoffe es, dass die Karte noch Jahre halten wird.

Gruß
Denis
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https://www.change.org/p/möglichkeit-eig...-zu-können
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#7
Hallo,
Wenn man aber bedenkt, dass die heutigen um ein Vielfaches mehr leisten und aushalten müssen (jede 08/15-Karte muss heute FullHD ausgeben statt vor wenigen Jahren noch z.B. XGA und unter Windows scheitern schon so manche Karten heutzutage Smile ) stehen die alten wiederum schlechter da. Auch gibt heute ja ganz andere Technologien, keine Graka hat heute noch einen typischen Kondensator.... Die Karten der 3000er, 4000er-Generation sowie GTX 8x00, Gtx7x00, x1x00 sind mittlerweile ja sowieso zum Scheitern verurteilt... Wer sich da noch eine kauft bekommt eine gebackene, oder in 1-2 Jahren defekte.

Grüße,
Andreas
Festina lente!

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#8
Hallo,

UHER-Report-Fan,'index.php?page=Thread&postID=172225#post172225 schrieb:Wenn man aber bedenkt, dass die heutigen um ein Vielfaches mehr leisten und aushalten müssen (jede 08/15-Karte muss heute FullHD ausgeben...

Solche Funktionen brauche ich nicht.

Ich verwende meinen Rechner nur zum Schreiben und für Internet, dafür ist meine Ati Rage 128 völlig ausreichend. Auch gibt meine Karte Youtube-Videos vernünftig und ruckelfrei wieder.

Zwar unterstützt die Grafikkarte die Aero-Oberfläche (transparente Fensterränder usw.) nicht, jedoch macht es mir nichts aus.

Gruß
Denis
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#9
Hallo,

klar kann man mit einem älteren PC noch einige Sachen machen, habe selbst noch z.B. einen Pentium 3 (CUSL2-Board) und darauf
u.a. die Möglichkeit, besagte Ati-Karte laufenzulassen, meine funktioniert nämlich auch noch. Die älteren Dinger waren thermisch längst nicht so beansprucht
wie das neue Zeugs, ich hatte denen damals aber vorsichtshalber auch einen Lüfterkühlkörper spendiert, meiner Voodoo 3-Karte (1999) hatte der auch nicht geschadet, die geht auch noch.
Nur, mit dem ganzen Kram komme ich heute nicht mehr weit. Schon beim Bearbeiten großer mp3-Dateien braucht die Kiste ewig, so viel Geduld habe ich nicht.

Die heutigen Karten scheinen alle nur als kurzlebiges Strohfeuer gedacht zu sein, ich kaufe mir jedenfalls kein teures "High End" Teil mehr, das kurz nach Ende der Garantie abraucht.
Außerdem werden mittlerweile die integrierten Grafiklösungen immer interessanter, da braucht der Normalbenutzer oder auch der Gelegenheitszocker bald keine extra Grafikkarte mehr.

Die Backkofen-3870 läuft noch. Ich mochte das Ding, weil es einen schön leisen Lüfer hatte. Mal sehen, wie lange sie durchhält.

Gruß
Peter S.
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#10
(OT) Braucht noch jemand eine einfache, praktisch unbenutzte und originalverpackte PCIE-Grafikkarte mit Nvidia-Chipsatz (genaue Bezeichnung muss ich nachgucken)? Ich musste die GK aus meinem Arbeitsrechner mal wegen eines defekten Lüfters reklamieren. Weil der Umtausch mehrere Wochen gedauert hat, habe ich mir zwischenzeitlich eine neue gekauft, und die Ersatzkarte liegt nun bei mir herum. War nur einmal für ein paar Stunden zum Testen eingebaut.

Bei Interesse bitte melden, wir werden uns einig.
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#11
timo,'index.php?page=Thread&postID=172245#post172245 schrieb:Bei Interesse bitte melden, wir werden uns einig.


Wenn die Grafikarte mindestens 2 GB Grafikspeicher hat nehme ich sie, darunter nützt mir nichts…Gruß, Holger Smile
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
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#12
Hallo Holger,

ich hatte vergessen, es zu erwähnen: Die Karte ist inzwischen vergeben. Aber tröste Dich, sie hatte nur 256 MB RAM. Smile

Gruß,
Timo
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#13
timo,'index.php?page=Thread&postID=172768#post172768 schrieb:Aber tröste Dich, sie hatte nur 256 MB RAM.


Oh Gott das ist aber wenig……aber trotzdem vielen Dank, da weiß ich bescheid.Na ja ich geh mir diese Woche in Kölle eine holen, ich brauch das für meine Video und Filmschnitte ja und da habe ich noch ein sehr Speicherhungriges Simulations- Spiel- Eisenbahn Exe wo man natürliche Eisenbahnlandschaften bauen kann, ist einfach phantastisch nur der Arbeitsspeicher sollte dann bei 8 GB RAM liegen .Die Graka muss schon 2 GB haben dann läuft die Geschichte auch flüssig..hab im Moment nur 1 GB auf der Graka.Gruß, Holger Smile
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#14
Hallo Holger,
diese unnötig vielen GB bei den Grakas sind oft nicht wirklich sinnvoll. Eine GT630 mit gabs mit 1,2 oder 4 GB GDDR3-VRAM, die 4GBer-Version hatte fast 0 Mehrleistung. Mein System hat z.B. mit 3GB GDDR5 auch "nur" wenige GB, dafür aber ordentlich RAm-Taktung und einen guten Chip, dazu im Crossfire habe ich fast doppelte Grafikleistung (HD7950 x2). Ich würde von diesen vermeintlichen Supergrakas abtraten. Ich lese grade die Anforderungen an die Specs dieses Siulationsprogrammes: CPU: 2,5 GHz Pentium od. 100% kompatibler Prozessor, Empfehlungen: Windows Vista, Windows7, Windows8 (64 Bit), Quad-Core-Prozessor mit 3,2 GHz, Grafikkarte ab 1 GB mit Pixelshader 4.0, DirectX 11, 8 GB RAM, DVD-Laufwerk, 5.1-Soundkarte, Internetzugang und E-Mailadresse. Zusatz: Windows Vista, Windows7, Windows8 (32 Bit), Dual-Core-Prozessor mit 2,5 GHz, Grafikkarte ab 1 GB mit Pixelshader 3.0, DirectX 10, 2 GB RAM, DVD-Laufwerk, 2.0-Soundkarte

Grüße,
Andreas
Festina lente!

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#15
Hallo,

UHER-Report-Fan,'index.php?page=Thread&postID=172788#post172788 schrieb:diese unnötig vielen GB bei den Grakas sind oft nicht wirklich sinnvoll.

Das stimmt. Ich denke, dass solche hohen RAM-Werte bei Grafikkarten übertrieben sind.

Meine Grafikkarte hat "nur" 16 MB RAM, jedoch ist es völlig ausreichend, da ich meinen Rechner sowieso nur für Internet und zum Schreiben verwende.

Gruß
Denis
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https://www.change.org/p/möglichkeit-eig...-zu-können
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#16
UHER-Report-Fan,'index.php?page=Thread&postID=172788#post172788 schrieb:Hallo Holger,
diese unnötig vielen GB bei den Grakas sind oft nicht wirklich sinnvoll


Ok da mag was dran sein was Du schreibst, aber dieses Eisenbahnspiel betreibe ich seit 10 Jahren. Damals waren die Anforderungen noch nicht so hoch. Dann kam ab EEP7 eine völlig neue Software und Engine hinzu. Mit Schatten, sehr natürlicher Rauch der Dampfloks so das alles sehr echt aussieht. Der Nachteil war das es nicht zu den unteren Ausgaben kompatibel war. Jetzt standen 1000 ende User da mit Anlagen wo sie schon Jahre lang bauen aber das neue Programm sie nicht akzeptiert. Bis man einen Modellkonverter entwickelte der Anlagen und Zugmodelle-Häuser- Bäume -Bodenfarben usw. älterer Ausgaben in die neue Engine umwandelte. Der Anspruch am Computer war sehr hoch, und ich hatte keine Lust meine Anlage wo ich schon 10 Jahre daran arbeite, wieder neu zu beginnen, ganz zu schweigen von den über 80000 Modellen die aus vielen Freemodellen aber auch aus kostenpflichtigen Modellen besteht. Heute habe ich EEP-11 die Anforderungen sind sehr hoch, und ich hatte probehalber eine 2 GB Grafik- Karte drin von einem Bekannten, das manchmal auftretende Ruckeln war verschwunden. Die Anlage ist riesig, umgerechnet 40x 40 Quadratkilometer, die Abläufe gehen in Echtzeit! Der Rechner muss aber jedes einzelne Detail darstellen ob Schnee oder Rosen im Sommer auch das Vogelgezwitscher kommt dazu, oder das unterschiedliche lokale Wetter, Schneesturm, Regen, Wind sich neigende Bäume es ist fast alles wie im realen Leben. Deshalb der Aufwand…wenn die Anlage läuft, schalte ich das Internet und das Virenprogramm sowie unwichtige Hintergrundprogramme ab, denn die beeinflussen die Geschichte ungemein. Gruß, Holger Smile
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

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