Fragen zu BASF PES 18 Dreifachspielband 1.080 m
#1
Ich habe in Ebay ein (angeblich) noch nicht in Gebrauch genommenes BASF-Tonband ersteigert. Die Papphülle trägt die Bezeichnung "Magnetophonband BASF PES 18 Dreifachspielband 1.080 m". Das Tonband selbst befinder sich in einer durchsichtigen verschweißten Folienverpackung, die zu etwa zwei Drittel dem äußeren Spulenumfang angepaßt ist. Nach einer Seite hin ist sie gerade abgeschnitten und mit ca. 1 cm Überstand sauber zugeschweißt. Das BASF-Etikett in der Spulenmitte hat das bis etwa Mitte der 60er-Jahre übliche Design. Das Bandende (grünes Vorspannband, das mit blaßblauen Zahlen und Buchstaben bedruckt ist) ist mit einer L-förmigen Bandklammer, in die das V-Band einesteckt ist, gesichert. Was mich irritiert: Zwischen Spule und Tonband steckt (nur auf einer Spulenseite !) eine zweischichtige, mit kleinen Luftkammern zwischen den Schichten versehene Papiereinlage, die genau den Spalt zwischen Spule und Band ausfüllt. Und zwar vom Spulenrand bis zum Spulenkern. Die Papiereinlage besteht aus zwei gleichen Hälften, die von außen bis zur gegenseitigen Berührung in der Mitte eingesteckt sind. Die Papiereinlage deckt sich von der Form her genau mit dem äußeren Rand der Spule und dem inneren Spulenkern. Ich habe so etwas auch in den 60er Jahren noch nie gesehen. Befindet sich das beschriebene Tonband nach Eurer Meinung wirklich im Originalzustand ? Weiß jemand von Euch Bescheid ?
Beste Grüße vom alten Tonbandfreak Horst
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#2
Hallo Horst,

ja, davon habe ich auch einige Bänder, ebenfalls mit dem zweiteiligen "Abstandshalter". Meine sind jedoch schon in der grauen Box aus den späten Sechzigern. Übrigens nicht aus Ludwigshafen, sondern aus Frankreich (!?)

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#3
Besten Dank für Deine Aufklärung, Thomas. So lernt man selbst nach 48 Jahren Umgang mit Bandgeräten immer noch dazu. Es beruhigt mich natürlich auch, dass ich nicht auf irgendeine Eigenkonstruktion hereingefallen bin.
Schöne Grüße
Horst
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#4
Weil der Thread gerade so in der Gegend rum steht die Frage: kann/soll/darf man Dreifachspielband verwenden oder eher meiden? Bei den CompactCassetten wurde von den 120ern ja immer abgeraten. Ich habe hier nämlich ein AGFA PE65, welches beim Bespielen kaum Pegel annimmt bzw. abgibt. Meine kleine AKAI schafft er gar nicht, das Band anständig zu magnetisieren während sich auf meiner Sony das Band zwar bespielen lässt aber ein ziemlicher Pegelverlust im direkten Vergleich Vorband/Hinterband vorhanden ist. Ansonsten läuft das Band schmier-, quietsch- und abriebsfrei, was ich von alten BASF-Bändern nicht immer behaupten kann.

Grüße
Stefan
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#5
Hallo Stefan,

Dreifachspielband entspricht bei der Compact-Cassette der C60.
C90 ist Vierfachspielband und Sechsfachspielband befindet sich in der C120.

Beim Tonbandgerät kann man Dreifach-Spielband verwenden wenn:
der Bandzug stimmt
die Andruckrolle exakt fluchtet und ohne Beschädigungen ist und wenn
das Gerät mechanisch insgesamt im vorgeschriebenen Zustand ist.

Heimtonbandgeräte mit max 18er-Spule kommen i.d.R. mit dem Tripleband ganz gut zurecht, beim Umspulen können jedoch die Bandkanten leiden, wenn unsauber gewickelt wird. Großspuler sind nicht so erfreut, wenn man sie mit dem dünnen Zeug füttert.

Ich persönlich halte Tripleband nur für lange Aufzeichnungszeiten empfehlenswert, würde jedoch nach Möglichkeit lieber auf Doppelspiel- oder, noch besser, auf Langspielband ausweichen.

Mein Lieblingsgerät, die Royal de Luxe, kommt mit Tripleband gut zurecht, die Grundigs weniger. Andere Marken kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#6
Na ja, der Hauptgrund für mangelhaften Pegel ist, dass Dreifachspielband nur eine Schichtdicke von 6 µm haben kann, während Doppel- und Langspielbänder so um die 10 µm haben. Die Schichtdicke geht voll in den (maximalen) Ausgangspegel ein, außerdem kann man ein Dreifachspielband (dementsprechend) proportional weniger hoch aussteuern.

In der CC war die Sache dann vergleichbar: bei C 60 und C 90 die bekannten 5 ... 6 µm Schicht, bei C 120 nur 3 µm, also auch hier verringerte Aussteuerbarkeit bei mechanischer Anfälligkeit, zumindest in den ersten Generationen der CCs.

Ausnahme: die m.W. nur von BASF hergestellten Metal IV C 120, deren 3 µm-Schicht aus reinem Eisenpigment etwa so hoch aussteuerbar war wie die der 5 µm-Chrom- bzw. Eisenoxid-Bänder.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#7
Na, da habe ich mal wieder klassisch am Thema vorbeigeschrieben, es wurde nach der Aussteuerbarkeit des Triple-Bandes gefragt und ich referiere über die Kantensteifigkeit und Nutzung auf verschiedenen Geräten.

Egal, Friedrich hat es ja in bewährter Weise gerichtet.

Guat´s Nächtle....

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#8
Also für mich ist einfach ALLES zum Thema Dreischichtband interessant.

Grüße
Stefan
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#9
Also für mich ist einfach ALLES zum Thema Dreischichtband interessant.

Grüße
Stefan
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