Praktische Frage.....Hörspiele auf Kassette aufnehmen
#1
Mittlerweile tummeln sich in unserer Wohnung die unmöglichsten Medien überhaupt nicht einträchtig nebeneinander.

Da ich ein Fan von Hörspielen und Hörbüchern bin, möchte ich jetzt diese auf einem einheitlichen Medium aufnehmen.
Und da böte sich die gute alte Kassette an.
Die ist handlicher als ein Band, aber 100-mal leichter zu händeln als eine CD oder eine Festplattenaufnahme.
Und sie läuft an der großen Anlage genau so wie im Auto oder dem tragbaren Rekorder am Strand.

Problem:
Beim Mitschnitt der, meist auf 60 Minuten ausgelegten Hörspiele müßte ich schon C120er Kassetten benutzen, um ohne zu wenden lückenlos aufnehmen zu können.
Die Dinger sind mir aber noch in sehr schlechter Erinnerung.
Auf eine C90 passt zwar eine LP, aber eben auch keine Stunde Text in einer Richtung.
Und um beim Aufnehmen die ganze Zeit mit dem Finger auf der Stoptaste daneben zu sitzen und beim Bandende hasenartig die Kassette zu drehen, fehlt mir auch die Jugend.

Wie also machen?
Gibts Decks, die nicht nur Autoreverse abdudeln, sondern auch aufnehmen können?

Sorry für die Frage, aber ich hatte noch nie so ein Teil.
Bert
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#2
Zitat:Huubat postete
Gibts Decks, die nicht nur Autoreverse abdudeln, sondern auch aufnehmen können?
Gibt es, mir fallen spontan Akai GX-R 99 (teuer) und Nakamichi Dragon (sehr teuer) ein. Ich meine, auch Yamaha hatte da was.

Aber eine andere Idee: Bei Hörspielen kommt's ja nicht auf supertolle Klangqualität an. Wie wäre es statt Autoreverse mit einem Deck, das auch 2,38 cm/s als Geschwindigkeit beherrscht?
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#3
Nee, dann ist ja gerade wieder die Kompatibilität im Eimer.
Das Ding muß überall laufen können. Eben auch im Auto oder im Walkman.

Stimmen eigentlich meine Erfahrungen bezüglich der C120er Kassetten mit den Eurigen überein?
Ich hatte davon nur zwei oder drei Stück verschiedener Hersteller, die aber alle sehr schnell Bandsalat produzierten und auch nach kurzer Zeit, vermutlich durch Banddehnung des dünnen Materials, vernehmlich jaulten.

Es stand mir damals nur ein Philipsrekorder der ersten Generation zur Verfügung.
Aber ein Walkman wird heute sicher auch nicht sorgsamer mit dem Bandmaterial umgehen.
Bert
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#4
Es gibt doch einige Autorverse CC Geräte die so etwas können, auch jenseits der Edelklasse.
Alle Geräte mit den so genanten Wendeköpfen sollten im Prinzip in beiden Laufrichtungen Aufnehmen können.
Eine kurze Unterbrechung beim Richtungswechsel läst sich allerdings nicht vermeiden. Lückenlos ist das nicht.

Gruß Ulrich
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#5
Zitat:Huubat postete
Stimmen eigentlich meine Erfahrungen bezüglich der C120er Kassetten mit den Eurigen überein?
Meine erste 120er war eine Agfa Ferrocolor, die ich auf meinem ersten Mono-Radiorekorder (HGS Elektronik, war wahrscheinlich ein relabelter Unitra) benutzt habe. Die war auch von mehreren Bandsalaten gebeutelt.

Später hatte ich allerdings diverse andere von BASF und TDK, und die liefen ganz problemlos, auch im Autoradio und auf dem Walkman.
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#6
Aha.

Habt ihr denn auch ein paar Typenbezeichnungen für mich?
Mit "Autoreverse" allein als Suchbegriff kommt man ja nicht weit; das haben ja viele für den Wiedergabebetrieb.

Vielleicht gar was von Grundigs letztem Aufgebot in Voll-Alu?
So was könnte mir gefallen.


:edit:

Der hier scheint es zu können.
Ist mir aber für den geplanten Einsatzzweck viel zu teuer.
http://tinyurl.com/32xjpox
Bert
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#7
Hallo Bert,

bei mir im Keller steht noch ein Technics RS-TR 515 herum. Das Besondere ist die Aufnahmemöglichkeit auf beiden Seiten, also dem linken und rechten Deck.

[Bild: rstr515catalog.jpg]

Auf dem Bild hier ist es allerdings mit Panasonic beschriftet. Mit 90er-Kassetten kann man damit am Stück schon drei Stunden aufnehmen. Der Richtungswechsel geht außerordentlich schnell, es ist nur ein ganz kurzer Aussetzer zu hören. Solltest Du eventuell Interesse haben, hole ich es gerne mal hoch und prüfe es durch. Mehr als Treibriemen kann aber nicht dran sein. Weiteres dann gerne per PN.

Gruß Jens
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#8
Guten Morgen Jens,
damit wir uns richtig verstehen:

Das Gerät kann auf einer C90-Kassette durchgängig 90 Minuten am Stück aufnehmen?

Oder werden die Aufnahmen auf beide Laufwerke verteilt. dh. das eine nimmt bis zum Bandende auf und übergibt dann an das andere Laufwerk, um sich selbst im Reversebetrieb zu wenden und anschließend wieder zu übernehmen?
Wie gesagt, ich kenne solche Geräte und ihre Funktion nicht.

Wichtig für mich ist, das die Aufnahme eben auf einer Kassette erfolgt, ohne daß ich hinterher die Rückseite noch von woanders rüberkopieren muß.

Falls dem so ist, hätte ich natürlich Interesse an dem Gerät.
Bert
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#9
Hallo Bert,

ja, so ist es. Es nimmt auf Seite 1, Deck 1 auf, also die ersten 45 Minuten. Dann dreht der Kopf auf Seite 2, Deck 1. Ist Seite 2 auch voll bespielt, wechselt es auf Deck 2, Seite 1, danach auf Deck 2, Seite 2. Smile

Gruß Jens
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#10
Prima,
hört sich nach einer Lösung für mein Problem an.

Hast PN
Bert
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#11
Hörspiele und -bücher sind auch meine Welt und als Verehrer der Magnettontechnik gehört sowas auch auf Band, bzw. Kassette. Während es beim Band kaum Schwierigkeiten wegen der Länge gibt, mache ich es bei der Kassette so:

Aufnehmen tue ich das Hörspiel, zum Beispiel vom Radio erstmal auf Minidisc. Durch die Möglichkeit des Nachbearbeiten der Aufnahme findet sich bestimmt eine geeignete Trennstelle bei ca. 30 Minuten, wo man "schneiden" kann. Dort wird dann eine Marke gesetzt und der erste Teil der Aufnahme auf die erste Seite der Kassette überspielt. Man braucht dann während des Überspielen nicht aufpassen um die geeignete Stelle nicht zu verpassen. Nach dem Wenden der Kassette wird der Rest dann auf die zweite Seite aufgenommen.
Bis jetzt hat diese Methode bei mir immer geklappt, da die Kassetten ja meist nich genau und exakt auf 30 Minuten bemessen sind. Manchmal trenne ich auch bei ca. 28 oder 31 Minuten, wenn sich da gerade ein Szenenwechsel anbietet oder ein Dialog beendet ist.
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#12
Ich halte es so ähnlich wie Gerald. Nur dass bei mir anstelle der MD ein DAT im LP-Modus arbeitet. Ich trenne auch nicht nach Szene, sondern eher nach vollständigen Sätzen, wobei ich mich auch etwas nach Musik und Atmosphäre richte.
Wenn ich aus irgendwelchen Gründen meine, das Hörspiel unbedingt am Stück haben zu müssen, wird gesenkelt. Je nach Ausprägung der manischen Phase auf 9,5 cm/s/Viertelspur bis hin zu 19 cm/s/Halbspur (dann wird aber auch das DAT im Standard-Modus betrieben).

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Hallo Niels und Gerald,
das ist natürlich die professionelle Art, eine Aufnahme zu machen.
So würde ich das für höchste Qualität auch machen.
Allerdings dann auf dem Computer.

Ich hatte auch schon überlegt, zwei meiner WEGA-Decks, die über den zugehörigen Timer angesteuert werden können, bei einer Aufnahme versetzt anspringen zu lassen.
Die könnte man so einstellen, das zwischen den beiden Aufnahmen eine geringe Überschneidung stattfindet. Auf C90-Kassetten hätte man da ja genug Platz dafür.

Nur hätte ich da wieder das Problem, hinterher zwei einseitig bespielte Kassetten zu haben oder eben einmal rüberkopieren zu müssen.
Das ist aber Arbeit, die ich mir sparen möchte.

Die meisten Hörspiele, die ich besitze, stammen aus Aufnahmen vom WDR-Radio. Die Sendezeiten sind da i.d.R. 20.00 Uhr.
Da bin ich aber immer noch in der Firma und habe anderes zu tun, als mich um gute Aufnahmen zu sorgen.
Deswegen wäre eine Lösung, die direkt und ohne Nacharbeit nur mittels einfachem Knopfdruck auf das Endmedium aufnimmt, für mich die Günstigste.







Kleine Anekdote nebenbei:
Das Wort "programmieren" erzeugt in mir seit fünf Jahren nur noch Pickel.
Da bekamen wir eine neue Gasheizung mit "voll programmierbarem Zeit-Thermostat".
Ich bin technisch nicht auf den Kopf gefallen, bin aber bis heute nicht in der Lage, dieses Teil so zu bedienen, daß ich zwischendurch mal eine etwas höhere Temperatur einstellen kann, ohne daß die Heizung anschließend die ganze Nacht mit Vollgas durchheizt.
Die Bedienroutine ist in ihrer Menüführung so abstrus, daß man es aus eigenem Gedankengang niemals schafft, das Gerät sich gefügig zu machen.
Die über 20-seitige BDA ist aber auch keine Hilfe.

An genau diesem Tag habe ich nach vorherigen ähnlichen Erlebnissen mit Videorekordern, Handys und Mikrowellengeräten(!) einfach für mich beschlossen, solchem IT-Mist in Zukunft keine Lebenszeit mehr zu opfern.
Jetzt hängt da ein einfaches mechanisches Thermostat mit Drehregler.
Das drehe ich morgens hoch und abends runter. Von Hand.
Wenn mir zwischendurch kalt ist, ein bischen höher.
Wann Nachtabsenkung ist, bestimme jetzt ich.
Und seit die Heizung auch nicht mehr plötzlich anspringt und, trotz "Urlaubsmodus" und "Partytaste" ein ganzes, von uns auswärtig verbrachtes, Wochenende ungewollt mit Höchstleistung und fast 30°C vorgefundener Raumtemperatur durchballert, ist sogar unsere Heizkostenrechnung gesunken.

Ein einfaches Gerät wie z.B. ein Thermostat oder eine Mikrowelle, dessen Grundfunktionen ich als User nicht mehr verstehen kann, ohne eine Bedienungsanleitung in die Hand zu nehmen, ist für mich seit dem Tag und für alle Ewigkeit eine Fehlkonstruktion
SHAME ON YOU.....Entwickler!!!

Wer sich jetzt selbst erkennt, sollte das hier unbedingt ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=BKfTlJ06Eu0
Bert
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#14
Jedes Autoreverse - Kassettendeck kann auch im Autoreversemodus aufnehmen.

Die meisten Decks lassen die Kassette am Ende bis zum Ende des Vorspannbandes durchlaufen und nutzen anschließend das gespannte Band zur Aktivierung der Laufrichtungsumschaltung. Hierbei ergibt sich das Problem, daß die zweimalige Lauflänge des Vorspannbandes plus der Gedenksekunde für den Laufrichtungswechsel als Aufnahmezeit verlorengeht, d.h. diese Zeitspanne fehlt nachher in der Aufnahme.

Nun gibt es aber auch Kassettendecks mit sogenanntem Quick - Autoreverse. Diese Decks nutzen das in den Transportmechanismus des Bandes einlaufende durchsichtige Vorspannband zur Laufrichtungsumschaltung. Hierbei sitzt direkt vor dem Kopfpaket eine Lichtschranke, die die transparenz des Bandmaterials auswertet. Die Zeitspanne der Reverseumschaltung beschränkt sich damit auf die übliche Gedenksekunde. Eben diese wird in diesen speziellen Decks auch extrem kurz gehalten. Die verlorenen Aufnahmezeit liegt bei so einem Deck deutlich unter einer Sekunde.

Vielleicht wäre das eine mit Abstrichen akzeptable Lösung.

Beste Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#15
Zitat:Zelluloid postete
Jedes Autoreverse - Kassettendeck kann auch im Autoreversemodus aufnehmen.
Keine Regel ohne Ausnahme: UHER CG360

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#16
Bert, viele Autoreverse-Geräte der letzten 25 Jahre wirbeln am Ende der Laufzeit den Kombikopf, der auf einer drehbaren Trommel sitzt herum und nehmen dann die Rückseite der Kassette auf. Es wird dazu passend von einem kleinen Löschkopf der durch eines der kleinen Fenster der Kassette greift auf einen Antipoden in dem anderen kleinen Kassettenfenster umgeschaltet.

Je nach Auslegung der Umschaltautomatik fährt das Band erst ganz durch, bis auch der Vorspann abgewickelt ist, oder sie schaltet bei Erreichen des Vorspanns um. Letztere Variante nennt sich Quick-Reverse oder je nach Hersteller ähnlich.
Eine Lichtschranke erkennt dabei das Ende des magnetisierbaren Bandes und den Anfang des Vorspanns.
Der Kopf wird von einem Magneten dann dermaßen schnell um 180° herumgeworfen, es handelt sich um Sekundenbruchteile, daß es nur einen kurzen kaum bemerkbaren Aussetzer in der Aufzeichnung gibt. Liegt der in einer Sprechpause merkt man garnichts davon.

Preiswerte und brauchbare Decks die das gut können gibt es von AIWA.
Heute sicher für ein Trinkgeld zu bekommen.
Auch Pioneer baute sowas, so eines hab ich hier auch rumstehen, mit allen Consumer-Dolby-Varianten, mit zwei Laufwerken, mit EinmeßautomatiK (BLE), mit FL-Display das zwei Timer-Zählwerke und eine Spitzenwert-Aussteuerungsanzeige beinhaltet, mit Überspielautomatik für 1/2-fach Kopiergeschwindigkeit, mit 1/f-Funktion (eine Art Wiedergabe-Höhenfrequenzgang-Automatik die vor dem Dolby Expander liegt) zur Auffrischung dümpfelnder Alt-Kassetten.

Ich hab hier eine Menge Hörspiel-Kassetten die auf 120er Band ruhen. Bisher ist keine davon kaputt gegangen, die ältesten sind runde 30 Jahre alt.

Als Mitschnitts-Master-Kassetten hab ich lange Zeit unter anderen auch C120 Kassetten ME IV und CR II (teilweise Super CR II) von BASF benutzt.
Die wurden nicht gerade pfleglich behandelt, hin und her Spulen, Anspielen, Weiterlaufen, Musiksuchlauf, Cueing, das haben die ältesten seit runden 25 Jahren klaglos durchgestanden und noch nicht eine ist kaputt oder ließe sich nicht mehr von diversen Einmeßsystemen (Manuell oder Automatik) ordentlich einmessen.
Auch einige TDK MA-X aus den späten 80ern im speziellen stabilen Keramikgehäuse gibt es da, die wollen aber zum Teil schon nicht mehr, Einmeßsysteme stänkern sie als unbrauchbar an.

Nachtrag:
Die von mir benutzten Hörbücher, meistens auf Reisen von Nöten, sind allesamt digitalisiert und kommen per Speicherkarte daher. Die werden dann zu stiller Stunde mit einem mp3-mp4-Spieler abgedudelt. mp4 deshalb weil er auch Musikvideos abspielen soll. Für Hörspiele alleine reicht mp3. Man sollte drauf achten, daß bei Unterbrechung die Wiedergabe dort wieder aufgenommen wird, wo sie unterbrochen wurde,sonst sucht man sich dusselig.
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#17
Zitat:Huubat postete
Stimmen eigentlich meine Erfahrungen bezüglich der C120er Kassetten mit den Eurigen überein?
Ich hatte davon nur zwei oder drei Stück verschiedener Hersteller, die aber alle sehr schnell Bandsalat produzierten und auch nach kurzer Zeit, vermutlich durch Banddehnung des dünnen Materials, vernehmlich jaulten.
Liegt es evtl. am Laufwerk, will ich gerade vermuten - aber da wundert mich direkt, daß meine (wenigen) 120er von BASF und TDK selbst auf einem längst verblichenen billigen JVC-Deck liefen. Eine (mit einer alten Supertramp-Anthologie drauf) sogar ziemlich oft. Die Kassetten leben auch alle noch.
Zitat:niels postete
Ich halte es so ähnlich wie Gerald. Nur dass bei mir anstelle der MD ein DAT im LP-Modus arbeitet.
Ich dachte immer, ich bin der einzige, der das so macht... Wink
Zitat:Huubat postete
Wer sich jetzt selbst erkennt, sollte das hier unbedingt ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=BKfTlJ06Eu0
:lachen: Sehr zugespitzt - aber man merkt: Das ist selbst erlebt und durchlitten - besonders ab 1'50" und bei 8'50" sehr schön, wie auch der Vergleich mit den "Paragraphen des deutschen Steuerstrafrechts".
Es wäre aufschlußreich gewesen, wenn man die Leute vor 20 Jahren mit so was als Zukunftsschau konfrontiert hätte... Wink die hätten sich vermutlich an die Stirn getippt.

Michael
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#18
Moin.

Längst nicht jedes Autoreversedeck kann auch rückwärts aufnehmen. Jedenfalls, bevor die Schwemme mit den Doppeltapedecks begann. Dort sind aber meist besonders billige LW drin. Sie sollten schließlich wieder billiger als der Single-LW Vorgänger verkauft werden.
Es gab aber ein paar Geräte, die mit den hochwertigen LWs der parallelen Topmodelle mit nur einem LW ausgerüstet waren. Allerdings waren sie dann auch noch teurer.

Auf jeden Fall gab´s bei AIWA ein Gerät, was ein Autoreverse-LW besaß, um eben eine ganze Cassette in einem durch aufnehmen zu können. Das andere LW besaß Hinterbandkontrolle, um entsprechend "professionell" arbeiten zu können.
Von SONY gab´s entsprechendes. Frag mich nicht nach den Bezeichnungen. Bei ebay findet man sie schnell, wenn man die Gebote sieht. "Wie, so viel für ein Doppeltape? Ach klar, ist das ganz große.
Das AIWA hat sich ein Freund von mir damals gekauft (ca.1989, 1300,- DM). Es ist wahrlich viel benutzt worden und ist wirklich gut.

Andere Hersteller kann ich mangels Erfahrung nicht benennen.

Ich habe mir selbst mal ein Gerät gesucht, um ähnliches machen zu können.
Es wurde ein AKAI GX 735 D. Ein wirklich gutes und sinniges Teil.
Das Quick-reverse galt als eines der schnellsten überhaupt. Das kann ich bestätigen. Ich habe mich manchmal beim ersten Abhören der Cassette dermaßen erschrocken, da ich konzentriert auf die Unterbrechung lauschen wollte. Stattdessen kam das Klack vom Zugmagnet. Es war wirklich in der Lage, ohne Unterbrechung umzuschalten. Das hatte AKAI auch angestrebt und einen großen Werbewirbel daraus gemacht.
Meines Wissens beherrschen die Nachfolger dieses auch.
Allerdings auch hier wieder Nachteile. Das Gerät taucht sehr selten auf. Man muß es mechanisch gründlich warten, wegen des Alters. Andruckrollen sind die kleinen, die man nie bekommt. Allerdings findet man sie in Anrufbeantwortern mit 2 Micro-Cassetten häufig :-) . Die "Knackfrösche" in den Softtouch-Tasten sind wahrscheinlich um. Ich habe in der Richtung zwar noch alles dauerhaft instandsetzen können, aber für den Aufwand, der zu betreiben ist, muß man schon ein großer Idealist sein. Als meine Nutzung nicht mehr gegeben war, habe ich es komplett grundüberholt (vor ca. 3 Jahren) und verkauft.
Ein Schweizer hat trotz einigen optischen Makeln über 200,-€ dafür bezahlt. Da sie aber selten auftauchen (schon gar nicht überholt), weiß ich nicht, wie "normal" der Preis ist.
Ich schwärme aber noch heute davon.

[Bild: GXC_735_d.jpg]

Soweit mein Beitrag zur "Problemfindung", Arnulf.

P.S. Ich wollte auch unbedingt die C-120 umgehen, muß aber zugeben, daß ich mittlerweile diverse Hörspiele auf Marken-120ern bekommen / durchgehört habe, die einwandfrei sind. Allerdings kosten solche Cassetten bei ebay auch eher mehr.
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#19
Tja, da kommt doch was zusammen.

Zu den C120er muß ich sagen, daß der Rekorder (wahrscheinlich) ein Philips 3302 war. Das war Anfang der 70er, also vor vierzig Jahren. Quasi Kassettensteinzeit.
Die Probleme mit den gerade aufkommenden C120 damals wurden von meinen Altersgenossen geteilt.

Aber dann kam 1974 mein N4308 Bandgerät, gefolgt von einem 4504 und die Kassette wurde Stiefkind.
Als ich dann mein erstes richtiges Deck bekam (Dual C830), saß das mit den "Problemkassetten" nicht nur fest im Kopf, sondern mein Aufnahmeverhalten hatte ich dahin geändert, daß ich keine Partybänder mehr aufzeichnete, sondern nur noch LPs kopierte. Und da reichten immer die C90.

Aber schön, von Euch zu hören, daß es da wohl auch entwicklungsmäßig weiterging.
Ich meine mich aber zu erinnern, daß in meinem ersten Volvo vor 14 Jahren in der BDA des eingebauten (Alpine-)Radio/Kassettengerät ausdrücklich von der Verwendung von C120-Bändern abgeraten wurde.
Was mich natürlich in meinem Glauben bestätigte.


Zu der "Lücke" beim Umschalten:
Das halte ich beim Hörspiel für nicht so dramatisch, als daß ich auf den Vorteil der automatischen Aufnahme in einem Gang verzichten wollte.
Ebenso stelle ich dabei an den Klang bei weitem nicht die Anforderungen wie beim Hören von Musik.

Der Name AIWA ist schon mehrfach gefallen und ich erinnere mich jetzt an einen Kasten mit zwei Türchen, der noch bei uns in irgendeinem Kellerregal steht und an dessen Front so was in der Art zu lesen war.

Stehen eigentlich die Funktionen "Doppeldeck" und "Autoreverse" in irgendeinem technischen Zusammenhang?
Man sieht das häufig in Kombination.

Ich selbst hatte früher weder für das eine noch das andere einen wirklich drängenden Bedarf.
Bert
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#20
Bert,
es gab damals in den Sechzigern und Siebzigern bei vielen Geräten Warnungen vor C120 Kassetten in den Anleitungen. In der Tat wurde damit auch oft ein böser Salat angerührt.
Meine Erfahrungen mit überwiegend Grundig-Decks, aber auch anderen - ich erinnere mich an SABA, Graetz (ITT), Telefunken, Nordmende, usw. - damals waren so, daß die von mir damals bevorzugen AGFA Superferro (diese Schwarzen mit den silbernen Kreisringen drauf) noch heute am Leben sind und funktionieren, obwohl sie nicht geschont wurden. Der Wickel ist noch sauber, die Musik spielt ohne Dropouts und andere Ärgernisse.

Regelrechte 120er-Reißer waren die Philips-Laufwerke die ich in Griffweite hatte, sprich sowohl einige der pultförmigen HIFI-Kisten im Studio Look (wohl alle das gleiche Laufwerk) als auch die auf den Ur-Philips zurückgehenden Einknopf-Kisten (alle der gleiche Aufbau des Laufwerks) die man damals gerne wegen der verfügbaren Diapilotausführung für Dia-Vertonungen benutzte.

Es gab Doppeldecks mit und ohne Autoreverse, es gab welche mit und ohne Aufnahme der Rückseiten-Spur, welche mit einem Autoreverse und einem Nicht-Autoreverse-Deck. Welche die Serialwiedergabe konnten, welche die Serialaufnahme konnten, welche die das alles nicht konnten aber dafür parallel auf zwei Decks aufnehmen usw. Es ist so gut wie nichts in dem Zusammenhang ausschließbar.

Zu den "einfachen" Laufwerken.
Konsumergeäte haben fast immer einfache Laufwerke, so hatte ich bei AIWA einen Einzeldeck-Rekorder mit Quick-Reverse und beidseitiger Aufnahme dessen Laufwerk in gleicher Art, nicht besser und nicht schlechter in einem Doppeldeck steckte, dazu gab es ein Nicht-Autoreverse-Deck mit dazu, und für 100 Mark mehr gab es dieses Deck dann mit zei der Autoreverse-Laufwerke aus dem Einzel-Rekorder und für nochmal 100 Mark mehr konnten beide Decks auch aufnehmen undn icht nur eines und so ging es noch weiter nach oben und immer mit dem gleichen Laufwerk das mal drei Räder mehr und mal eine Klinke weniger hatte aber immer gleich aufändig oder auch nicht gebaut war.

Kurzum, der Schluß Doppel-Rekorder gleich Mistlaufwerk, Einzel-Rekorder gleich Superlaufwerk mag lediglich tendentiell stimmen, aber in der Realität ist es oft anders.
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#21
Moin Jogi.

Naja, naja.

Zumindest in den von mir genannten Doppeldecks waren es nicht nur ein paar Räder mehr. Es waren ganz andere Klassen von LW gegenüber den kleinen Brüdern.

Seit Jahren schleppen mir diverse Leute alles mögliche an Decks an, die in die Tonne sollen.
Vorher will ich schlachten.

Bei den Doppeldecks sind´s halt meist die Plastikbomber der ca. 500,- DM Klasse. ca., weil diese Decks über mehrere Jahre mit sinkenden Preisen verkauft wurden.
Meist als CD-Kopiermaschinen ausgelegt. Heute brennt man wahllos, damals hat man genauso überspielt. Hauptsache viel. Das wird hauptsächlich wohl die Dekade der 90er sein.

Aber was soll´s? Ein paar Andruckrollen und Riemen passen immer in die Bastelkisten. Und in den Teilen ja sogar doppelt vorhanden :-) .

Aber was man da wirklich häufig sieht, sind primitiv LW, deren Lebensdauer von der Plastikverformung bestimmt wird. Zukunftsträchtig ist da nix. Es gibt oft nichtmal Flachriemen für den Capstan.
Da werkeln dann Riemen, mit denen noch 10 Jahre vorher Zählwerke und unbelastetere LW-Teile angetrieben wurden.

Ob das eine gute Empfehlung ist?

Der Schluß aus deinem letzten Satz ist zwar irgendwo richtig, trifft aber den Kern überhaupt nicht.

Natürlich wurden Single-Decks in dem ganzen Qualitätsspektrum hergestellt. Da kann man gar nichts pauschalieren.

Und natürlich hat´s auch richtig gute Doppeldecks gegeben, aber im Verhältnis zur Masse nur sehr wenige.

Was du mit der Konsumerklasse genau meinst, erschließt sich mir nicht.
Ich trenne das nach Gebrauch und Verbrauch. Verbrauchsgeräte gab´s auch noch relativ teuer.
Gebrauchsgeräte sind für mich die, die ich auch instandhalten kann. Und die müssen nicht zwangsläufig teuer gewesen sein.

Das heist mit einer Plastikwanne (LW), an der alles montiert ist und auf Verzug geplant wurde, kann ich gar nichts anfangen. Egal, ob das Deck früher mal gute Noten im Test bekommen hat.

Auf jeden Fall wollte ich Bert meine Erfahrungen mitteilen, um ihm die Auswahl zu erleichtern und ihn nicht schwindelig schreiben. Wenn wir das in genügender Anzahl so machen, wird sich schon was vernünftiges herauskristallisieren.
Und so interpretiere ich auch sein Eingangsposting.

Viele Grüße, Arnulf.

P.S.
Vor 120er Bändern wurde bis zum Schluß gewarnt. Der Hersteller wollte sich absichern, da sich gerade bei 120ern die Qualitätsansprüche der Cassettenhersteller stark auswirken.
Eine gute Mechanik mit gutem Bandmaterial funktioniert schon. Nur sollte das dem Benutzer auch bewußt sein.
"Schraddel-C 120" für billig in ein "Hastdunichtgesehen mit blink und Pipapo" Doppeldeck für 300,- bis 500,- Taler wird Probleme machen.
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#22
Man sollte sich auch nicht in Konkurrenz sehen sondern jeder macht sein Wissensangebot und der TO sucht sich raus was für ihn paßt.
Daher kein Problem mit Gegenmeinungen ;-)

Bei dem von mir genannten AIWA-Doppeldeck handelt es sich übrigens um das AD-WX 707.Neupreis soll um 1990 herum so um die 700...800 DM gewesen sein.
Die Laufwerke sind identisch, nur eben fehlen in einem ein paar Rädchen, der zweite Capstan für die Rück-Richtung und der Wendekopf samt kompletter Mimik.

Man könnte es im Prinzip Stück für Stück aufrüsten, wie einen Baukasten.
Und das scheint auch der Sinn der Sache zu sein, Preisvorteil nicht durch letztklassigen Billigmumpf sondern durch gemeinsame Plattform und gemeinsame Teile.
Eigentlich ist es trotz einer Menge Plastik ziemlich robust en Bloc gebaut, macht keinen "billigen" Eindruck. Überhaupt einen Riemen zu wechseln ist offensichtlich nicht vorgesehen, der liegt innen im Laufwerk, man müßte das Gehäuse zerlegen und auftrennen, das Laufwerk herausoperieren, ablöten, von Zähleinheit usw. trennen. Es müßte großteils bis in die innerste Ebene zerlegt werden, Antriebsteile müssten dafür ausgelötet werden usw.
Wie durch Zufall gehen auch schon beide Riemen auf den Warzen ;-)

Gebrauchen tue ich sowas schon lange nicht mehr, ich benutze nach wie vor für meine wenigen Ausflüge in die Kassettenbandelei das (größte?) Uher-Einzel-Deck (Inhalt von Teac/Tascam) aus den Neunzigern und den größten Grundig aus den Achzigern. Beide mit Hinterbandkontrolle und diversen Schmankerln. Sowie, und da wird mancher vielleicht lachen, einen Ost-Panzer, der wenn man ihn aus dem 3. Stock wirft unten in der Mulde die er in den Boden geschlagen hat fröhlich weiterspielt.

Neulich hatte mich mal ein Tascam (evt. 202) interessiert, allerdings wird der für sündige Schore sogar halb schrottreif noch gehökert. Die ist er bei weitem nicht wert, hat er doch nichts wesentlich anderes oder gar wertvolleres im Bauch wie die Uher.
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#23
Zitat:Jogi postete
Bei dem von mir genannten AIWA-Doppeldeck handelt es sich übrigens um das AD-WX 707.
Kaum zu glauben, aber gerade habe ich festgestellt, daß es sich bei meinem Kellergerät genau um diesen Typ handelt.
Optisch ladenneu habe ich es mal als Zugabe zu einer Anlage bekommen, die man mir zugespielt hat.


Zitat:Eigentlich ist es trotz einer Menge Plastik ziemlich robust en Bloc gebaut, macht keinen "billigen" Eindruck. Überhaupt einen Riemen zu wechseln ist offensichtlich nicht vorgesehen, der liegt innen im Laufwerk, man müßte das Gehäuse zerlegen und auftrennen, das Laufwerk herausoperieren, ablöten, von Zähleinheit usw. trennen. Es müßte großteils bis in die innerste Ebene zerlegt werden, Antriebsteile müssten dafür ausgelötet werden usw.
Das stimmt mich weniger fröhlich, denn das gerade ausprobierte Gerät spult zwar auf beiden Laufwerken in beide Richtungen, aber Abspielen klappt nur auf dem rechten Laufwerk in Normalrichtung. Ist das Band zu Ende, klackt da zwar etwas, aber anschließend brummts nur noch leise.

Das linke Laufwerk besitzt kein Autoreverse und läuft im Abspielbetrieb gar nicht.

Ich vermute in beiden Fällen ausgeleierte/defekte Riemen.
Aber damit dürfte wahrscheinlich jedes Deck dieses Alters gesegnet sein, so daß es wenig Sinn macht, was anderes zu schießen.

Ich mach am Sonntag mal den Deckel ab.

@Jens
Weißt Du, welcher Aufwand bei Deinem Gerät bei einem Riemenwechsel getrieben werden muß?

@All

Gibts Kandidaten, die reparaturmäßig leicht zu händeln sind?
Was ist mit den schon von mir erwähnten Geräten aus Fürth?
Bert
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#24
Zitat:Huubat postete
@Jens
Weißt Du, welcher Aufwand bei Deinem Gerät bei einem Riemenwechsel getrieben werden muß?
Also, ich habe das Gerät nun vor mir stehen. Ein Riemenwechsel scheint (noch) nicht erforderlich. Er wäre vielleicht angebracht, ist im Moment aber noch nicht notwendig. Weiteres per PN.

Gruß Jens
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