Uher Variocord mit Reibradantrieb
#1
Servus,

eine kleine Frage bezüglich Uher Variocord:
Der Capstan wird ja mittels Reibräder von einem netzgespeisten Motor angetrieben.
Wenn die Maschine regelmäsig benutzt wird nutzen sich doch die Reibräder mit der Zeit ab, oder?
Bleibt dabei die Capstangeschwindigkeit gleich oder kann sich diese dann ebenfalls verändern?



Grüße
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#2
Das Reibrad, das den Capstan antreibt kann sich zwar verhärten und verformen und für allerlei Ärger sorgen, die Abnutzung ist jedoch so gering, dass sie nicht ins Gewicht fällt. Ich habe zumindest bei den verschiedenen Reibrädern, die ich bislang in den Händen hatte keinen mit bloßem Auge erkennbaren Unterschied im Durchmesser erkannt.
Die Capstangeschwindigkeit bliebe auch bei einer Änderung des Durchmessers gleich.

Vielleicht macht sich was bemerkbar, wenn der sechste Satz Köpfe runtergespielt ist. Wink

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Schlimm ist nur, wenn das Reibrad eine Delle bekommt, weil jemand das Gerät nach der automatischen Abschaltung nicht korrekt abschaltet. Der Bandgeschwindigkeitswäler muss auf "0" stehen, sonst bekommt das Reibrad zwei Dellen. Eine Abnutzung ist nur problematisch, wenn sie ungleichmäßig erfolgt.
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#4
Hallo,

da muß ich als Maschinenbauer auch noch meinen Senf dazugeben:
Die resultierende Übersetzung ist nur abhängig vom Durchmesserverhältnis zwischen Antriebsrad und Abtriebsrad. Der Durchmesser des dazwischenliegenden Reibrades ist für die Gesamt-Übersetzung nicht relevant.

Das Antriebsrad (Motor Stufenwelle) und das Abtriebsrad (Capstan-Schwungmass) sind aus Metall - der Verschleiß ist also vernachlässigbar. Der Gummibelag des Zwischenrades darf ruhig verschleissen - denn der hat ja keinen Einfluß auf die Übersetzung.

Deshalb darf man auch ruhig mal das Reibrad überschleifen - ohne Änderungen der Capstandrehzahl befürchten zu müssen.

Grüße

Peter
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#5
Prima, dann kann ich jetzt ja das von Herrn Bluthard angefertigte 1.002 Hz@19 cm/s Testband auf der Uher mittels PC-Oszilloskop überprüfen (ob das Oszi auch die 1.002 Hz misst/anzeigt) und anschließend meine Philips N4418 damit nachjustieren.

Bei der ersten Messung bekam ich 1.013 Hz angezeigt und somit eine Abweichung von +1,0978 %.



Grüße
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#6
Hallo Thilo,

sooo exakt laufen die Uher-Geräte nun auch wieder nicht!

Es fängt bereits mit den Motoren an, wenn Du 100 verschiedene Variocords testest, wirst Du auch 100 verschiedene Geschwindigkeitsabweichungen messen können.

Außerdem liegt es in der Natur der Sache, daß man beim Medium Tonband immer leichten Schlupf haben wird, d.h. das Tonband rutscht etwas zwischen Tonwelle und Andruckrolle (oder auf englisch zwischen Capstan und Pinch roller).

Tonbandgeräte sind keine Computer, kein einziges läuft auf die letzte Kommastelle exakt und genau, sogar ein und dasselbe Gerät kann seine Geschwindigkeit ändern, nachdem eine halbe Stunde vergangen ist und es sich erwärmt hat.

Die Philips N4418 läuft noch viel ungenauer, da der Capstan-Motor permanent über die interne Geschwindigkeitsüberwachung mit unterschiedlichen Betriebsspannungen versorgt wird. Es ist ein ständiges Strom-an/Strom-aus-Prinzip, allein das physikalische Gesetz, daß alle Massen träge sind, macht es möglich, daß die Schwungscheibe die Drehzahlschwankungen ausgleicht.

Gruß,
Manuel
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#7
Ich weiß zwar nicht mehr genau, welche Abweichung von der Sollgeschwindigkeit die HiFi-Norm DIN 45500 zulässt, aber es müsste ein Wert von 2 % gewesen sein. Die gemessene Abweichung ist für mein persönliches Empfinden noch ok.
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