Hallo Leute,
Hat jemand Erfahrung mit den neuen RMGI Bändern?
Laut RMGI soll nämlich das neu produzierte SM 900 der direkte Ersatz für das Quantegy GP 9 sein. Laut RMGI sogar 1:1 also ohne neu Einmessen der Maschine.
Kann mir das jemand hier bestätigen oder bin ich auf einen Selbstversuch angewiesen?
Liebe Grüße
Michael
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Lieber Michael,
GP9 und 900 gehören derselben Typ- ud Leistungsklasse an, die letzlich die Grenze des analogen Aufzeichnungsverfahrens markiert. Mehr gibt das Verfahren nicht her. Von BASF-EMTEC wurden GP9 und 900 als unmittelbar kompatibel bezeichnet, was natürlich bei aus zwei verschiedenen Schmieden stammenden Bändern immer gewisse fragwürdige Seiten hat, weil die Rezepturen eben doch nicht identisch sein können und der vorsichtige, umsichtige Nutzer selbst von Charge zu Charge eines Bandtyps lieber eine Kurzprüfung der Einmessung durchzieht, als am Ende während einer Live-Aufnahme eine Neueinmessung versuchen zu müssen.
Es ist deine Frage daher eine Funktion deiner Ansprüche und deiner fachlichen Fertigkeiten. Solltest du mit Dolby A arbeiten, empfehle ich eine Kontrollmessung auf jeden Fall, für den Betrieb ohne Rauschminderer genügt eine Kurzprüfung 1 kHz, 15 kHz bei -20 dB. Du siehst dann schon, was Sache ist.
Hans-Joachim
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Michael und Hans-Joachim:
um die "gewissen fragwürdigen Seiten" bei der Kompatibilitäts-Prüfung von GP 9 und BASF/EMTEC SM 900 etwas aufzuhellen; die Sache ist schon um die zehn Jahre her, also habe ich nicht mehr alle Details parat:
- Maschine: Studer A 820 (... die mit der automatischen Einmessung ...), 2-Zoll, 24-Spur
- Einige Spuren auf Ampex GP 9 (oder den damals noch aktuellen 3M-Paralleltyp) eingemessen, einige andere auf SM 900
- Aufzeichnung auf SM 900 auf den auf das Konkurrenzband eingemessenen Spuren, "parallel" dazu auf den auf SM 900 eingemessenen Spuren
- Hörvergleich: kein klanglicher Unterschied zwischen den jeweiligen Spuren.
Soweit ich mich erinnere, hat mein beredter Kollege Armin Vögeding diesen Test in England durchgezogen, bei der Wiederholung in einem Studio in der Schweiz habe ich als "Überwacher" fungiert.
F.E.
Danke vielmals für Eure Antworten,
jedoch gibts meines Erachtens doch einige Unterschiede:
Habe mit meiner auf GP 9 eingemessenen STUDER C 37 mal das SM 900 aufgespannt - eine kurze Testaufnahme hat dann gezeigt daß das SM 900 weniger Ausgangspegel liefert und auch in den Höhen Brillianzeinbußen vorliegen.
Ich verwende die Bandmaschine ausschließlich zum Mastern von Aufnahmen in meinem Studio, daher bin ich schoin ein eher kritischer User.
Nach diesem ernüchternden Test wird mir nichts anderes übrigbleiben als die Maschine neu einzumessen.
Es handelt sich beim SM 900 übrigens nicht ums BASF SM 900 sondern um die neue von RMGI produzierte Type. ( auch wenn RMGI die BASF Maschinen in Verwendung hat...)
Dank aus Österreich
Michael
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Zitat:michael amon postete
... (auch wenn RMGI die BASF Maschinen in Verwendung hat...)...
´
Die BASF- Maschinen, oder besser die Maschinen im Werk der Emtec in München, stehen -wenn sie nicht verschrottet- wurden, wahrscheinlich immer noch dort. Es scheint ein unausrottbarer Irrglaube zu sein, dass die Fertigungsanlagen von München nach Oosterhout verbracht wurden. Zudem sind solche Maschinen recht groß, erstrecken sich über 2 Etagen und sind mehr oder weniger ein Bestandteil des Gebäudes.
RMG ist aus einem Philips- Unternehmen bzw. einer Philips- Tochterfirma entstanden. In diesen Hallen wurden schon früher Magnetbänder hergestellt. Die entsprechenden Maschinen waren also vorhanden. Bei einer Werksbesichtigung konnte ich mich davon überzeugen, dass die Gießmaschinen von Philips, Eindhoven gebaut wurden. Lediglich am Ende der Fertigung waren neben anderen Schneidemaschinen, sog. Slitter im Einsatz, die noch das Emtec- Logo trugen.
Ohne es genau zu wissen, behaupte ich, dass die für die Bandherstellung notwendigen Maschinen nicht zum Standardprogramm eines Maschinenherstellers gehören, sondern jeweils nach den Abforderungen der Magnetbandproduzenten -wenn nicht von diesen selbst- für den speziellen Fall konstruiert und gebaut werden.
Frank
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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Michael,
ein Nachtrag: kann es sein, dass Deine C37 - Respekt vor dieser Schönheit der 1960er Jahre! - noch mit den originalen Aufsprechköpfen ausgerüstet ist, die seinerzeit wohl eher 18 µm breite Spalte hatten? SM 900, als typisches Multitrack-Band, ist meines Wissens immer nur mit 7 µm-Aufsprechköpfen gemessen worden, und da stimmte es mit der Ampex-3M-Kompatibilität. Bei 18 µm-Köpfen könnte es kleinere Unterschiede geben.
F.E.
Hallo,
also danke für eure Bemühungen, Licht ins Banddunkel zu bringen.
Werd mal die Maschine aufs neue Band einmessen und dann meine Erfahrungen damit posten, wenns recht ist.
Liebe Grüße aus Österreich
Michael
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Hallo Michael,
auch ich habe das GP 9 meßtechnisch untersucht. Ich kann nur sagen, daß ich mit einer B 77 Halbspur einen Geräuschspannungsabstand bezogen auf 3 % K 3 von sagenhaften 78 db erreicht habe. Das hervorstechende an dem Band ist die sehr gute Höhendynamik. Die Delta- E Werte für 10 KHz haben mir die Amerikaner sofort zugesandt. Das RMG 900 SM ist nicht ganz so gut,leider schmiert es.
Schade, daß es das GP 9 nicht mehr gibt.
MfG
Peter
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Frank,'index.php?page=Thread&postID=92586#post92586 schrieb:Es scheint ein unausrottbarer Irrglaube zu sein, dass die Fertigungsanlagen von München nach Oosterhout verbracht wurden.
Mir fiel gerade auf, daß die Behauptung auch im Wikipedia-Artikel zu Emtec steht:
Zitat:Die Maschinen zur Produktion der Bänder wurden an den niederländischen Hersteller RMG International verkauft.
( https://de.wikipedia.org/wiki/Emtec_Magn...Geschichte)
Vielleicht fühlt sich jemand mit dem entsprechenden Hintergrundwissen ja berufen, das zu korrigieren.
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Ich habe mal den sog. "Mischmeister" von Agfa, später BASF und zuletzt Emtec bei mir zu Besuch gehabt.
Der sagte mir das selbst, dass der Produktionsteil für Magnettonbänder der Emtec zu RMGi nach Holland verkauft wurde, sehr viel wurde auch verschrottet.
In einem französischen Artikel war mal im Studer-Revox-Forum zu lesen, dass dieser holländische Produktionszweig nach Frankreich zu Pyral ging, was früher zum großen Rhone-Pulenc-Konzern gehörte, heute aber abgesplittet wurde.
Diese Fa. hat sich aber am Kauf der RMG-Anlagen (und weiterer Zukäufe) finanziell verschluckt und hängt nun völlig in der Luft - mit offenem Ausgang.
Tonbandpreise in Frankreich haben sich verdoppelt (760m = 100,-€), Restposten und zum Teil rückgekaufte Bänder (PER528 zu 1000m Pancakes der Bundesregierung) werden noch angeboten.
http://www.studerundrevox.de/informative...leich.html
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Zu RMG/Pyral ist zu sagen, daß die Produktion in Frankreich unter der Fa. Mullan gut zu laufen scheint, Bänder sind verfügbar und wie erst vor kurzen ein Forumsmitglied bei Tests bestätigte,
ist das aktuelle Band (LPR35) von bester Qualität.
Da die aktuellen Verpackungen auch mit der Firmenanschrift von Mullan in Avranches versehen sind, ist auch davon auszugehen, daß es sich nicht um alte RMG_Lagerware handelt.
Gruß
Matthias
Viele Grüße,
Matthias
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