Du Pont Metal Cassette
#1
Hallo in die Runde

Was die Bucht so alles anschwemmt!
In einer Kiste mit Cassetten aus der Bucht fand sich jenes Exemplar. Da ich mit Metal-Cassetten noch keine Erfahrung habe (dies wäre meine erste) mal eine Frage in die Runde:

[Bild: DSCN2401_1.JPG]

[Bild: DSCN2402_1.JPG]

Ist das eine jener Metal-Cassetten für die mein gutes altes Sharp RT-10 die Einstellung "Metal" besitzt ?

Wie nehme ich damit auf, ich meine macht dann Dolby etc. Sinn ?



VG
Michael
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#2
Moin, moin.

Jo, das ist eine TYP IV, Metal Kassette. Dafür ist deine Stellung Metal gedacht.
Der Vorteil ist die hohe Aussteuerbarkeit, der Nachteil ist das höhere Grundrauschen gegen über Typ II, Chrom.
Somit kann man den möglichen höheren Dynamik Umfang eigentlich nur mit Rauschunterdrückung erreichen, weshalb ich eher Typ II Kassetten verwende.

Mit den PDM Bändern habe ich nur gruseligste Erfahrungen.
Probier es einfach mal aus. Für Sammler scheint mir der Zustand aber interessant zu sein. Ich denke mal, daß die schon recht selten sein dürfte.

Also berichte dann mal, Araso.

P.S. Ach so. Du dürftest beim Aussteuern so bis +4, vielleicht sogar bis +6 gehen können. Kommt auch darauf an, ob dein Deck eine Einmessvorrichtung hat.
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#3
Wenn die Kassette problemlos läuft, vergleiche mal ausgiebig das Klangergebnis mit Typ I und II. Ich hatte seinerzeit mit meinen Sony-Decks auf Typ IV das Beste Klangergebnis, vielleicht bei schlechteren Meßwerten (Klirr, Grundrauschen), das kann ich nicht beurteilen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Die Kassette wurde übrigens von Philips hergestellt und, wie Kirunavaara in einem anderen Thread schon mal schrieb, auch als Agfa-Modell vertrieben:

[Bild: philips_metal_c_90.jpg]

[Bild: agfa_me_4_pure_metal_hdx_90.jpg]

(Bilder von "Project C90")
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#5
Hallo Timo,
bist du da sicher ??? Du Pont ist ein großer Chemie-Konzern, der sehr viel Kunststoffprodukte herstellt. Für die eigene Produktreihe brauchten die sicher keine OEM-Bänder. Ich könnte mir eher vorstellen, dass eine der von dir genannten Firmen(breiche) z.B. Agfa Du Pont gehörten. Wozu sollten die Kassetten von anderen Herstellern zukaufen ????

VG
Michael
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#6
Hallo Michael!

PDMagentics (Philips DuPont Magnetics) und das Nachfolgeunternehmen PDO (Philips DuPont Optical) waren Joint-Ventures von Philips und DuPont. Vermutlich werden beide Firmen Know-How zur Herstellung der Medien begesteuert haben, aber die Kassetten wurden in den Philips-Werken in Oosterhout (NL) und Hasselt (BE) hergesellt.

Gruß,
Timo
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#7
Wie so oft, ist auch hier die Sachlage etwas komplexer. Stark gerafft: DuPont hat in den 1950er Jahren das Chromdioxid entwickelt (dieses kommt in der Natur nicht vor!) und um 1969 erste Videobänder mit diesem Material produziert. U.a. versprach man sich von dem relativ niedrigen Curie-Punkt des CrO2 die Möglichkeit, mittels Wärme magnetische Aufzeichnungen von einem Mutterband auf ein Tocherband (in engstem Kontakt mit dem Mutterband) zu überspielen - also thermisches Schnellkopieren -, was letztlich von Otari mit dem TMD-Verfahren im Videobereich auch verwirklicht wurde.

CrO2-Produzenten waren lizenzrechtlich immer von DuPont abhängig. also auch BASF, die allerdings in den 1990er Jahren etwa doppelt so viel CrO2 herstellte wie DuPont.

Wie weit sich DuPont im Mteallpigmentbereich engagierte, kann ich nicht sagen; durchaus möglich, dass man hier von spezialisierten (und hierzulande kaum bekannten) japanischen "Klein"-Herstellern zukaufte. Metallpigment scheint ja letztlich eine japanische Domäne geworden zu sein (Videoaufzeichnung, Datenspeicherung), sofern dafür noch bandförmige Träger eingesetzt werden.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#8
Hallo Ihr Cassetten-Bandler,

Ja und wo wurde denn das Cassetten-Programm von PDM im Jahr 1983
hergestellt? Auf dem folgenden Bild kann man lesen "MADE IN SWITZERLAND"
und als Hersteller PDMagnetics B.V. (in welcher Stadt war die denn beheimatet? Auf dem Philips-eigenen Fabrikgelände in Oosterhout?).
[Bild: PDM_FERRO_C60.jpg]

Ganz interessant wird die "Story" der Philips-Bandherstellung, wenn man sich
in diesem Link den Text durchliest
http://www.analogrules.com/rmg.htm
Viele Grüsse
H A N N S - D.
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#9
Anfag der 80er habe ich mal bei Magna in Berlin gearbeitet.
Dort wurden unter anderem auch PD-Magnetics Metal Rohwickel in Gehäuse eingespult.
Die abgebildete Cassette in #000 scheint mir so eine zu sein (ist aber 25 Jahre her, kann mich also auch täuschen). Das Band an sich ist gar nicht schlecht, hat zwar, wie Aroso schon schrieb, relativ hohes Grundrauschen, ist dafür aber extrem hoch aussteuerbar, vor allem in den Höhen. Über alles gesehen einer guten Chromcassette mindestens ebenbürtig.
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#10
Zitat:hanns-d.pizonka postete
Ja und wo wurde denn das Cassetten-Programm von PDM im Jahr 1983
hergestellt?
"Made in Switzerland" deutet auf ICM als Hersteller hin. Vielleicht haben sie die einfachen Eisenoxid-Kassetten dort fertigen lassen und die eigenen Kapazitäten für die höherwertigen Typen genutzt. Meine etwa gleich alten "Crolyn 500" aus der gleichen Serie waren jedenfalls "Made in Holland".

Zitat:(in welcher Stadt war die denn beheimatet? Auf dem Philips-eigenen Fabrikgelände in Oosterhout?).
Hier klingt es so, als sei der Firmensitz von PDMagnetics in Oosterhout gewesen: http://en.wikipedia.org/wiki/RMGI
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#11
Hallo

Auf der o.g. Cassette steht Made in Belgium ???? Die scheinen ja überall zu sein ;-)

VG
Michael
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#12
Zitat:GXNet postete
Die scheinen ja überall zu sein ;-)
Eigene Produktionsstätten hatten sie vermutlich nur in den Niederlanden und Belgien. Alles andere dürfte zugekauft sein. Schweiz klingt, wie schon geschrieben, nach ICM, die ja in den 80ern für viele Marken als "OEM" fungiert haben. Die letzten PDM-Kassetten aus den 90ern (übrigens auch auf Project C90 zu bewundern) kamen offenbar von SKC und tragen teilweise auch den Aufdruck "Made in Korea". Die Dinger gab's zeitweise in preisgünstigen 10er-Packs bei Photo Porst.
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