Duft, Geruch und Gestank
#1
An alle Chemobiologischen Physiker:

was löst bei einem Lebewesen das Geruchsempfinden aus? M.E. kann das doch nur Materie sein, die in kleinen Dosen, vermengt mit Luft, in den Riechkolben gerät und dort ausgewertet wird.

Wenn Geruch auf Materie beruht, dann verlieren duftende/stinkende/riechende Bänder Substanzen, d.h. in einem gewissen Maße ist das eine Zersetzung?!?

Ob dieser Zersetzungsprozess tatsächlich in einem Zeitraum von 20 oder 30 Jahren bereits hörbare oder sichtbare Auswirkungen hat, sei hier einmal dahingestellt...
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#2
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Jo, so habe ich das auch mal gelernt, irgendwelche Müffelmoleküle treffen auf die entsprechenden Nerven in der Nase und dann riecht´s.

Die Materie, die die Richstoffe aussendet, muß demnach weniger werden, würde ich sagen. Ob das Beispiel mit den sich auflösenden WC- Duftspendern hier angebracht ist? Die müffeln ja recht heftig und am Ende der Wirkzeit bleibt ja nur ein Häuflein Elend und Kunststoffmüll.



Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Stellt sich noch die Frage, ob alles "riecht", also Materie aussendet, auch wenn unsere Geruchsnerven daß vielleicht gar nicht wahrnehmen können. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die ganze Welt in Geruch aufgelöst hat. Vielleicht gar keine so schlechte Lösung Wink

Andererseits - diese geruchsverusachenden Materieteilchen müssen ja irgendwo hin. Die Materie an sich geht ja nicht verloren -sie wird allenfalls verwandelt. Das ist ein ziemlich interessanter, kontinuierlicher Verfallsprozess.

Michael
Michael(F)
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#4
Dann möchte ich eine Frage nachschiessen:

sind merklich riechende Bänder minderwertig verarbeitet? D.h. selbst wenn so ein BASF-Band 30 Jahre gehalten hat, könnte es ja sein, dass sich z.B. die Rückseite 'unnötigerweise' abnutzt.

Was ich auch nicht verstehe, sind die Bandreinigungsvorrichtungen, die man in den Bandpfad klebte. Das Band durchlief dann einen Parcours aus Reinigungsrollen, die überdies mit allerhand Tinkturen durchnäßt sein konnten. Das macht das Band schön 'sauber'. Also ich würde eher alles, was überflüssig ist, aus dem Bandpfad entfernen wollen, z.B. Lösch- und Aufnahmekopf während der Wiedergabe, um sowenig Abrieb wie möglich zu erzeugen und so lange wie möglich das Band geniessen zu können...bevor es durch o.g. Maßnahmen nur noch 'Haut und Knochen' ist...
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#5
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Da es ja nur einzelne Moleküle sind, und im Gegensatz zu WC- Frisch diese mehr ungewollt entweichen, hätte ich keine Bedenken was die Hltbarkeit angeht. Da unser Riechkolben sehr empfindlich ist, werden schon Gerüche in homöopathischen Verdünnungen wahrgenommen. Das spricht auch dafür, dass starkes riechen einer Materie nicht unbedingt zu schneller Auflösung führen muß. Und was wir bei Bändern riechen, sind vermutlich die Moleküle oder Atome, die relativ lose im Verbund hocken und daher vagabundieren können. Bei Duftmitteln ist das vermutlich so gelöst, dass eine Reaktion mit z. B. Sauerstoff und dem Miefüberdecker stattfindet, um eine über die Wirkdauer einigermaßen gleichmäßige Abgabe der Duftstoffe zu erreichen.


Nimm z.B. Lack, der riecht so lange recht stark, bis das Lösungsmittel "verduftet" ist. Danach ist Ruhe. Andersrum, um bei Bändern zu bleiben, Ampex / Shamrock und Co. waren eher mildriechend, aber nicht unbedingt haltbar.

=> Andreas: Der Abrieb ist ein mechanisches Problem, das Riechen ein chemisches. Beides hat ursächlich erst einmal nichts miteinander zu tun.

Denkt sich

Frank ( darklab ) der seine Chemiekentnisreste zusammenkratzt
Frank


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#6
Um nochmal auf den Geruch von Bänder zurückzukommen:

obwohl es gesundheitsgefährdend sein soll, habe ich schon immer den Geruch von Benzin gemocht...vielleicht fahre ich deswegen eine Spritschleuder Smile Die BASF-Bänder erkenne ich auch am Geruch. Wenn man die einmal umspult, riecht der ganze Raum danach und man hat ein Flair hergestellt wie in den 60ern oder 70er Jahren Smile
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#7
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Jau, Benzin hat was. Eigentlich schade, dass heutzutage der Dampf, der aus dem Tank aufsteigt, wieder abgesaugt wird.

Was die Ausdünstungen der Bänder angeht: Das Scotch 207 / Revox 601 riecht auch heute, nach reichlich 30 Jahren noch recht heftig, ist aber i. d. R. noch brauchbar. Das aus dem gleichen Hause stammende Classic- Material (Revox 631) roch anfänglich ebenso stark, heute weniger intensiv und ist meist unbrauchbar.

Vom Scotch 207 habe ich unlängst eine kompletten 20er Karton mit noch originalverpackten und unbenutzten Bändern aus einem Keller geborgen. Der Karton roch schon eher bedenklich, mir ging es aber um die schönen 10,5"- Spulen mit den 4 großen Durchbrüchen. Zu meiner großen Verwunderung sind die Bänder trotz völlig falscher Lagerung noch einwandfrei zu gebrauchen.
Und riechen tun sie auch noch.


Frank ( darklab )
Frank


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#8
Am originellsten finde ich den Geruch von 2 Shamrock-Bändern in meinem Schrank. Als sie neu waren rochen sie sehr intensiv nach Paprika-Chips. Ein leichter Hauch davon ist immer noch wahrzunehmen. Beim letzten Versuch vor vielleicht einem Jahr waren sie noch abspielbar. Hellgrüner Karton, 549m, braun mit leicht silbriger Rückseite.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
Die beschriebenen Shamrocks gehören zu den besseren, dafür sind sie aber auch relativ selten anzutreffen. Von der Kartonfarbe sollte man sich nicht leiten lassen: auch die schlimmen schwarzen Shamrocks wurden u.a. in diesen Kartons ausgeliefert.

Gruß, Wolfgang
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#10
... bei meinem Kennwood KW 4066 waren 15 Bänder dabei: 14 Shamrock und ein BASF. 14 Bänder musste ich wegwerfen, die BASF war nicht dabei.
Erst war ich frohen Mutes: blaue und dunkelgrüne Kartons. Die hellgrünen, das wusste ich, waren sch... Also ran ans Probieren. 30 sec Spulen reichten je Band: es wurde immer langsamer. Bei Stop und dann play klebte das Band schon fest. Kurz angeschoben machte es Squeeeeeeeeez zur Musik > runter, ab in den Plastikmüll !
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