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Hallo zusammen,
heute hat meine M15A kurz nach dem Einschalten den Geist aufgegeben, d.h. zuerst wurde die Solldrehzahl erreicht, dann nach ca. 1-2 Sekunden blieb der Capstanmotor stehen. Die Sicherungen sind alle in Ordnung. Wo kann/muss ich mit der Fehlersuche anfangen?
Im Gerät sind folgende Platinen verbaut: BC-TR11, BC-FA1, BC-LG11, BC-WS12 und BC-OT11. Die Platinen sind noch im Originalzustand und sehen aus, wie neu.
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Da die Drehzahlregelung ein geschlossener Kreislauf ist, wird eine Ferndiagnose schwierig. Vom Leistungstransistor MJ 3000 über die Auslötsicherung oder die vier Endstufentransistoren bis zu irgendeinem IC, das auf der TR11 seinen Geist aufgegeben hat, ist fast alles möglich. Auch die Hallsensoren im Siemens-Tonmotor könnten hinüber sein, da habe ich leider mehrfach erlebt.
Vorerst hilft nur Daten sammeln, d.h. die gemessenen Werte mit denen des Handbuchs zu vergleichen.
Grüße
Peter
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... Kommando zurück, ich habe nach dem ersten Schock nochmals recherchiert und den Auslötwiderstand als Verursacher gefunden. Kontakt angelötet, nun läuft sie wieder.
Doch während ich die frohe Botschaft weitergeben wollte blieb die Kiste nach 20 Sekunden Betrieb wieder stehen - Auslötwiderstand hat sich wieder entlötet.
Habe ich nicht richtig gelötet oder liegt das Übel tiefer?
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(02.08.2024, 22:02)egon schrieb: Habe ich nicht richtig gelötet oder liegt das Übel tiefer?
Anscheinend frisst der Motor zu viel Strom. Das ist regelmäßig der Fall, wenn z.B. die Reibung in irgendeinem Lager zu hoch ist: im Motor selbst, in der Spannrolle oder der Schwungmasse. Es gibt auch eine Abgleichmöglichkeit (R9) für minimalen Stromverbrauch auf der TR-Karte. Ein verstellter Trimmer könnte zusätzlich zum Ansprechen des Auslötwiderstandes beitragen.
Grüße
Peter
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Vielen Dank Peter, ich werde das morgen überprüfen. Die erste Panik ist verflogen, der Widerstand ist wieder angelötet und die Kiste läuft seit 25 Minuten wieder - war wohl eine nicht so gute Lötung vom mir, aber die Lager bzw. Leichtgängigkeit werde ich noch überprüfen.
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(02.08.2024, 22:32)egon schrieb: die Lager bzw. Leichtgängigkeit werde ich noch überprüfen.
Das ist auch angesagt, denn grundlos spricht der Auslötwiderstand nicht an.
Grüße
Peter
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Es ist leider der Capstanmotor, der schwergängig läuft. Kann man den selbständig wieder leichtgängig machen? In den Unterlagen war nichts genaues zu finden. Oder hat jemand einen 'neuen' Motor für mich?
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Zur Schmierung des Motors kann ich mich erst später am Tag äußern, hab gerade zuviel zu tun.
Grüße
Peter
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Fertig mit dem Tagewerk (weitgehend) ...
Der M15 A Capstanmotor hat pendelnde Lagerbuchsen mit einer Stützkugel unten. Die Kugel kann trocken laufen oder sich durch Verschleiß abnutzen, dann läuft der Motor schwergängiger und/oder ein Lager kann Geräusche machen.
Gehärtete und hartverchromte Stützkugeln sind schwer bis gar nicht zu bekommen. Ich drehe die alten einfach um 90° und versehe sie mit frischem Fett, plus einem Tropfen niedrigviskosem Lageröl ins obere Pendellager (vorausgesetzt, die Lager sind noch brauchbar). Falls du keine spitze Tülle hast, wirst du das Ritzel abmontieren müssen. Vorher dessen Position auf der Welle markieren, da es sonst später evtl. unrund läuft, was trotz der Riemendämpfung dem Gleichlauf schaden kann.
Die untere versiegelte Mutter unter dem Capstanmotor möglichst nicht verstellen, da hier die optimale Läuferhöhe zur niedrigsten Stromaufnahme eingestellt wird. Hilfreich kann auch eine Überprüfung und evtl. Minimierung des Motorstroms sein. Zu messen auf der TR11-Karte auf 0,4...1,2 V parallel zu R9, das ist der ursprünglich weiße Keramik-Leistungswiderstand in der Nähe der Steckleiste, auf der Seite mit den Kühlkörpern für die vier Leistungstransistoren. Messung bei laufendem Band und 38 cm/s. Einzustellen mit R27 (in einem vorigen Beitrag habe ich das verwechselt).
Möglichst vermeiden, den Läufer aus dem Motor zu entfernen. Das würde das Feld des im Läufer verbauten Permanentmagneten im Läufer schwächen, was dazu führt, dass die Stromaufnahme des Motors wieder steigt bzw. seine Leistung sinkt. Falls das Öl im oberen (unzugänglichen) Lager verharzt oder verschmutzt sein sollte, hilft evtl. ein Bad kopfüber in Lösungsmittel. Dabei achtgeben, dass die Spulen auf keinen Fall mit dem evtl. zu scharfen Lösungsmittel in Kontakt kommen, das die Isolierung der Wicklungen beschädigen und den Motor ruinieren würde. (Walzenreiniger oder Waschbenzin sind weit weniger aggressiv.) Also nicht zu tief eintauchen, einen Hinweis gibt die Schnittzeichnung eines älteren Siemensmotors mit Kalottenlagern.
Das wär's fürs erste ...
Grüße
Peter
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Hallo Peter,
wenn die Stützkugel gleich einer Kugellagerkugel ist, bekommt man die einzeln beim Händler für Kugellager.
MfG, Tobias
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Danke!
Hab's noch nicht probiert, weil es bislang nicht nötig war.
Daher kenne ich nicht mal den Durchmesser der Kugeln.
Obendrein habe ich seit fünf Jahren mehrere defekte Motoren mit einwandfreien Lagern hier liegen.
Grüße
Peter
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Vielen Dank für die Hilfe.
Das obere Lager war wohl trocken gelaufen, ein/zwei Tropfen Sinterlageröl und schon lief der Motor ruhiger und leichtgängig.
Ich bin sehr froh, das mein Schätzchen nun wieder läuft.
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(03.08.2024, 21:32)egon schrieb: Ich bin sehr froh, das mein Schätzchen nun wieder läuft.
Ich auch. Einfachheit und viel Mechanik, das war Telefunkens Motto ... und dann kam die M20/21 Generation
Grüße
Peter
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Zum Thema Auslötwiderstand:
Den kann man nur falsch löten. Das ist ja kein Sn-Pb Lötzinn, sondern was Besonderes. Wenn man den mit einer Sn-Pb benutzen Lötspitze lötet, dann ergibt sich da ein neues Lot und dann stimmt die Auslöttemperatur nicht mehr :-(
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Auch noch zum Aus/Rücklötwiderstand:
Maschinen der ersten Serie (bis 1800) haben den garnicht. Stattdessen sind die 24V des Tonmotors nur mit 2AT abgesichert. Die ging wohl gerne mal durch, deswegen steckte in meiner Maschine eine mit 2,5AT (original aus der Anstalt).
Nachdem die neulich auch durchging und mir einen abendlichen Schreck versetzte, überlege ich, ob man den Widerstand durch einen PTC/Polyfuse ersetzen kann. Problem ist da aber der niedrige Widerstand im Normalbetrieb, man müßte also einen Widerstand ergänzen und dann vielleicht beides zusammen in einen Schrumpfschlauch stecken.
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Wenn da was fliegt, dann hat die Maschine ein Aua.....
- BG TR1(1) nicht auf Stromminimum abgeglichen
- Capstanwelle schwergängig
- Capstanmotor schwergängig
- Spannrolle schwergängig
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Also den mechanischen Teil kann ich glaub ich ausschließen - den hab ich, als ich die Maschine bekommen habe, gründlich geputzt und nach Vorschrift geölt. Die ganze Einheit läuft bei 38 auch weit über 10 Sekunden nach.
Der Strom soll (!), als die Maschine die Laufwerkskarten der 11er Serie bekommen hat, kontrolliert worden sein. Das hab ich allerdings nicht nachgemessen. Nachdem die Maschine mit der erneuerten Sicherung jetzt auch schon wieder etliche Monate läuft, hab ich grad nicht so viel Lust, sie wieder aus der Truhe zu wuchten. Beim nächsten Mal...
Generell würde ich aber gerne die Sicherungsfunktion, die in den neueren Geräten ja nicht ohne Grund eingebaut wurde, nachrüsten. Offensichtlich soll ja der Widerstand bei geringer, aber langer Überlast ansprechen. Daher die Idee mit der R/Polyfuse-Kombination.
Michael
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27.08.2024, 19:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.08.2024, 19:04 von R2R.)
Hallo,
ich lese dieses Thema mit gemischten Gefühlen mit, da bei Meiner vor ca 10 Jahren auch dieser Widerstand durch ging und erst ein Austauschmotor, den ich damals unter fernmündlicher Leitung eines Bekannten einbaute für - hoffentlich weiterhin - dauerhafte Ruhe sorgte.
Ich habe damals auch diesen Widerstand erneuert, nur fällt mir zum Verr.....nicht mehr ein, was das für ein Teil war und wo ich den her hatte .
Da ich meine treue M15a verständlicherweise ohne Not deshalb nicht aufmachen möchte meine Frage an das allwissende Forum:
Hat jemand zufällig die Daten dieses Widerstands auswendig parat und ev. sogar noch eine Bezugsquelle ?
Beste Grüße
Arno
P.S.: ich bin mir sicher, dass ich mir damals auch noch einen auf Reserve gelegt hatte... aber wo ist der um Himmels willen nur geblieben
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Den gibts bei Kai Hilpert.
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Hallo,
hab's selbst gefunden..wo..hier im Forum natürlich :
https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=16975
Beste Grüße
Arno
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Hallo,
das lässt mir jetzt doch keine Ruhe.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind das letztlich nichts anderes als sehr träge Sicherungen für die Motorsteuerung, ev auch für den Motor selbst.
Wenn es auch noch eine Zeit lang eine Handvoll bei Hilpert geben mag, ist mir doch bei dem Gedanken unwohl, dass ich irgendwann mal eine simple kaputte Sicherung nicht ersetzen kann. Sicherungswiderstände scheinen außer Mode und werden im Handel offenbar nur als Restbestände abverkauft. Einen Zementwiderstand wie den hier habe ich gar nicht mehr gefunden.
Also: kann man den Widerstand im Notfall auch durch eine superträge Schmelzsicherung (Wert ?) ersetzen ? Vielleicht durch etwas anderes ?
Beste Grüße
Arno
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Hat keiner eine Idee ?
Beste Grüße
Arno
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Du brauchst aber zusätzlich noch den reinen Widerstand in Reihe.....
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Wie ich in Beitrag #15 bereits schrob, hatte die erste Serie den Widerstand garnicht, dafür eine Sicherung 2AT.
Auf die Idee, mit einem PTC/Polyfuse den Rücklötwiderstand nachzubilden, ist niemand eingegangen, vielleicht war sie nicht so gut.
Wenn also der letzte Widerstand sich zerlötet hat, einfach eine Brücke und eine Sicherung 2AT rein, und bis dahin ruhig schlafen.
Michael
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Danke, mache ich
Beste Grüße
Arno
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