Kontakte reinigen
#1
Ich bin vor ~18 Jahren von "Kontaktspray" abgekommen.

Man braucht mechanische Reinigungskräfte dabei!

Ich verwende Isoprophylalkohol aus der Apotheke
und tunke einen Papierstreifen (5mm breit) da hinein.
Dann ziehe ich den Streifen zwischen den zusammengedrückten
Kontakten hindurch/hin und her; mindestens 2 Mal.
Dann werden ~4cm vom Streifen abgeschnitten...
Pinzette ist oft nützlich.

In Potis und Schalter spritze ich Alkohol aus einer Spritze
und bewege dann einige Dutzend Mal hin und her.
Zitieren
#2
Im schlimmsten Fall macht man oxidierte Silberkontakte mit feinem Schleifpapier wieder frei. Potis baut man vorsichtig auseinander oder spritzt zumindest soviel Alkohol rein, daß er wieder rauskommt und den ganzen Dreck mitschwemmt.
Zitieren
#3
Ich werde sicher einen Teufel tun und Potis auslöten o.ä. nur weil sie knacksen. Dann bin ich lieber nur ein 100%iger Big Grin Dafür habe ich auch viel zuviele Geräte und viel zuwenig Zeit.

Ich komme also ohne Hilfsmittel nichts aus. Ich verwende seit Jahr und Tag Balistol Waffenöl, Vorteil: die Wirkung hält sehr lange bis ewig! Ganz im Gegentum zu ordinärem Kontaktspray. Und die mechanische Hilfe müssen dann halt die Schleifer bringen, beim 20 bis 40maligen hin- und herbewegen der Potis o.w.a.i.

Allerdings findet auch Balistol sein Ende bei Mikroschaltern und Folienkontakten (Kupfer?).
Zitieren
#4
Balistol eignet sich wirklich gut, bei freiliegenden Kontakten verwende ich aber noch lieber Vaseline. Die läuft nicht ab und hält länger als ewig. Ich meine, besonders nach einer Behandlung mit Kontaktspray ist eine Fett- oder Ölgabe wichtig, um das Ergebnis dauerhafter zu machen.
Zitieren
#5
Kontakt 61 sollte darum auf jeden Fall nach der Anwendung mit Kontakt 60 oder Tuner Spray verwendet werden. Wer noch mehr tun will, kann dazwischen das Kontakt 60 mit Kontakt WL Sprühwäsche "abwaschen".

Leider habe ich noch keine Vergleich zwischen dieser Vaiante und Balistol.

Band ab - Band läuft,

Rainer
Zitieren
#6
Mir hat gestern ein Tonbandfreund gemailt, dass Kontaktspray die Potentiometer sogar zerstören könnte.
Weiß jemandem darüber etwas Genaues?
Gruß, Enno
Zitieren
#7
Manche Potis, vor allem Schieberegler, haben eine "Fett"-Füllung. Ich nenne die einfach so, weil ich nicht genau weiss was diese Füllung bewirken soll. Besserer Lauf? Kontakt? Schutz der Gleitbahnoberfläche? Spülen mit Kontaktspray entfernt auch diese Füllung.

Das wäre der eine Fall. Ob das Kontaktspray u. U. die Kontaktflächen angreift und zersetzt weiss ich nicht, wäre aber durchaus denkbar.

Michael
Michael(F)
Zitieren
#8
Das ist das Elend des Kontaktsprays, daß es zwar rel. einfach in alle Ecken und Ritzen eindringt aber dort "ganze Arbeit" leistet indem alles vollkommen entfettet wird. Selbst hab ich noch nicht mit Ballistol gearbeitet weil ich in der mir eigenen Raffgier seinerzeit ausreichende Mengen an rotem und blauem "Wellenschalteröl" gebunkert hatte.
Dieses Zeug werden sicher alle älteren DDR-Elektroniker noch kennen. Es ist den mir bekannten heutigen Sprays haushoch überlegen. Hergestellt wurde es vom "Rundfunkspezialist Granowski" in Schwarza an der Saale. Die rote Suppe hat eine hervorragende Reinigungs- und Schmierwirkung und das blaue Gemisch dient der vorbeugenden Kontaktpflege. Einziger Nachteil ist die gute "Farbechtheit", besonders wenn es mal auf Serviceunterlagen oder helle Furniere kleckert >Sad .
Daß die Widerstandsbahnen von heutigen Kontaktsprays angegriffen werden halte ich allerdings für eine klassische Fehlinterpretation. Nur der Pimpel oder ein metallischer Schleifkontakt können die Schleifbahn zerstören. Dies geht umso schneller und gründlicher vor sich wenn nach einer Reinigung keinerlei Öl- oder Fettfilm die Reibung vermindern kann. Wobei allerdings ein Nachteil gegenüber trockenen Kontaktflächen darin besteht, daß jegliche Fettigkeit wie ein Kraftmagnet allen Staub bindet.
Zitieren
#9
Rotes Kontakt-Öl kenne ich aus dem Spielautomatenbereich.

Aber ich halte solche Mittel, die ganz oder teilweise verbleiben, nur für
grobe Technik für geeignet.

Kein Kontakt hat im Neuzustand Öl drauf.
Also nehme ich Alkohol, reinige damit mechanisch, solange er da ist,
und alsbald ist er vollkommen verflogen, alles ist wieder trocken
und kann keinen Staub anziehen.
Zitieren
#10
[quote]gx285 postete
"...Aber ich halte solche Mittel, die ganz oder teilweise verbleiben, nur für
grobe Technik für geeignet. ..."



Das Zeug was ich meine heißt nicht umsonst "Wellenschalteröl". Das ist nicht nur ein geschützter Markenname sondern kennzeichnet eindeutig die Funktion.
Es ist speziell für feine elektronische Kontakte z.B. an Drehkos, in Potis, in Rundfunk-Tastenaggregaten, in VHF- und UHF-Tunern entwickelt worden und greift mit Sicherheit keine der dort vorkommenden Isolierstoffe an.
Noch ein Widerspruch meinerseits: Sehr wohl werden Kontakte im Originalzustand ab Werk geschmiert! Kohlepimpel wohl weniger aber sehr oft metallische Schleifkontakte unterschiedlichster Materialkombinationen z.B. an Drehkos oder an Umschaltern aber auch an Schiebereglern ist dies nicht durchweg unüblich.

Für sogenannte "grobe Technik" gab es blaues Polfett. Keine Ahnung ob heut noch sowas zu bekommen ist. Dafür interessier ich mich spätestens wenn bei mir alles aufgebraucht sein wird.
Zitieren
#11
Tja, ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen geschmierten Kontakt
gesehen - und ich habe als Elektromechaniker und Elektro-Ingenieur
vielleicht 20000 Kontakte gesehen.

Kontakte sind in aller Regel versilbert, manchmal vergoldet, und stets
total trocken und sauber im Neuzustand.

Geschmiert sind beispielsweise Poti-Achsen und Lagerteile an Schaltern
und Kontaktträgern, aber Kontakte selbst fast nie.
Von Öl-Schützen woll'n wir mal nicht reden...

Ich habe die konkrete Erfahrung gemacht, daß verbleibende Fettigkeit
einen Schmutzpelz sehr begünstigt.
Zitieren
#12
ich hab' mal gehört - kann es leider nicht bestätigen, da ich noch keine Grundig zerlegt habe - daß die Schieberegler der großen Grundigs mit einem "Gel" belegt gewesen seien. Vieleicht ist das eine Besonderheit der Schieberegler??

Michael
Michael(F)
Zitieren
#13
[quote]gx285 postete
"...Tja, ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen geschmierten Kontakt
gesehen..."


Vielleicht reden wir aneinander vorbei und sollten erstmal klarstellen, was eigentlich unter einem Kontakt zu verstehen ist?

Hochstromkontakte, also die "grobe Technik", können wir hier getrost außenvor lassen, ebenso Kontakte aus dem Hochspannungsbereich.

Hier interessieren doch wohl nur Bauteile die in den Bereichen Nieder- und Kleinspannung angesiedelt sind. Und da ganz besonders die Stör- und Ausfallkandidaten Nr.1 - die diversen manuellen Dreh- und Schieberegler.

Diesen, gemeinhin als Poti bezeichneten Teilen ist eines gemeinsam: Eine Widerstandsbahn mit endlicher Abmessung wird mit einem verschiebbaren Abgreifelement stufenlos abgetastet. Dieses Abgreifelement, der Schleifer, kann aus Metall oder aus Elektrokohle bestehen. Die Widerstandsbahn besteht i.d.R. aus einer polierten Kohleschicht. Diese Bahn und der zugehörige Schleifer bilden einen Kontakt. Im Regelfalle wird dieser Kontakt trocken montiert!
Der Anschluß des Schleifers kann in sehr wenigen Fällen mit einer feindrähtigen, hochflexiblen Litze oder einer uhrfederähnlichen Bronzespirale an den ensprechenden Anschlußpunkt herausgeführt werden.

Der Regelfall ist aber der, daß der Schleifer über einen zweiten Schleifkontakt mit dem Mittelanschluß verbunden ist. Hier nun läuft Metall auf Metall und dieser Kontakt wird in aller Regel ab Werk gefettet; ausgenommen bei Trimm-Potis und Entbrummern, dort ist dies auch nicht erforderlich da sie ja nicht (außer beim Abgleich) betätigt werden müssen.
Zitieren
#14
GX285 schreibt u.a.:
"...Kontakte sind in aller Regel ... und stets total trocken und sauber im Neuzustand...."


Das ist eine Feststellung, die überhaupt nicht zur Debatte steht.
Du beziehst Dich auf den Neuzustand!!!

Wenn ich nicht total daneben liege - was ich gar nicht ausschließen will - dann geht es doch HIER um die Pflege von +/- alten, stark gealterten und/oder entsprechend verschlissenen Kontakten.

Liegt nur eine, durch überlange oder schlechte Lagerung bedingte Veränderung an den Kontaktflächen vor, dann ist Deine Alkoholmethode bei Schaltkontakten sicher zu bevorzugen - bei Potis und geschlossenen Schaltern (außer Microschaltern die fettfrei bleiben müssen!) aber grundsätzlich abzulehnen.

Zumeist jedoch wird der Tonbandfreund mit jahrzehntealten und entsprechend stark verschlissenen Bauteilen konfrontiert. Die muß er irgendwie wieder zum Leben erwecken da ein Ersatz meistens unmöglich ist. An allen mechanisch beanspruchten Kontakten werden durch Reibungskräfte die Oberflächen zerstört. Schleifen und polieren kann an metallischen Kontakten wieder eine entsprechend geringe Rauhtiefe erzeugen die einen kratzfreien Betrieb ermöglicht. Allerdings wird dabei die oft vorhandene Oberflächenvergütung restlos zerstört. Vaseline oder andere Gleitmittel sind für einen langanhaltenden Weiterbetrieb unumgänglich! In diesem Falle sollen sie nicht nur die Reibung verringern sondern auch den Sauerstoffzutritt zu den blanken Kontakten weitgehend verhindern. Das Thema Staubbindung ist in dem Falle von absolut untergeordneter Bedeutung!

Eine Widerstandsbahn kann nicht mechanisch aufgearbeitet werden. Meistens ermöglichen aber diverse Gleitmittel für einige Jahre einen störungsfreien Betrieb. Erst wenn das nicht mehr hilft kann man mit viel "Geduld und Spucke" und dem notwendigen handwerklichen Geschick eine neue Lauffläche für den Schleifer einrichten. Bei Kohlepimpeln in Drehreglern hat man oft wenig Chancen aber bei Schiebereglern ist der Schleifer fast immer ein Metallkontakt und sehr oft läuft dieser nicht mal mittig auf der Schicht! Hier lohnt sich ein Reparaturversuch immer.

Mit Grasso liege ich insoweit auf einer Linie, als ich die Zerlegemethode der Alkoholspülung vorziehe; aber erst, wenn meine "letzte Ölung" mit Wellenschalteröl nicht zur vollsten Zufriedenheit verlaufen ist.

Alkohol in ein Poti einfüllen ist pervers - die Dinger kratzen elend im HalseBig Grin

Ich möchte aber eindringlich darauf hinweisen, daß es nicht einfach ist ein Poti, besonders ein mehrstufiges, wieder einwandfrei zusammenzubauen - so daß es auch korrekt und dauerhaft funktioniert.

Wer Fragen zu so einem Patienten hat kann mich gerne kontakten bevor er Hand anlegtSmile.
Zitieren
#15
a)
Wenn ein Hersteller Kontakte trocken ausliefert, dann bedeutet das, daß an
den Kontakten kontruktiv kein dauerhaft verbleibendes Mittel vorgesehen ist.
Sehr logisch - finde ich.
b)
Reinigung ist mit jedem geeigneten Mittel erlaubt, aber es soll danach
nichts verbleiben.
c)
Es hat hier jemand nach Anwendung von Kontaktspray 61 zu der Anwendung
von Kontakt 60, Tunerspray und Sprühwäsche WL geraten.
Das entspricht logisch meiner Meinung: Entfernen nach Reinigung.
Bei Alkohol ist Entfernen nicht nötig - der entfernt sich selbst in Sekunden.
d)
Betrachten wir doch mal die konkrete Tonband-Praxis:
Meine AKAI-Maschine hat 20 Schalter mit im Mittel je 2,5 Wechslern
+ 7 Relais mit je 4 Wechslern, und nur drei Potis.
Das sind etwa 160 Kontakte + 6 Kohleschichtbahnen.
Großen Ärger hatte ich mit etwa 100 Kontakten und 2 Kohlebahnen.
Geschmiert waren 0 Kontakte.
Die Relay-Kontakte hatte ich vor 25 Jahren mit Kontaktspray behandelt.
Das hatte gar nicht geholfen. Es wurde eher schlimmer!
Geholfen hatte eher der Selbstreinigungseffekt der Kontakte, die ja bei
Betätigung aneinander reiben, durch jeweils immer wieder oftmalige Betätigung.
e)
Bei meiner Alkohol-Reinung der Relais-Kontakte mit Papierstreifen
war das Kontaktspray immer noch vorhanden, nach Jahrzehnten.
Das Papier wurde kohlrabenschwarz vor Dreck!
Nur meine kürzliche Alkohol-Reinigung hatte vollen Erfolg und den
Neuzustand wieder hergestellt.
Zitieren
#16
"a)
Wenn ein Hersteller Kontakte trocken ausliefert, dann bedeutet das, daß an den Kontakten kontruktiv kein dauerhaft verbleibendes Mittel vorgesehen ist.
Sehr logisch - finde ich."

Nun, das mag durchaus so vorgesehen sein! Es heißt auch nicht umsonst: Was lange hält, das bringt kein Geld!

"Die Relay-Kontakte hatte ich vor 25 Jahren mit Kontaktspray behandelt.
Das hatte gar nicht geholfen. Es wurde eher schlimmer!"

Wenn Relaiskontakte beschlagen sind nehme ich ein Streifchen weiches Leder mit ein paar Tropfen von meinem Wellenschalteröl und ziehe es zwei-, dreimal durch, ein hauchdünner, optisch nicht wahrnehmbarer Ölfilm bleibt zurück. Das wars auch schon, da wasch ich nichts mehr ab und die nächsten Jahre ist Ruhe.
Mit Spray`s, ich sagte es schon an anderer Stelle, hab ich noch nichts vernünftiges geschafft. Deshalb benutze ich so ein Zeug nicht mehr!

Ich gebe auch gerne zu, daß ich selbst noch nicht mit Alkohol (außer zur SelbstfindungBig Grin) experimentiert habe da ich aus meiner Sicht keinen Grund dazu habe, solange ich mit meiner jahrzehntelangen Praxis noch keinen Schiffbruch erleiden musste.
Zitieren
#17
Bei meiner AKAI-Maschine hätte ich von den 160 Kontakten
nicht einen einzigen mit einem Lederstreifen reinigen können,
weil der viel zu dick ist.
0.2mm maximal, aber ein solch dünnes Leder wäre nicht steif
genug.
Die vielen Kontakte in den Druck-Schaltern sind ohnehin vollkommen
unzugänglich auch für dünne Papierstreifen.

Hätte ich mit Kontaktöl gearbeitet, wäre ich gezwungen gewesen,
alles mit dem Öl zuzulüllern.
Das würde jetzt vermutlich innen die Frontplatte runterlaufen.

Was habt ihr eigentlich für Tonbandmaschinen?
Die scheinen alle gänzlich anders zu sein als meine AKAI.
Viel gröber, mit schütz-ähnlichen Power-Relais....
Zitieren
#18
"Was habt ihr eigentlich für Tonbandmaschinen?"

Ich habe nur Akai und eine alte Philips N 4416...
Gruß, Enno
Zitieren
#19
Es gibt Kontaktspray in verschiedenen 'Dosierungen'. So ist Tuner 60 meist ganz nett zu Kontakten...leider aber hält die Wirkung nicht lange an. Darum nehme ich Balistol, das hat sich hier seit nunmehr 2 Jahren bestens bewährt und das bei nicht gerade wenigen Geräten. Auch nach dieser langen Zeit hält die Wirkung an und zumindest aktustisch kann ich keine Zersetzungen/Abnutzungen feststellen, die nicht schon zuvor da gewesen wären.

Mit Lederstreifen o.ä. zu reinigen setzt fast immer das Ausbauen der Potis voraus. Na vielen Dank, wenn ich an Schiebregler denke oder irgendeine japanische Maschine, die man eh kaum aufbekommt. Ich würde etwas darum geben, weltbekannter Schachspieler zu sein, dann könnte ich meine GX77 soweit zerlegen (und wieder zusammensetzen!), dass ich an die Kontakte herankäme, um ihnen Balistol geben zu können Sad

Für mich kommt die mechanische Reinigung, die nicht der Schleifer vom Poti durchführt, nicht in Frage, das ist einfach zu aufwendig. Hätte ich nur eine Maschine, würde ich es mir aber überlegen. Ansonsten werden nur Relais-Kontakte und die von Tipptasten (Fernbedienungen) per Hand mechanisch gereinigt.
Zitieren
#20
"Was habt ihr eigentlich für Tonbandmaschinen?..."

Alles noch gute deutsche Wertarbeit wie Grundig, Körting, RFT, Uher. Und eine N 4511 z.B.


"Mit Lederstreifen o.ä. zu reinigen setzt fast immer das Ausbauen der Potis voraus..."

Naja, bei Potis hab ich es auch noch nicht mit Leder versucht - aber bei Relaiskontakten. Den Uher-Mini-Relais ist allerdings mit Leder auch nicht richtig beizukommen, da mach ich mein Öl eben auf einen Streifen festes Löschpapier oder nehme ein kleines Stückchen Karteikarte was an einem Ende passend geschnitten, leicht angerauht, mit dem Öl betropft und entsprechend zurechtgebogen zwischen den Kontakten durchgezogen wird. Manchmal leistet auch ein kleiner Malpinsel mit festen, weißen Kunststoffborsten gute Dienste.

Aber wenn Du mit "ersäufen" bei Dreh-Potis in vielen Fällen noch zufriedenstellende Resultate erzielen kannst wirst Du bei Flachbahnreglern oftmals nicht um einen Ausbau herumkommen. Oder die Maschine mutiert zur FischbüchseBig Grin
Zitieren
#21
Schiebregler sind so eine Sache, da hast du recht. Die besonders sanft laufenden, wie z.B. die bei den Sabas, sollte man auf keinen Fall mit einem Kontaktspray bearbeiten. In den Reglern gibt es eine Gleitschicht, die das Kontaktspray herausschwemmt oder anlöst. In diesem Fall kann man den Regler kaum noch bewegen, er muss ausgebaut und neu gefettet werden.
Zitieren
#22
Heut hab ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit den Akai-Potis gemacht - online per Bilddatei.

Da kann ich nur mit Schaudern hinsehen. Diese Dinger sind derart primitiv zusammengekloppt daß es an ein Wunder grenzt wenn sie so viele Jahre störungsfrei funktionieren. Ganz sicher wurden sie wohl auch nicht für ein so langes Leben konstruiert.

Zum Glück sind es nur 6 Anschlüssen auf der Platine und unkompliziert auszulöten.
Augenscheinlich ist es recht einfach diese Regler kpl. zu zerlegen und instandzusetzen.

Sollte jemand so einen scheintoten Patienten rumliegen haben würde ich da gern mal spaßeshalber in den Eingeweiden herumwühlenBig Grin
Zitieren
#23
Irgendwo hatte Gyrator auch etwas bezüglich der Schalterreinigung erwähnt. Ich finde es eben nicht wieder.

Ich arbeite derzeit meine Report auf und beabeite die Kontakte mit einem Glashaarradierer. Anschließend benetze ich die Kontakte unter Zuhilfenahme eines Ballistol getränkten Wattestäbchens.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#24
Hi Niels,

also ich mache dies in aller Regel neben einer mechanischen Reinigung ergänzend mit Mitteln der Kontakt-Chemie:

********************************
"In der Regel reinige ich soweit zugänglich mit Schmirgelpapier sowie Glasradierer die Kontaktfedern und Kontaktzungen. Im Anschluss gebe ich zunächst Kontakt WL (ist auch zum Reinigungsnachspülen gut geeignet) wenn noch unzugängliche Bereiche vorhanden Kontakt 60 auf die Kontaktstellen. Danach wird getrocknet und mit Kontakt 61 konserviert. Speziell der Widerstandstrimmer der Sony ist recht gut zu reinigen, hier habe ich zunächst mit Glasradierer den Kontaktbereich des Schleifers am Gehäuse, soweit zugänglich, gereinigt. Im Anschluss Kontakt 60 und mit Kontakt WL gespült, im Abschluss dann nach Trocknung Kontakt 40 aufgetragen.
"
***************************************************

Bilder der gereinigten Kontakte können hier betrachtet werden:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=7213

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#25
Hallo Zusammen!

Meine Frage, womit soll ich die Schieberegler meiner TK fetten und wie?

Danke für eine Info zur Vorgehensweise.

Was sich dreht das lebt, in diesem Sinne vielen Dank.

carlos
Zitieren
#26
Moin,

Also Alkohol benutze ich da, wo ihr den Glasradierer ansetzt. Der ist mir viel zu grob.

Aber Alkohol geht nur da, wo ich ihn auch wieder abwischen kann. Er hinterläßt sehr wohl Rückstände. Und die auch noch ungleichmäßig. Ob es nun das Vergällungsmittel ist, oder die 4 % "Nichtalkohol", weiß ich nicht. Jedenfalls hab ich mit der Methode von GX 285 bisher nur den Teufel mit dem Belzebub austreiben können. Wie hat mein Meister mir damals schon gesagt? Das gehört auf den Lappen, aber nicht ins Gerät.

Dazu kommt, daß er die mechanische Zerstörung vorantreibt. Mit Kontaktmix kriegt man nicht wirklich befriedigende Ergebnisse. Außer, daß man manchmal nur mit dem Tunerspray weiterkommt. Allerdings dann seinem Namen gemäß.

Balistol dürfte wohl das einzige 100% Mittel sein. Es ist lange bewährt, Zerstörungen sind eigentlich ausgeschlossen (es wird auf der Welt schon irgendeinen Stoff geben, der es nicht verträgt).

Und es stellt die so wichtige Schmier und Korrosions-Schutzschicht wieder her.
Jawohl, wieder her. Vom Anfang bis zum Wegwerfartikel wurde gerne auch sowas eingespart, wo es ja durch Verschleißförderung noch mehr Geld einspielt.

Ein gutes Beispiel ist ein Flipper. Der spielt das Geld nur ein, wenn er funktioniert. Im Betrieb macht der keine 4 Wochen Störungsfrei, wenn die Kontakte trocken sind. Ich hab meine Schalter nicht gezählt, aber seit 35 Jahren kriech ich durch alles, was auch Schalter hat (o.Hochspannung / Starkstrom). Ungeschützte Schalter kenn ich nur aus der Neuzeit von Artikeln, deren Qualität sich nach den Rendite Erwartungen richtet.

Die Tatsache, daß der Gleitfilm gleichzeitig schützt (auch vor Abbrand), ist ja die geniale Verbindung. das hat man früh erkannt. Und so dünn der Film ist, zieht er auch absolut Null Schmutz an.

So frage ich mich auch, bei was für einer Akai man vor 25 Jahren schon hunderte von Kontakten reinigen mußte.

Meine steht seit 22 Jahren bei mir und hat sowas überhaupt noch nie gebraucht. Vor 2 Jahren war tatsächlich mal der Reverse Schieber zu reinigen, o K.
Und ich bin Raucher, Stauber & Bastler. Trotzdem sind meine Geräte sauber. Sowohl außen, als auch innen. Alle Jahre zerlege ich die Gehäuse, um sie schonend zu waschen. Diese Zeiträume konnte ich auch verlängern. Mit anderen Mitteln kann man nämlich auch die Oberflächen mit ähnlichen lang anhaltenden Effekten versehen, wie Balistol auf Kontaktflächen (und noch vielem mehr) bewirkt.

Manchmal faß ich mir an den Kopf, wieviel Mühe heute aufgewandt wird um das Gegenteil des Gewollten zu erreichen. Aber das ist ein Kind unserer Zeit. Die Regierung spiegelt es wieder. Sorry, daß mußte gerade mal raus.

Aber im Ernst. Ich höre gerne auf gute Ratschläge, aber ich probiere dann auch selber aus und bilde mir mein Urteil nicht vorschnell. Bei manchen Dingen braucht man längeren Atem. Diskutieren kann man viel. Überzeugt muß man werden.
So muß jeder selbst ausprobieren.

P.S. Den werksmäßigen Film auf den Kontakten fühlt man sehr deutlich, wenn man ihn abwäscht. :-) Und die höhere Reibung, als vorher, auch.

P.P.S. Bei Schiebereglern ist oft Fett vorhanden, um ein "gedämpfteres" Betätigen zu ermöglichen. Ohne, daß einem der Knopf wegrutscht und "abhaut".

So, das war mein gesammelter Kommentar. Eine Diskussion hatten wir schon woanders.

Arnulf.

grummelgrummelgrummelgrummelvonmanchemmöchteichkeinliebhabergerätkaufengrumme
lgrummelgrummeldassinddanndiegerätewomanfrohwärewenndanochkeinergefummelthättegrummel
grummelgrummelichgebmirwohlzuvielmühegrummelgrummelgrummelgrummel
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste