Problem mit ASC 6002
#1
Hallo liebe Mitforisten,

bei meiner ASC ist plötzlich der rechte Wickelmotor im Play-Modus nicht mehr gelaufen.
Ursache war ein defekter T602 (BD158). Nachdem ich diesen ausgewechselt habe läuft jetzt der rechte Wickelmotor sofort nach dem Einschalten los.
Die Bandzugregelung scheint zu funktionieren da sich im Play-Modus die Basisspannung vom T602 ändert wenn ich den Bandfühlhebel bewege.
Wo könnte der Fehler liegen bzw. was könnte ich tun um Ihn zu finden?

MfG
Georg

   
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#2
Hallo,
bleibt der Motor stehen, wenn du den Kollektor von T602 wieder abklemmst ?
Bleibt der Motor stehen, wenn du die Basis von T602 an Masse legst ?
Wie groß ist die Basis-Emitter-Spannung ?
Wie groß ist die Spannung am Emitter-Widerstand R607 ?

Defekt sein könnten die Dioden D610-613, der Kondensator C607, C1101, R1103.

So ein Leistungs-Transistor braucht eigentlich einen Basis-Widerstand nach Masse, damit interne Kollektor-Basis-Leckströme bei großer Erwärmung nach außen abfließen können, statt intern durch die Basis-Emitter-Strecke.
Das wird hier durch die Diode D1101 behindert.

MfG Kai
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#3
Das hat man so von Braun übernommen, waren ja die gleichen Entwickler. Sad
Motorspannung ist Temperaturabhängig.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#4
Hallo Kai,
vielen Dank für die Hinweise.
Wenn ich den Kollektor von T602 abklemme bleibt der Motor stehen, wenn ich die Basis von T602 an Masse lege nicht.
Die Basis-Emitter Spannung beträgt 0,76V die Spannung an R607 ist 0V.
Die Dioden 610-613 und den C607 hatte ich schon ausgelötet und überprüft, die sind in Ordnung.

MfG
Georg
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#5
Kann es sein, daß du eine Glimmerscheibe zwischen Transistor und Kühlkörper weggelassen hast ?

Ein intakter Leistungs-Transistor muß sperren, wenn du die Basis an Masse legst.
0.76 V Ube sind reichen für viel Kollektorstrom.
Der sollte laut Schaltung aber auch über den Emitter-Widerstand fließen.
Also müßte daran entsprechend viel Spannung zu messen sein.
Wenn da nix ist, fließt der Strom woanders lang.

Du mußt also klären:
1. Ist der neue Transistor in Ordnung ?
2. Ist er richtig eingebaut ?
3. Braucht er eine Glimmerscheibe zur Isolation vom Kühlkörper ?
4. Wo fließt der Strom lang ?

MfG Kai
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#6
Schau doch mal nach daß du keine ungewollten Lötbrücken auf der Regelleiterplatte beim Transistorwechseln "produziert" hast.
Die Leiterzüge liegen ziemlich eng zusammen, geht schnell, ist mir auch schon passiert.
   
Ich hätte sonst vermutet daß der T602 defekt ist, fehlende Glimmerscheibe wäre möglich , bei Massekontakt des KK würde der Motor laufen da der Kollektor ja mit dem Gehäuse verbunden ist....

Gruß Jan
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#7
Hallo, und vielen Dank.
Ich glaube, daß der Tip mit der Glimmerscheibe genau richtig ist.
Ich habe die Scheibe zwar zu 100% wieder eingebaut aber beim Lesen ist mir eingefallen, daß sie mir schon etwas merkwürdig vorkam.
Ziemlich klein und eher wie eine kleine Pertinaxscheibe. Da es aber vorher so funktioniert hat habe ich mir darüber keine weiteren Gedanken gemacht.
Ich werde das morgen testen und berichten.
MfG
Georg
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#8
Soo... heute mal schnell gemessen, und tatsächlich niederohmig zwischen Kühlkörper und Kollektor.
Wenn ich den Transistor von Kühlkörper abschraube funktioniert alles wie es soll.
Die Scheibe die unter dem defekten Transistor war ist aus durchsichtigem Kunststoff und viel kleiner als die metallische Fläche am Transistor.
Da wäre ich nie drauf gekommen.
Nochmals vielen Dank!
MfG
Georg
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#9
Durchsichtige Isolierscheibe aus Kunststoff? Sicher keine Glimmerscheibe?
Was hast du denn jetzt daruntergepackt?
Hatte der alte Transisor das gleiche Gehäuse?

Grundsätzlich überprüfe ich immer die korrekte Isolation nach der Montage von Leistungstransistoren mit Metalloberfläche die ja quasi immer mit dem Kollektor verbunden ist.
Ganz speziell beim TO-3 Gehäuse wichtig, aber auch bei TO-220 u.ä.
(und auch bei Spannungsreglern 78xx, 79xx, usw.)

Gruß, Jan
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#10
Hallo Jan,
das ist definitiv eine Scheibe aus Kunststoff.
Ich habe jetzt nur probiert ohne den Transistor mit dem Kühlkörper zu verbinden.
Kunststoff dürfte ja auch für die Wärmeübertragung eher suboptimal sein. Möglicherweise ist das der Grund warum der alte Transistor gestorben ist.
Ich hatte mir nur keine Gedanken darüber gemacht weil ich angenommen hatte, das es original so war aber möglicherweise war da schon vorher jemand dran.
Ich muss jetzt erst mal sehen wo ich eine Glimmerscheibe her bekomme.
MfG
Georg
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#11
https://www.pollin.de/p/glimmerscheiben-to-220-440643

http://www.kessler-electronic.de/Suche/G...vl=Glimmer

Alternativ geht ein isoliert montierter Kühlkörper.

MfG Kai
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#12
da auch:
https://www.reichelt.de/index.html?ACTIO...merscheibe
https://de.elv.com/search?sSearch=glimmerscheibe

Grüße,
Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#13
Diese Kiste treibt mich noch zur Verzweiflung!
Nachdem ich, unter tatkräftiger Mithilfe insbesondere von Kai, einige Erfolgserlebnisse hatte, habe ich gleich noch auf der rechten Lagerplatte die Einstellpotis getauscht und die Bandzüge eingestellt. Alles soweit schick und ich zufrieden.
Heute wollte ich dann mit der Einmessung fortfahren, da das Gerät schon so schön zerlegt auf dem Tisch stand.
Zu meiner Überraschung hatte aber nach dem Einschalten der linke Wickelmotor kein Drehmoment mehr.
Schnell gemessen, ebenfalls Leistungstransistor durch.
Beim Wechsel des selbigen kam darunter ebenfalls eine Kunststoffscheibe zum Vorschein. Diesmal viel grösser aber dank großzügig aufgetragener Wärmeleitpaste nicht auf den ersten Blick zu sehen.
Witzigerweise hat die Maschine so einige Jahre problemlos funktioniert und jetzt stirbt ein Transistor nach dem anderen.

Btw. hat einer der geschätzten Mitforisten zufällig schon eine Lösung für das Problem der statischen Aufladung bei Verwendung von Metallspulen und Band ohne Rückseitenbeschichtung gefunden, welches bei diesen Maschinen zu erstaunlichem Funkenflug insbesondere beim Spulen führt?

MfG
Georg
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#14
Die einzig wirksame Lösung gegenüber den Funken bei Verwendung von Metallspulen ist, diese nicht zu verwenden. Mit Kunststoffspulen tritt dies nicht auf. Einzig mit den Metallspulen von darklab und dessen PM-Band gibt es an meiner Maschine keinen Funkenschlag.

Kannst Du uns bitte einmal ein Foto von den vermeidlichen Kunststoffscheiben einstellen?

Glimmer ist ist ja eher etwas von Anno Pief, inzwischen gibt es da seit langem auch Kunststoffe welche durchaus geeignet und bestimmungsgemäß sind.

Beste Grüße

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#15
In einigen ASC Maschinen wurden für die Wickelmotoren auch Transistoren TIP50 verbaut. Dieser Transistor verträgt etwas mehr Leisung, hat allerdings ein etwas anderes Gehäuse und man muss nach der Montage die Anschlussdrähte für Basis und Emitter kreuzen.
Eventuell hat da ASC selber mal nachgebessert, da der BD 158 in der AS6000 etwas knapp bemessen ist.

MfG
Rainer
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#16
Hallo, 
hier, wie gewünscht ein Bild.
Unter dem anderen Transistor ist eine Scheibe ,vermutlich gleicher Art, nur viel kleiner.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das original so verbaut war.
In einem anderen Forum gab es eine Diskussion, ob es heutzutage nicht besser wäre statt Glimmerscheiben Silikonpads zu verwenden.
Leider ohne eindeutiges Ergebnis.

MfG
Georg

   
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#17
Wenn ich mit google nach Silikonpads suche, bekomme ich ein Beauty-Produkt gegen Brustfalten angezeigt.

Glimmerscheiben sind das klassische Isolationsprodukt mit hervorragender Wärmeleitfähigkeit.
Zu diskutieren gibt es da kaum etwas.
Man kann für jedes Alternativ-Produkt messen, wie groß sein zusätzlicher Wärme-Widerstand ist,
bzw. um wieviel Grad sich der jeweilige Transistor pro Watt Verlustleistung aufheizt.
Damit ist dann entscheidbar, ob eine Alternative gleich gut oder gar besser als Glimmer ist.

Zwei ausgefallene Transistoren könnten ein Indiz gegen die angewandten Isolations-Produkte sein oder für überhaupt zu schwach dimensionierte Transistoren. In letzterem Fall würde man allerdings sehr viele Meldungen über ausgefallene Transistoren in Original-Montage erwarten.

MfG Kai
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#18
(02.06.2022, 10:30)dreadlock schrieb: Btw. hat einer der geschätzten Mitforisten zufällig schon eine Lösung für das Problem der statischen Aufladung bei Verwendung von Metallspulen und Band ohne Rückseitenbeschichtung gefunden, welches bei diesen Maschinen zu erstaunlichem Funkenflug insbesondere beim Spulen führt?

MfG
Georg

Ja, da habe ich eine Lösung:
Ich habe mir Unterlagen mit „Blitzableiter“ aus 1mm starker Silikon-Mausmatte gebastelt:

   

Die Drähte sind Kupferdrähte aus einer Kabel-Abschirmung und sind auf der Rückseite verzwirbelt. Löst bei meinen Revox PR99 das Funkenproblem sicher. Da ist mir bei der MKIII mal nach einem „Blitzeinschlag“ der Zähler komplett ausgestiegen  Big Grin  - das war der Anlass dafür, hier eine Lösung zu suchen - auch wenn nach Aus- und Wiedereinschalten der Maschine alles in Ordnung war…
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#19
Zum Thema Isolierscheiben würde ich sagen, wenn Glimmerscheiben dabei und die noch gut sind, sollte man sie - nach gründlicher Reinigung aller Flächen - mit einer beidseitigen, dünnen, gleichmäßigen Schicht Wärmeleitpaste versehen, den ganzen Pack an den KK drücken, dabei ein bißchen reiben und wieder festschrauben. Dabei den evtl. vorhandenen Isolierkragen nicht vergessen.

Es gibt diese Transistorgehäuse übrigens mit isolierter und unisolierter Rückseite. Auf jeden Fall nach der Montage den Widerstand zwischen alle Beinchen und KK messen!

Silikonscheiben sind genauso gut, aber empfindlich gegen feine Risse oder Spänchen, die sich durchdrücken können. Außerdem muß man wissen, ob der Hersteller sie mit oder ohne Wärmeleitbaatz montiert haben möchte.

Bei dem Foto oben vermisse ich die WLP.

Michael
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#20
(04.06.2022, 09:20)dreadlock schrieb: Hallo, 
hier, wie gewünscht ein Bild.
...
MfG
Georg
Meiner Meinung nach ist das im Foto Glimmer...aber ja, die Wärmeleitpaste fehlt.
VG Jürgen
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#21
Bei der Wahl der Wärmeleitpaste auf jeden Fall darauf achten, dass sie nicht elektrisch Leitfähigkeit ist, bzw. Hochspannungsfest ist. Ich hatte mal eine BRAUN Endstufe auf dem Tisch, da hatte der Besitzer bei der Reparatur die Endtransistoren mit einer Wärmeleitpaste aus dem Computerbereich montiert. Es hat keine Minute gedauert und die anliegende Gleichspannung war wieder durchgeschlagen und ich hatte bei jedem Transistor wieder Übergangswiederstäne zum Kühlkörper. Erst nach kompletter Entfernung dieser Wärmeleitpaste und Neumontage mit Spannungsfester nicht leitfähiger Wärmeleitpaste war Ruhe und die Endstufe läuft jetzt schon seit 2 Jahren wieder fehlerfrei.

MfG
Rainer
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